Re: Spex

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weilstein

Registriert seit: 10.10.2002

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atomEin multiperspektivischer Blick kann sehr spannend sein, wenn er nicht ganz so brainstormig und plauderig daher kommt.
Prinzipiell halte ich wenig von dem Zyklus „Deutsche Plattenfirma diktiert VÖ-Termine, dt. Zeitschriften berichten“, so dass in einem zweimonatig getakteten Magazin die Frage aufkommt inwieweit man es überhaupt noch mit „Neuheiten“ zu tun hat. Man kann diese Ausgangssituation verschiedentlich lösen. Zum einen könnte man komplett auf die Taktung der dt. Industrie verzichten und Erscheinungsunabhängig berichten und z.B. thematisch berichten. Oder man beleuchtet jede Platte aus unterschiedlichen Perspektiven, was ja nichts anderes als eine Ausformulierung einer Redaktionsskala ist, die sich durchaus in anderen Organen etabliert hat.

Plattenkritiken unabhängig vom VÖ-Termin? Was sollte das für einen Sinn haben? Von „diktieren“ würde ich hier auch nicht sprechen, nach welchem Prinzip sollte man denn sonst einen Tonträger veröffentlichen? Abgesehen davon, wird der Zweimonatsrhythmus der Spex von den Plattenfirmen ja durchaus berücksichtigt. So weit ich weiß, bekommen sie Promo-Exemplare teilweise früher als andere Magazine. (Warum erscheint das Magazin eigentlich nur alle zwei Monate?)
Größere Erkenntnis durch einen „multiperspektivischen Blick“ beim Pop-Briefing (der Name stößt mir schon übel auf) verspreche ich mir auch nicht, ganz im Gegenteil. Zwei sich gegenüberstehende Reviews zu ein und derselben Veröffentlichung hätten z.B. einen sehr viel größeren Effekt. So bleibt es tatsächlich „beliebig“ und „aufgebläht“.

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