Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?
-
AutorBeiträge
-
MarBeckInteressant für mich ist, das noch niemand auf die von mir geposteten Daten zur finanziellen Situation der Theater (schließt übrigens Oper, Operette, Schauspiel etc. ein). Ein Kostendeckungsgrad von gerade mal 17%, eine Auslastung von 70-75% (in Einzelfällen sogar unter 50%) und eine Subventionierung von 103 Euro pro Besucher lässt mich an der Sinnhaftigkeit der Förderung schon zweifeln. Und bei je 1 Mrd. Euro von Ländern und Gemeinden pro Jahr reden wir hier auch nicht mehr von Peanuts.
Ich halte die Subventionen in dieser Höhe für vertretbar. Dir ist ja sicher bekannt, mit welch irrsinnigen Beträgen wir im Rahmen der EU beispielsweise Exporte landwirtschaftlicher Produkte finanzieren (ca. 3 Milliarden Euro), die nur Schaden anrichten. Im Vergleich dazu sind 1 Milliarde Euro für die Theater dieses Landes wirklich Peanuts und zudem sinnvoll investiertes Geld. Eine Auslastung von 70-75% finde ich übrigens beachtlich, wenn man bedenkt, dass die meisten Popkonzerte, die ich besuche, gerade mal eine Auslastung von 30-50% aufweisen können.
MarBeck
Die Frage ist nun, mit welcher Begründung dies geschieht? Provozierend gefragt: Ist das unsägliche Blockflötengedudel einer Musikschulenschülerin förderungswürdiger als das der Bolzplatz?Schon wieder das entweder-oder-Spiel. Beides ist förderungswürdig. Die Schaffung von Spielmöglichkeiten für Kinder im Freien, das Vorhandensein von Spielplätzen ist genauso wichtig wie die Existenz einer Musikschule. Dass ich dafür bin, dass man besondere Anstrengungen unternimmt, „bildungsferne“ Schichten für den Besuch solcher Einrichtungen zu gewinnen, dürfte jedem klar sein.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Highlights von Rolling-Stone.deNeu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im August
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im August
Neu auf Netflix: Die Serien-Highlights im August 2025
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
Neu auf Netflix: Die wichtigsten Filme im August 2025
Sting im Interview: „Trump spricht kein Englisch. Er redet Nonsens“
WerbungMarBeckRossis Tochter (nur ein Beispiel, no pun intended, Roland) profitiert von dieser politischen Entscheidung, Kinder, die Fußball spielen, Skateboarden oder für die Karriere als Indie-Band-Mitglied üben, eben nicht. Deren Eltern finanzieren die Musikschulen als Steuerzahler höchstens noch mit.
Das ist aber nunmal ein Grundprinzip der Verwendung von öffentlichen Mitteln: Wer die Angebote nicht nutzt, hat eben Pech gehabt, beispielsweise wenn Auto-Individualisten den ÖPNV konsequent nicht nutzen (bitte keine Debatte zu diesem Thema, ich weiß, jeder von ihnen hat tausend Gründe, warum Bus und Bahn für ihn indiskutabel sind …)
Die Frage ist nun, mit welcher Begründung dies geschieht? Provozierend gefragt: Ist das unsägliche Blockflötengedudel einer Musikschulenschülerin förderungswürdiger als das der Bolzplatz?
Könnte es vielleicht auch sein, dass Du ein sehr verkürztes Bild von der Arbeit der Musikschulen hast, provozierende Frage mit eingerechnet? Außerdem sind die Musikschulen nicht auf „E-Musik“ eingeschränkt, Dein Indie-Gitarren-Junge kann auch an der Musikschule was lernen. Und es ist Unsinn so zu tun, als ob Sportangebote für Kinder und Jugendliche nicht gefördert würden, im Gegenteil. So stellst Du eine Zahl (500 Euro pro Schüler und Jahr) kontextlos in den Raum.
MarBeckInteressant für mich ist, das noch niemand auf die von mir geposteten Daten zur finanziellen Situation der Theater (schließt übrigens Oper, Operette, Schauspiel etc. ein). Ein Kostendeckungsgrad von gerade mal 17%, eine Auslastung von 70-75% (in Einzelfällen sogar unter 50%) und eine Subventionierung von 103 Euro pro Besucher lässt mich an der Sinnhaftigkeit der Förderung schon zweifeln. Und bei je 1 Mrd. Euro von Ländern und Gemeinden pro Jahr reden wir hier auch nicht mehr von Peanuts.
