Masabumi Kikuchi

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  • #10464563  | PERMALINK

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    Also, dieses Portrait of Keith Jarrett würde ich sehr gerne hören! Und ist „Country“ das verschwiegen-ausgesprochene Portrait Jarretts von McPartland? Seine plumpe Ironie?

    Habe jetzt auch gerade gesucht und hänge bei – Don Pullen bei Marian McPartland. Der ist ja nun wirklich jemand, dem jede Großkotzigkeit abgeht. Man klettert immer von Hölzchen über Stöckchen, und flugs spricht Pullen von Cecil Taylor, zu dem der Weg zu Kikuchi so weit auch nicht ist – ich sage zur Entschuldigung, @vorgarten, die Verbindung – und so sind wir on-off-topic.

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    #10464907  | PERMALINK

    vorgarten

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    clasjazAlso, dieses Portrait of Keith Jarrett würde ich sehr gerne hören!

    https://www.npr.org/2012/07/20/15031508/keith-jarrett-on-piano-jazz

    „I just play something that’s nothing before I play it.“

    ich habe natürlich wieder maßlos übertrieben, eigentlich ist das ein freundlicher, oft tatsächlich charmanter dialog. auch die beiden duette sind ganz wunderbar. was mich damals wohl sehr geärgert hat, war jarretts unfähigkeit, komplimente zu verteilen, das scheint mir oft brutal in den situationen, in denen sich mcpartland gerade wirklich geöffnet hat. im ersten duo (in dem eigentlich unglaubliches passiert), sagt er einfach: oh, ich bin es gar nicht gewohnt, dass jemand über mir spielt, wie schmetterlinge (um meine schweren, substanziellen linien?). nach partlands toller interpretation von alec wilders „blackberry winter“ sagt er: oh, schön, dass ich mal meinem klavier nur zuhören kann, ohne selbst zu spielen. das ist wohl nicht böse gemeint, aber trotzdem eine frechheit.

    aber die musik spricht – wunderbarerweise – eine andere sprache.

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    #10464937  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Der Typ hat einfach einen an der Waffel … aber wäre das anders, hätte es wohl nicht all diese tolle Musik gegeben.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #10464953  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    so sieht’s wohl aus.

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    #10466395  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    vorgarten https://www.npr.org/2012/07/20/15031508/keith-jarrett-on-piano-jazz „I just play something that’s nothing before I play it.“ ich habe natürlich wieder maßlos übertrieben, eigentlich ist das ein freundlicher, oft tatsächlich charmanter dialog. auch die beiden duette sind ganz wunderbar. was mich damals wohl sehr geärgert hat, war jarretts unfähigkeit, komplimente zu verteilen, das scheint mir oft brutal in den situationen, in denen sich mcpartland gerade wirklich geöffnet hat. im ersten duo (in dem eigentlich unglaubliches passiert), sagt er einfach: oh, ich bin es gar nicht gewohnt, dass jemand über mir spielt, wie schmetterlinge (um meine schweren, substanziellen linien?). nach partlands toller interpretation von alec wilders „blackberry winter“ sagt er: oh, schön, dass ich mal meinem klavier nur zuhören kann, ohne selbst zu spielen. das ist wohl nicht böse gemeint, aber trotzdem eine frechheit. aber die musik spricht – wunderbarerweise – eine andere sprache.

    Danke, @vorgarten. Übertreibungen und Untertreibungen halten sich doch immer in der – oder in die? – Waage … Morgen höre ich! Und berichte dann im McPartland-Thread. :-) Sehr sympa muss Jarrett einem persönlich wohl nicht sein, die musikalische Bienenbeute finde ich angesichts der großen Wiesen auch nicht so üppig für mich, aber die wenigen Blüten blenden und strahlen und sind eine große Freude.

     

    --

    #10673777  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    In Japan per Ende Jänner 2019 erhältlich …. :

    http://www.cdjapan.co.jp/product/DDCB-13042

    http://www.cdjapan.co.jp/product/DDCB-13043

    http://www.cdjapan.co.jp/product/DDCB-13044

    Sayōnara ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #10673787  | PERMALINK

    vorgarten

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    ja, ATTACHED (piano solo) habe ich schon vorbestellt – aber deutliche warnung vor DREAMMACHINE, das ist ein langweiliges und überkandideltes laswell-projekt, auf dem man kikuchi kaum hört – bzw. es ist mir nicht gelungen, seinen beitrag überhaupt auszumachen.

