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Dank dir. Dann werd ich mal nach der Doppel-LP schauen.
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WerbungThe Shins – Port Of Morrow (LP/CD, Columbia Records, www.theshins.com)
Besetzung:
James Mercer – vocals, guitars
Joe Plummer – drums
Yuuki Matthews – bass
Jessica Dobson – guitar
Richard Swift – keyboardsDas ist die aktuelle Besetzung, an der Platte wirkten aber andere Musiker mit
Trackliste:The Rifle’s Spiral
Simple Song
It’s Only Life
Bait And Switch
SeptemberNo Way Down
For A Fool
Fall Of 82
40 Mark Strasse
Port Of MorrowIm März gab es einige mögliche Kandidaten für mein Album des Monats. In der engeren Wahl waren unter anderem Lee Ranaldo von Sonic Youth mit seinem wirklich erstaunlichen Soloalbum, aber auch Beth Jeans Houghton und ihr formidables Debüt. Schließlich habe ich mich jedoch spontan für das neue Album der Shins entschieden. Einfach weil hier alles passt. Die Band lief bei mir bisher eigentlich mehr unter der Rubrik „und dann gibt es da noch…“. Ich besitze nur einige ihrer Singles, aber keines ihrer bisherigen Alben. Als Sänger und Songwriter fiel mir James Mercer eigentlich erst durch die Broken Bells LP vorletztes Jahr richtig positiv auf. „Port Of Morrow“ ist das vierte Studioalbum der Shins. Seit dem Vorgänger und dem Weggang von Sub Pop Records sind immerhin schon fast fünf Jahre vergangen. Seither hat es auch etliche personelle Veränderungen gegeben. Doch die Band Homepage vermeldet, dass ehemalige Bandmitglieder noch an der Entstehung der aktuellen Songs und des Albums beteiligt waren. Wie auch immer. Mir fehlt eh die Vergleichsmöglichkeit. Das vorlegende Album macht auf mich einen sehr geschlossenen Eindruck. Überwiegend midtempo, ja oft sogar ziemlich ruhig, dabei angenehm rund und entspannt klingt die Platte. Mercers Stimme wirkt auf mich äußerst einnehmend. Sein Songwriting ist abgeklärt und dabei doch innovativ. Will sagen, es gibt immer mal überraschende Wendungen. Arrangements und Produktion sowie die Instrumentierung orientieren sich an so verschiedenen Inspirationsquellen wie The Smiths, Steely Dan, The Kinks, The Beach Boys u.a. An Ron Sexsmith muss ich auch denken. Allerdings klingt diese Shins Platte trotz ihres absolut Mainstream kompatiblen Charakters wesentlich spannender als alles was ich von Sexsmith bisher gehört habe. Es gibt da in den weiten des Internet einige Reviews, die schreiben von „…Ton gewordene(r) gutbürgerliche(r) Langeweile. Musik aus dem satten Mittelstand für den satten Mittelstand. Oder anders ausgedrückt: In einer von Starbucks finanzierten Popwelt wird unweigerlich auch die Musik irgendwann nach Starbucks klingen, oder nach Converse oder nach Hyundai.“ (Laury Reichart auf on3.de). Das kann man so sehen bzw. hören. Ich fühle mich da nicht angesprochen. Ich war noch nie bei Starbucks, und ich kenne Converse und Hyundai kaum dem Namen nach. Und was satter Mittelstand ist, weiß ich auch nicht so genau. Mich langweilt diese Platte jedenfalls nicht. Möglicherweise gerade deshalb, weil ich die ersten drei kaum kenne. Aber ich mag ja auch das letzte R.E.M. Album. Man muss nicht immer genau hinhören müssen und sich eine Platte erarbeiten. Manchmal reicht es schon, wenn man sich einfach wohl fühlt beim Hören, wenn eine Platte spontan vertraut und angenehm klingt. ****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Schöne Review, Mikko. Ich mag das Album auch sehr.
