Startseite › Foren › Fave Raves: Die definitiven Listen › Die besten Alben › "Krautrock" und seine Verwandten
-
AutorBeiträge
-
SVM, Postpunk ist nicht nach musikalischen Merkmalen zu kategorisieren, sondern meint, wie Bender völlig richtig bemerkt hat, die Musik einer bestimmten Zeitepoche, die eben, wie der Name schon sagt, nach dem Punk kam, ihn absorbiert hatte, auf ihm aufbaute. Musik sehr unterschiedlicher Art, aber mit einer Attitüde, die nur durch den Punk denkbar geworden war. Natürlich bediente man sich gewisser musikalischer Vorbilder, wie auch nicht. Neu! mag eines gewesen sein. Postpunk hatte Haltung, nahm Stellung zur Welt. Und Neu! ?
Völlig absurd wird es, wenn du ausführst, dass Krautrock Disco habe zerstören wollen. Von Disco im eigentlichen Sinne kann man wohl kaum vor Mitte der 70s sprechen, da aber war der Kraut schon verwelkt. Abgesehen davon, dass ich nicht sehen kann, wie die beiden überhaupt in irgendeinen Zusammenhang zu bringen gewesen wären.
Es ist für mich müßig, über Musik zu disktutieren, die zum Eintauchen, zum sich Gehenlassen genutzt werden soll, wie es oben anklang. Genauso müßig, wie über ihre Verwendung beim Genuss von psychoaktiven Substanzen.
Enos Ambient-Idee kommt aus einer völlig anderen Ästhetik. Schade, dass darauf oben nicht eingegangen wurde.--
FAVOURITESHighlights von Rolling-Stone.deKiefer Sutherland: „Ich liebe Rock’n’Roll – aber ich wollte Geschichten erzählen“
Wie die Beatles mit „I Want To Hold Your Hand“ Amerika eroberten
Amazon Prime Video: Die wichtigsten Neuerscheinungen im November
Neu auf Disney+: Die Film- und Serien-Highlights im November
Neu auf Netflix: Die Serien-Highlights im November 2024
Netflix: Das sind die besten Netflix-Serien aller Zeiten
WerbungDein Engagement, Deine Begeisterung will Dir niemand nehmen, SVM. Aber Du neigst wieder mal dazu, kräftig über’s Ziel hinaus zu schießen.
Dass Neu!, Can, Kraftwerk, Faust, Cluster, u.a. im UK Aufmerksamkeit und wohl auch ein paar Nachahmer gefunden haben, bestreitet sicher auch Bender nicht.
Ich habe die beiden Stücke von Neu! und Joy Division nicht noch mal nachgehört, und eine Ähnlichkeit will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Was ich allerdings stark bezweifle ist, dass da mehr als eine zufällige Ähnlichkeit besteht. Oder kannst Du anhand von Interviews o.ä. belegen, dass Joy Division Neu! kopiert haben? – Wohl kaum. Es ist nicht mal besonders wahrscheinlich, dass sie damals Neu! überhaupt kannten.
Und was Du zum Bass- und Drumsound als typischem Merkmal von Postpunk schreibst, lese ich so auch zum ersten Mal. Du phantasierst Dir da was zusammen, was sich hübsch anhört, aber durch nichts zu belegen ist.
Natürlich klingen die von Dir zitierten Bands in ihren Rhythmussektionen relativ ähnlich. Das liegt aber nicht an Postpunk, sondern an bestimmten Spiel- und Produktionsweisen, die seit den späten 70s / frühen 80s im UK en vogue waren und heute wieder von jungen Bands kopiert werden, die sich in dieser Tradition sehen. Mit Postpunk hat das nur insofern zu tun, dass einige dieser Bands als Postpunk bezeichnet wurden (längst aber nicht alle).Postpunk ist andererseits viel mehr, wie Bender und otis ganz richtig bemerken.
--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!otisSVM, Postpunk ist nicht nach musikalischen Merkmalen zu kategorisieren, sondern meint, wie Bender völlig richtig bemerkt hat, die Musik einer bestimmten Zeitepoche, die eben, wie der Name schon sagt, nach dem Punk kam, ihn absorbiert hatte, auf ihm aufbaute. Musik sehr unterschiedlicher Art, aber mit einer Attitüde, die nur durch den Punk denkbar geworden war. Natürlich bediente man sich gewisser musikalischer Vorbilder, wie auch nicht. Neu! mag eines gewesen sein. Postpunk hatte Haltung, nahm Stellung zur Welt. Und Neu! ?