    --

    #10673887  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Und „Aurora“ ist ein Synthesizer-Solo-Album? Muss wohl auch nicht sein …

    @vorgarten (sorry, aber wo Du hier schon reinguckst): ich weiss nicht, ob Du meinen Jahresrückblick inzwischen gesehen hast, Concerto, die Doppel-CD von Togashi/Kikuchi, solltest Du Dir unbedingt merken bzw. eher bald ordern vermute ich (Backorder heisst noch nicht, dass sie vergriffen ist, in der Regel hab ich CDs in diesen Fällen jeweils noch gekriegt) – war eine Empfehlung von redbeans.

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    #10673899  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    @gypsy-tail-wind

    ich weiß auch nicht, warum ich mir die nie besorge… neben ATTACHED habe ich jetzt erstmal die merkwürdige, ziemlich jarrett-oientierte BUT NOT FOR ME (mit peacock, foster, badal roy und brasiliansicher percussion) als uhqcd bestellt. auch das war mal eine empfehlung von redbeans. CONCERTO kommt als nächste dran.

    http://www.cdjapan.co.jp/product/VICJ-77044
    https://www.discogs.com/Masabumi-Kikuchi-But-Not-For-Me/release/3774353

    --

    #10673913  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    „But Not for Me“ hatte ich noch nicht auf dem Schirm, da bahnt sich dann wohl eine Bestellung an :-)

    Dafür sind die Takt Jazz-Reissues von Hino entweder schon da oder bestellt … sieben Stück, eine davon „Hino=Kikuchi Quintet“ – sollten alle noch von bevor aus Jazz-Rock mit Ecken und Kanten geglätte Fusion-Musik wurde sein.

    --

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    #11037779  | PERMALINK

    vorgarten

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    tethered moon
    masabumi kikuchi (p), gary peacock (b), paul motian (dm).
    1990 – 2002.

    knapper kommentar zum wiederhören der 7 alben, die seit langem hier liegen und die ich unterschiedlich gut kenne.

    FIRST MEETING. aufgenommen am 20.10.1990 und am 11.3. 1991 in new york. die session wurden von kikuchis japanischem produzenten tsunenobu kawada finanziert, aber erst 1997 in ludwigsburg zur veröffentlichung vorbereitet (für winter & winter, nachdem beim vorläufer jmt schon das vierte album PLAY KURT WEILL erschienen war).

    kikuchi erzählt die geschichte so: er spielte in der soho jazz bar mit peacock standards, und beide begannen irgendwann, sich vom festen time-gerüst zu befreien. um dem weiter nachzugehen, gingen sie mit paul motian ins studio. in einem moment, als peacock aufs klo geht, spielen kikuchi und motian im duo und es klickt mit den freien time-gerüsten auch bei ihnen.

    die sessions laufen ohne probe ab, freie improvisationen münden manchmal in standards („so in love“, „solar“) oder gehen davon aus („misterioso“). am anfang steht eine ballade von kikuchi, die „tethered moon“ heißt, und die sich durch peacocks attacke in etwas sehr tolles entwickelt, bei dem (wie hier oft schon beschrieben) die stimmen ständig auseinander- und wieder zusammenlaufen, ohne dass das fragile gerüst zusammenbricht. meiner ansicht nach funktioniert das besser, wenn kikuchi anfängt. peacocks angebote sind zu groovy, da dauert es etwas, bis sich das trio davon lösen kann. „misterioso“ funktioniert aber von vorneherein super.

    kikuchis aufnahmen aus den jahren zuvor sind uneinheitlich und sehr anders. es gibt eine reihe von synthesizer-solo-alben, die ich nicht kenne. ein beispiel aus dem jüngst wiederveröffentlichten AURORA (1989) ist sehr rhythmisch organisiert:

    dann gibt es noch eine us-amerikanisch/japanische funk-band mit kohsuke mine, die irgendwas zwischen m-base, defunkt und elektrischem miles macht, kikuchi nennt sowas „boogie“ und spielt hier einen schweren, reizvoll störenden, orgel-synthesizer (das projekt hieß „all night, all right, off white boogie band“), eine doppel-cd erschien 1990:

    insofern ist tethered moon für kikuchi tatsächlich ein sprung in etwas ganz neues.

    p.s. kikuchi und motian lernten sich kurz vorher bei den einspielungen zu einem filmsoundtrack kennen, der nie zustande kam, weil der komponist gil evans sich mit dem filmemacher überwarf. die band bestand neben den beiden aus juini booth (b), airto (per) und sting (voc). was für ein film das wohl war?

