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OG Ben’s
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WerbungcleetusEs gibt keinen Rassismus gegen Weiße.
Wo kommt in meiner Frage Rassismus gegen Weiße vor?
Es geht hier um Cancel Culture eines Schwarzen (wenn auch nur einer Werbefigur). Das Logo soll ja geändert werden, heißt, der freundliche Ben wird einfach gestrichen. Warum es keine schwarzen Onkels geben darf, entzieht sich meinem Verständnis. Es darf also kein Remake der Serie „Lieber Onkel Bill“ mit einem schwarzen Schauspieler geben?
zuletzt geändert von reino--
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bullitt
krautathaus
cleetusEs gibt keinen Rassismus gegen Weiße.
Korrekt. Daß man das noch heute erklären muß, ist erstaunlich.
Antisemitismus ist also kein Rassismus, weil Juden zu weiß sind? In welchen Bubbles kommt man denn auf die Ideen?
Vielleicht nochmal den Post durchlesen, um den es geht…siehe Uncle Ben’s Reis. Danke. Dieses umständliche „ich dreh‘ mal die Argumentation einfach um, dann wird’s spannend“ ist halt ziemlich abgedroschen und funktioniert nicht. Warum sollte man „Antisemitismus“ als Rassismus gg. Weiße bezeichnen, wenn der Begriff „Antisemitismus in’s Volle trifft, und Juden aller Länder sicherlich nicht per se weiß sind?
Sorry, die „Argumentation“ im Satz „es gibt keinen Rassismus gegen Weiße“ muss ich überlesen haben. Zum besseren Verständnis: Sowas wie die Nürnberger Rassengesetzte der NSDAP gegen Juden sind nicht rassistisch, weil ja bereits mit antisemitisch hinreichend beschrieben oder weil Juden nicht per se weiß genug sind?
Ernst gemeinte Frage, ich versuche nachzuvollziehen, wie man zu so steilen Thesen kommt und die für so selbstverständlich hält, dass man glaubt, sie nicht mal mehr erklären zu müssen.
zuletzt geändert von bullitt--
reinoEs geht hier um Cancel Culture eines Schwarzen (wenn auch nur einer Werbefigur). Das Logo soll ja geändert werden, heißt, der freundliche Ben wird einfach gestrichen.
Wie kommst Du denn darauf? Der neue Name wird „Ben’s Original“. Warum sollte man da die Figur „Ben“ streichen oder durch einen Weißen ersetzen?
Warum es keine schwarzen Onkels geben darf, entzieht sich meinem Verständnis. Es darf also kein Remarke der Serie „Lieber Onkel Bill“ mit einem schwarzen Schauspieler geben?
Informierst Du Dich eigentlich über ein Thema bevor Du dazu etwas schreibst? Wenn der „liebe Onkel Bill“ tatsächlich Nichten und Neffen hat, ist alles in Ordnung. Es geht um diese Art „Onkel“: https://de.wikipedia.org/wiki/Onkel_Toms_H%C3%BCtte und diese Art „Tante“: https://en.wikipedia.org/wiki/Mammy_archetype_in_the_United_StatesDie Böhsen Onkelz werden leider auch völlig unbehelligt weiter Musik machen dürfen.
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Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away. Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dickbullitt
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bullitt
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cleetusEs gibt keinen Rassismus gegen Weiße.
Korrekt. Daß man das noch heute erklären muß, ist erstaunlich.
Antisemitismus ist also kein Rassismus, weil Juden zu weiß sind? In welchen Bubbles kommt man denn auf die Ideen?
Vielleicht nochmal den Post durchlesen, um den es geht…siehe Uncle Ben’s Reis. Danke. Dieses umständliche „ich dreh‘ mal die Argumentation einfach um, dann wird’s spannend“ ist halt ziemlich abgedroschen und funktioniert nicht. Warum sollte man „Antisemitismus“ als Rassismus gg. Weiße bezeichnen, wenn der Begriff „Antisemitismus in’s Volle trifft, und Juden aller Länder sicherlich nicht per se weiß sind?
