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http://forum.rollingstone.de/1615450-post44.html
Der obige Link funktioniert nicht mehr. Hat wohl jemand dran rumgedreht.
http://forum.rollingstone.de/showpost.php?p=477787&postcount=16--
Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)Highlights von Rolling-Stone.deWerbungWie kommt es eigentlich, dass Keith Jarrett sich auf diese zwei gegensätzlichen Linien festgelegt hat: einerseits das Spielen von Standards im klassischen Pianotrio-Format, also ein Abarbeiten an der Tradition mit all den Bezügen und Konnotationen, die da mit reinspielen, und andererseits die völlig voraussetzunslosen, frei improvisierten Solokonzerte?
Hat er sich selber mal dazu geäußert oder hat einer von euch eine Erklärung dafür?
Friedrich
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Im Booklet zu „Setting Standards“ wird Einiges erklärt.
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Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)FriedrichWie kommt es eigentlich, dass Keith Jarrett sich auf diese zwei gegensätzlichen Linien festgelegt hat: einerseits das Spielen von Standards im klassischen Pianotrio-Format, also ein Abarbeiten an der Tradition mit all den Bezügen und Konnotationen, die da mit reinspielen, und andererseits die völlig voraussetzunslosen, frei improvisierten Solokonzerte?
Hat er sich selber mal dazu geäußert oder hat einer von euch eine Erklärung dafür?
Friedrich
Vorraussetzungslose Solokonzerte? Mr. Jarrett & ich sehen das etwas anders.
Die Vorraussetzung ist wohl das eins sein mit seinem Instrument.
Sein Können und die Fähigkeit zur absoluten Konzentration. Was er macht ist eine Form der Meditation. Etwas sehr seltenes. Darauf ist er stolz. Kann er auch sein. Finde ich. Irgendwann in diesem Jahr gab es eine Dokumentation mit und über ihn. Er ist ein Ausnhame Künstler / Könner. Ein ganz besonderer Mensch.--
"Schönheit lockt Diebe schneller noch als Geld" William Shakespeare ( 1564 - 1616 )damit habe ich kein problem. ich würde wiederum schlimmeres über oscar peterson sagen, der in atoms liste(n) auftaucht. meiner ansicht nach wäre das, was das jarrett trio der piano-trio-tradition hinzugefügt hat, wesentlich, substantiell und einzigartig. aber das kann man natürlich anders sehen.
witzig in diesem zusammenhang finde ich das wort „brauchbar“…was meint der piano-jazz-TÜV bloß damit…?--
FriedrichWie kommt es eigentlich, dass Keith Jarrett sich auf diese zwei gegensätzlichen Linien festgelegt hat: einerseits das Spielen von Standards im klassischen Pianotrio-Format, also ein Abarbeiten an der Tradition mit all den Bezügen und Konnotationen, die da mit reinspielen, und andererseits die völlig voraussetzunslosen, frei improvisierten Solokonzerte?
Hat er sich selber mal dazu geäußert oder hat einer von euch eine Erklärung dafür?
Friedrichich habe jetzt zwar das booklet zu SETTING STANDARDS nicht (dessen inhalt icculus ja auch nicht preisgibt), aber ich kann diesen gegensatz nicht teilen. A MELODY AT NIGHT WITH YOU ist eine piano-solo-standard-platte. und das trio hat von anfang an immer auch frei improvisierende momente gehabt (das sind oft die magischen momente, die in einem trio-konzert von vielen herbeigesehnt werden…).
die ersten standard-sessions beinhalteten ja auch das frei improvisierte material, was später auf CHANGES veröffentlicht wurde. dann gab es noch CHANGELESS, das diese momente während einer live-tournee auf einer platte versammelte (insofern war das hier eher label-politik, beide musikalischen ansätze zu trennen, die im konzert nacheinander stattfanden).
dann gibt es diverse freie improvisationen, die sich aus standard-variationen entwickeln (z.b. auf TRIBUTE, STILL LIVE oder LIVE AT THE BLUE NOTE) und zuletzt die neueren trio-aufnahmen INSIDE OUT und ALWAYS LET ME GO, die ausschließlich freie improvisationen wiedergeben.ich höre da eher ein sich-gegenseitig-bedingen: aus den standards schöpft das trio inspiration für die freien ausflüge. die wiederum lassen es für mich logisch erscheinen, sich hin und wieder auf das material der standards zu reduzieren.