Natürlich nicht. Es behauptet auch niemand, dass jedes einzelne Haus Bestandschutz haben muss, egal, wie wenig es genutzt wird. Aber es ist doch unsinnig, Kulturangeboten vorzuwerfen, dass sie nicht kostendeckend arbeiten. Das können sie eben nunmal nur in den seltensten Fällen. Durchkommerzialiserte Lloyd-Webber-Musicals mit Rundum-Versorgung der Besucher funktionieren marktwirtschaftlich, aber kein Schauspiel- oder Opernhaus in der Provinz, egal wie künstlerisch qualitätvoll und wirtschaftlich effizient es arbeitet. Da drehen wir uns argumentativ im Kreis: Würde Kultur stets kostendeckend oder gewinnbringend funktionieren, bräuchten wir die staatliche Förderung und die ganze Diskussion nicht.
--
nail75Schon wieder das entweder-oder-Spiel. Beides ist förderungswürdig.
Üblicherweise kann ein Euro Steuergelder aber nur einmal ausgegeben werden. Der Politiker steht doch genau vor der Frage, über das entweder/oder zu entscheiden. Also: entweder Musikschule oder Bolzplatz. Vor dieser Frage kannst Du Dich argumentativ nicht drücken. Und mich interessiert, aus welchen Gründen er den Euro für die Subventionierung von Musikschulen (Opern, Ballett, …) verwenden sollte.
--
"I spent a lot of money on booze, birds and fast cars. The rest I just squandered." - George Best --- Dienstags und donnerstags, ab 20 Uhr, samstags ab 20.30 Uhr: Radio StoneFMMarBeckÜblicherweise kann ein Euro Steuergelder aber nur einmal ausgegeben werden. Der Politiker steht doch genau vor der Frage, über das entweder/oder zu entscheiden. Also: entweder Musikschule oder Bolzplatz.
Das ist eine Milchmädchenrechnung! Jede Gemeinde, die eine Musikschule hat, finanziert zugleich auch Hallenbäder, Sportplätze, Spielplätze usw. Da gibt es kein Entweder-Oder, weil man von jedem Euro eben 30 Cent dort, 30 Cent da usw. ausgeben kann.
--
MarBeckÜblicherweise kann ein Euro Steuergelder aber nur einmal ausgegeben werden. Der Politiker steht doch genau vor der Frage, über das entweder/oder zu entscheiden. Also: entweder Musikschule oder Bolzplatz. Vor dieser Frage kannst Du Dich argumentativ nicht drücken. Und mich interessiert, aus welchen Gründen er den Euro für die Subventionierung von Musikschulen (Opern, Ballett, …) verwenden sollte.
Ich verweise auf die Exportsubventionen für landwirtschaftliche Produkte und fordere deren ersatzlosen Wegfall. Der deutsche Anteil reicht zum Betrieb vieler Theater u. ä. (Klar, ganz so einfach ist es nicht, aber Du verstehst, worauf ich hinauswill.)
Ich finde es schon befremdlich, dass Du ernsthaft Bolzplätze mit Opernhäusern vergleichst. Der Unterschied sollte doch eigentlich leicht erkennbar sein – das eine kann jederzeit überall gebaut werden, das andere ist eine kulturelle Institution mit eigener Dynamik, Struktur und institutioneller Intelligenz, die nicht einfach über Nacht dort abgebaut und hier wieder aufgebaut werden kann. Man muss sich als Gesetzgeber entscheiden, ob man wegen kurzfristiger Erwägungen solche kulturellen Institutionen verkrüppeln oder vernichten oder ob man sie fördern will.
Dazu kommt folgender – ebenfalls außerordentlich wichtiger – Grund: Die deutschen Sportverbände gehören zu den mitgliederstärksten der Welt. Sie verfügen über riesige Mengen an Geld. Jeder Vorort, jedes Dorf bietet massenhaft Möglichkeiten, um Fußball zu spielen, hier in 10 Minuten Fahrradradius gibt es vier (Vereins-)Sportplätze und fast zahllose Spielplätze. So soll es auch sein. Abgesehen davon benötigt ein Bolzplatz kein Ensemble von Organisatoren, Musikern, Sängern, Technikern, Verwaltungsmitarbeiten und viele anderen (auch ehrenamtlichen Helfern, worauf wolle richtigerweise hinwies).
