Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden? › Re: Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?
Ich möchte hier nochmal auf die spezifische Förderung von Pop via Preisgelder, Auszeichnungen etc. zurückkommen. Ein ganz guter Artikel war in der Mai/Juni Ausgabe von Spex, in der deren ehemaliger Chefredakteur Christoph Gurk befragt wurde.
Man könnte diesen Artikel folgendermaßen umdeuten z.B. in Bezug auf Preisverleihungen: Fragt man sich, warum dies (im Gegensatz z.B. zu Literaturpreisen und andere) häufig nicht funktioniert kann man folgenden Schluß ziehen: Im allgemeinen herrscht die Denkweise vor Pop= reine minderwertige Unterhaltung, reine Ware (wie Zahnpasta) die am Markt bestehen muß, ansonsten ist sie wertlos.
Ernsthafte Diskussion wie z.B. über Klassik/bildende Kunst/Literatur findet nicht oder zu wenig statt, stattdessen stehen die Verkaufszahlen im Vordergrund (und das bei einem nicht mehr funktionierenden Markt). Entsprechend vordergründig z.B. auch die Berichterstattung oder die Wahrnehmung im Rundfunk/Fernsehen. In der Politik sind wenig bis gar keine Kenntnisse über Pop vorhanden. Dort herrscht ebenso die Meinung, Pop sei nicht oder nur unzureichend förderungswürdig, bzw. wenn, dann erfolgt eine dilletantische allenfalls kommerzielle Gesichtspunkte berücksichtigende Preisvergabe.
Voraussetzung also wäre eine prinzipielle Wahrnehmungsänderung von gesellschaftlicher und staatlicher Seite (das Pop zwar auch Ware ist aber eben nicht nur, bzw. eine Form/Kultur ist über die sich ernsthaft auszutauschen lohnt) – dann könnte auch das Mittel „Preisvergabe“ auch Sinn machen.
Letztenendes also auch eine Frage der gesellschaftlichen/politischen Grundwahrnehmung, die sich in einigen Beiträgen ja hier auch wiederspiegelt.
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