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Hurra, ich bin drin!
Okay. Aus dem Booklet zu „Setting Standards“ von Peter Rüedi mit dem Titel
„Die Kunst der Anverwandlung“ (dort auch ins Englische übersetzt als „The Art of Metamorphosis“):„… „Ich galt ja“, sagte er rückblickend 1989, „seit meinen Solokonzerten als eine Art Großgrundbesitzer an eigener Musik, einer, der auf die Bühne steigt und jedes mal wie auf Bestellung etwas Neues erfindet. Ich realisierte also, dass die Leute es für selbstverständlich erachteten, dass einer seine eigene Musik spielt. Nun wollte ich demonstrieren, dass Musik aus Musik entsteht, aus Ideen, aus Material, das man nicht besitzen muss.“ Darum überlegte er sich die Hinwendung zur „Musik Anderer“. Das meinte zum einen den Rückgriff auf scheinbar vertraute Positionen innerhalb des Jazz, scheinbar „alte“ stilistische Positionen (wie den BeBop) und auf Vorlagen, die lange, wie andererseits der Blues, die lingua franca des Jazz ausmachten. Zum anderen bedeutete es die Hinwendung zur Kunst der Interpretation – die Hingabe an große komponierte Werke hauptsächlich der europäischen Musikgeschichte. …“
Gleich am Anfang lesen wir Folgendes:
“ …Keith Jarrett hatten seine frei improvisierten Solokonzerte seit Mitte der siebziger Jahre nicht weniger als Weltruhm eingetragen. Allein, sie setzten ihn unter wachsenden Druck – die Konzerte selbst, noch mehr aber die immer unverschämteren Erwartungen des Publikums, das einem magischen Schöpfungsakt beiwohnen wollte, der Erschaffung von Kunst aus dem Nichts, oder aber der Selbstverbrennung eines virtuosen Genies …“
Die Arte-Dokumentation über Jarrett gibt es übrigens auf einer DVD mit dem Titel „The Art of Improvisation“. Sehr zu empfehlen.
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Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)m.c.Vorraussetzungslose Solokonzerte? Mr. Jarrett & ich sehen das etwas anders. Die Vorraussetzung ist wohl das eins sein mit seinem Instrument.
Naja, es ist mir schon klar, dass es mindestens KJ und ein Klavier braucht, damit KJ Klavier spielen kann. Mit voraussetzungslos meinte ich eher: der Verzicht auf jegliches komponiertes Material, dass Erfinden der Musik aus dem Nichts. Zumindest im Idealfall.
m.c.Er ist ein Ausnhame Künstler / Könner. Ein ganz besonderer Mensch.
Keith Jarrett, der Übermensch? Steht die Heiligsprechung unmittelbar bevor? Habe ich was verpasst?
icculus66
„… „Ich galt ja“, sagte er rückblickend 1989, „seit meinen Solokonzerten als eine Art Großgrundbesitzer an eigener Musik, einer, der auf die Bühne steigt und jedes mal wie auf Bestellung etwas Neues erfindet. Ich realisierte also, dass die Leute es für selbstverständlich erachteten, dass einer seine eigene Musik spielt. Nun wollte ich demonstrieren, dass Musik aus Musik entsteht, aus Ideen, aus Material, das man nicht besitzen muss.“ Darum überlegte er sich die Hinwendung zur „Musik Anderer“. Das meinte zum einen den Rückgriff auf scheinbar vertraute Positionen innerhalb des Jazz, scheinbar „alte“ stilistische Positionen (wie den BeBop) und auf Vorlagen, die lange, wie andererseits der Blues, die lingua franca des Jazz ausmachten.Na also, das ist doch eine Aussage. Sehr gut nachvollziehbar, finde ich. Den Begriff lingua franca für die Standards (den Blues, den Bop …) zu verwenden, finde ich ja sehr schön! Ich hätte es natürlich nicht so schön ausdrücken können, aber das Trioformat, die Standards (der Blues …) scheinen für sein Trio tatsächlich ein Gravitationszentrum darzustellen.
