Re: Soll Kultur – hier Rock/Pop Musik – staatlich gefördert/subventioniert werden?

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nail75

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MarBeckÜblicherweise kann ein Euro Steuergelder aber nur einmal ausgegeben werden. Der Politiker steht doch genau vor der Frage, über das entweder/oder zu entscheiden. Also: entweder Musikschule oder Bolzplatz. Vor dieser Frage kannst Du Dich argumentativ nicht drücken. Und mich interessiert, aus welchen Gründen er den Euro für die Subventionierung von Musikschulen (Opern, Ballett, …) verwenden sollte.

Ich verweise auf die Exportsubventionen für landwirtschaftliche Produkte und fordere deren ersatzlosen Wegfall. Der deutsche Anteil reicht zum Betrieb vieler Theater u. ä. (Klar, ganz so einfach ist es nicht, aber Du verstehst, worauf ich hinauswill.)

Ich finde es schon befremdlich, dass Du ernsthaft Bolzplätze mit Opernhäusern vergleichst. Der Unterschied sollte doch eigentlich leicht erkennbar sein – das eine kann jederzeit überall gebaut werden, das andere ist eine kulturelle Institution mit eigener Dynamik, Struktur und institutioneller Intelligenz, die nicht einfach über Nacht dort abgebaut und hier wieder aufgebaut werden kann. Man muss sich als Gesetzgeber entscheiden, ob man wegen kurzfristiger Erwägungen solche kulturellen Institutionen verkrüppeln oder vernichten oder ob man sie fördern will.

Dazu kommt folgender – ebenfalls außerordentlich wichtiger – Grund: Die deutschen Sportverbände gehören zu den mitgliederstärksten der Welt. Sie verfügen über riesige Mengen an Geld. Jeder Vorort, jedes Dorf bietet massenhaft Möglichkeiten, um Fußball zu spielen, hier in 10 Minuten Fahrradradius gibt es vier (Vereins-)Sportplätze und fast zahllose Spielplätze. So soll es auch sein. Abgesehen davon benötigt ein Bolzplatz kein Ensemble von Organisatoren, Musikern, Sängern, Technikern, Verwaltungsmitarbeiten und viele anderen (auch ehrenamtlichen Helfern, worauf wolle richtigerweise hinwies).

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.