Masabumi Kikuchi

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  • #10458593  | PERMALINK

    Anonym
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    vorgartenund dann gibt es noch die balladen, bei denen ich einen schuh verspeisen würde, wenn du damit nichts anfangen könntest…

    Finde ich die Balladen, die Du meinst, auf „After Hours“? – „Black Orpheus“, das erste Hören hatte mich sehr eingenommen, ich glaube, gypsy hatte ein Stück in einer seiner Sendungen vorgestellt, danach die CD gekauft und war immer noch zugetan. Denn ich habe ja nun wirklich nichts gegen harmonischen Minimalismus, Andeutungen dessen, was schon in/nach einem schlichten kleinen Sekundintervall noch passieren könnte und so etwas. Die Befremdung kam dann später und ich werde wieder hören müssen, um das genauer zu sagen. Vielleicht sollte ich aber eben vorher ein anderes Album hören. „After Hours“, „Melancholy Gil“?

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    #10458595  | PERMALINK

    vorgarten

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    clasjazVielleicht sollte ich aber eben vorher ein anderes Album hören. „After Hours“, „Melancholy Gil“?

    ich meinte die balladen auf MILES MODE, vor allem „melancholy gil“ und das zweite „nardis“, aber auch „my man’s gone now“. wenn du im piano-solo-bereich suchst, wäre für mich AFTER HOURS tatsächlich die perfekte wahl.

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    #10458605  | PERMALINK

    Anonym
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    vorgartenich meinte die balladen auf MILES MODE, vor allem „melancholy gil“ und das zweite „nardis“, aber auch „my man’s gone now“. wenn du im piano-solo-bereich suchst, wäre für mich AFTER HOURS tatsächlich die perfekte wahl.

    Danke Dir, dann habe ich jetzt ein Programm vor mir und berichte demnächst.

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    #10458615  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,007

    clasjazDanke Dir, dann habe ich jetzt ein Programm vor mir und berichte demnächst.

    darauf bin ich sehr gespannt.

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    #10461621  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

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    Beiträge: 0

    Nun also meine erste kleine Beute, @vorgarten. In erwartender Frühlingssommerstimmung zuerst heute „After Hours“ und dann „Miles Mode“. Bei „Melancholy Gil“ war klar, dass ich Dir den Schuh aus dem Mund nehmen würde – denn das ging in diesem eigenartigen Choral mit einem leicht fegenden Motian sofort herein. Und Johnson legt da einfach ein paar Flügel drüber, ich sage das so, weil er nur zupft und das ist immer wieder beeindruckend; ich schätze ein solches Spiel, bei dem alle zusammen sind, ohne „Battle“, sehr. Auch, wenn es sich nicht um Balladen handelt. Und Kikuchi kommt dann auf einmal mit ein paar staccato-Wiederholungen, an sich schlicht, aber für mich von großer Spielanstachelungslaune, für die anderen. Das folgt dann auch sofort großartig mit „Milestones“. Zu schweigen von „‚Round Midnight“. Dass da einfach eine Ekstase sofort zurückgenommen oder auch aus dem köchelnden Feuer angefacht werden kann bei Kikuchi, Johnson und Motian.

    Sehr bewegt hat mich aber auch „After Hours“. Mir ist es nah, wenn man nicht immer aufdreht, sondern bereits die Andeutung für eine Einlösung hält und sie als solche wertschätzt. Oder das, was gesagt werden kann, sich zurückhalten darf, ohne dass das Stillschweigen bedeute. „Bye bye Blackbird“ ist in beiden Versionen, auf „After Hours“ und „Miles Mode“ unglaublich, obwohl sie völlig verschieden sind, die Versenkung und die Aufbäumung. Aber die große Linie ist dieselbe, das Steigern und Immer-weiter-Steigern eines Laufs, ohne die einzelnen Schritte zu vergessen. Also ohne Hektik oder gar Hetze, so unruhig es werden kann. Aber das Ende ist ruhig und wie eine Erinnerung.