Sorry, die „Argumentation“ im Satz „es gibt keinen Rassismus gegen Weiße“ muss ich überlesen haben. Zum besseren Verständnis: Sowas wie die Nürnberger Rassengesetzte der NSDAP gegen Juden sind nicht rassistisch, weil ja bereits mit antisemitisch hinreichend beschrieben oder weil Juden nicht per se weiß genug sind?
Ernst gemeinte Frage, ich versuche nachzuvollziehen, wie man zu so steilen Thesen kommt und die für so selbstverständlich hält, dass man glaubt, sie nicht mal mehr erklären zu müssen.
Du hast nicht nur meine folgende Argumentation, sondern auch Nicht vom Forum’s Argumentation überlesen.
Diese These „es gibt weißen wie schwarzen Rassismus“ wird ja schon lange vor allem von rechtspopulistischer bis rechtsradikaler Gesinnung gerne durch’s Dorf getrieben. Muß ich jetzt noch mehr erklären? „All lives matter“ als Antwort auf „BLM“ ist derselbe Schwachsinn.
Es gibt keinen „Rassismus gegen Weiße“ als Antipol zu „Rassismus gegen Schwarze“. Das ist schon historisch gar nicht möglich.
Man muß sich im Kontext zu „Uncle Ben’s Reis“ schon richtig dumm stellen, um diese Aussage nicht zu verstehen.
Und es gibt auch keinen „Rassismus von Weißen gegen Weiße“, von daher fallen i.d.R. Antisemiten auch aus dem Raster, zumal ihr Ziel nicht die gemeinsame Hautfarbe ist, sondern der seit jahrhunderten gezielte Haß auf Juden.
Aber man kann natürlich noch weiter nach Ausnahmefällen bohren, die die Regel auch nur bestätigen. Wenn’s Spaß macht. Mir nicht.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoEhrlich gesagt überfordert mich der Satz „Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße“ auch.
Wir haben vor Jahren hier im Forum darüber diskutiert, ob Miles Davis ein Rassist war. Ich habe damals mein Unbehagen thematisiert, weil ich Davis‘ aggressive und teilweise befremdliche Pauschalisierungen zum Beispiel in seiner Autobiografie eben als Reflex auf selber erfahrenen Rassismus deute und als Versuch, der Opferrolle zu entkommen (sehr verkürzt, man müsste das nachlesen). Aber so ganz eindeutig ist das doch nicht. Und wie gehst du mit der Nation of Islam in ihrer extremen Ausprägung um, wie mit den dort dort propagierten Ideen von Rassentrennung, Black Supremacy und weißen Teufeln? Selbstverständlich ist das eine Reaktion auf jahrhundertelange brutale Unterdrückungserfahrung – aber kann/muss man die Ideologie nicht dennoch als rassistisch kritisieren?
Und wie gehen wir mit der „deutschen Kartoffel“ um? Kann ein junger Türke gar nicht rassistisch sein, weil er in der Minderheit ist und sich damit doch nur gegen die Abstempelung zum „Kanaken“ wehrt? Ich denke, so einfach und eindeutig ist das alles nicht.
Ich verstehe schon den Sinn der Setzung, dass die Unterdrückten/Minderheiten nicht rassistisch sein können, dass Rassismus eine Sache der Mehrheit und der Machtverhältnisse sei. Und ich verstehe vollkommen, dass man die rechten Vernebelungstendenzen nicht dulden will.
Ich fürchte nur, dass Rassismus ein universelles Phänomen ist.
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bullschuetz Ich fürchte nur, dass Rassismus ein universelles Phänomen ist.
Das steht m.E. vollkommen außer Frage. Das „Fremdeln“ ist ja letztlich ein gesunder und wichtiger Instinkt, der tatsächlich universell auch seine Berechtigung hat. Die Angabe, es gibt „keinen Rassismus gegen Weiße“, ist eher ein historisch begründeter Mangel an Möglichkeiten und ein damit verbundenes hierarchisches Verhältnis und liegt fernab von Ethnokitsch und der Stilisierung der POC als gütige und moralischere „Rasse“. Als würde man sagen: „Also, der Löwe hier ist ja harmlos“. Ja klar, er sitzt aber auch in einem Käfig. Die Geschichtsschreibung könnte prinzipiell genauso gut umgekehrt sein, mit einer langen Historie der POC als Herrenrasse. Davon ab: Menschen haben sich schon immer unterdrückt, gefoltert und getötet, nicht erst seit der Kolonialzeit.
