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WerbungWhole Lotta PeteKleiner Edit zum Text oben: Deutscher Beat war allermeist peinlich, nicht unbedingt immer.
Ausnahme sind hier sicher The Monks, originelle und geniale Band.
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I'm talkin' 'bout love who are the mystery girls?Negative ApproachAusnahme sind hier sicher The Monks, originelle und geniale Band.
Die waren nun aber eben nicht deutsch.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Eine Ausnahmeband aus der Beat-Ära sind meiner Meinung nach The Petards. Die haben gleich mit eigenen Stücken begonnen. Und sie hatten sogar mal einen kleinen Hit, den hier sicher viele kennen, war er doch mal auf irgend einer New Voices als Bonus Track drauf.Die Rede ist natürlich von „Pretty Liza“
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Auf jeden Fall waren The Petards eine der besseren und interessanteren deutschen Bands der Sixties. Ausnahmeband würde ich nicht sagen. The Rattles und The Lords haben auch überwiegend eigenes Material gespielt und veröffentlicht und waren beide insgesamt erfolgreicher und konstanter. Allerdings haben beide Bands auch viel Schrott veröffentlicht. Doch das haben The Petards zum Teil auch.
Eigentlich gehört das aber eher in den Deutsche Beat Bands Thread, den es hier auch irgendwo gibt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MikkoAuf jeden Fall waren The Petards eine der besseren und interessanteren deutschen Bands der Sixties. Ausnahmeband würde ich nicht sagen. The Rattles und The Lords haben auch überwiegend eigenes Material gespielt und veröffentlicht und waren beide insgesamt erfolgreicher und konstanter. Allerdings haben beide Bands auch viel Schrott veröffentlicht. Doch das haben The Petards zum Teil auch.
Eigentlich gehört das aber eher in den Deutsche Beat Bands Thread, den es hier auch irgendwo gibt.
Das ist sicher richtig, ich wollte damit auch nur auf die Posts von Pete und Negative Aproach eingehen.
Was anderes, was hier eher hingehört:
Von November 1974 bis Februar 1975 entstand in Conny Plank´s Studio eine Platte von Ax Genrich mit dem Titel Highdelberg.
Die Bersetzung ercheint mir schon recht außergewähnlich.
Mani Neumeier: Drums, Congas
Jan Fride: Drums
Peter Wolbrandt: Guitar,Vocal, Congas
Helmuth Hattler: Bass, Back vocal
Dieter Moebius: Arp Synthezizer
Achim Roedelius: Yamaha Organ + Echo
Ax Genrich: Guitar, Vocal, Percussion, Bass, Banjo, Mouth OrganHerausgekommen ist dabei eine , für die damalige Zeit recht ungewöhnliche Musikmischung, sehr stark an amerikanische Westcoast Musik angelehnt.
Meine Frage: Hat es noch weitere Einspielungen dieser Besetzung gegeben?
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dougsahmWer oder was ist zwecklos ?1 Wort reicht nicht zum Verständnis.
Gibt es darauf noch ein Antwort ? Weiterhin interessiert.
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MikkoDie waren nun aber eben nicht deutsch.
…Aber die beiden, die sich das ganze Monks-Konzept samt Vermarktung erdachten waren doch 2 Deutsche, oder?
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otis
Aber Mitte bis Ende der 60s war eine unglaublich freigeistige Zeit für die aufgeweckte Jugend und auch für die Musiker.Gut, wenn du dich damit auf die aufkeimende „Beatwelle“ beziehst, dann ist das sicherlich richtig. Ich meinte aber eher die Periode, bevor das geschah. Aber es stimmt natürlich, dass man diese Episode nicht unterschlagen sollte. Auch wenn sie wohl ein Phänomen in sich selbst darstellte. Aber es war sicher der Beginn einer Autonomie, deren Spuren auch noch hier in unserem Thread nachzuverfolgen sind…
otis
Natürlich mussten die sich erst einmal den Kredit erspielen. Was ist daran so schlimm, dass Can ihre 1. LP privat veröffentlichten. Es spricht doch weder für noch gegen diese Zeit.Natürlich könnte das auch Zufällen geschuldet gewesen sein, aber viele Bands waren doch auch eindeutig Anti-Establishment-orientiert; von daher hat sich diese Problematik wohl zu großen Teilen auch einfach von selbst so ergeben.
