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magst Du bei Zeiten berichten, wie die sich zu The Dark Tree vergleicht?
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Werbungredbeansandricemagst Du bei Zeiten berichten, wie die sich zu The Dark Tree vergleicht?
Aber ja. Wenn ich soweit bin, dann schreibe ich was darüber.
Das kann länger dauern. Ich kann nicht besonders gut Englisch und werde einige Zeit an dem Buch lesen.
Und The Dark Tree habe ich nur fragmentarisch gelesen, müsste das also auch noch ganz lesen.Zudem neige ich dazu mehrere Bücher parallel zu lesen.
Es kann also sehr lange dauern. :lol:
Übrigens:
Ich habe eine CD bei Nimbuswest bestellt und über PayPal bezahlt. Da ich keine Bestellbestätigung bekommen habe, habe ich einige Tage später eine Email geschickt, die aber nicht beantwortet wurde. Jetzt bin ich gespannt, ob ich die CD bekomme.--
Danke Dir! (hab dieses Wochenende den Stapel der parallel gelesenen Bücher abgearbeitet – ein gutes Gefühl… bin jetzt wieder runter auf sieben, wobei ich vermute, dass vier davon vorerst unfertiggelesen ins Regal zurückwandern vielleicht auch sechs… das einzige verbliebene Jazzbuch – Szwed’s Space is the Place werd ich wohl nachher zu Ende lesen, wobei ich es hinten raus auch etwas zäh find… )
was Nimbus West betrifft: Guck Dir die Fotos von Albach auf den Billie Harris Session Fotos an – da ist er ein älterer Herr, und ich war noch nicht geboren… Ist ein Ein-Mann-Unternehmen, irgendwann wird Schluss sein, und dann sind wir uns, denk ich, einig, dass es tatsächlich wichtiger ist, dass sich irgendwer um die Katzen kümmert, bevor verbliebene Bestellungen abgearbeitet werden… Hoffen wir für alle Beteiligten, dass es bis dahin noch eine Weile ist. (Nicht beantwortete Emails, keine Bestätigung etc erinner ich aber auch von vor ein paar Jahren.)
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.redbeansandriceSzwed’s Space is the Place werd ich wohl nachher zu Ende lesen, wobei ich es hinten raus auch etwas zäh find… )
what??! obwohl, hinten bin ich noch gar nicht. aber da werden die letzten 20 jahre doch auf wenig raum zusammengefasst…
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Über die Chicagoer Zeit wusst ich von Campbells Website ja schon einiges, aber da fand ich das Buch als zweite Sicht nochmal echt gelungen (diese Zeit kenn ich musikalisch auch am besten) (Wobei ich drauf bestehen würd, dass die Website hier die definitive Ressource ist.). Den Weg nach Chicago kannt ich vorher schlechter, und da war das Buch echt super (Campbells Essay zum Thema hatt ich auch mal gelesen, aber der ist knapper, und das ist lange her…) Ab den 60ern fand ich das Buch irgendwie hastiger, und es hat mir nicht mehr so viel gegeben. Jetzt bin ich in einem längeren Kapitel, in dem Ras Philosophie diskutiert wird… das funktioniert für mich am besten, wenn ich es in kleinen Portionen lese. Allein schon diese ständigen Wortspiele (Tod=Dot=es ist nur ein Punkt) sind etwas, was mir persönlich eher fern liegt, auch wenn ich kleine Mengen ganz witzig finde. Entsprechend lese ich diesen Teil langsamer… Nehme mal an, davon kommen jetzt noch ca 20 Seiten, und dann ein Kapitel über die Endphase …
(Das alles ging mir witzigerweise mit Szweds Miles Buch nicht so viel anders – am Anfang ist es so geschrieben, als wär es auf 1000 Seiten angelegt, dann wird es oberflächlich, und dann kommen nochmal ein paar ganz gute Kapitel,)
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.verstehe, was du meinst. das arkestra-modell ist aber auch mit dem umzug nach philadelphia quasi klassisch geworden, an der aufmerksamkeit hat sich auch nicht mehr viel getan, vielleicht reicht es dann auch mit dem close reading. was mir aber generell fehlt bei szwed sind so queer-utopische kontexte, aber da gibt es woanders genug material. trotzdem komisch, die rassismus-geschichten so isoliert zu sehen.