Letztlich sind das aber natürlich dennoch ablenkende Metagedanken, als bräuchte es viel Einsicht und Hirnschmalz um festzustellen, dass der Mensch nicht nur gut ist, ganz unabhängig von Geschlecht und Herkunft. Fakt bleibt: Der reale, tägliche Rassismus trifft Weiße nur in den seltensten Fällen und selbst dann in der Regel nicht unverschuldet.
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Hold on Magnolia to that great highway moonkrautathaus
Du hast nicht nur meine folgende Argumentation, sondern auch Nicht vom Forum’s Argumentation überlesen. Diese These „es gibt weißen wie schwarzen Rassismus“ wird ja schon lange vor allem von rechtspopulistischer bis rechtsradikaler Gesinnung gerne durch’s Dorf getrieben. Muß ich jetzt noch mehr erklären? „…. Aber man kann natürlich noch weiter nach Ausnahmefällen bohren, die die Regel auch nur bestätigen. Wenn’s Spaß macht. Mir nicht.Immer diese lästigen Ausnahmefälle und Grauzonen. Definition laut Duden: „Lehre, Theorie, nach der Menschen bzw. Bevölkerungsgruppen mit bestimmten biologischen oder ethnisch-kulturellen Merkmalen anderen von Natur aus über- bzw. unterlegen sein sollen“. Dass das eine Einbahnstraße sein soll, steht da nicht. Dass von links und rechts an dem Begriff gezerrt und um Deutungshoheit gerungen wird, indem man versuch ihn umzudefinieren, ist für mich jedenfalls kein Grund, mich auf eine Seite schlagen und mich für eine Neuinterpretation entscheiden zu müssen.
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irrlichtFakt bleibt: Der reale, tägliche Rassismus trifft Weiße nur in den seltensten Fällen und selbst dann in der Regel nicht unverschuldet
Ganz so einfach ist das nicht. Bei Partnerschaften/Beziehungen (ich muss das hoffentlich nicht erklären, weil ich den Begriff dafür schon veraltet u. rassistisch finde) können beide Seiten bzw. die Beziehungspartner_innen Ausgrenzung erfahren (durch eigene Familie/Freunde z.B. u. durch die Gesellschaft allgemein), ebenso strukturellen Rassismus und die Kinder wachsen damit auf. Die Betroffenen können das nicht einfach ausblenden. Das sind auch keine seltenen „Fälle“, zumindestens nicht in der Bundesrepublik oder in Europa. Aktuell beteiligen sich mehr People of Color und auch schwarze Menschen am Diskurs, denen sollten wir natürlich mehr zuhören. Bin jetzt raus, weil ich zu diesen Themen eher auf Twitter oder woanders lese.
zuletzt geändert von thelonica--
irrlicht
bullschuetz Ich fürchte nur, dass Rassismus ein universelles Phänomen ist.
Die Geschichtsschreibung könnte prinzipiell genauso gut umgekehrt sein, mit einer langen Historie der POC als Herrenrasse.
So what? Die Geschichte ist bis heute geschrieben. Schick mir ne PN, wenn sich eine schwarze Herrenrasse über eine weiße Minderheit erhoben hat. Ich hab auch nirgends behauptet, dass ein historisch gewachsener schwarzer Rassismus gg. Weiße in Zukunft nie möglich wäre…aber zum jetzigen Zeitpunkt kenne ich keinen.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko@krautathaus Ich stimme Dir da zumindest in den Grundzügen zu, sofern wir Rassismus als konkreten Macht- und Unterdrückungsmechanismus beschreiben. Dann ist bereits definitorisch Rassismus nur als Rassismus der Mehrheit gegen die Minderheit möglich. Und empirisch ist ja auch zumindest in Europa und Nordamerika konkret der Rassismus der weißen, Macht-Schluesselpositionen besetzenden Mehrheit gegen die schwarze, seit Jahrhunderten strukturell benachteiligte Minderheit das Problem.