Völlig absurd wird es, wenn du ausführst, dass Krautrock Disco habe zerstören wollen. Von Disco im eigentlichen Sinne kann man wohl kaum vor Mitte der 70s sprechen, da aber war der Kraut schon verwelkt. Abgesehen davon, dass ich nicht sehen kann, wie die beiden überhaupt in irgendeinen Zusammenhang zu bringen gewesen wären.
Es ist für mich müßig, über Musik zu disktutieren, die zum Eintauchen, zum sich Gehenlassen genutzt werden soll, wie es oben anklang.
Otis, du brauchst mir nicht den Begriff Postpunk zu erklären in seiner Entstehung. Ich bin sehr gut bewandert, was die 80er en generalle angeht. Also unterschätze mich da bitte nicht. Ich habe die ganzen Platten hier stehen und wie gesagt habe ich „Rip it up“ verschlungen, weil es doch so kongenial „meine“ Musik zum Thema hat (Simon Reynolds: „Rip it up and start again). Nur das Krautrock so gut wie gar nicht als Einfluss gesehen wird, führe ich darauf zurück, dass der Autor Engländer ist und sich nicht ausreichend mit NEU! und der Musikwelt vor 1977 beschäftigt hat. Ich weiß es nicht, warum er es weglässt. Simon Reynolds kennt sich mit Sicherheit gut mit Musik aus, aber sagen wir, dass er einen anderen Standpunkt vertritt. Er gibt Bands wie The Cure mal gerade einen Absatz und wertet Bands, die eher in England zu der Zeit populär waren, entsprechend auf. So hat jeder seine eigene Gewichtung dieser Ära. Vielleicht hätte er sich mit Julian Cope zuvor unterhalten sollen.
Krautrock hat Disko vorgreifend zerstört. Dadurch, dass Postpunk durch Krautrock maßgeblich beeinflusst wurde, ist letztlich Disko zerstört worden.
Musikhistorisch war Punk die Ablösung für Disko und Postpunk sagt nur aus, dass die Musik nach Punk kam. Es gab da viele Überschneidungen. Bands, die früher Punk machten und dann auf Postpunk übergingen. Ich nehme Joy Division jetzt noch einmal als Beispiel, weil es bekannt ist.
Die Postpunker war aber in ihrer Attitude anders als die Punks. Kein Sex Drugs RocknRoll Leben wie Sid Vicious, sondern Anzüge, androgynes Outfit, Gothics, bizarre Kleidungsstile. Ein ganz anderes Auftreten. Sie waren schnell genervt von den Drei Akkorden des Punks. Viele wichtige Postpunk Bands haben Mitglieder gerade aus Kunsthochschulen. Man denkt immer: Gut, Postpunk ensteht aus Punk, aber der Einfluss von Krautrock wird unterschätzt. Wenn du als Postpunker zurückblickst auf die Musikgeschichte, war alles ziemlich unbefriedigend. Es musste nach etwas Neuem Ausschau gehalten werden. Der einzige 70er Künstler, der von den Postpunkern akzeptiert war hieß David Bowie. Vielleicht noch Bryan Ferry/Brian Eno von Roxy Music Anfangszeiten. Und durch wen wurde Bowie bei seinen wichtigen Alben am Meisten beeinflusst: Von NEU!Nebenbei bemerkt verstehe ich Deinen Argwohn nicht, was das „Eintauchen“ in Musik anbelangt. Es soll ja nicht zu Weltvergessenheit führen oder zu Drogenkonsum animieren. Eine gute Platte löst immer bei mir das Gefühl aus, dass ich mich in die Musik fallen lasse. Das ist doch der Kern beim Musikhören. Es sei denn, ich höre Charts beim Abwasch und Musik ist nur so eine Nebensache, was wohl für die meisten User nicht zutrifft. Die Haltung von Postpunk würde ich auch nicht so überbewerten. Postpunk sehe ich nicht als politische Bewegung, wenn du darauf hinauswillst. Aber nur, weil sich viele von Krautrockern sonst was für Substanzen reingeknallt haben, würde ich deren Musik trotzdem nicht verachten. Wenn es danach geht, dürften wir nun viele Künstler nicht hören. Vielleicht habe ich Dich in dem Punkt aber auch missverstanden.
--
Some Velvet MorningDisko sollte zerstört werden und Krautrock ist die Zerstörung von Disko und letztendlich auch Rock.
