Spex

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  • #2776217  | PERMALINK

    weilstein

    Registriert seit: 10.10.2002

    Beiträge: 11,095

    atomDie Idee finde ich prinzipiell gut, von der Umsetzung bin ich allerdings noch nicht ganz überzeugt.

    Was findest Du an der Idee gut?

    PS: in meinem imaginären Leserbrief würde ich noch erwähnen, daß die „Spätphase“ von The Clash, in der „Reggae-Elemente eine größere Rolle als Zwei-Akkord-Rock spielten“, nicht mit „Straight To Hell“ (!) begann. Eventuell auch, daß man bei The Last Shadow Puppets nicht von einem „Retro-Projekt“ sprechen sollte. Vielleicht sollte ich auch erwähnen, daß die Kategorie „Songs“ ziemlich blöde ist. Oder ganz generell mal, daß man nicht nur auf flotten Ausdruck und markige Worte achten sollte, sondern auch ein wenig auf den Inhalt. Meister in der Disziplin „Schwafeln ohne Grenzen“ ist natürlich immer noch Jens Balzer, dessen Fachwissen irgendwo zwischen norwegischem Death-Metal und skandinavischem Dance endet.

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    #2776219  | PERMALINK

    atom
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    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,411

    weilsteinWas findest Du an der Idee gut?

    Ein multiperspektivischer Blick kann sehr spannend sein, wenn er nicht ganz so brainstormig und plauderig daher kommt.
    Prinzipiell halte ich wenig von dem Zyklus „Deutsche Plattenfirma diktiert VÖ-Termine, dt. Zeitschriften berichten“, so dass in einem zweimonatig getakteten Magazin die Frage aufkommt inwieweit man es überhaupt noch mit „Neuheiten“ zu tun hat. Man kann diese Ausgangssituation verschiedentlich lösen. Zum einen könnte man komplett auf die Taktung der dt. Industrie verzichten und Erscheinungsunabhängig berichten und z.B. thematisch berichten. Oder man beleuchtet jede Platte aus unterschiedlichen Perspektiven, was ja nichts anderes als eine Ausformulierung einer Redaktionsskala ist, die sich durchaus in anderen Organen etabliert hat.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #2776221  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    atomDie Idee finde ich prinzipiell gut, von der Umsetzung bin ich allerdings noch nicht ganz überzeugt.

    Geht mir auch so.
    Überhaupt lese ich die Spex inzwischen gern als Ergänzung zum RS. Allerdings gibt es in der Spex nach wie vor vieles, das mich gar nicht interessiert.
    In der aktuellen Ausgabe gefällt mir besonders der Artikel über Spirou.

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #2776223  | PERMALINK

    weilstein

    Registriert seit: 10.10.2002

    Beiträge: 11,095

    atomEin multiperspektivischer Blick kann sehr spannend sein, wenn er nicht ganz so brainstormig und plauderig daher kommt.
    Prinzipiell halte ich wenig von dem Zyklus „Deutsche Plattenfirma diktiert VÖ-Termine, dt. Zeitschriften berichten“, so dass in einem zweimonatig getakteten Magazin die Frage aufkommt inwieweit man es überhaupt noch mit „Neuheiten“ zu tun hat. Man kann diese Ausgangssituation verschiedentlich lösen. Zum einen könnte man komplett auf die Taktung der dt. Industrie verzichten und Erscheinungsunabhängig berichten und z.B. thematisch berichten. Oder man beleuchtet jede Platte aus unterschiedlichen Perspektiven, was ja nichts anderes als eine Ausformulierung einer Redaktionsskala ist, die sich durchaus in anderen Organen etabliert hat.

    Plattenkritiken unabhängig vom VÖ-Termin? Was sollte das für einen Sinn haben? Von „diktieren“ würde ich hier auch nicht sprechen, nach welchem Prinzip sollte man denn sonst einen Tonträger veröffentlichen? Abgesehen davon, wird der Zweimonatsrhythmus der Spex von den Plattenfirmen ja durchaus berücksichtigt. So weit ich weiß, bekommen sie Promo-Exemplare teilweise früher als andere Magazine. (Warum erscheint das Magazin eigentlich nur alle zwei Monate?)
    Größere Erkenntnis durch einen „multiperspektivischen Blick“ beim Pop-Briefing (der Name stößt mir schon übel auf) verspreche ich mir auch nicht, ganz im Gegenteil. Zwei sich gegenüberstehende Reviews zu ein und derselben Veröffentlichung hätten z.B. einen sehr viel größeren Effekt. So bleibt es tatsächlich „beliebig“ und „aufgebläht“.