    --

    #11037897  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

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    Die AAOBB wuerd ich ja gerne mal hoeren… aber tatsaechlich kenn ich die Sachen in deinem Post all noch nicht! Muss wohl endlich mal weiter machen – die letzten Male ging es von Kikuchi aus immer recht zuegig weiter zu Togashi oder Sato…

    --

    .
    #11038617  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,970

    redbeansandriceDie AAOBB wuerd ich ja gerne mal hoeren… aber tatsaechlich kenn ich die Sachen in deinem Post all noch nicht!

    ich hoffe ja immer noch, dass der poo-lives-youtube-kanal weiter aufgefüllt wird. für irgendein kikuchi-album habe ich vorgestern auf amazon eine sechsstellige summer gesehen…

    das hier z.b. gibt’s da:

    aufgenommen, wie auch der nachfolger TRIANGLE, an drei tagen (16.-18.11.1991) in new york, also relativ zügig nach dem first meeting, mit einigen programmatischen wiederaufnahmen („so in love“, „misterioso“, peacocks komposition „p.s.“, kikuchis „tethered moon“). auftraggeber ist das japanische king-label.

    im vergleich zu losen affäre des ersten zusammentreffens haben diese aufnahmen ein kuratiertes programm. das epische „tethered moon“ ist hier an den schluss gesetzt, ansonsten fassen sich die drei recht kurz, die standardthemen tauchen nicht plötzlich mittendrin auf, sondern sind gesetzt.

    „you’re my everything“ ist ein toller opener, kikuchi spielt sexy oktav-kürzel, lässt dazwischen raum für motians swing. peacock ist mehr in den bandsound integriert, er fällt aber auch als „begleiter“ auf. „misterioso“ treibt monks minimal-swing-konzept auf die spitze, kikuchi spielt das thema kokett wie nach metronom. „so in love“ gerät zur powerballade, überhaupt spielt kikuchi in den standards ausgesprochen laut, was sich in den beiden anderen balladen völlig ändert, wo die drei ihr offenes rubato-konzept wiederaufgreifen und dabei tatsächlich traumwandlerisch über komplexen akkorden zusammenfinden.

    sehr toll (im vergleich, denn es gibt keinen einzigen schwachen moment auf diesem album) gerät „moor“, das peacock ja mal mit kikuchis vorbild bley und motian eingespielt hat. er beginnt mit einem fantastischen, langen, unbegleiteten solo, aus dem man mit einem schock aufwacht, als beim letzten ton des themas klavier und schalgzeug einsteigen. es folgt ein kurzes lehrstück in sophistication, bis wiederum ein solo von motian das stück zuende bringt. in „tethered moon“, dem abschlussdrama, zeigt sich dann, wie arrangiert diese aufnahmen sind (peacock und motian steigen immer wieder ein und aus, bis sich die improvisationen entfalten, das scheint sehr genau abgesprochen).

    was ich nach wie vor nicht ganz verstehe, ist, woraus sich die dramaturgie ergibt, von der man einen starken eindruck erhält, denn kikuchi hat zwar viele disparate ideen, sie werden aber nie einfach hintereinander in reihe gesetzt. die band weiß einfach, wann eine idee für die nächsten sekunden trägt und wann man auf eine andere intensitätsebene wechselt. am ende hat man einen kleinen trip erlebt und weiß nicht so recht, wann und wo man eingestiegen ist.

    --

    #11038657  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

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    Tethered Moon muss ich unbedingt mal wieder ausgiebig hören! Hab neulich die eine schliessbare Lücke geschlossen (Kurt Weill), bei der anderen wird es Bits und Bytes bleiben (Hendrix) … finde dieses Trio enorm faszinierend.

    Der AAOBB-Track läuft gerade – gefällt! Würd ich wohl nehmen, wenn es denn mal wieder ein Reissue gibt!


    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #11038709  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    gypsy-tail-windTethered Moon muss ich unbedingt mal wieder ausgiebig hören! Hab neulich die eine schliessbare Lücke geschlossen (Kurt Weill), bei der anderen wird es Bits und Bytes bleiben (Hendrix) … finde dieses Trio enorm faszinierend.

    ja, mich haben sie gestern wieder tief beeindruckt, das war ein ersthörgang. würde mich sehr interessieren, was du zu von den einzelnen alben hältst.

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