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Ich will den Bolzplatz bestimmt nicht gegen die Musikschule ausspielen, aber ein lokal oder regional über Jahre und Jahrzehnte aktiver Traditions-Sportverein ist genauso Kultur wie das Stadttheater oder das alteingesessene Lichtspielhaus. Und alle drei verdienen finanzielle Unterstützung aus öffentlichen Kassen, sofern sie welche benötigen.
Dagegen muss Bayreuth genausowenig vom Staat alimentiert werden wie der Export landwirtschaftlicher Produkte.
--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Wir haben ein gesellschaftliches Problem in Deutschland.
Kultur muss für alle Gesellschaftschichten zugänglich und verständlich sein.
Eben nicht nur für alte Leute oder für Bildungsbürger. Eine talentierte Persönlichkeit muss rechtzeitig gefördert werden. Unabhängig vom Schulabschluß. Vorbild könnte die USA sein. Es ist doch ein Armutszeugnis, dass in Deutschland eine humanistische Ausbildung nur für Kinder von Bildungsbürgern und oder Wohlhabenden zur Verfügung steht. Wir verschenken dadurch ein Potential an Kreativen, welche wichtig für unsere gesamten weltwirtschaftlichen Standort sind. Die Milliardensubventionen werden für Propaganda unsere Verwaltung / Politik mißbraucht. Sie dienen nicht der Zukunft, sondern verteidigen Priviligelien der ewig Gestrigen.
Grauenhaftes Beispiel ist und bleibt nun mal Bayreuth. Hier werden Machtansprüche sogar vereerbt.
In mir schreit alles nach Revolution. Am liebsten würde ich die Gelder aus den Kulturetats kassieren, die Verwaltung in die Wüste schicken. Und dann wie ein weiblicher Robin Hood, die Kohle den Schulen zur Verfügung stellen.
Dann fähige Dozenten aus dem Ausland kaufen. Denn aufgrund meiner Erfahrungen, traue ich den gegenwärtigen Lehramtsinhabern und Dozenten überhaupt nix zu. Ausserdem würde ich die Hochschulen für Talente öffnen und nicht nur für die verwöhnten Blagen von Zahnärzten zugänglich machen.
Jawohl!--
"Schönheit lockt Diebe schneller noch als Geld" William Shakespeare ( 1564 - 1616 )Herr Rossi
Natürlich nicht. Es behauptet auch niemand, dass jedes einzelne Haus Bestandschutz haben muss, egal, wie wenig es genutzt wird. Aber es ist doch unsinnig, Kulturangeboten vorzuwerfen, dass sie nicht kostendeckend arbeiten. Das können sie eben nunmal nur in den seltensten Fällen. Durchkommerzialiserte Lloyd-Webber-Musicals mit Rundum-Versorgung der Besucher funktionieren marktwirtschaftlich, aber kein Schauspiel- oder Opernhaus in der Provinz, egal wie künstlerisch qualitätvoll und wirtschaftlich effizient es arbeitet. Da drehen wir uns argumentativ im Kreis: Würde Kultur stets kostendeckend oder gewinnbringend funktionieren, bräuchten wir die staatliche Förderung und die ganze Diskussion nicht.
@ Herr Rossi
Bedauerlicherweise habe ich einen sehr großen Teil meines Lebens in der Provinz verbringen müssen. Und darum erlaube ich mir festzustellen, dass das „Kultur“ Angebot dort immer dann besonders diletatisch ist, wenn es den Anspruch erhebt qualitativ wertvoll zu sein. Viel zu oft mußte ich Leute in Opernabende oder zu Theateraufführungen oder in „Kunst“Ausstellungen in Kleinstädtten begleiten.
Das was ich dort sehen und hören mußte, verdient den Titel: Unter aller Sau!
Gerade Stadthallen, welche Unsummen von Steuergeldern verbraten, bieten unterirdisches. Grundsätzlich werden solche Stadthallen auch nur gebaut, damit sich ein Stadtrat selbst ein Denkmal setzen kann. Und nicht aus Interesse oder aus Kenntnis von Kultur oder Kunst.