    „Bye bye Blackbird“ ist mir auch deshalb nah, weil sich da mein alter Tick einstellte: Ich höre immer wieder im Jazz das Friedrich-Hollaender-Schmankerl „Ich bin von Kopf bis Fuß usw.“ (z. B. bei Andrew Hill in der „Strange Serenade“, bei Paul Bley in „Nothing to Declare“ – bei Coltrane muss ich das noch wiederhören, da fiel es mir nicht auf). Wie auch immer, es dürfte sich ja nicht um wirkliche Zitate handeln, sondern um Affinitäten, die sich im Spiel ergeben, wie von selbst.

    Danke Dir noch einmal für diesen An- und vor allem Umstups zu Kikuchi – „Black Orpheus“ werde ich in den nächsten Tagen gewiss sehr anders wiederhören.

    --

    #10462359  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,007

    clasjazNun also meine erste kleine Beute. In erwartender Frühlingssommerstimmung zuerst heute „After Hours“ und dann „Miles Mode“. Bei „Melancholy Gil“ war klar, dass ich Dir den Schuh aus dem Mund nehmen würde – denn das ging in diesem eigenartigen Choral mit einem leicht fegenden Motian sofort herein. Und Johnson legt da einfach ein paar Flügel drüber, ich sage das so, weil er nur zupft und das ist immer wieder beeindruckend; ich schätze ein solches Spiel, bei dem alle zusammen sind, ohne „Battle“, sehr.
    (…)
    Sehr bewegt hat mich aber auch „After Hours“. Mir ist es nah, wenn man nicht immer aufdreht, sondern bereits die Andeutung für eine Einlösung hält und sie als solche wertschätzt. Oder das, was gesagt werden kann, sich zurückhalten darf, ohne dass das Stillschweigen bedeute. „Bye bye Blackbird“ ist in beiden Versionen, auf „After Hours“ und „Miles Mode“ unglaublich, obwohl sie völlig verschieden sind, die Versenkung und die Aufbäumung.
    (…)
    Danke Dir noch einmal für diesen An- und vor allem Umstups zu Kikuchi – „Black Orpheus“ werde ich in den nächsten Tagen gewiss sehr anders wiederhören.

    vielen dank, lieber @clasjaz, das freut mich alles sehr. nicht wegen des an- oder umstupsens, man mag sich ja nicht selbst auf die schulter klopfen, oder wegen des schuhs, den ich nun nicht mehr verspeisen muss, sondern wegen der möglichkeit des austauschs.

    vielleicht lag es daran, dass ich gerade keinen zugang zu den von gypsy vorgestellten sachen von cecil taylor hatte, dass es mich ein bisschen als ersatzhandlung wieder zu kikuchi trieb, vielleicht als allgemeine verbeugung vor den „unbeirrten“, den von mir gerne romantisch verklärten einzelgängern, die immer wieder ihre stimme einbringen, ob man sie nun hören möchte oder nicht. wir haben hier ja auch z.t. parallel das frühe werk von kikuchi (wieder-)entdeckt, die schönen warmen elektrischen texturen dieser japanischen miles-fan-fabrik, das erste freischwimmen mit peacock und togashi, den falschen samba mit watanabe – alles eine schöne neue welt. aber um ca. 1990 passiert etwas bei kikuchi (und vielleicht ganz am ende nochmal), das in mir wirklich tiefe bewegungen auslöst. u.a. dass ich das akustische klavier als jazzinstrument plötzlich wieder zu lieben begonnen habe, dieses große potenzial, was da einer für sich wieder mal ganz neu nutzt. dieser wechsel von zurückhaltung, andeutung, wertschätzung von pause und stille (was du alles viel besser beschreibst), um dann doch wieder störrisch, herausfordernd, krawallig zu attackieren, zu beharren, die anderen mutwillig vor den kopf zu stoßen, den raum an sich zu reißen.

    ich liebe ja solche anekdoten, obwohl sie meist nur quatsch und oft falsch wiedergegeben sind, aber wenn es wirklich stimmt, dass jarrett, dieser asoziale, verletzliche, großkotzige, dauerheiliggesprochene kleine scheißer, der marian mcpartland auflaufen lässt wie ein kleines schulmädchen, weil er es nicht gelernt hat, angebote anzunehmen, nach einem kikuchi-peacock-motian-konzert zum pianisten sagt: „you can really play“, was er sonst nie macht, wie peacock weiß, dann lese ich in dieser überraschenden anerkennung von co-existenz unter monaden schon etwas wichtiges heraus.

    mir fehlt immer noch die vertiefte auseinandersetzung von kikuchis spiel in diesen merkwürdigen späten motian-bands, auch noch mal ein konzentriertes durchhören der tethered-moon-aufnahmen, aber die scheu davor ist ja auch kein wunder, wenn einem ein kleiner youtube-clip, den man versehentlich im nachdenken über cecil taylor anklickt, so derartig die schuhe ausziehen kann wie mir gerade. und wie schön, wenn dann einer ein stück weit mitgeht in der begeisterung und lust auf neues.