Some Velvet Morning
Krautrock hat Disko vorgreifend zerstört. Dadurch, dass Postpunk durch Krautrock maßgeblich beeinflusst wurde, ist letztlich Disko zerstört worden.
Musikhistorisch war Punk die Ablösung für Disko und Postpunk sagt nur aus, dass die Musik nach Punk kam.Lass man.
--
FAVOURITESotisLass man.
Danke für die umfassende Antwort.
Warum schreibe ich hier eigentlich so ausführlich? Gut, dann habe ich mich bei dem Satz missverständlich ausgedrückt, aber gehe doch mal auf das ein, was ich sonst so geschrieben habe. Sorry, ich habe bei dir immer das Gefühl, dass da so ein Ranking im Kopf abläuft. Schreiben gewissen „Forumsgrößen“ etwas, dann hat das einen Stellenwert. Schreiben hingegen Neulinge etwas, dann hat das keinen Stellenwert. Ich will Dir da nichts unterstellen, aber es kommt für mich so rüber.--
Some Velvet Morning
Wenn Du meine Verehrung für Neu! nicht nachvollziehen kannst und deren Einfluss auf Postpunk abstreitest, bitte.Wenn ich Bender richtig verstehe, will er das gar nicht, er will nur nicht, dass Du Neu! als Postpunk bezeichnest. Und damit hat er Recht.
Ich bin mal gespannt, was Bender zum Einfluss von Krautrock auf die Musik der späten 70er, frühen 80er zu sagen hat.
Dass Neu! und vor allem Kraftwerk sehr einflussreiche Bands waren, bestreitet niemand. Sie aber als Postpunk oder Techno zu bezeichnen, reißt sie aus ihrem Kontext heraus. Es geht doch außerdem gar nicht darum, wer was erfunden hat, sondern um den kulturellen Austausch, der dem Ganzen zugrunde liegt. Aber natürlich entstand Punk in England, darauf sollte man sich schon verständigen können – obwohl es fraglos Vorläufer gab.
otis
Enos Ambient-Idee kommt aus einer völlig anderen Ästhetik. Schade, dass darauf oben nicht eingegangen wurde.Interessant! Dazu würde ich gerne mehr erfahren.
Mikko
Dass Neu!, Can, Kraftwerk, Faust, Cluster, u.a. im UK Aufmerksamkeit und wohl auch ein paar Nachahmer gefunden haben, bestreitet sicher auch Bender nicht.Wow, Nachahmer! Engländer machen deutsche Musik nach? Was ist denn das für ein gänzlich ungekannter Austausch! Bisher machten doch die Deutschen nur den Engländern und Amerikanern alles nach! Sollten wir es hier mit einem wirklichen kulturellen Transfer von Deutschland ins UK zu tun haben?
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Some Velvet Morning Schreiben gewissen „Forumsgrößen“ etwas, dann hat das einen Stellenwert. Schreiben hingegen Neulinge etwas, dann hat das keinen Stellenwert. Ich will Dir da nichts unterstellen, aber es kommt für mich so rüber.
1. Bist du kein Neuling
2. Kannst du so viel schreiben, wie du möchtest. Die Qualität bestimmst du selbst.Some Velvet MorningEine gute Platte löst immer bei mir das Gefühl aus, dass ich mich in die Musik fallen lasse. Das ist doch der Kern beim Musikhören.
Nein, für mich ist das alles andere als „der Kern beim Musikhören“. Wir hören also offenbar auf sehr verschiedene Art Musik, deshalb erübrigt sich eine Diskussion irgendwann. Wir sprechen in dieser Hinsicht zwei verschiedene Sprachen. Nur mal schon vorab: nirgendwo habe ich geschrieben, dass ich die bessere spräche!
--
FAVOURITES
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Aber natürlich entstand Punk in England, darauf sollte man sich schon verständigen können.
Nein, „Punk“ entstand in den USA (Stooges, NY Dolls, Ramones, Television, Patti Smith, Blondie etc. pp.) und John Holsmtroms Magazin „Punk“ war Namensgeber dafür, was im UK dann schließlich zum Oberbegriff für die „neue Musik“ wurde.
--
Mikko
Ich habe die beiden Stücke von Neu! und Joy Division nicht noch mal nachgehört, und eine Ähnlichkeit will ich auch gar nicht in Abrede stellen. Was ich allerdings stark bezweifle ist, dass da mehr als eine zufällige Ähnlichkeit besteht. Oder kannst Du anhand von Interviews o.ä. belegen, dass Joy Division Neu! kopiert haben? – Wohl kaum. Es ist nicht mal besonders wahrscheinlich, dass sie damals Neu! überhaupt kannten.