otis
Die Bedeutung der Monks in diesem Zusammenhang ist völlig überschätzt. Zum einen waren sie früher, zum anderen waren sie Amerikaner. Die Monks-Renaissance begann m.W. erst gegen Ende der 70s.(Natürlich bin ich keiner, der der musikalischen Technik den Vorrang vor der Kreativität und Musikalität gibt, diese hat übrigens nicht per se etwas mit Handwerk zu tun. Mit solchem habe ich oben auch nicht argumentiert.)
Ich würde das nicht voreilig überschätzen. Hans Joachim Irmler von Faust kommt im Monks-Film (der im übrigen göttliche Pflichtanschauungsmaterie ist!) dazu selbst zu Wort und schreibt ihnen gar einen Hauptgrund zu, der dann später zur Faust-gründung geführt hat. Er bezeichnete es, soweit ich mich erinnere, als einen regelrechten Urknall. Sicher muß das nicht jeder gesehen und als Inspiration empfunden haben, aber wenn Faust dadurch gezeugt wurden, finde ich das persönlich als Relevanz mehr als bezeichnend.
Ihre „Renaissance“ mag dann tatsächlich stark verzögert vonstatten gegangen sein. Mich würde dennoch heiß interessieren, wer ihren Comedown tatsächlich real miterlebt hat und beeinflußt wurde…Naja, du hast Amon Düül II in Vergleich mit den Dead gesetzt und ihre Improvisationen kritisiert. Was ich auch sinngemäß verstehe. Aber ich bleibe dabei, dass dies nicht eine Frage der Fähigkeiten war. Auf Wolf City oder Carnival in Babylon nimmt ihre Musik teils schon Art-Rock Ingredienzen in Anspruch, und steht qualitativ, tendenziell, außer Frage.
Ich behaupte felsenfest, das jegliche Nuance in ihrer Musik genau so gedacht und gefühlt war, wie wir sie heute auf den Alben genießen können. Es war m.E. eine ureigene und unverwechselbare Attitüde und ein Klang, der da angestrebt und umgesetzt wurde.
Ich bin, zu dem Thema, auch gestern auch sam´s rat gefolgt und habe mir endlich mal pop 2000 vom wdr angesehen.
Ich erlebte in schönen Interviews einen sehr aufgeräumten John Weinzierl, der nicht eine Sekunde, das Flair eines degenerierten Drogenwracks versprühte (Was ich eher erwartet hätte). Seine Äußerungen hatten Hand und Fuss, und ich würde mich wundern, wenn in UK / USA ein ähnliches Niveau vorherrschte. Diese Krautrocker erscheinen mir von Tag zu Tag bewußter und reflektierter in ihren Worten als auch Taten. Ich freue mich sehr darüber, weil es mir bestätigt, dass ich mir doch weniger in diese Wunderwelt reininterpretiert hab, als ich manchmal so bezweifelt habe.
Nein, nein, nein… im Gegenteil, das Bild wird zusehends vollständiger…otis
Noch etwas zu Stockhausen… Als ich 71 zum Studium nach Köln kam, war er schlichtweg ein Star.
Er inszenierte sich gern arrogant als Unverstandener.
Wenn man den Stone-Artikel liest, erahnt man warum. Stockhausens Musik lebte von ihrer Neuartigkeit, ob in den 50s oder in den 60s. In seiner besten Zeit hat er immer wieder Neues geschaffen, sich kaum wiederholt. Und genau das liest sich doch in dem Artikel. Er klopft Musik daraufhin ab, ob es dieses oder jenes schon gegeben hat, inwieweit es spannend neu ist, und dann ist Schluss. Er hatte keinerlei Verständnis für Pop als solchen und für die muskalische Eindimensionalität von Pop/Rock. Gönnerhaft lässt er sich herab, darüber zu reden.
Es mag ja sein, dass er in Sausalito einige Funken der Urkraft der Musik dieser Zeit spürte, aber sein musikalischer Intellekt war immer zu wach, als dass er sich dieser wirklich hingeben konnte. Nein, nein, Stockhausen ist ein denkbar schlechter Zeuge.