Wenn ich sage, einerseits das Standard-Trio und andererseits die Solokonzerte, meine ich keineswegs, dass sich dies widersprechen muss. Gerade Gegensätze ergänzen sich oft sehr gut oder bedingen sich sogar gegenseitig. Man kann sich ja auch zwischen entgegengesetzten Polen einer und der gleichen Sache bewegen, mal mehr zum einen, mal mehr zum anderen Pol hingezogen. Es wäre eher ein Problem, wenn einer der beiden Pole ausfällt: Dann bleibt man entweder bewegungsunfähig auf dem anderen Pol kleben oder entweicht schwerelos in den unendlichen Weiten des Weltraumes. So ähnlich meine ich KJ hier auch zu verstehen.
Friedrich.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Friedrich
Wenn ich sage, einerseits das Standard-Trio und andererseits die Solokonzerte, meine ich keineswegs, dass sich dies widersprechen muss. Gerade Gegensätze ergänzen sich oft sehr gut oder bedingen sich sogar gegenseitig. Man kann sich ja auch zwischen entgegengesetzten Polen einer und der gleichen Sache bewegen, mal mehr zum einen, mal mehr zum anderen Pol hingezogen. Es wäre eher ein Problem, wenn einer der beiden Pole ausfällt: Dann bleibt man entweder bewegungsunfähig auf dem anderen Pol kleben oder entweicht schwerelos in den unendlichen Weiten des Weltraumes. So ähnlich meine ich KJ hier auch zu verstehen.was allerdings in letzter zeit ausgefallen ist, ist der komponist jarrett – fast das gesamte material der beiden quartette waren ja originalkompositionen von ihm.
interessant finde ich auch die bemerkung jarretts, sein trio würde die interpretation als kunst begreifen – das ist nicht nur auf sich bezogen. auf dem TRIBUTE-album wird nicht nur dem standard als fremdem material gehuldigt, sondern auch seinen interpreten (bei ALL THE THINGS YOU ARE zum beispiel sony rollins‘ version davon).--
vorgartenwas allerdings in letzter zeit ausgefallen ist, ist der komponist jarrett – fast das gesamte material der beiden quartette waren ja originalkompositionen von ihm.)
Das wäre dann eine Dreiecksbeziehung.
vorgarteninteressant finde ich auch die bemerkung jarretts, sein trio würde die interpretation als kunst begreifen – das ist nicht nur auf sich bezogen. auf dem TRIBUTE-album wird nicht nur dem standard als fremdem material gehuldigt, sondern auch seinen interpreten (bei ALL THE THINGS YOU ARE zum beispiel sony rollins‘ version davon).
Tribute habe und kenne ich leider nicht. War ich bislang noch zu geizig für. Das scheint mir aber auch – zumindest auf einer Ebene – eine ganz schöne Expertenangelegenheit zu sein: Es wäre ja durchaus hilfreich, nicht nur den jeweiligen Standard zu kennen, sondern am besten auch die ganz bestimmte Interpretation, auf die KJ sich bezieht. Auf welchem Sonny Rollins Album ist ALL THE THINGS? Ulkig finde ich, dass er sich mit einem Stück auf die Sängerin Anita O’Day bezieht. Die wäre mir im Zusammenhang mit KJ nun wirklich nicht in den Sinn gekommen.
In Ermangelung von Keith Jarrett-Platten in meinem Regal habe ich mal einen anderen Klassíker des Piano-Trios rausgeholt. Bill Evans AT THE VILLAGE VANGUARD, von vielen kultisch verehrt. Auch sehr schön, aber im Vergleich zu KJ fast schon ein bisschen brav.