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How does it feel to be one of the beautiful people?The See See – Fountayne Mountain (LP, The Great Pop Supplement, www.myspace.com/theseeseeband)
Besetzung:
Richard Olson – vocals, guitars
Pete Greenwood – guitar, vocals
Kevin Peyok – bass, vocals
Paul Fitness – keyboards
Phil Anderson – drumsTrackliste:
Waltz
Open Up Your Door
Automobile
Sweet Hands
Fix Me Up
Painted BlueSunbleached
Big Wheels
Gold And Honey
Three More Days
Fountayne Mountain
The Day That Was The DayLaut Webseite der Band erscheint die LP offiziell am 28. Mai 2012. Und am gleichen Tag soll auch die CD bei Dell’Orso Records erscheinen. Nun liegt mir allerdings beides schon vor, und man kann die LP auch beim Label direkt bereits jetzt erwerben. Ich hoffe nur, dass noch genug Exemplare der Platte für den Ladenverkauf übrig bleiben. 750 LPs sind gepresst. Ob das der Nachfrage entspricht, bleibt abzuwarten. Die zweite LP der Londoner Band erfüllt alle Erwartungen. Ja sie übertrifft sie sogar. Wunderbare Melodien, phantastische Arrangements, die West Coast Psychedelia der späten 60er Jahre mit dem Sound von Liverpool (The La’s, The Coral, u.a.) verbinden. „Waltz“ eröffnet die Platte mit einer kurzen Sequenz gespielt auf einem Tasteninstrument, das wie eine Mischung aus Harpsichord und Harmonium klingt. „Open Up Your Door“ ist eine lockere uptempo Nummer. Mitreissend, einprägsam, unbeschwert, mit schönen Jangle Gitarren und tollem Harmoniegesang. „Automobile“ kennt man schon von einer limitierten Splitsingle mit der Band By The Sea. Ein leicht psychedelischer Track mit viel Hall und einer Fuzzgitarre am Schluss. „Sweet Hands“ wird die nächste Single sein, die im Juni auf Rank Records erscheinen wird mit einer non-Album Flipside. Der Track hat auch diesen leicht hymnischen, schleppenden Psych Pop Charakter. Erinnert mich sehr an die kalifornischen Rain Parade. „Fix Me Up“ ist wieder so eine hübsche leichte Gitarrenpopnummer, die auch von The La’s sein könnte. „Painted Blue“ dagegen ist heavier, ohne deshalb den Pop Appeal zu leugnen. Wie The Creation oder andere Art Pop Bands der späten Sixties. Dieser Stakkato Rhythmus, die rollenden Drumfills lassen an Keith Moon denken. Hall und Echo Effekte verstärken den Eindruck. Das Instrumentalstück „Sunbleached“ kennen wir schon im krautigen Remix von der letzten Single. Hier nun als kraftvolles hypnotisches von Feedback und Flanging getragenes Gitarren / Orgel Duell. „Big Wheels“ wird von Slide und Echo Gitarren getragen und bietet wunderbare Harmoniegesänge. Dann folgt „Gold And Honey“, das mich noch immer sehr an Polnareffs „La poupée qui fait non“ erinnert. Aber auch The Byrds lassen grüßen. „Three More Days“ ist wieder so eine eingängige Folkrock Nummer, im besten Sinn zeitlos. Der Titeltrack „Fountayne Mountain“ hat dagegen eher etwas Hypnotisches, Schwebendes. Treibender Bass, bizarre Keyboards, kein Gesang. „The Day That Was The Day“ fasst noch mal alles zusammen. Wieder vorwärts drängende Drums, schwirrende Keyboards und Gitarren und darüber eine leicht hymnische Melodie. Insgesamt ist diese zweite LP von The See See psychedelischer als ihre erste. Im Herbst kommen sie wieder auf Tournee nach Deutschland. Auch nach Berlin. *****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!The Cheeks – Feathered Tigers In A Magic Zoo (LP, Teen Sound, www.thecheeks.de)
Besetzung:
Kono Patzki – lead vocals
Chris Riza – guitars, backing vocals, percussion
Thorsten Weiß – bass, guitar
Dario Treese – vox organ, harpsichord
Christian Schlasi – drumsTrackliste:
Blackbyrds Dreaming Of Hollywood
Another Wreck On The Highway