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    #10462381  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich lese hier still (und manchmal staunend) mit, habe ja meinen Stapel noch nicht in Angriff genommen – er beschränkt sich aber fast komplett auf die frühen Sachen, die in Japan vor ein paar Jahren ja neu aufgelegt worden sind. Von den Aufnahmen aus den 90ern, ist denn irgendwas greifbar jenseits von Winter & Winter? PMP würde mich enorm wundernehmen, aber ist schon arg teuer, „After Hours“ gibt es wohl nur in der Tube? Auf Discogs gibt es kein einziges Angebot, das ist ja schon recht selten der Fall …

    EDIT: „Feel You“ und „Triple Helix“ liegen da … aber es gibt ja so viel mehr, als man auf die Schnelle sieht, wenn man Discogs oder ähnliche Seiten anschaut.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10462463  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-windVon den Aufnahmen aus den 90ern, ist denn irgendwas greifbar jenseits von Winter & Winter? PMP würde mich enorm wundernehmen, aber ist schon arg teuer, „After Hours“ gibt es wohl nur in der Tube? Auf Discogs gibt es kein einziges Angebot, das ist ja schon recht selten der Fall …
    EDIT: „Feel You“ und „Triple Helix“ liegen da … aber es gibt ja so viel mehr, als man auf die Schnelle sieht, wenn man Discogs oder ähnliche Seiten anschaut.

    ja, es gibt viel mehr – auf discogs fehlt das meiste, hier sind ja noch viel mehr aufnahmen aufgeführt, und das nur bis 2000…

    winter & winter hat ja sehr viel, alle (bis auf eines) alben von tethered moon (kikuchi-peacock-motian) und die motian bands, die beiden ecms (SUNRISE und BLACK ORPHEUS) hast du ja auch. AFTER HOURS habe ich relativ günstig gerade erstanden, kann sein, dass das das letzte angebot war. für P.M.P. habe ich gerade 40 euro ausgegeben, die ist auf dem weg zu mir. von THE GREAT 3 (plus peacock & togashi) habe ich auch nur BEGIN THE BEGUINE auf cd, wie auch die erwähnten TRIPLE HELIX und FEEL YOU (meine kikuchi-erstanschaffung), die späteren duo-alben mit osby und hino habe ich irgendwo legal als DL, finde ich aber gerade nicht. alles andere fehlt mir auch.

    der verdienstvolle youtube-kanal „poo lives“ hat noch einiges mehr, das zweite GREAT 3, zwei solo-alben (ATTACHED und MELANCHOLY GIL), CONCERTO mit togashi, das späte album des kikuchi-hino-quintets. offensichtlich wird das ja hin und wieder ergänzt. einiges findet sich auf schon noch auf amazon, im spektrum zwischen akzeptabel und unbezahlbar, kommt halt alles aus japan.

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    #10462479  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Danke, muss ich mal in Ruhe anschauen … hab gerade „Acoustic Boogie“ geordert, mal schauen ob das klappt, die klingt schon von der Band her recht spannend (und der Allmusic-Review – man drohe einzuschlafen und selbst tanzen ginge nicht dazu – macht neugierig).

