Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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The Atomic Blast – Hypnosis (CD, Gas Records, www.myspace.com/theatomicblast)

Besetzung:

Senor ??? – guitar
El Selenita – organ
Joe Bikini – bass
Zip Martini – drums
TK Force – guitar

Trackliste:

Astralfant
Cosmic Fantasy V
Crazy Crazy Lightyears
Hypnophobia
Space Patrol
The Amazing Hypno-Bear
Demolition Derby
Digging My Grave
Slavedriver
Colt 45
Drink That Blood, Senor ???
Ride The Rocket, Senor ???
Shin-Ökubo

Eine ungewöhnliche Wahl für mein Album des Monats? Nun ja, instrumentale Beat und Surf Musik oder auch das, was man in Finnland Rautalanka nennt, mochte ich schon seit den frühen Tagen von The Shadows oder The Ventures. Ganz zu schweigen von The Tornados oder Dick Dale u.a. The Atomic Blast kommen aus Finnland und das ist ihr Debütalbum. Ihr Sound hat von all den oben genannten ein bisschen, dazu Einflüsse von Link Wray bis Henri Mancini. Die Musiker der Band waren schon in anderen finnischen Bands aktiv von der Ska Combo The Valkyrians bis zu der Rockabilly Kapelle Mike Bell & The Belltones. Produziert wurde ihr Debüt von Pekka Laine, der als Produzent in der finnischen Independent Szene schon lange einen guten Ruf genießt und ebenfalls seit Jahren Kopf der Istrumentalband The Hypnomen ist. An den Reglern saß außerdem als Toningenieur Janne Haavisto, der auch als Drummer von Laika & The Cosmonauts bekannt ist. Insofern steckt hinter dieser Platte also die geballte Kompetenz der finnischen Instro Szene. Die Musik von The Atomic Blast klingt in weiten Teilen tatsächlich so, wie sich die Leute in den Fifties und frühen Sixties die Musik der Zukunft vorgestellt haben mögen. Damals herrschte – nicht zuletzt in Bezug auf die Kraft des Atoms – noch eine naive Fortschritts- und Zukunftsgläubigkeit. Die Musik von The Atomic Blast spiegelt das in gewisser Weise wider mit stark verhallten Orgelriffs, heftigen Vibratoklängen, metallischen Reverb und Fuzzbox Einsätzen und anschwellenden jubilierenden Dur Akkorden. Titel wie „Astralfant“ oder „Cosmic Fantasy V“ drücken das ebenfalls aus. Doch gibt es auch leise Zweifel oder sogar heimliche Ängste wie bei „Hypnophobia“, „Digging My Grave“ oder „Slavedriver“. Bis auf das von Peter Thomas und Raumschiff Orion entlehnte „Space Patrol“ sind hier nur eigene Kompositionen der Band zu hören. Eine erstaunliche musikalische Bandbreite wird geboten, vom heftig rockenden „Demolition Derby“ bis zum völlig entspannten und leicht dahin gleitenden „Shin-Ökubo“. Hörenswert und empfehlenswert, was will man mehr? ****

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