Who Made All That Noise
Seven
Tigerlilly
Everything’s ChangingHigher State
Mrs. Green
Box Full Of Candies
It’s No Secret
A Small Big Time
Show Me The Way
Heaven Can’t Find It For YouSie sind mittlerweile neben The Satelliters aus Darmstadt die dienstälteste Garage Pop Band in Deutschland. The Cheeks aus Dortmund verbinden Power Pop, Freakbeat, Psychedelia und Art Pop zu einer grandiosen und absolut hörenswerten Mischung. Sie haben ihren eigenen Stil inzwischen vollkommen perfektioniert. Ihre Musik evoziert natürlich den britischen Mod Beat und Psych Pop der späten 1960er Jahre ebenso wie den Garage Pop solcher US Bands wie The Strawberry Alarm Clock. Mehr aber noch wurzelt der Sound der Cheeks in den 1980er Jahren und bezieht dabei Inspiration aus der Neo Garage und Paisley Pop Szene, von Bands wie The Rain Parade, Yard Trauma, The Chesterfield Kings oder The Leopards. Alles Gruppen, die selbst nie wirklich groß rauskamen und lediglich einem informierten Kreis von Insidern bekannt sind. Jingle Jangle Gitarren wechseln sich ab mit satten Vox Orgel Riffs. Filigrane Klänge von Harpsichord und Rickenbacker Gitarren werden ergänzt durch wunderbare Harmoniegesänge. Härtere Fuzzgitarren sind ebenso zu hören wie saubere Licks von der Fendergitarre mit dezentem Hall unterlegt. Die Melodien sind einprägsam und höchst abwechslungsreich. Mit ihren Songs entführt die Band uns in eine Parallelwelt, in ein absurdes, dunkles mitunter auch recht buntes Art Pop Universum. Manchmal versteht man nicht wirklich, was Leadsänger Kono einem sagen möchte. Es ist aber letztlich auch nicht so wichtig. 13 Tracks von durchschnittlich fast vier Minuten Länge reizen die Spielzeit einer LP voll aus. Das ist schön. Und obwohl man dadurch an die Grenzen des technisch Machbaren stößt, klingt die Platte erstaunlich dynamisch und druckvoll. „Feathered Tigers In A Magic Zoo“ ist erst die vierte richtige Studio LP der Band, die es ja schon seit mehr als 15 Jahren gibt. Von Anfang an dabei ist nur Sänger Kono. Gitarrist Chris, der hier in erster Linie für das Songwriting verantwortlich zeichnet, spielt seit über zehn Jahren in der Band. Wenn man an die noch recht punkigen Klänge des Debüts denkt, so hat seither eine Entwicklung stattgefunden, die über eine stärkere Orientierung an Power Pop einerseits und größere Vielfalt innerhalb des Garage Pop Genres zu einem typischen Cheeks Sound geführt hat, der auf dieser Platte seinen bisherigen musikalischen Höhepunkt erreicht. Dunkler zwar als der Vorgänger, aber in gewisser Weise überzeugender noch. Im Juni spielen The Cheeks in Moskau und St. Petersburg. Aber am 7. Juli kann man sie im Bassy Club in Berlin live erleben. Hingehen lohnt sich. Die Band ist auf der Bühne mindestens so gut wie im Studio. ****1/2
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Die beiden Vorgänger haben mir gut gefallen. Gibt es eine Bezugsquelle?
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Crypt Records in Altona oder bei soundflat.de
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The Soundtrack Of Our Lives – Throw It To The Universe (LP/CD, Haldern Pop, http://web.tsool.net/)
Besetzung:
Ebbot Lundberg – lead vocals, autoharp
Ian Person – guitars, backing vocals
Fredrik Sandsten – drums, percussion, backing vocals
Mattias Bärjed – guitars, backing vocals
Kalle Gustafsson Jerneholm – bass, backing vocals
Martin Hederos – organ, violin, piano, backing vocalsTrackliste:
Throw It To The Universe
You Are The Beginning
When We Fall
Where’s The Rock?
Freeride
Waiting For The Lawnmowers
Faster Than The Speed Of LightReality Show
Busy Land
If Nothing Lasts Forever
Solar Circus
What’s Your Story?