Traurig auch, dass Kinder zum erlernen eines Instruments auf einer private Schule ausweichen müssen.PS: 2004 wollte ich ehrenamtlich als Dozentin im Jugendknast arbeiten. Nur um den Leuten dort eine Alternative zu geben. Das wurde abgelehnt. „Weil es zu gefährlich für mich wäre“. Oder zu gefährlich für andere. Denn sicherlich hätte Kunst die Leute dort zu einem völlig anderem Gedankengut geführt.
--
"Schönheit lockt Diebe schneller noch als Geld" William Shakespeare ( 1564 - 1616 )Bayreuth:
Die Meistersinger solls für den Schnapperpreis von 50 Euro live im Internet geben.--
Ich möchte hier nochmal auf die spezifische Förderung von Pop via Preisgelder, Auszeichnungen etc. zurückkommen. Ein ganz guter Artikel war in der Mai/Juni Ausgabe von Spex, in der deren ehemaliger Chefredakteur Christoph Gurk befragt wurde.
Man könnte diesen Artikel folgendermaßen umdeuten z.B. in Bezug auf Preisverleihungen: Fragt man sich, warum dies (im Gegensatz z.B. zu Literaturpreisen und andere) häufig nicht funktioniert kann man folgenden Schluß ziehen: Im allgemeinen herrscht die Denkweise vor Pop= reine minderwertige Unterhaltung, reine Ware (wie Zahnpasta) die am Markt bestehen muß, ansonsten ist sie wertlos.
Ernsthafte Diskussion wie z.B. über Klassik/bildende Kunst/Literatur findet nicht oder zu wenig statt, stattdessen stehen die Verkaufszahlen im Vordergrund (und das bei einem nicht mehr funktionierenden Markt). Entsprechend vordergründig z.B. auch die Berichterstattung oder die Wahrnehmung im Rundfunk/Fernsehen. In der Politik sind wenig bis gar keine Kenntnisse über Pop vorhanden. Dort herrscht ebenso die Meinung, Pop sei nicht oder nur unzureichend förderungswürdig, bzw. wenn, dann erfolgt eine dilletantische allenfalls kommerzielle Gesichtspunkte berücksichtigende Preisvergabe.
Voraussetzung also wäre eine prinzipielle Wahrnehmungsänderung von gesellschaftlicher und staatlicher Seite (das Pop zwar auch Ware ist aber eben nicht nur, bzw. eine Form/Kultur ist über die sich ernsthaft auszutauschen lohnt) – dann könnte auch das Mittel „Preisvergabe“ auch Sinn machen.
Letztenendes also auch eine Frage der gesellschaftlichen/politischen Grundwahrnehmung, die sich in einigen Beiträgen ja hier auch wiederspiegelt.
--
Herr RossiSelbstverständlich können und sollen Bürger, Vereine, Interessenvertretungen usw. der Politik Ratschläge geben oder Forderungen stellen, wofür Geld ausgegeben werden soll und wofür nicht. Entscheiden müssen aber letztlich die Kommunalräte, Landtage usw., dafür haben sie die demokratische Legitimation.
Keine Frage.
nail75Deine lächerlichen Ablenkungsmanöver sollen doch nur Deine allgemeine Einfallslosigkeit verschleiern.
Da hätte besser formuliert werden können, Du bist auch nicht Goethe.
Herr RossiDas ist eine Milchmädchenrechnung! Jede Gemeinde, die eine Musikschule hat, finanziert zugleich auch Hallenbäder, Sportplätze, Spielplätze usw. Da gibt es kein Entweder-Oder, weil man von jedem Euro eben 30 Cent dort, 30 Cent da usw. ausgeben kann.
Die Diskussion läuft da aus dem Ruder – es geht um Kulturförderung. Eine Forderung war, weniger auf die herkömmliche E-Kultur zu verwenden und das Geld anderweitig (sozialer Sektor) oder eben für Rock/Pop zu verwenden.
Meien Forderung war, zu überlegen, ob weiterhin so viel Geld in den E-Kultur-Bereich gepumpt werden muss, es gibt andere dringendere Aufgaben, als Mittelschichtsvergnügen zu subventionieren. Auch wenn diese angeblich der letzte Schutz vor der Barbarei sind (siehe nails Getobe). Wenn ich mich entschließe Kulturförderung ganz abzuschaffen (nicht meine Meinung), kann natürlich für die Pop nichts abfallen.