Friedrich
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)FriedrichEs wäre ja durchaus hilfreich, nicht nur den jeweiligen Standard zu kennen, sondern am besten auch die ganz bestimmte Interpretation, auf die KJ sich bezieht. Auf welchem Sonny Rollins Album ist ALL THE THINGS?
es gibt zwei großartige interpretationen – die erste ist auf dem blue-note-live-at-the-village-vanguard-livealbum (mit wilbur ware und elvin jones), die zweite auf dem einzigartigen SONNY MEETS HAWK (meets paul bley, muss man hinzufügen). jarrett bezieht sich aber wohl auf die vanguard-version, auf der rollins gar nicht erst das thema spielt, sondern direkt mit der improvisation einsteigt.
ALL THE THINGS YOU ARE ist ja vor allem ein pianisten- und gitarristen-standard – nur wenige saxophonisten haben sich da öfters darangetraut (rollins und hawkins z.b., was sie auch verbindet) und noch weniger trompeter (dizzy und dorham sind die einzigen, die mir einfallen).FriedrichUlkig finde ich, dass er sich mit einem Stück auf die Sängerin Anita O’Day bezieht. Die wäre mir im Zusammenhang mit KJ nun wirklich nicht in den Sinn gekommen.
mir schon! was findest du daran so ungewöhnlich? sie verbindet doch total ihr technisches können, die virtuosität, die sie zur erweiterung des standard-rahmens nutzen. ALL THE SAD YOUNG MEN ist für mich eine der schönsten vocal-jazz-kompositionen, ist völlig mit anita o’days interpretation assoziiert und stammt von ihrer schönsten und experimentellsten lp. merkwürdiger finde ich (obwohl im ergebnis sehr schön) den tribut an coltrane, ausgerechnet mit der ballade IT’S EASY TO REMEMBER
FriedrichIn Ermangelung von Keith Jarrett-Platten in meinem Regal habe ich mal einen anderen Klassíker des Piano-Trios rausgeholt. Bill Evans AT THE VILLAGE VANGUARD, von vielen kultisch verehrt. Auch sehr schön, aber im Vergleich zu KJ fast schon ein bisschen brav.
den vergleich finde ich auch immer sehr spannend. evans‘ trio ist ja eigentlich ziemlich experimentell aufgestellt, aber bei ihm selbst höre ich auch immer eher das makellose, unangreifbar perfekte, manchmal fast bürokratische, hinter dem aber immer eine melancholie liegt – weniger was suchendes, abenteuerisches. zwei völlig anders gelagerte emotionalitäten.
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vorgarten
(Sonny Rollins:)es gibt zwei großartige interpretationen – die erste ist auf dem blue-note-live-at-the-village-vanguard-livealbum (mit wilbur ware und elvin jones), die zweite auf dem einzigartigen SONNY MEETS HAWK (meets paul bley, muss man hinzufügen).
(Anita O’Day:)
mir schon! was findest du daran so ungewöhnlich? sie verbindet doch total ihr technisches können, die virtuosität, die sie zur erweiterung des standard-rahmens nutzen. ALL THE SAD YOUNG MEN ist für mich eine der schönsten vocal-jazz-kompositionen, ist völlig mit anita o’days interpretation assoziiert und stammt von ihrer schönsten und experimentellsten lp.
Ich bin in der Jazz-Literatur (kann man das so sagen? Oder: im Jazz-Kanon?) offenbar bei weitem nicht so bewandert wie du, lieber Vorgärtner ;-). Die Sonny Rollins-Aufnahme kenne ich nicht. Anita O’Day stelle ich mir immer als so einen happy-go-lucky Wonneproppen vor, der allerdings drogenbedingt auf die schiefe Bahn geraten ist. Keith Jarrett ist für mich eher der nachdenkliche Sensible. Also irgendwie zwei völlig verschiedene Welten. Anita O’Day, die exaltierte Big Band-Sängerin einerseits, Keith Jarrett, der grübelnde Piano-Solo-Improvisator andererseits.
