Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #8421299  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Die Streichquintette (und das Intermezzo für Streichquintett) sowie das Streichsextett auf CD1 und CD2 – mit dem Panocha Quartet sowie Josef Kluson (zweite Viola im ersten und dritten Quintett und im Sextett), Pavel Nejtek (Kontrabass im zweiten Quintett und im Intermezzo) und Michal Kanka (zweites Cello im Sextett).
    Auf CD3 gibt’s die Klavierquintette (mit Jan Panenka vom Suk Trio) und auf CD4 die Klavierquartette (mit dem Suk Trio und dem Bratschisten Josef Kodousek). Mal schauen, ob ich gleich da bleibe heute – und auch noch die Klavierquintette mit Richter und dem Borodin Quartett höre.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #8421301  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich habe die Dvorak-Box in der Tat zu Ende gehört – sehr schön! Ich freue mich jetzt darauf, das Quartett Op. 87 und das Quintett Op. 81 auch von Rubinstein und dem Guarnieri Quartet zu hören, sowie die beiden Quintette von Richter und dem Borodin Quartet.

    Aber da ich jetzt etwas anderes brauchte, höre ich wieder Mozarts Violinsonaten, die ich noch kaum kenne, in der obigen wunderbaren Einspielung.

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    #8421303  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    Claudio Arrau, Beethoven Klavierkonzerte 1 und 2; 32 Variationen in C-moll, aus der Emi Icon Box.

    Arrau ist bisher Neuland für mich. Erste Höreindrücke lassen durchaus einen Vergleich mit Curzon zu. Die beiden scheinen ja auch ähnliche Vorlieben des Repertoires zu haben.

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    #8421305  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    CD 22 – sie trägt den Titel „De la sonate au trio classique“, beginnt mit drei der „Frischen Clavier Früchte“ (der dritten, fünften und siebenten „Suonata“) von Johann Kuhnau (1660-1722), gespielt von John Butt am Cembalo. Ziemlich gut, vom ersten Eindruck her (rec. 1991 – ich hab die Stücke noch in der Nacht gehört).
    Jetzt zwei längere „Pièces de clavecin avec voix et violon op. 5“ von Jean-Joseph Mondonville (1711-1772), präsentiert von Judith Nelson (Soprano), Stanley Ritchie (Violine) und William Christie (Cembalo) (rec. 1980). Sehr schön! Anscheinend war Mondonville der Ansicht, die Sonate mit Generalbassbegleitung hätte sich erschöpft und er schuf in der Folge anscheinend als erster die Sonate für Cembalo mit Violinbegleitung. Hier stösst dann noch die Stimme dazu – allerdings setzt er sie als Teil eines kammermusikalischen Ensembles ein, hat möglicherweise erst die Melodie komponiert und danach passende lateinische Worte gewählt. Klingt für mein Verständnis irgendwie alles recht avantgardistisch – und die beiden Stücke sind sehr schön!
    Zum Abschluss der CD gibt es zwei Violinsonaten von Mozart, K 376 und K 379, gespielt von Chiara Banchini (Violine) und Temenuschka Vesselinova (Fortepano) (rec. 1993).

    Diese „Lumières“-Box ist jedenfalls eine Fundgrube – ich habe zwar noch keins der längeren enthaltenen Werke gehört (die „Nozze die Figaro“ und Glucks „Orfeo ed Euridice“ mit René Jacobs, Rameaus „Castor & Pollux“ mit Christie, Händels „Solomon“), aber dennoch bin ich ziemlich angetan von all den Dingen, die sich hier finden (nur die eine CD, auf der Andreas Staier am Fortepiano vier Mozart-Sonaten spielt, hat mich bisher eher etwas verwirrt zurückgelassen … ich muss die bald mal wieder hören, ich fand den Klang, die Intonation des Fortepianos, sehr eigenartige, aber während ich mich mit dem Cembalo (Singular gibt’s da ja eigentlich gar nicht, oder?) inzwischen ziemlich angefreundet habe, ist das Fortepiano noch Neuland.

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    #8421307  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Blues to BechetClaudio Arrau, Beethoven Klavierkonzerte 1 und 2; 32 Variationen in C-moll, aus der Emi Icon Box.

    Arrau ist bisher Neuland für mich. Erste Höreindrücke lassen durchaus einen Vergleich mit Curzon zu. Die beiden scheinen ja auch ähnliche Vorlieben des Repertoires zu haben.

    Der Hinweis kommt von clasjaz, aber: hör Dir Arrau mit Chopins Nocturnes und Préludes an! (Auf beiden CDs gibts als Füller noch die Impromptus, in der selben Einspielung, auch schön. Es gäbe auch eine Chopin-Box, die ich aber nicht anzuschaffen gedenke – am billigsten wohl hier)

    In der ICON hat mich nicht alles gleichermassen überzeugt, ich habe noch nicht mal alles angehört … habe mir von Arrau aber auch die Mozart-Sonaten geholt, ebenso seine Liszt-Aufnahmen für Philips, mit beiden bin ich sehr zufrieden, zumal in Ergänzung zu anderen Einspielungen. Auf Vinyl habe ich dann noch die grosse Schumann-Box sehr günstig gefunden, erst zur Hälfte gehört, aber auch da fällt das bisherige Fazit sehr positiv aus.