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    #2776225  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    weilsteinGrößere Erkenntnis durch einen „multiperspektivischen Blick“ beim Pop-Briefing (der Name stößt mir schon übel auf) verspreche ich mir auch nicht, ganz im Gegenteil. Zwei sich gegenüberstehende Reviews zu ein und derselben Veröffentlichung hätten z.B. einen sehr viel größeren Effekt. So bleibt es tatsächlich „beliebig“ und „aufgebläht“.

    Das muss aber nicht so sein. Wenn die Beteiligten nicht schwafeln, sondern tatsächlich eine Platte aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und dabei auch noch Argumente und Gegenargumente austauschen, halte ich das für sinnvoll und hilfreich für die Leser. Insgesamt sollte eine Besprechung dabei aber auch nicht ausufern.
    Die zweimonatliche Erscheinugsweise wurde mit dem Umzug der Redaktion nach Berlin und der folgenden Gesundschrumpfung der Spex eingeführt. Mit Erfolg, wie die gestiegene Auflage zeigt.

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #2776227  | PERMALINK

    Anonym
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    natürlich muss die Spex (wie jedes andere Magazin) damit leben, dass eine Kritik nach der VÖ kommt und daher scheinbar zu spät. Ist die Kritik allerdings eine vernünftige Auseinandersetzung eines Autors mit dem Album, dann ist sie nie zu spät. Jetzt wird die Kritik zum Sammelsurium an Meinungen und damit ist sie garantiert zu spät, denn genau das hat man ja schon vorher im Internet…
    Wenn ich in der Einführung des Pop Briefings etwas lese wie „der Autor wird als kritische Instanz entlastet“, dann ist Beliebigkeit doch jetzt das neue Konzept.

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    #2776229  | PERMALINK

    mikko
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    Beiträge: 34,399

    John BillJetzt wird die Kritik zum Sammelsurium an Meinungen und damit ist sie garantiert zu spät, denn genau das hat man ja schon vorher im Internet…
    Wenn ich in der Einführung des Pop Briefings etwas lese wie „der Autor wird als kritische Instanz entlastet“, dann ist Beliebigkeit doch jetzt das neue Konzept.

    Die von Dir zitierte Formulierung halte ich auch für unglücklich. Man muss das eine doch nicht gegen das andere ausspielen. Ob man das nun Pop Briefing nennt oder Plattenspiegel oder musikalisches Quartett, es geht darum, dem Leser eine Platte im Spiegel verschiedener Meinungen vorzustellen.
    Ausführliche, tiefer gehende Auseinandersetzung mit einzelnen Künstlern oder Platten darf deshalb natürlich nicht völlig wegfallen. Wird es sicher auch nicht.

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    #2776231  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Mikkoes geht darum, dem Leser eine Platte im Spiegel verschiedener Meinungen vorzustellen.

    Richtig. Und genau diese Ziel halte ich für eine Schwäche und einen Fehler bei einem Printmagazin!

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    #2776233  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

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    John BillRichtig. Und genau diese Ziel halte ich für eine Schwäche und einen Fehler bei einem Printmagazin!

    Warum? Was ist daran verkehrt?

    Ich schrieb ja auch, dass im Einzelfall eine ausführliche, tiefer gehende Auseinandersetzung mit bestimmten Platten trotzdem noch stattfinden müsste.

    Mir ist – auch bei einem Printmedium – eine Kurzkritik, die verschiedene Meinungen zu einer Platte beinhaltet im Zweifel sogar lieber, als eine sehr ausführliche Besprechung eines Autors.
    Ich möchte zunächst nur ein paar Sachinformationen zur Platte, sowie möglichst verschiedene Meinungen von Leuten, deren Meinung ich einschätzen kann. Für meine eigene Entscheidung, mich näher mir der Platte zu beschäftigen oder nicht, reicht das.
    Irgendwann möchte ich dann vielleicht auch eine ausführliche Hintergrundgeschichte. Die muss aber nicht gleich in der Plattenkritik mitgeliefert werden.