Shine OnWas soll ich sagen? Die Band The Soundtrack Of Our Lives aus Göteborg, Schweden, gehört seit rund 15 Jahren zu meinen Favoriten, live und auf Platte. Da geht es mir ähnlich wie Noel Gallagher, der sinngemäß äußerte, die Nachricht von der bevorstehenden Auflösung der Gruppe zum Jahresende sei eine der schlimmsten zum Musikgeschehen dieser Tage. Die aktuelle etablierte Musikkritik nimmt das eher mit einem Achselzucken zur Kenntnis. Nach dem Motto, eine langweilige Retroband weniger, na und? Kann man so sehen – muss man aber keinesfalls. Für ihr Abschiedsstudioalbum haben die Jungs noch mall alles aufgeboten, wofür ich sie liebe. Eingängige, tendenziell hymnische Melodien, melancholisch, mystisch verschwurbelte aber dennoch optimistische Lyrics, die man für tiefsinnig oder bedeutend halten kann, wenn man will, stimmungsvolle Arrangements, die den Gesamteindruck dieses in Erinnerungen schwelgenden und aber auch die Realitäten akzeptierenden Albums auf eine wunderbar nostalgische Weise prägen. Die Musik wurzelt natürlich tief in den 1970er Jahren, zum Teil noch in den Sixties. Doch wird hier nichts einfach eins zu eins in die Gegenwart übertragen. Die Erfahrung der Jahre und Jahrzehnte dazwischen schwingt immer mit. Ebbot Lundberg, der vollbärtige, vollschlanke Kutten- und Schalträger, singt mit Gefühl und Inbrunst. Ian Person und Mattias Bärjed legen sich mächtig ins Zeug an den Gitarren. Kalle Gustafsson Jerneholm am Bass und Fredrik Sandsten am Schlagzeug liefern den soliden Backbeat. Und Martin Hederos setzt an Orgel, Piano und Violine schöne Akzente. Dazu kommen noch diverse Gastmusiker. Für dieses letzte Album hat man sich wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben und auch bei der Produktion in verschiedenen Studios alles aufgeboten, was das Budget von EMI Schweden hergab. In ihrer Heimat erschien die LP ja auch schon im Frühjahr und schoss sofort auf Platz Eins der Charts. Diese Platte bietet nichts Neues. Aber das Bewährte und Bekannte wird hier mit einer nonchalanten Abgeklärtheit präsentiert, dass man sich nur wohlig zurücklehnen und genießen kann. ****1/2
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Danke, Mikko, für die Kritik zu TSOOL und dafür, daß Du sie mir wieder ins Bewußtsein geschoben hast. Die Platte ist tatsächlich großartig, nachdem ich vom Vorgänger etwas enttäuscht war. Wäre schade, wenn sie sich jetzt tatsächlich trennen würden.
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Smoke Fairies – Blood Speaks (LP/CD, V2)
Besetzung:
Jessica Davies – vocals, guitars
Katherine Blamire – vocals, guitars, organ, piano
Kristofer Harris – bass
Neil Walsh – viola, banjo, omnichord, bass
Robert Wilks – drumsTrackliste:
Let Me Know
Awake
The Three Of Us
Daylight
Blood SpeaksTake Me Down When You Go
Feel It Coming Near
Hideaway
Version Of The Future
Film ReelLange haben wir warten müssen auf dieses Album, auf die Vinyl Ausgabe besonders. Wie ich jetzt weiß ist es bereits das dritte Album der beiden Musikerinnen aus Sussex. Bisher hielt ich „Through Low Light And Trees“ für ihr Debüt, das im September 2010 erschien, nachdem seit 2008 bereits fünf Singles bzw. EPs veröffentlicht waren. Doch im Jahr 2006 kam bereits eine CD mit dem Titel „Strange The Things“ auf dem kleinen Label Concentrated People raus, die 11 Tracks plus einem hidden Track enthält. Allesamt Songs, die heute nicht mehr im Repertoire der Damen auftauchen, die ich jedoch gerne mal hören würde. Leider sind sie im Internet nicht zu finden und die CD scheint recht rar zu sein. Bei Ebay ging ein Exemplar letztes Jahr für rund 250 Euro weg. Aber halten wir uns nicht mit einer Scheibe auf, die auch die Musikerinnen selbst wohl nicht mehr für erwähnenswert