Anita O’Day mag ich ja sehr, irgendwie bin ich in die verknallt!
vorgartenden vergleich finde ich auch immer sehr spannend. evans‘ trio ist ja eigentlich ziemlich experimentell aufgestellt, aber bei ihm selbst höre ich auch immer eher das makellose, unangreifbar perfekte, manchmal fast bürokratische, hinter dem aber immer eine melancholie liegt – weniger was suchendes, abenteuerisches. zwei völlig anders gelagerte emotionalitäten.
Ja, es gibt überhaupt keine emotionalen Ausbrüche bei Evans. Der wirkt auch hoch sensibel und feinsinnig, aber mit ihm geht nie das Temperament durch, seine Musik läuft nie aus dem Ruder. Immer alles völlig kontrolliert und makellos. Auch schön, aber anders.
Er hat allerdings auch ein paar recht experimentelle Solo- und Duo-Platten gemacht (mit sich selbst als Partner). Ich habe auch eine etwas obskure Third Stream-Platte mit Orchester von ihm (SYMBIOSIS). Auch ein interessanter Fall, und natürlich nicht nur stilistisch mit Keith Jarrett verwandt, sondern auch aufgrund eines gemeinsamen, ehemaligen Mentors. Wie hieß er noch gleich?
Friedrich
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)vorgartenaber bei ihm selbst höre ich auch immer eher das makellose, unangreifbar perfekte, manchmal fast bürokratische, hinter dem aber immer eine melancholie liegt – weniger was suchendes, abenteuerisches. zwei völlig anders gelagerte emotionalitäten.
Ach ja,
man schaue sich in diesem Zusammenhang Bill Evans mal an: Vom Äußeren her hätte der ja tatsächlich besser in die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte gepasst als auf die Bühne!
Der Franz Kafka der Jazzmusik?
Friedrich
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)FriedrichAnita O’Day stelle ich mir immer als so einen happy-go-lucky Wonneproppen vor, der allerdings drogenbedingt auf die schiefe Bahn geraten ist. Keith Jarrett ist für mich eher der nachdenkliche Sensible. Also irgendwie zwei völlig verschiedene Welten. Anita O’Day, die exaltierte Big Band-Sängerin einerseits, Keith Jarrett, der grübelnde Piano-Solo-Improvisator andererseits.
Anita O’Day mag ich ja sehr, irgendwie bin ich in die verknallt!lass sie bitte uns gleichgeschlechtlich orientierten! wir brauchen diese überfrauen, die ein schweres schicksal haben, es beinahe meistern und dann doch glorreich untergehen!!!
aber ein paar drogen nimmt jarrett doch auch, oder?
FriedrichAch ja,
man schaue sich in diesem Zusammenhang Bill Evans mal an: Vom Äußeren her hätte der ja tatsächlich besser in die Bundesversicherungsanstalt für Angestellte gepasst als auf die Bühne!
Der Franz Kafka der Jazzmusik?
das ist der fluch der frühen geburt – bei evans ging die entwicklung leider nur von der hornbrille zum vollbart, bei jarrett immerhin vom afro zum lacoste-hemd… beides merkwürdige männlichkeits-modelle. aber mit ihrer ausstrahlung waren/sind sie wohl beide nicht so beschäftigt. netterweise hat evans jarrett seine beiden besten schlagzeuger vermittelt.
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Bin ein großer Fan der Solo-Einspielung „Köln Concert“. Für mich ist das absolut zeitlose Musik. Obwohl ich mir die CD schon vor Jahren besorgt habe, kann ich sie nach wie vor immer und immer wieder anhören. Inspiriert und schön. Auch hörbar für mich, die sich nicht akademisch mit Jazz auseinandersetzt.
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Schlagwörter: ECM, Gary Peacock, Jack DeJohnette, Jazz, Keith Jarrett
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