Bei Rassismus als Mindset, als Haltung, als individueller Standort (oder auch als soziale Gegenstrategie einer benachteiligten Gruppe) sieht es allerdings anders aus. Und da kommen dann eben Phänomene wie Black-Muslim-Separatismus, „Deutsche Kartoffel“-Schmaehungen und Miles Davis‘ bisweilen ziemlich schräge Aussagen ins Spiel.
Insofern kann ich Dir zwar in vielem zustimmen, finde aber, dass das Reflektieren über die von mir benannte und von @bullitt glaube ich auch gemeinte Rassismus-Dimension mehr ist als irrelevantes Meta-Theoretisieren.
Denn daraus ergeben sich ja konkrete Handlungsoptionen. Nation of Islam vs Martin Luther King. Marsch tuerkischstaemmiger Deutscher durch die Institutionen nebst Engagement in der deutschen Lokalpolitik und in deutschen Vereinsvorstaenden vs nationalistischer Separatismus in erdoganesk geprägten Moscheen. Und und und.
Und in diesem Spannungsfeld sehe ich auch die Cultural-Appropriation-Debatte mit ihrer starken Betonung von identitaeren Positionen. Natürlich wittere ich da keinen „umgekehrten Rassismus“, aber doch die Neigung, kulturelle Fragen auf Machtfragen zu verengen und Definitionsrechte tendenziell nach ethnischen Kriterien zu vergeben.
zuletzt geändert von bullschuetz--
reinoEs geht hier um Cancel Culture eines Schwarzen (wenn auch nur einer Werbefigur). Das Logo soll ja geändert werden, heißt, der freundliche Ben wird einfach gestrichen.
nicht_vom_forumWie kommst Du denn darauf? Der neue Name wird „Ben’s Original“. Warum sollte man da die Figur „Ben“ streichen oder durch einen Weißen ersetzen?
Warum darfst du selber beantworten, aber die Figur wird gestrichen.
zuletzt geändert von reinoDas Markenzeichen des Produkts, das den Kopf eines älteren schwarzen Mannes mit weißen Haaren zeigt, wird aus dem Logo gestrichen.
https://www.n-tv.de/panorama/Uncle-Ben-s-erhaelt-neuen-Namen-und-Logo-article22056263.html--
Noch mehr Comics für alle! Jetzt PDF herunterladen!Du findest es also ernsthaft schlecht, wenn rassistische Brands ein klein wenig zurückstecken müssen?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba…
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l'enfer c'est les autres...gypsy-tail-windDu findest es also ernsthaft schlecht, wenn rassistische Brands ein klein wenig zurückstecken müssen?
@gypsy-tail-wind Und genau das nervt so hart. Was sollen solche ätzenden Suggestivfragen gepaart mit der neunmalklugen Aneignung us-amerikanischer Debatten und dem Verlinken schlauer Artikel? Klopft man sich dann selbst auf die Schulter, nachdem man sich aufgespielt hat, und fühlt sich irgendwie geil? Als hättest du dir seit 30 Jahren Gedanken über die Bezeichnung „Uncle“ auf einer Reispackung gemacht und nicht erst seit zwei Wochen. Die Konnotation des Wortes ist im Deutsche völlig unverfänglich bzw. positiv. So, und selbst wenn man sich informiert und die Namensänderung nachvollziehen kann, stellt sich immer noch die legitime Frage, wieso eine Marke mit dem Namen „Ben’s Original“ keinen Schwarzen als Testimonial haben kann.
zuletzt geändert von bullitt--
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Schlagwörter: AfD, Alt-Right, Bildzeitung, Deppengelaber, Incels, Machwerke, Pornos, Poros, rechtsextrem, rechtsradikal, Verschwörungsideologen, Welt
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