halten. „Blood Speaks“ knüpft eigentlich relativ nahtlos an das vorangehende Album an. Und doch klingt die neue Platte nicht genauso. Der Gesang der beiden Engländerinnen ist nach wie vor das hervorstechendste Merkmal. Sirenenhaft dunkel betörend und entrückt zugleich. Irgendwie verloren und doch auch energisch mitunter. Kommt es mir nur so vor, oder sind die Songs hier überwiegend düsterer, tragischer? Musikalisch stehen die Beiden trotz aller Bezüge zu modernem Strange Folk in einer Tradition, die auf Davy Graham, Shirley Collins und Fairport Convention zurückgeht. Und dann gibt es da auch Spurenelemente von Blues und urbanem Rock. Mehr als auf der vorigen Platte jedenfalls. Je öfter ich die Platte höre, desto vertrauter wird sie mir. Klingt logisch, oder? Dabei wächst aber auch meine Zuneigung, meine Begeisterung! Mehr noch als bei „Through Low Light And Trees“ macht mich die Musik süchtig nach der eigenartig bezaubernden Stimmung, die sie bei mir erzeugt. Übrigens gab es (gibt es?) bei Rough Trade in London zu dieser LP eine limitierte Bonus 12“ EP unter dem Titel „This Is A Reflection“ mit ausschließlich Coverversionen. Auf ihre ganz eigene typische Art interpretieren Jessica und Katherine Songs von Abba, Ann Peebles, The Cult, Mark Lanegan und Killing Joke. Eine wunderbare Ergänzung zu ihren eigenen Stücken. „Blood Speaks“ ist eine so großartige und auch abwechslungsreiche Platte, sie gehört schon jetzt zu meinen absoluten Favoriten des Jahres. ****1/2
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Nice, Mikko. Ich werde mein Exemplar hoffentlich heute bekommen und freue mich nach Deiner Review umso mehr aufs erste Hören heute abend.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Mikko „Blood Speaks“ ist eine so großartige und auch abwechslungsreiche Platte, sie gehört schon jetzt zu meinen absoluten Favoriten des Jahres. ****1/2
Das ist auch mein Urteil. Famos!
Viel Spaß heute abend, Clau!
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If you try acting sad, you'll only make me glad.Mikko Übrigens gab es (gibt es?) bei Rough Trade in London zu dieser LP eine limitierte Bonus 12“ EP unter dem Titel „This Is A Reflection“ mit ausschließlich Coverversionen. …
Da werde ich doch morgen gleich mal vorbeischauen.
Nach der Rezension scheint das Album Pflicht zu sein.--
The Atomic Blast – Hypnosis (CD, Gas Records, www.myspace.com/theatomicblast)
Besetzung:
Senor ??? – guitar
El Selenita – organ
Joe Bikini – bass
Zip Martini – drums
TK Force – guitarTrackliste:
Astralfant
Cosmic Fantasy V
Crazy Crazy Lightyears
Hypnophobia
Space Patrol
The Amazing Hypno-Bear
Demolition Derby
Digging My Grave
Slavedriver
Colt 45
Drink That Blood, Senor ???
Ride The Rocket, Senor ???
Shin-ÖkuboEine ungewöhnliche Wahl für mein Album des Monats? Nun ja, instrumentale Beat und Surf Musik oder auch das, was man in Finnland Rautalanka nennt, mochte ich schon seit den frühen Tagen von The Shadows oder The Ventures. Ganz zu schweigen von The Tornados oder Dick Dale u.a. The Atomic Blast kommen aus Finnland und das ist ihr Debütalbum. Ihr Sound hat von all den oben genannten ein bisschen, dazu Einflüsse von Link Wray bis Henri Mancini. Die Musiker der Band waren schon in anderen finnischen Bands aktiv von der Ska Combo The Valkyrians bis zu der Rockabilly Kapelle Mike Bell & The Belltones. Produziert wurde ihr Debüt von Pekka Laine, der als Produzent in der finnischen Independent Szene schon lange einen guten Ruf genießt und ebenfalls seit Jahren Kopf der Istrumentalband The Hypnomen ist. An den Reglern saß außerdem als Toningenieur Janne Haavisto, der auch als Drummer von Laika & The Cosmonauts bekannt ist. Insofern steckt hinter dieser Platte also die