Auf der anderen Seite gibt es aber Bildungs-, Sportetats etc, die wieder ein ganz anderes Thema sind.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.nail75Deine lächerlichen Ablenkungsmanöver sollen doch nur Deine allgemeine Einfallslosigkeit verschleiern.
Ich bin raus aus dem Thread. Hätte an sich schon noch mit Rossi, amadeus und anderen unterschliedlichen Meinungshabern weitere Argumente ausgetauscht. Aber nicht in diesem Ton. Dafür gebe ich mich nicht her.
--
dougsahmIch bin raus aus dem Thread. Hätte an sich schon noch mit Rossi, amadeus und anderen unterschliedlichen Meinungshabern weitere Argumente ausgetauscht. Aber nicht in diesem Ton. Dafür gebe ich mich nicht her.
Huch? Na, gut! Dann mach ich mal weiter hier.
Thema Musicals in Deutschland. Als die Stage Holding mit ihren Musicals hier angefangen hat, gab es überhaupt keine Musical-Darsteller in Deutschland.
Also, niemanden der singen und tanzen konnte. Peinlich genug. Die Darsteller wurden aus USA importiert und mussten mühevoll Deutsch lernen.Genauso problematisch war es mit Beleuchtern, Bühnenbildern, Bühnenmalern, Tontechnikern u.s.w, welche durch learning by doing in den Job reingewachsen sind.
Die Stage Holding hat eine eigenen Schule für Musical-Darsteller gegründet. Diese Schule läuft super. Kosten dafür tragen die Schüler selbst. Klar, dass nicht alle zahlungskräftigen Studenten auch eine Chance im internationalem Wettbewerb haben. Weil der Geldbeutel ( und nicht das Talent ) die Aufnahme bestimmt. Immerhin besteht aber ein Bedarf an diesen ausgebildeten Facharbeitern.
Im übrigen sind die Leute von „Starlight Express“ außerorderntlich begabt. Es ist eine sehr, sehr anspruchsvolle Sache auf Rollschuhen zu tanzen und zu singen. Einige Darsteller ruinieren sich ihre Gesundheit durch schwere Unfälle bei diesem Musical.
Anspruchslos sind diese Aufführungen nicht. Musicals finde ich persönlich trotzdem ätzend.Die Ballettschule von John Neumeier in HH ist auch privat und kostet richtig Geld. Garantiert aber auch einen Job. Schmuddelkinder bleiben natürlich vom Ballett ausgeschlossen.
Diese Beispiele zeigen doch deutlich, auf welch niedrigem Niveau die Staatlichen Hochschulen Künstler ausbilden. Und das ein immenser Bedarf an Künstlern besteht. Das unsere Politik aber überhaupt kein Interesse hat, Wirtschaftstrends zu erkennen oder Junge Leute auszubilden.
Ach, ja Bühnentechnik! Auch das wird privaten Instituten überlassen ( z.B. SAE ) und damit bleiben diese Ausbildungen für Schmuddelkinder ebenfalls unmöglich.
Verwaltungsfachleute entscheiden in Deutschland über wohl und wehe. Praxisfern und arrogant. Künstler können überall auf der Welt arbeiten.
Verwaltungsfachleute aus Deutschland will keiner.--
"Schönheit lockt Diebe schneller noch als Geld" William Shakespeare ( 1564 - 1616 )Wer sich für Zahlen interessiert: Das Statistische Bundesamt hat gerade eine Studie vorgelegt namens “Kulturindikatoren auf einen Blick – Ein Ländervergleich“. Dort kann man z.B. sehen, wieviel Geld pro Einwohner die Länder im Jahr 2005 für Kulturförderung ausgegeben haben und wieviel ein durchschnittlicher Haushalt für Theater, Museen, Bücher und Tonträger beiseite legt.
--
I like to move it, move it Ya like to (move it)Wow, die deutschen Länder geben 97,10 Euro pro Einwohner und Jahr bzw. 0,36% des BSP (1,60% des Gesamthaushaltes) für Kultur aus. Dieser maßlosen Verschwendung sollte Einhalt geboten werden, damit die unfähige bayrische Landesregierung ihre Schulen sanieren kann.
Die Zahlen beziehen sich übrigens auf Museen, Theater, Bibliotheken, Musikförderung, Denkmalschutz und alle anderen Formen der Kulturförderung.
Danke für den Link Sonic.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.