Hinzu kommt, dass ein fanatischer Arbeiter wie er, der an wenigen musikalischen Sekunden 14 Tage arbeiten konnte, einfach in der Lage gewesen wäre, doch woh kaum ein handwerklich auf niederstem Niveau stehendes Improvisieren und Collagieren als ernst zu nehmende, seiner eigenen zur Seite stehende Musik anerkennen konnte. Es hätte menschliche Größe erfordert, so etwas zu tun…In Köln, toll – da war er natürlich der Star überhaupt, da war er ja quasi zuhause…
Wenn man, wie Stockhausen, soviel einstecken mußte und regelrechte Hasstiraden gegen sein Werk entgegengebracht bekommt, was kann man dann tun? Aufgeben oder Weitermachen? Und wenn, dann wie?
Hätte er sich nach außen nicht etwas, vielleicht arrogant wirkend, abgeschottet, hätte er diese Karierre gar nicht überlebt! Das sollte man ihm bitte nicht negativ anhängen wollen. Das war ein rein menschlicher Schutzmechanismus.
Und ich sage es nochmal: Ich finde seine Kommentare im Stone sehr witzig und auch von einer schelmischen Weisheit beseelt. Zwischen den Zeilen kann man da auch viel schönes rauslesen, wenn man möchte.
Ich finde auch immer noch nicht, dass er herablassend war. Er spricht mit liebevollem Respekt von dem Erlebten und nochmals: Die dermaßen ausführlichen, schönen und poetischen Worte, die er zu Dark Star gefunden hat, schreibt keiner, der ignorant oder überheblich wäre. In der Zeit hätte er sicher Besseres zu tun gehabt. Ich sehe auch nicht zwingend einen Widerspruch von wachem Geist/Intellekt und Hingabefähigkeit. Vielmehr würde ich das gar nicht voneinander trennen wollen, dass ist doch kein zwingender Gegensatz, oder?
Aber der größte Schock war für mich dein letzter Absatz.
Dazu nur eine knappe Antwort aus dem Nähkästchen:
Ich habe mich ein Jahr vor Stockhausens Ableben bei seiner Stiftung um ein Stipendium beworben, dass für mich sehr wichtig gewesen wäre.
Meine email ging an das zuständige Sekretariat, an eine Frau dort, deren Name mir entfallen ist.
Ich bekam zwar kein Stipendium, aber Stockhausen persönlich war sich nicht zu schade meinen Fall zu bearbeiten und mir eine handbeschriebene Postkarte zukommen zu lassen, auf der er mir immerhin ermutigende Worte und Ratschläge zu meiner speziellen Situation zukommen ließ; und nicht zu knapp.
Ich war von dieser Geste so gerührt und sprachlos. Und seine Worte an mich waren einfach so voller Güte und Menschlichkeit.
Ich habe daraufhin seine Biografie gelesen und bin noch heute geplättet von seinem immensem Werk und es ist fast schon beschämend, in welchem Maße er sich für die Kunst geopfert hat.
Wenn jemand ganz und gar ein Mensch war, der auch das winzigste in diesem Universum zu schätzen wußte und um jegliche Erkenntnis und Mitgefühl bemüht war, dann war das Karlheinz Stockhausen! Ich bin heute noch traurig darüber, dass er so plötzlich dahinschied. Aber das Schlimmste daran ist, dass ich Idiot damals nicht seiner Einladung zu den Kursen nach Kürten gefolgt bin. Das war eine der dümmsten Entscheidungen meines Lebens.
Ich denke kaum, dass ich in die Verklärungsfalle getreten bin und würde mir einfach nur wünschen, dass man ihn mit Respekt in Ehren hält und ihm nicht irgendeinen Unsinn andichtet. Er mag es zuweilen provoziert haben, aber er war durch und durch einer von uns, da hab ich nicht den geringsten Zweifel…Gruß an Alle!
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Toshey…Aber die beiden, die sich das ganze Monks-Konzept samt Vermarktung erdachten waren doch 2 Deutsche, oder?