geballte Kompetenz der finnischen Instro Szene. Die Musik von The Atomic Blast klingt in weiten Teilen tatsächlich so, wie sich die Leute in den Fifties und frühen Sixties die Musik der Zukunft vorgestellt haben mögen. Damals herrschte – nicht zuletzt in Bezug auf die Kraft des Atoms – noch eine naive Fortschritts- und Zukunftsgläubigkeit. Die Musik von The Atomic Blast spiegelt das in gewisser Weise wider mit stark verhallten Orgelriffs, heftigen Vibratoklängen, metallischen Reverb und Fuzzbox Einsätzen und anschwellenden jubilierenden Dur Akkorden. Titel wie „Astralfant“ oder „Cosmic Fantasy V“ drücken das ebenfalls aus. Doch gibt es auch leise Zweifel oder sogar heimliche Ängste wie bei „Hypnophobia“, „Digging My Grave“ oder „Slavedriver“. Bis auf das von Peter Thomas und Raumschiff Orion entlehnte „Space Patrol“ sind hier nur eigene Kompositionen der Band zu hören. Eine erstaunliche musikalische Bandbreite wird geboten, vom heftig rockenden „Demolition Derby“ bis zum völlig entspannten und leicht dahin gleitenden „Shin-Ökubo“. Hörenswert und empfehlenswert, was will man mehr? ****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Smoke Mohawk – Viva El Heavy Man (LP/CD, Nois-O-Lution, www.myspace.com/smokemohawk)
Besetzung:
Thomas Felberg – vocals
Danny Young – drums
Rolf Yngve Uggen – guitars, backing vocals
Raymond Jensen – bass, backing vocals
Magnus Rostadmo – keyboards, backing vocalsTrackliste:
VCR King
Sophia
Sqaw Woman
Jump Out Of Tyme
Phantom Spiker
Outskirts
Crazy Horses
Pirate Train
Inspector Holmes
Expresso
PotlopAuch im September eine eher überraschende Wahl meines Albums des Monats. Bob Dylan, The xx, The Fresh & Onlys, alles gute LPs, die zum Album des Monats getaugt hätten. Indes fiel meine Wahl auf das zweite Album einer Band aus Norwegen. Unprätentiös, druckvoll, rotzig und durchaus mit Pop Appeal, das ist „Viva El Heavy Man“. Gleich der erste Track „VCR King“ beginnt mit einem Pete Townshend Riff. Glamourös geht es weiter. Und dann kommt „Sophia“, die Pub Rock Queen. Die „Sqaw Woman“ kommt vergleichsweise heavy daher. Schwere Riffs und ein flotter Tempowechsel im Refrain. Manchmal klingt es sogar nach Sixties Psych Pop wie in „Jump Out Of Tyme“ mit seinen Strawberry Alarm Clock Riffs. Oder „Phantom Spiker“, das sich mehr am britischen Psych Revival der 80er orientiert. Aus der Glam Rock Ära ist „Crazy Horses“ geliehen. Ja, die Osmonds Nummer. Gelegentlich ist hier auch bratziger Rock zu hören, wie bei Gluecifer, Monster Magnet oder gar Alice Cooper. Also eher nichts für feinsinnige Naturen oder Indie Pop Kids, gelle? – Oder doch? Einfach mal reinhören, schlage ich vor. Die Gitarrenriffs lassen wie gesagt oft an Pete Townshend denken, der Gesang allerdings manchmal auch an Ozzy Osbourne. Diese Platte ist so vielschichtig und abwechslungsreich, dass ich mich weigere, sie einfach in irgendeine Schublade zu packen. Bei „Pirate Train“ kann man eine Beziehung zu The Soundtrack Of Our Lives mutmaßen. Smoke Mohawk sind eben eine sehr skandinavische Band. Zum Ende der Scheibe hören wir dann noch ein wenig Space Rock bei „Potlop“. Sehr abgefahren – oder besser gesagt abgehoben, wenn ihr versteht was ich meine. Der Drummer von Smoke Mohawk, Danny Young, spielt übrigens auch in Bela B.s Tourband, falls das jemanden interessiert. Als die Band live in Berlin war, war ich nicht da. Schade, hätte sie gern gesehen. Na ja, dann beim nächsten Mal. Einstweilen höre ich die elf Tracks hier wieder von vorne. Feine Scheibe, wie gesagt. ****
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties! -
Schlagwörter: Album des Monats, Beady-Eye-Nennung, Empfehlung, Faves, Mikko, Musik-Blog, User Reviews
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