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    #10462533  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-windhab gerade „Acoustic Boogie“ geordert, mal schauen ob das klappt, die klingt schon von der Band her recht spannend (und der Allmusic-Review – man drohe einzuschlafen und selbst tanzen ginge nicht dazu – macht neugierig).

    ah, kikuchis m-base-album. habe mich daran bisher noch nicht getraut, aber @redbeansandrice wohl. und das kurze live-video haben wir schon vielfach bewundert:

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    #10462751  | PERMALINK

    vorgarten

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    hier nochmal, bevor ich sie weiter verfälsche, die passage über jarrett aus dem iverson-kikuchi-interview, die ich aus mehreren gründen sehr interessant finde:

    Keith is a great piano player! I can’t play like him…I wish I could. He’s just an amazing piano player. I listened to him in his concert at Carnegie Hall quite a bit. Last time I went to one was two years ago or something. It was somewhat of a personalized show for fans. He turned me onto that first album, Facing You. It’s amazing! Unbelievable. I saw the video of him at some outside nighttime jazz festival in Connecticut somewhere. Have you seen that? The piano room was a bit closed up with speakers. Anyway, he was playing his ass off! I think his piano music made me brave enough because it’s impossible to fall into that kind of style. He plays it with his own instinct. No kind of style at all. I couldn’t do that.

    One time I was playing at Visiones with Gary and Paul and Keith came. Some small scale orchestra at BAM played a couple of composers works including some of Keith’s. Gary told me before we started the set that Keith was going to stop by along the way back home. So I was kind of scared, right? When we were playing he came in. I saw him and went to him to say hello. He said to me, “Hey, you can play, I like it!” I just thought it was just an ordinary compliment, but I told Gary about it and he said Keith wouldn’t bullshit at all and he meant it! He told me that I had to remember that. He was talking about my self-confidence. Yeah so, that’s what happened! This is the first time I’ve heard from anybody that I could play piano! He understood the way I was playing piano. Most people don’t realize the way I was playing. Because later I noticed I have my own style and approach. It’s kind of sloppy but it’s still representable enough about what I want to say, almost a perfect way.

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    #10463753  | PERMALINK

    Anonym
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    @vorgarten Danke Dir – die längeren persönlichen Zeilen geben mir oft mehr Bewegung zum weiteren Hören. Ich hatte gelesen von den älteren Formationen, auch die, die gar nicht alt sind, die Kikuchi gesucht und gefunden hat – was ein Glück und besonders wohl eine Forderung ist, die er gestellt hat – und jetzt höre ich schon eine Weile „Black Orpheus“ und muss mir eine Selbstübertölpelung vorwerfen: Was mich nämlich störte und stört, ist das Applaudieren, das auch noch abgeschnitten wurde. Das passt überhaupt nicht zu Kikuchis Spiel, der in einer Art Suite (ich meine die musikalische, nicht die in irgendeiner Nobelabsteige) zu denken scheint. Was mir recht sei. Man muss also wohl am Flügel auch wie mit Scheuohrenklappen sitzen.

    Bei Jarrett ist das anders, selbst in der Suite im Hotel würden sie wohl schweigen im Publikum. Ich kannte die J.-Geschichte mit McPartland nicht – wie kann man sich ihr verweigern? Erinnere ich das richtig, dass Andrew Hill ihr mal eine Hommage – von Angesicht zu Angesicht – gespielt hat, einfach so? Oder war es McCoy Tyner? Zu Hill würde es passen. Die ganze Anekdote finde ich eigen, zu sagen, man könne Klavier spielen, ist nicht sehr weit von den Sprechbegrenzungen nicht musikalischer Leute entfernt, die einen Pianisten zum Nachbarn haben, der nicht stört. Es sei denn, man hält sich für einen Gott, der neben sich Engel zulässt. – Na ja. Wie dem sei. Die Jarrett’sche Versenkung, die ich am ehesten im Vienna Concert und bei der Scala-Sache höre, paar Sachen aus „Radiance“, legt sich lang aus, obwohl sie auch nur Schnipselideen zur Hand hat. Irgendwann wirds ununterscheidbar.

    Und so freundlich Kikuchi über Jarrett spricht – vielleicht ist er auch einfach höflich, irgendwann kann man und will man sie nicht mehr unterscheiden, die Höflichkeit, die Freundlichkeit: Er unterläuft die Anerkennung von Jarrett in „Black Orpheus“ ständig – sie ist ihm vielleicht nicht so wichtig, wenn er spielt. Aber „schön“ aufgenommen, finde ich das immer noch nicht von ECM, als Laie darf ich sagen: Eine ordentliche Steeple-Chase-Aufnahme wäre mir da lieber gewesen.