Sicher, aber das war Mark Wirtz in London auch, der die Teenage Opera erfand.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Ach, Toshey, du und Stockhausen. Ich habe dem guten Mann nichts ans Zeug geflickt, das hat er wenn schon selbst getan (siehe 9/11).
Nein, der frühe Stockhausen war eine Ausgeburt von Arroganz und Elite-Denken, damit ein sehr typischer Vertreter der bundesdeutschen Nachkriegsintelligenz. Das ist in keiner Weise böse oder negativ gemeint, die BRD der 50s und frühen 60s hatte nichts anderes verdient. Und Stockhausen wäre nicht Stockhausen gewesen, wenn seine musikalischen Provokationen ins Leere gelaufen wären. Genau darum ging es ihm doch, Formen aufzubrechen und Veraltetes durch konsequent Neues zu ersetzen.
Ich habe im Laufe meines Lebens so einige Interviews und Filme mit und über ihn gesehen. Ich kann mich an keine Szene erinnern, in der er sich als Leidender oder Verfolgter gefühlt hätte. Natürlich war er Anfeindungen ausgesetzt, aber er suchte sie doch förmlich.
Stockhausen selbst kann sich darüber hinaus auch beim besten Willen nicht beklagen, er hatte recht optimale Arbeitsbedingungen seitens des WDR. Solche Investitionen in einen Künstler mit derart entlegener Kunst (das war sie ja nun damals), findest du heute nirgendwo mehr. Der WDR hat Unmengen Geld in das elektronische Studio gesteckt, wo keinerlei Gegenwert oder Amortisation erkennbar war.
Ich denke, du hängst einem recht eingeschränkten Bild der 50s und 60s in der BRD an. Auf der einen Seite waren Muff und Stillstand und röhrender Hirsch und Nierentisch und Wirtschaftswunder, aber dies war nur die eine, meinetwegen die vorherrschende.
Auf der anderen Seite aber war hellwaches Misstrauen, radikaler Aufbruch. Zunächst vielleicht nur in den Köpfen und passiv, dann durchaus und massiv aktiv, wenn du an die 60s denkst. (Und da nicht nur in der zweiten Hälfte, das begann viel früher schon.) Von daher ist doch auch diese elitäre Arroganz nur erklärbar und gleichzeitig völlig logisch. Einen Teufel hätte man getan und sich in dieses für miefig erachtete Nest setzen wollen. Wie anders ist denn auch die explosive Stimmung erklärbar, wenn sie nicht schon seit 10 bis 15 Jahren in den Köpfen gebrodelt hätte, um dann 67/68 auszubrechen.Ich kann natürlich nur für meine Erfahrungen sprechen, und ich bin sogar relativ jung, was all dies anbelangt, aber nie in meiner Biografie hatte ich das Gefühl, nicht stolz sein zu können, auf der Seite der Stockhausens und Presleys und Rolling Stones‘ und Dylans dieser Welt zu stehen. Auf der anderen Seite war Feindesland, da gab es keine Kompromisse.
Das macht für unsereinen die Auseinandersetzung mit dem Krautrock doch so mühselig. Zu der Zeit waren in den Köpfen die Schlachten längst geschlagen, das war nachgeplappert, -getrommelt, -musiziert, da fehlte, bis auf sehr wenige Ausnahmen (Can, Kraftwerk, Faust…), das Aufbrechende, das Neues wollende, das Resolute, aber auch das Selbstverständliche.
Düül II gehören in meinen Ohren nicht zu den Neuerern, sie waren ganz in der angelsächsischen Tradition mit leichten teutonischen Anklängen, die allerdings kaum weitergingen, als Moniker wie Henriette Krötenschwanz zu wählen. Sorry. Dann doch viel lieber die Originale.--
FAVOURITESIch möchte gerne auf die Kraurock Dokumentation (BBC) noch einmal sprechen kommen, da ich sie gerade gesehen habe. Sehr gelungen in der Tat!
Manches wird nur angerissen, aber eine Menge Kraftwerk und Zeitgeschehen wird eingebracht. Mit am Meisten hat mich beeindruckt, dass David Bowie indirekt über Brian Eno seine wichtigsten Alben praktisch Harmonia verdankt. Die Geschichte mit den leeren Tapes, die Eno mitbrachte und das er zu Ihnen kam, ist schon beeindruckend.