Mikko, was soll denn die Frage nach Beweisen oder Interviews? Das steht nirgendwo. Das sage ich hier und so lange Du Dir die Songs nicht mal bereit bist anzuhören, brauchen wir gar nicht miteinander zu reden. Ich habe immer das Gefühl, dass immer Forumsgrößen hier nur etwas zu sagen haben. Würden bekannte Forumsgrößen beispielsweise das sagen, dann hätte es einen ganz anderen Stellenwert für die meisten hier.
Natürlich kannten Joy Division Neu! Das kann ich nicht belegen Mikko, da es ein neuer Gedankengang ist und an sich die entsprechende Aufmerksamkeit verdient, auch wenn ich jetzt kein anerkannter Musikjournalist oder sonst etwas bin.
So nehme doch nur einmal Ian Curtis. Er hat Bowie und Iggy Pop gehört. Glaubst du nicht, dass er sich auch mal mit Bands beschäftigt hat, die seine Idole geprägt haben? Guck Dir meinetwegen den Film „Control“ nochmal an. Du HÖRST es doch raus, dass es NEU! klingt. Ich sage doch nicht, dass Joy Division eine Coverband von NEU! ist. Nur ist das Rhythmsfundament von Joy Division, sprich das Bassspiel von Peter Hook und das hypnotische Schlagzeugspiel von Stephen Morris durch NEU! geprägt.
Es ist eine gewagte These von mir. Ich weiß. Ich selbst habe immer gedacht: Mensch, Joy Division, diese Band aus Manchester- sie schafft mit ihrem Sound eine neue Welt. Das stimmt nicht, Mikko!!! Wir vergessen die Logik von Popmusik. Es baut immer alles aufeinander auf. Und was vor den 80ern? Die 70er. Vor Punk war Disko. Vorher war Bowie, Glam Rock, aber eben die wichtigen Außenseiter: Kraftwerk, NEU! ….
Natürlich kannten Joy Division sie. Wir reden hier von Beginn der 80er. Da gab es nicht so viele Bands wie heutzutage. Und natürlich waren Joy Division die 70er präsent. Gerade die Einflüsse ihrer Vorbilder Bowie und Iggy Pop. Überspitzt formuliert könnte ich sogar sagen, dass selbst wenn sie nicht NEU! oder Krautrock en generalle gekannt hätten, wären sie durch die Berlin Alben von Bowie indirekt davon beeinflusst worden.Mikko
Und was Du zum Bass- und Drumsound als typischem Merkmal von Postpunk schreibst, lese ich so auch zum ersten Mal. Du phantasierst Dir da was zusammen, was sich hübsch anhört, aber durch nichts zu belegen ist.
Natürlich klingen die von Dir zitierten Bands in ihren Rhythmussektionen relativ ähnlich. Das liegt aber nicht an Postpunk, sondern an bestimmten Spiel- und Produktionsweisen, die seit den späten 70s / frühen 80s im UK en vogue waren und heute wieder von jungen Bands kopiert werden, die sich in dieser Tradition sehen. Mit Postpunk hat das nur insofern zu tun, dass einige dieser Bands als Postpunk bezeichnet wurden (längst aber nicht alle).Mikko, das finde ich jetzt ein bisschen provozierend geschrieben. Es sind keine Phantasien oder hübschen Worte, sondern es sind Fakten. Bist Du Musiker? Mein Gott, es gibt doch diesen typischen Postpunk Beat, weshalb man bei Interpol, White Lies etc. immer sofort an Joy Division denkt. Was ist es denn? Es ist vor allem dieser hammernde Bass in Zusammenspiel mit dem Schlagzeug, die in Repitition immer wieder den gleichen Beat runterspielen.
Den hörst du nicht nur bei Joy Division, sondern fast den meisten gitarrenspielenden Postpunk Künstlern raus. Es ist der Sound der Zeit, der dieses heterogene Genre ausmacht.
Ich bin Musiker. Wir haben in 80s auch Musik gemacht und ich wollte immer, dass unserer Bassspieler möglichst ohne Variation vier Noten abwärts fallend spielt, was ihn nicht erfreut hat. Zusammen mit einem stoischen Schlagzeug Spiel hast du genau diesen Wave/Postpunk Sound im Rhythmus.