    Aber da ist noch die Musik. Ein Lehrstück im Verstummen ist „Black Orpheus“ selbst, fast mitten in der Mitten, Jarrett hätte aufgedreht selbst im Stillen; Kikuchi hört einfach auf. Jederzeit. Keine Orgien, die Frage, wie anfangen schließt sich zusammen mit der Frage wie enden. Und das höre ich gerade wieder in „Tokyo Part VII“. Das Absenken, nicht übertreiben, obwohl es etwas zu sagen gibt, dann doch noch etwas lauter werden – es gibt die Gegenteile, Widerständigkeiten, die geradewegs hervorgespielt werden. Dennoch finde ich „Black Orpheus“ nicht die größte Hommage, die ECM Kikuchi hätte erweisen können.

    Kikuchi-Peacock-Motian – bitte, ein bisschen Zeit, bis ich auch sie gehört haben werde.

    Und zu den Wünschen, die nie erfüllt werden, gehört für mich aber jetzt nach vielem Hören ein Duo Masabumi Kickuchi und Paul Bley. Ich glaube, ihnen wäre zusammen etwas und mehr noch eingefallen.

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    #10463881  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Hill hat sich mit „Portrait of Marian“ umgehend für McPartlands „Portrait of Andrew“ revanchiert bei seinem Auftritt in „Piano Jazz“ im Februar 2005. McPartland hat solche „Portraits of“ ihrer Gäste öfter mal gespielt – ich finde sie gerade von Oscar Peterson (der sich ebenfalls umgehend mit einem „Portrait of Marian“ revanchierte), Dick Hyman, Diana Krall, Charles Mingus (als Sue Mingus 2003 zu Gast war), Eddie Palmieri, Warren Vaché und eben von Keith Jarrett. Bei Tyner gab es das nicht (zumal nicht beim Auftritt 1983, zu dem ich gerade eine Trackliste finden kann, ich weiss nicht, ob er nochmal zu Gast war).

    Diese Portraits hat McParland wohl auch von anderen Musikern gespielt, aber in vielen Fällen auch ein Stück gewählt, das mit ihnen verbunden ist, dazu müsste man die Gespräche nachhören zwischen den Tracks – jedenfalls gab es gerade wenn Pianist_innen zu Gast waren fast immer ein Solo von McPartland und eines des Gastes (und öfter – z.B. mit Cecil Taylor, Paul Bley oder Jason Moran – auch freie Duo-Improvisationen).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10464347  | PERMALINK

    Anonym
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    So genau habe ich das alles nicht Erinnerung wie Du, @gypsy-tail-wind, entschuldige. Aber dass McPartland immer auch sofort „Portraits of“ ihrer Gäste spielen konnte, das erinnere ich schon. Das war ein großer Teil ihrer wirklichen Gastfreundlichkeit. Und auch ihrer Einladung.

    Und Mr. K. J. war bei ihr, wollte aber nicht mit ihr spielen?

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    #10464445  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Das erinnere ich auch nicht, ich habe die Infos nachgeschaut zu den Aufnahmen, die sich hier angesammelt haben. Die Setlist der Sendung mit Jarrett – aber das ist hier schon sehr off-topic – steht unden. McPartland war also bei Jarrett, nicht umgekehrt, bei Corea war sie auch mal, aber der fuhr dann – 1987 – seinen ganzen Fuhrpark an Synthesizern usw. auf, inkl. Fender Rhodes und auch schlichten Klavieren … er hatte wohl zwei, denn es gibt ein Klavier-Duo, es gibt aber auch ein Stück mit McPartland am Rhodes, wenn meine Infos korrekt sind.

    Keith Jarrett – Marian McPartland’s Piano Jazz
    Recorded at Keith Jarrett’s private studio
    September 8, 2006

    Keith Jarrett – piano
    Marian McPartland – piano

    1. talk (4:22)
    2. Improvisation (Jarrett) 4:26 [KJ solo]
    3. talk (5:57)
    4. Blackberry Winter (McGlohon-Wilder) 2:39 [MMcP solo]
    5. talk (5:19)
    6. Free Piece (Jarrett-McPartland) 8:30 [Duo]
    7. talk (5:33)
    8. Portrait of Keith Jarrett (McPartland) 4:10 [MMcP solo]
    9. talk (1:25)
    10. Country (Jarrett) 4:47 [KJ solo]
    11. talk (1:49)
    12. Indian Summer (Herbert) > Outro (7:26)

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