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    #2776235  | PERMALINK

    Anonym
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    Registriert seit: 01.01.1970

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    MikkoWarum? Was ist daran verkehrt?

    für den aktuellen Meinungsoverkill ist das Internet zuständig. Da finde ich zu jedem Album mehrere Meinungen, dafür brauche ich kein Printmedium. Eine Zeitschrift sollte auch erst gar nicht versuchen, in diesen Kriterien (Aktualität, Menge) mit dem Netz zu konkurrieren.
    Im Printmagazin brauche ich die Kritik einer Person, die sich mit dem Werk nachhaltiger und nachvollziehbarer auseinandergesetzt hat – unabhängig von der letztendlichen gut/schlecht-Bewertung. Den limitierten Platz auf zwei/drei/vier-Personen zu verteilen, bedeutet automatisch einen Verlust an Tiefe. Stattdessen erfahre ich beispielsweise mehrfach, dass Casablancas bei den Strokes war (ach was!) und die 80er zitiert (soso!). Und es gibt nur ein gutes Lied auf der Platte – welches das ist wird aber nicht genannt, ist ja auch egal…

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    #2776237  | PERMALINK

    mikko
    Moderator
    Moderator / Juontaja

    Registriert seit: 15.02.2004

    Beiträge: 34,399

    John Billfür den aktuellen Meinungsoverkill ist das Internet zuständig. Da finde ich zu jedem Album mehrere Meinungen, dafür brauche ich kein Printmedium. Eine Zeitschrift sollte auch erst gar nicht versuchen, in diesen Kriterien (Aktualität, Menge) mit dem Netz zu konkurrieren.
    Im Printmagazin brauche ich die Kritik einer Person, die sich mit dem Werk nachhaltiger und nachvollziehbarer auseinandergesetzt hat – unabhängig von der letztendlichen gut/schlecht-Bewertung. Den limitierten Platz auf zwei/drei/vier-Personen zu verteilen, bedeutet automatisch einen Verlust an Tiefe. Stattdessen erfahre ich beispielsweise mehrfach, dass Casablancas bei den Strokes war (ach was!) und die 80er zitiert (soso!). Und es gibt nur ein gutes Lied auf der Platte – welches das ist wird aber nicht genannt, ist ja auch egal…

    Ich bleibe dabei, 3-4 fundierte – gerne auch kurze – Meinungen zu einer Platte sind mir – auch im Printmedium – meistens lieber, als eine ausführliche Auseinandersetzung mit derselben Platte. Die leiste ich, wenn mich die 4 Meinungen überzeugt/angetörnt haben, dann eh selbst.

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    Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
    #2776239  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    MikkoIch bleibe dabei, 3-4 fundierte – gerne auch kurze – Meinungen zu einer Platte sind mir – auch im Printmedium – meistens lieber, als eine ausführliche Auseinandersetzung mit derselben Platte.

    ok, da kommen wir dann nicht zusammen. Für mich ist das dann so, als würden beispielsweise du, j.w., nail und atom kurz was über ein Album schreiben. Vermutlich schreiben alle irgendwie irgendwas nachvollziehbares – in der Summe ist das für mich aber wertloser als eine fundierte längere Kritik eines jeden Einzelnen.
    (und, nochmal, so funktioniert das Netz, das ist auch gut so. Zeitschriften funktionieren anders, da bin ich konservativ. Wenn ich 5 Euro ausgebe, dann will ich kein Meinungssammelsurium kaufen, das es irgendwie irgendwo jedem mal recht macht!)