Überspitzt formuliert kannst du auch sagen, dass Postpunk der Sieg des Basses über die Gitarre ist. Die Gitarre spielt bei Joy Division nicht so die Rolle. Wichtig ist der Bass in Zusammenarbeit mit dem genauso motorischem Schlagzeugspiel.
Und da nenne ich Begriffe, die für NEU! stehen: Motorik und Repitition.
Klaus Dinger spielt hypnotisch immer wieder diesen Beat. For ever.
Wenn ich jetzt polemisch wäre, Mikko, könnte ich auch sagen, dass du keine Ahnung von diesem Beat zu haben scheinst.
In der Doku über Krautrock begeistert sich Iggy Pop nicht umsonst so über das Schlagzeug von Klaus Dinger. Er hat es verstanden.
Bender sollte es mit seinem Musikwissen verstehen können, wenn er es als Möglichkeit zulässt.
Es ist eine gewagte These von mir, aber ich weiß, dass ich Recht habe.
Hier ist der Beweis. Die Musik spricht für sich:NEU! „Negativland“:
http://www.youtube.com/watch?v=23HfAHSKWlkund jetzt als Vergleich Joy Division „No love lost“:
http://www.youtube.com/watch?v=kUr8wj3nG9c&feature=relatedOder alternativ die Joy Division Version aus dem Control Film mit etwas spannderem Video:
http://www.youtube.com/watch?v=TGRHO_yUTE0&feature=relatedJa, ich habe Recht! Die Musik spricht für sich selbst. :sonne:
--
pinchNein, „Punk“ entstand in den USA (Stooges, NY Dolls, Ramones, Television, Patti Smith, Blondie etc.pp.), John Holsmtroms Magazin „Punk“ war Namensgeber dafür, was im UK dann schließlich zum Oberbegriff für die neue Musik wurde.
Ja, das stimmt. Nur UK wäre zu eng. Ich hätte die genannten Gruppen als Vorläufer des Punk bezeichnet, aber das wäre wohl zu wenig. Aber Punk wiederum als amerikanische Erfindung zu bezeichnen, greift auch zu kurz. Einigen wir uns auf internationales Genre mit Wurzeln in den USA und UK?
Was denkst Du über den Einfluss von Krautrock auf Punk/New Wave?
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Aber natürlich entstand Punk in England, darauf sollte man sich schon verständigen können – obwohl es fraglos Vorläufer gab.
Punk entstand in den USA, vor allem in New York.
nail75Wow, Nachahmer! Engländer machen deutsche Musik nach? Was ist denn das für ein gänzlich ungekannter Austausch! Bisher machten doch die Deutschen nur den Engländern und Amerikanern alles nach! Sollten wir es hier mit einem wirklichen kulturellen Transfer von Deutschland ins UK zu tun haben?
Das wäre wohl ein bisschen übertrieben. Aber natürlich fanden die genannten Bands und Musiker in Großbritannien sehr aufmerksame Hörer. Und es gab sicher einen nicht zu unterschätzenden Einfluss deutscher Musik und Musiker auf britische Musiker von den 70s bis heute.
--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Mikko
Dass Neu!, Can, Kraftwerk, Faust, Cluster, u.a. im UK Aufmerksamkeit und wohl auch ein paar Nachahmer gefunden haben, bestreitet sicher auch Bender nicht.Wer mich und meine Musikvorlieben kennt, weiß hundertprozentig, dass ich dies auch ganz und gar nicht bestreite…
Und man benötigt auch keine eingefleischten Insider und das Gras wachsen hörende audiophil geschulte Musikprofessoren, die bei gewissen New Wave-Stücken sofort hören, woher der Wind weht. Allzu offensichtliche Spuren legten sie doch, die Ultravox‘, die O.M.D.s, Simple Minds‘, Gary Numans und wie sie alle hiessen. Und warum auch nicht, die ganze Musikhistorie ist voll von Einflüssen, Querverweisen, Inspirationen und Verbeugungen. Jedoch sollte man nicht den Fehler machen, und vor absoluter Verzückung und Bewunderung in eine Interpretation zu verfallen, die komplett nicht den Tatsachen entspricht. Insofern kann ich mich mikko und otis nur anschliessen, was Deine Ausführungen zu Krautrock und gerade Post-Punk angeht, SVM.
Neu! und ähnlich gelagerte Formationen hatten niemals den Anspruch, bzw. die Gelegenheit (nutzen müssen), auf einen derartigen Bruch in der Musikhistorie zu reagieren, bzw. reagieren zu müssen. Von daher ist die Attitüde und die Ästhetik, der ganze Inhalt der Post-Punk-Künstler entschieden anders gelagert. Überschneidungen rein musikalischer Natur natürlich nicht vermeidbar.