Es ist zeitgeschichtlich so paradox, weil die Krautrocker einerseits nichts Deutsches, aber auch nichts Ausländisches machen wollten. Diese Intenition etwas Neues zu kreieren und es wirklich zu schaffen, ist faszinierend. Einzelne Sätze von Roedelius und anderen „Krautrockern“ wirken nach.
Der neue Sound als Ausweg aus der Realität. So seiner Zeit voraus war Deutschland in der Popwelt wohl nie wieder.--
Zunächst einmal, lieber Otis, danke für deinen erneut umfassenden Bezug zu der ganzen Thematik. Aber deine jüngste Argumentation rückt die Sache auch in ein ganz anderes Licht, finde ich. Ich stimme dir von der Warte vollständig zu und finde auch die Essenz die deine Worte herausgeschält haben, sehr trefflich.
otis
Düül II gehören in meinen Ohren nicht zu den Neuerern, sie waren ganz in der angelsächsischen Tradition mit leichten teutonischen Anklängen, die allerdings kaum weitergingen, als Moniker wie Henriette Krötenschwanz zu wählen. Sorry. Dann doch viel lieber die Originale.…als Standartverteidiger der Mißverstandenen hake ich hier aber nocheinmal kurz ein. Versteh mich nicht falsch, auch mir ist völlig klar, daß Düül hier nicht die Originalitätssieger der Dekade waren; und erst recht haben sie das Rad nicht neu erfunden, da geb ich dir ja vollkommen recht.
Aber ist es nicht dennoch erstaunlich, dass sie ausgerechnet in England (woher ja die meisten psychedelischen Originale ihre Wurzeln hatten) einen solch immensen Anklang fanden? Das wäre ja fast so, als hätte man in Deutschland Eloy, Pink Floyd vorgezogen; was ja fast schon an einem kleinen Joke grenzt, weil es zeitweise womöglich kurz tatsächlich der Wahrheit entsprach…
Ich will das Thema echt nicht zu tode reiten, aber warum waren die Angelsachsen denn so sehr von den Düüls angetan, wenn sie doch selbst so heiße Eisen im Feuer hatten? Diese Frage kann sich wohl jeder nur selbst beantworten, aber das hält die ganze Thematik auch attraktiv…--
Whole Lotta PeteIn meinen Augen gab es in der Geschichte der Popmusik insgesamt sehr wenig Strömungen, die halbwegs originär und originell aus Deutschland mitbestimmt wurden. Spontan würde ich sagen: Erstens Krautrock, zweitens einige frühe und mittelfrühe Heavy Metal Dinger.
Und was ist mit Techno? Siehe Kraftwerk und Klaus Schulze als Beispiele.
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Toshey
Aber ist es nicht dennoch erstaunlich, dass sie ausgerechnet in England (woher ja die meisten psychedelischen Originale ihre Wurzeln hatten) einen solch immensen Anklang fanden? Das wäre ja fast so, als hätte man in Deutschland Eloy, Pink Floyd vorgezogen; was ja fast schon an einem kleinen Joke grenzt, weil es zeitweise womöglich kurz tatsächlich der Wahrheit entsprach…
Ich will das Thema echt nicht zu tode reiten, aber warum waren die Angelsachsen denn so sehr von den Düüls angetan, wenn sie doch selbst so heiße Eisen im Feuer hatten? Diese Frage kann sich wohl jeder nur selbst beantworten, aber das hält die ganze Thematik auch attraktiv…Welche heißen Eisen meinst denn konkret? Dort bin ich nicht so bewandert.
Die Attraktion des Auslands auf Deutschland geht doch vielleicht gerade darauf zurück, dass es wie eine verbotene Frucht ist: Musik aus dem Lande Hitlers zu hören. Bowie war doch von den SS Uniformen ganz angetan und wir erinnern uns an den Hitlergruß, der aber keiner war. Wenn ich an Bands wie Rammstein denke, haben sie im Ausland dadurch die meisten Anhänger, weil sie mit diesen Symbolen in den Videos spielen und das „rrr“ kräftig rollen.
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Schlagwörter: Krautrock
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