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    #2776241  | PERMALINK

    castles-in-the-air

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 1,395

    Als die Spex vor ein paar Jahren nach Berlin umzog, konnte ich den Aufschrei der Redakteure, die das Blatt in den Jahren zuvor mehr und mehr in Richtung Bezahl-Intro führten, anfangs kaum nachvollziehen. Zwar ließ es sich nicht leugnen, dass der neue Chefredakteur Max Dax als Honorarschreiber bei der Wahl seiner früheren Auftraggeber nicht immer sehr wählerisch war (WOM-Journal!) bzw. sein konnte, doch musste man ihm auch zugute halten, dass er sein Interview-Magazin Alert aus lauter Idealismus gleich zweimal gründete und nach jeweils ca. zwei Jahren an die Wand fuhr. Kurz, ich gönnte Dax zunächst den neuen Posten. Gerade seine größte Schwäche – die fast schon radikal anmutende Humorlosigkeit – schien der Spex am Anfang seiner Tätigkeit sogar zum Vorteil zu gereichen, denn wenn man mal bei der Abarbeitung wichtiger Themen scheiterte, dann immerhin auf hohem Niveau. Leider entwickelte sich Dax mehr und mehr zum etwas peinlichen Gernegroß, er hat den Bogen mittlerweile schlicht überspannt. Da wären seine stets viel zu aufgeblasenen Editorials sowie die Tatsache, dass kein anderer Redakteur neben ihm so etwas wie ein wirkliches Profil entwickeln konnte, ein Spex-Festival, das selbstverständlich nicht veranstaltet, sondern gleich „kuratiert“ werden musste, und neuerdings Plattenbesprechungen in Form von kleinen, leicht verdaulichen Häppchen, die kurzerhand zum „Pop-Briefing“ stilisiert werden. Aus meiner Sicht befindet sich die Spex seit ihrem Neustart in ihrer ersten großen Krise, momentan kaufe ich das Heft nur noch aus Gewohnheit. So schnell kann das manchmal gehen: Vor wenigen Monaten freute ich mich bereits Tage vorher auf die neue Ausgabe.

    --

    #2776243  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,625

    Zum „Pop-Briefing“: Da die Rezensionen in der Spex für mich immer nebensächlich waren, sehe ich die Umstellung gelassen. Ich kann mit beiden Varianten leben. Ich will nicht darauf verzichten, dass einzelne Autoren ihren Blick auf ein Album ausführlich darstellen, aber ich lese ja nicht nur eine Zeitschrift; und wenn mehrere kluge Leute ihre Beobachtungen und Gedanken in Kurzform mitteilen, habe ich auch etwas davon. Meines Erachtens ist der Reviewteil durch die Umstellung nicht wesentlich besser oder schlechter geworden: Die Texte zu den einzelnen Platten sind nachwievor in sehr unterschiedlichem Maße erhellend. Nur die Begründung dafür überzeugt mich nicht ganz. Klar, von den Aktualitätsfanatikern wird ein Album gehört, sobald es „geleaked“ ist – bis LP und CD erscheinen, ist es für sie dann schon ein alter Hut. Aber was soll’s? Wenn sich der „Diskurs“ nach ein paar Wochen schon erschöpft hat, war vielleicht einfach nicht viel dran.

    John Billnatürlich muss die Spex (wie jedes andere Magazin) damit leben, dass eine Kritik nach der VÖ kommt und daher scheinbar zu spät. Ist die Kritik allerdings eine vernünftige Auseinandersetzung eines Autors mit dem Album, dann ist sie nie zu spät.

    MikkoWenn die Beteiligten nicht schwafeln, sondern tatsächlich eine Platte aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten und dabei auch noch Argumente und Gegenargumente austauschen, halte ich das für sinnvoll und hilfreich für die Leser. Insgesamt sollte eine Besprechung dabei aber auch nicht ausufern.

    John BillDen limitierten Platz auf zwei/drei/vier-Personen zu verteilen, bedeutet automatisch einen Verlust an Tiefe. Stattdessen erfahre ich beispielsweise mehrfach, dass Casablancas bei den Strokes war (ach was!) und die 80er zitiert (soso!). Und es gibt nur ein gutes Lied auf der Platte – welches das ist wird aber nicht genannt, ist ja auch egal…

    Andreas Reihse wird denselben Song meinen wie Wibke Wetzker, nämlich „11th Dimension“ – andernfalls hätte er den Titel genannt, nehme ich an. Es ist doch klar, dass ein Redakteur die gesammelten Beiträge editieren und aufeinander abstimmen muss, damit es nicht wegen Redundanzen zu einem Verlust an Tiefe kommt (dass der sich „automatisch“ einstellt, bestreite ich).

    Ansonsten halte ich die aktuelle Ausgabe wieder für gelungen. Am besten gefallen haben mir bisher Georg Seeßlens schöner Essay über Spirou & Fantasio und der Text über Pantha du Prince (ich erwarte, dass Black Noise ein Kandidat für den Titel „Album des Jahres“ wird; alles andere würde mich enttäuschen – aber „The Splendour“ ist schon einmal hervorragend). Und im Jahresrückblick stehen auch ein paar interessante und kontroverse Gedanken.

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    To Hell with Poverty
    #2776245  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Die Zeit zu diesem Unfug. Danke.

    Und Diedrich Diederichsen in der FAZ.

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