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Jepp, dazu findet sich quasi nichts, und auch wenn Du besser wissen wirst, was es im einzelnen ist, gefehlt hat es mir auch… auf Seite 346 meiner Ausgabe findet sich quasi Szweds Erklärung: Ra hatte mit all dem nie was zu tun – diese Themen wurden ihm in den 80er Jahren von Journalisten quasi aufgedrückt…
apropos, nur diffus related (Malcolm „Shorty“ Jarvis war der Vater von Clifford Jarvis – das hab ich von Szwed gelernt), bei mir sind die homophoben Alarmglocken nicht besonders sensibel, aber das hier fand ich übel… und auf anderthalb Umwegen erklärt es vielleicht auch Szweds Sicht auf Sun Ra… hier ist das Thema auf organissimo mal ziemlich eskaliert…
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.puh, schwieriges thema, nicht nur bei ra, auch natürlich bei malcolm und auch bei baraka, dessen bohemian lifestyle am thompson square ja nicht nur weiße frauen, sondern auch mehrere, auch literarisch verarbeitete männerepisoden umfasste, von denen er in seiner schwarznationalistischen phase nichts mehr wissen wollte und die er sich in großen homophoben affekten vom leib schrieb. (später ist er ja noch zum LGBT-anwalt geworden, als die partnerin seiner lesbischen tochter einem hate crime zum opfer fiel).
ra ist sicher kein poster-boy für schwule identitätsdiskurse, aber für viele findet sich in seiner welt genug ansatzpunkte für ein generelles neudenken großer erzählungen und für diverse fluchtlinien aus normativen zurichtungen – ich glaube, es gibt keine sozial konstruierte „normalität“, die im ra-prinzip nicht infrage gestellt worden wäre. ras fremdheit, wut und utopiebedürfnis war schon ziemlich grundlegend – und für den einen oder anderen im arkestra vielleicht ein wichtiger richtmesser. mich interessiert überhaupt nicht, ob das arkestra eine schwule kommune gewesen war (wobei: es fragt halt auch niemand nach…), aber das dort ziemlich rigoros gegen heterosexuelle männlichkeitskonzepte vorgegangen wurde, ist ja deutlich. wer verheiratet war, ist dort nicht eingezogen…
dass das ganze auch eifersüchtige und frauenfeindliche züge hatte, wie man spätestens an ras haltung gegenüber carla bley sehen konnte, finde ich dabei ziemlich interessant.--
Baraka ist der schwierigste von allen, so toll schreiben können würd ich auch gern, aber wenn er mal wütend ist, sagt er schnell Sachen, nun ja… Ein großes Plus in Szweds Buch ist die Leseliste aus Sun Ras Vorlesung „The Black Man in the Cosmos“ (p. 294), „Ark of Bones“ hab ich mir schon aus der Unibibliothek bestellt…
und ja, der Themenkreis „Wege finden obwohl man nicht zu den anderen gehört“ interessiert mich auch mehr als „schwule Kommune“ (wird es irgendwie auch gewesen sein, Ende von der Geschichte) – und in Sachen Wege in der Fremde finden hat Ra eine Menge geleistet… „Bessere“ schwule Kommunen dürfte es anderswo gegeben haben.
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.redbeansandrice in Sachen Wege in der Fremde finden hat Ra eine Menge geleistet… „Bessere“ schwule Kommunen dürfte es anderswo gegeben haben.
ich weiß nicht, diese gesamte arkestra-philosophie, egal, wie beabsichtigt oder unbeabsichtigt sie war und wie aktiv die einzelnen musiker daran teilgenommen haben, wird heute sehr ernst genommen – gerade weil sie sich nicht auf z.b. schwule identitätsgeschichten herunterbrechen lässt. das hier hatte ich ja mal verlinkt, es liest sich viel lockerer und spannender als der infotext glauben macht:
http://www.b-books.de/verlag/quare-time/index.htmldass das noch herausgekommen ist, ist ein großes verdienst. stüttgen, den ich ein bisschen kannte, hat sich ja kurz vorher ‚freiwillig‘ aus dem irdischen leben verabschiedet und das im nachlasss hinterlassen. viele freunde haben dafür gesorgt, dass es noch erschienen ist. auch deshalb: große empfehlung.
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danke nochmal für den erneuten hinweis, ist bestellt. ich hab in der Zwischenzeit Szwed immer noch nicht fertig, dafür aber Ark of Bones von Ras Freund Henry Dumas, seine erste postume Kurzgeschichtensammlung, gelesen, inzwischen ist Echo Tree angekommen, die aktuelle Sammlung von Dumas‘ Kurzprosa. (Dumas‘ Freund Eugene Redmond hat seit Dumas‘ Tod 1968 noch viele Jahre am Nachlass gearbeitet, weswegen die Version von Ark of Bones in Echo Tree länger ist als das „Original“ und es zwei weitere Sammlungen gibt, die dritte heisst „The Metagenesis of Sunra“). (Und „Visible Man“, die Biografie von Dumas ist unterwegs. Bin diuffus gespannt, junge Schwarze werden gern Opfer der Polizei, und begabte Dichter attackieren gerne Polizisten mit Taschenmessern, und das eine ist so tragisch wie das andere.)