SVM, Deine Begeisterung und Deine Freude an der Musik in allen Ehren, was ich allerdings auf keinen Fall nachvollziehen kann, ist diese krude Disco-„Zerstörungs“-Geschichte. Wie sollen denn absolut unhomogen und wahllos in einen großen Topf geworfene völlig verschieden agiende Künstler alle gemeinsam an der „Zerstörung“ eines Genres arbeiten (wollen!), das sogar noch von einer nicht geringen Interessengemeinschaft dieser Beteiligten ebenfalls als Inspirationsquelle genutzt wird. Bitte bedenke, dass nicht wenige Post-Punk-Bands schwarze Musik: Funk, Jazz, Soul und eben Disco mit ihren schroffen Gitarren und dilettantischen Synthesizern nur zu gerne verbanden.
--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadnail75
Wow, Nachahmer! Engländer machen deutsche Musik nach? Was ist denn das für ein gänzlich ungekannter Austausch! Bisher machten doch die Deutschen nur den Engländern und Amerikanern alles nach! Sollten wir es hier mit einem wirklichen kulturellen Transfer von Deutschland ins UK zu tun haben?
Ja, nail, den haben wir! Das ist ein hochspannendes Thema und ich bin gespannt, was Bender schreibt. Ich hoffe, wir werden hier eine sachliche Diskussion führen, weil ich das Thema musikhistorisch ganz wichtig finde.
Nur nebenbei: Ich habe doch nicht gesagt, dass NEU! oder Kraftwerk Postpunk machen. Drücke ich mich immer so unklar aus? NEU! war maßgeblich stilprägend für den Sound, für den Postpunk stand. Es gibt m. E. keine Band, die so stilprägend für die Postpunk Ära war wie NEU!
Höre Dir Negativland unten im Vergleich an. Zumindest erkenne ich bei Dir, dass Dir die Brisanz des Themas klar wird. Bei Otis und Mikko (sorry) spüre ich so die Abwehr: Ach, SVM, der hat doch keine Ahnung. In dem Punkt habe ich nicht nur Ahnung, sondern meine Erkenntnis, dass der kennzeichnende Beat des Postpunks auf NEU! fußt, wäre bahnbrechend. Ich weiß, in „Rip it up“, der Postpunk Bibel, wird NEU! nicht erwähnt, aber das ist doch gerade der innovative Gedanke, den ich hege.
Guckt Euch als Einstimmung zum Thema die BBC Doku über Krautrock bei youtube an. Sie ist essentiell.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Aber Punk wiederum als amerikanische Erfindung zu bezeichnen, greift auch zu kurz.
Allein „Punk als Erfindung“ greift schon zu kurz. Es ist ohnehin wenig sinnvoll, sich ausschließlich an Begrifflichkeiten zu klammern, da musikalische Strömungen nicht urplötzlich in die Welt fallen, sondern immer Ergebnis einer fortlaufenden Entwicklung sind. Das Kind muss am Ende jedesmal halt lediglich einen Namen haben.
Musikalische, soziale, moralische, kulturelle Befreiungsschläge als Ausdruck und als Gegenpol gegen etablierte Konventionen, gab’s in der Kunst jedoch schon immer.--
@SVM: Aber wie Bender richtig schreibt: Der Austausch über Grenzen hinweg ist doch in der Popmusik (und im Grunde in allen Formen von Musik) normal und gängig. Wenn Du jetzt sagst: „Postpunk baut komplett auf Neu! auf“, dann ist das doch eine sehr einseitige Sichtweise, die andere Wurzeln komplett ignoriert. Die Wurzeln des Punk sind nun einmal vielfältig und international. Sich auf einen vermeintlichen Haupteinfluss zu versteifen, bringt doch nichts.
pinchAllein „Punk als Erfindung“ greift schon zu kurz. Es ist ohnehin wenig sinnvoll, sich ausschließlich an Begrifflichkeiten zu klammern, da musikalische Strömungen nicht urplötzlich in die Welt fallen, sondern immer Ergebnis einer fortlaufenden Entwicklung sind. Das Kind muss am Ende jedesmal halt lediglich einen Namen haben.
Musikalische, soziale, moralische, kulturelle Befreiungsschläge als Ausdruck und als Gegenpol gegen etablierte Konventionen, gab’s in der Kunst jedoch schon immer.Das sehe ich ganz genauso.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: Krautrock
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.