Re: Mikkos Album des Monats

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mikko
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The Cheeks – Feathered Tigers In A Magic Zoo (LP, Teen Sound, www.thecheeks.de)

Besetzung:

Kono Patzki – lead vocals
Chris Riza – guitars, backing vocals, percussion
Thorsten Weiß – bass, guitar
Dario Treese – vox organ, harpsichord
Christian Schlasi – drums

Trackliste:

Blackbyrds Dreaming Of Hollywood
Another Wreck On The Highway
Who Made All That Noise
Seven
Tigerlilly
Everything’s Changing

Higher State
Mrs. Green
Box Full Of Candies
It’s No Secret
A Small Big Time
Show Me The Way
Heaven Can’t Find It For You

Sie sind mittlerweile neben The Satelliters aus Darmstadt die dienstälteste Garage Pop Band in Deutschland. The Cheeks aus Dortmund verbinden Power Pop, Freakbeat, Psychedelia und Art Pop zu einer grandiosen und absolut hörenswerten Mischung. Sie haben ihren eigenen Stil inzwischen vollkommen perfektioniert. Ihre Musik evoziert natürlich den britischen Mod Beat und Psych Pop der späten 1960er Jahre ebenso wie den Garage Pop solcher US Bands wie The Strawberry Alarm Clock. Mehr aber noch wurzelt der Sound der Cheeks in den 1980er Jahren und bezieht dabei Inspiration aus der Neo Garage und Paisley Pop Szene, von Bands wie The Rain Parade, Yard Trauma, The Chesterfield Kings oder The Leopards. Alles Gruppen, die selbst nie wirklich groß rauskamen und lediglich einem informierten Kreis von Insidern bekannt sind. Jingle Jangle Gitarren wechseln sich ab mit satten Vox Orgel Riffs. Filigrane Klänge von Harpsichord und Rickenbacker Gitarren werden ergänzt durch wunderbare Harmoniegesänge. Härtere Fuzzgitarren sind ebenso zu hören wie saubere Licks von der Fendergitarre mit dezentem Hall unterlegt. Die Melodien sind einprägsam und höchst abwechslungsreich. Mit ihren Songs entführt die Band uns in eine Parallelwelt, in ein absurdes, dunkles mitunter auch recht buntes Art Pop Universum. Manchmal versteht man nicht wirklich, was Leadsänger Kono einem sagen möchte. Es ist aber letztlich auch nicht so wichtig. 13 Tracks von durchschnittlich fast vier Minuten Länge reizen die Spielzeit einer LP voll aus. Das ist schön. Und obwohl man dadurch an die Grenzen des technisch Machbaren stößt, klingt die Platte erstaunlich dynamisch und druckvoll. „Feathered Tigers In A Magic Zoo“ ist erst die vierte richtige Studio LP der Band, die es ja schon seit mehr als 15 Jahren gibt. Von Anfang an dabei ist nur Sänger Kono. Gitarrist Chris, der hier in erster Linie für das Songwriting verantwortlich zeichnet, spielt seit über zehn Jahren in der Band. Wenn man an die noch recht punkigen Klänge des Debüts denkt, so hat seither eine Entwicklung stattgefunden, die über eine stärkere Orientierung an Power Pop einerseits und größere Vielfalt innerhalb des Garage Pop Genres zu einem typischen Cheeks Sound geführt hat, der auf dieser Platte seinen bisherigen musikalischen Höhepunkt erreicht. Dunkler zwar als der Vorgänger, aber in gewisser Weise überzeugender noch. Im Juni spielen The Cheeks in Moskau und St. Petersburg. Aber am 7. Juli kann man sie im Bassy Club in Berlin live erleben. Hingehen lohnt sich. Die Band ist auf der Bühne mindestens so gut wie im Studio. ****1/2

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