Was Sun Ra seinen Studenten in dem Buch gezeigt hat, wüsst ich gern. Ein Teil der Geschichten handelt von jungen Menschen, die aus scheusslichen Kleinstädten wegziehen wollen, um endlich richtiges Geld zu verdienen. Sie haben meine Sympathie, aber die Geschichten sagen mir trotzdem wenig. Daneben gibt es Geschichten über weisse Hipster und Rednecks, die sterben, weil sie die Kräfte ihres schwarzen Gegenübers nicht verstanden haben… und die Kindheitserinnerungen schwarzer Pfadfinder… da ist auch nicht alles nur phantastisch, aber in den besten Momenten kann ich die Begeisterung anderer Leser mehr als begreifen…
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.danke, klingt sehr interessant. ich muss gestehen, dass ich von dumas vorher nichts gehört habe. was mich sehr interessieren würde, wäre, ob sich ra und samuel delany gekannt haben. delany, als queerer schwarzer science-fiction-autor, war ja auch seit 1961 teil der east village bohemia, trat sogar als folksänger auf am anfang. afrofuturistisch und auch sonst wäre da einiges drin, glaube ich, aber dem muss ich irgendwann mal nachgehen… in delanys grandiosen „memoiren“ über seine frühen new yorker jahre (THE MOTION OF LIGHT IN WATER) taucht ra jedenfalls nicht auf.
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eine der besten von Dumas Geschichten („Will the circle be unbroken“) findest du ziemlich leicht in der Original-Zeitschriftenausgabe auf google books. (Ein modernes Märchen: Drei weisse Hipster wollen den Jazzclub besuchen, der neuerdings aus gutem Grund für Weiße gesperrt ist. Ein weißer Streifenpolizist, der zufällig am Club vorbeikommt, übt sanften Druck aus, so dass sie reingelassen werden. Da die Musiker auf der Bühne dies nichtbekommen haben, sterben die Hipster beim Hören der Musik. [Bzw: Es gibt Fachartikel zur Frage, ob die drei am halboffenen Ende der Geschichte wirklich sterben, oder ob es eine Art Erlösung ist.])
Ansonsten ist Dumas „hier“ vllt am bekanntesten durch sein gemeinsames Interview-„Album“ mit Ra (das ich noch nicht kenne).
Die ersten fünfzig Seiten Stüttgen hab ich auch gelesen. Ganz ganz großen Respekt davor, wie er schreibt/schrieb. Er kommt eindeutig aus so einer post-XXX-Tradition, während ich ja doch eher anti-intellektuell großgeworden bin… und ich kann ihn wirklich verstehen bzw bild es mir ein („er sagt mir was“).
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.vorgartenich weiß nicht, diese gesamte arkestra-philosophie, egal, wie beabsichtigt oder unbeabsichtigt sie war und wie aktiv die einzelnen musiker daran teilgenommen haben, wird heute sehr ernst genommen – gerade weil sie sich nicht auf z.b. schwule identitätsgeschichten herunterbrechen lässt. das hier hatte ich ja mal verlinkt, es liest sich viel lockerer und spannender als der infotext glauben macht:
http://www.b-books.de/verlag/quare-time/index.htmldass das noch herausgekommen ist, ist ein großes verdienst. stüttgen, den ich ein bisschen kannte, hat sich ja kurz vorher ‚freiwillig‘ aus dem irdischen leben verabschiedet und das im nachlasss hinterlassen. viele freunde haben dafür gesorgt, dass es noch erschienen ist. auch deshalb: große empfehlung.
Grad gekriegt – danke auch nochmal für den Hinweis, sieht interessant aus. Der Lesestapel ist allerdings sehr hoch, kann etwas dauern und ich werde wohl tendentiell zunächst Swed lesen wollen, in dem ich bisher auch nur etwas ziellos geblättert habe.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaaktueller Stand hier ist Dumas auf Seite 202 (die zweite postume Sammlung von Kurzgeschichten ist tendentiell noch stärker als die erste – zu viel darf man allerdings nicht erwarten.), Stüttgen fertig und Szwed (auch wenn das Buch echt nicht schlecht ist) weiterhin auf Seite 318.
Szweds Ra Buch füllt sicher die größere Lücke, aber Miles ist für Biografen letztlich sehr dankbar, weil da die letzten 15 Jahre mit die erklärungsbedürftigsten sind…
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Schlagwörter: Jazz, Jazz Books, Jazzbücher, Literatur, Music Books, Musikbücher
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