    Mir scheint Arrau selten allererste Wahl zu sein, aber gerade neben Interpreten, die stärker interpretatorisch einzugreifen scheinen, die eigenwilligere Wege beschreiten, ist er mir eine gute Ergänzung in seiner unaufgeregten, fast aristokratischen Art.

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    #8421309  | PERMALINK

    blues-to-bechet

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    Unaufgeregt-aristokratisch scheint es mir ziemlich gut zu treffen! Ist aber auch nicht verkehrt, unaufgeregt bedeutet ja keinesfalls langweilig. Jetzt gerade eben, bei der Waldsteinsonate, zeigt sich das meiner Ansicht nach besonders gut. Arraus Interpretation finde ich wirklich sehr gut. Gerade die Waldstein kann man ja ziemlich verhunzen. Freilich, je unaufgeregter die Interpretation, desto genauer muss man hinhören.

    Die Stücke aus der Icon Box wurden übrigens in den Abbey Road Studios aufgenommen, allerdings ein paar Jahre vor den Fab Four.

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    #8421311  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ein bedeutender Teil des EMI-Kataloges der Vierziger und Fünfizger wurde dort aufgenommen – das stach mir sofort ins Auge, als ich meine kleine (inzwischen grosse) Klassik-Reise im späten Frühling startete (mit einigen ICON-Boxen, darunter diejenigen von Heifetz, Rabin, Arrau, Weissenberg).

    Zu Arraus Beethoven-Sonaten mag ich nichts allzu pointiertes sagen, sie haben mich jedenfalls bedeutend weniger gepackt als Schnabel, Gould, Kempff (die Fünfziger Mono-Aufnahmen sind die einzigen, die ich habe) Solomon, und zuletzt Gulda (die 1967er Amadeo-Aufnahmen). Aber wie bei Rubinstein und anderen (Gieseking!) gibt es sehr schöne Momente auch bei Arrau. Gilels wurde mir gerade auch noch empfohlen, aber ich bin da ein wenig zögerlich … unaufgeregt kann übrigens schon langweilig sein, finde ich, namentlich bei Pollini (ich habe allerdings die so oft gerühmten Platten mit den späten Sonaten nicht gehört, aber wenn ich vom Mitschnitt des Lucerne Festival neulich ausgehen darf, brauche ich das wenigstens momentan auch nicht zu ändern, da reizte mich wenig).

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    #8421313  | PERMALINK

    Anonym
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    Arrau, Curzon; interessant, sie nebeneinander zu stellen. Von Curzon kenne ich nicht viel, ein paar Klavierkonzerte, die späte B-Dur-Sonate von Schubert, die C-Dur-Fantasie von Schumann vor allem – und gerade bei der kann ich mir Arrau in seiner „Unaufgeregtheit“ nicht so recht vorstellen. Repertoire-Ähnlichkeiten, nur nebenbei, sind am Ende des Abends eher Zufall.

    Aber ich bin gerade auch eher bei Samson Francois und seinen „Nocturnes“, eine Interpretation, die die Dinger noch einmal anders aufschließt als Arrau, präziser, viel strenger in der Verspieltheit zu Entscheidungen, wie er sie spielen möchte. Aber Arrau bleibt für mich in den „Nocturnes“ auf seiner größten Höhe. Francois hingegen ist aufgeregt, aber gewiss nicht im Spiel selbst, das geht einen souveränen Gang. Und ein Chopin-Nocturne (op. 15. No. 3) zu erhellen dadurch, dass da ein Schubert-Tanz hineinkommt, gefällt mir nicht übel. Der Texttreue-Thread verwaist ja leider, aber das wäre auch wieder so etwas, über das zu sprechen wäre.

    Da Du Pollini erwähnst, gypsy, zwar mit Beethoven, aber die letze Nocturnes-Einspielung wird Dich wahrscheinlich auch nicht von ihm überzeugen. Mich auch nicht, auch nicht mit den späten Beethoven-Sonaten.

    Und verkneifen kann ich es mir jetzt auch nicht: die Abbey Road Studios hatten schon in den Dreißigern Schnabel und Barbirolli zu Gast, die Wie-heißen-sie-noch können mir den Ort nicht sonderlich veredeln, nur weil sie über einen Zebrastreifen gelaufen sind. Aber das macht ja auch nichts.

    Blues to Bechet, wenn Du bei Curzon doch fündig geworden bist, könntest Du es auch mit Leon Fleisher probieren, vielleicht gefällt er Dir nicht minder. Und natürlich mit Artur Schnabel.

    Und diese Lumières-Box, gypsy, hört sich sehr interessant an, die Möglichkeit, auch einmal nach den Seitenwegen zu schauen!

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    #8421315  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    clasjazUnd verkneifen kann ich es mir jetzt auch nicht: die Abbey Road Studios hatten schon in den Dreißigern Schnabel und Barbirolli zu Gast, die Wie-heißen-sie-noch können mir den Ort nicht sonderlich veredeln, nur weil sie über einen Zebrastreifen gelaufen sind. Aber das macht ja auch nichts.

    Dreissiger schon – ich war mir nicht ganz sicher und schätze mal etwas vorsichtiger. Davor wurde ja irgendwo anders aufgenommen … grad gefunden, Hayes. Abbey Road wurde schon 1931 eröffnet.
    http://emimusic.co.uk/history/page2.html

    clasjazUnd diese Lumières-Box, gypsy, hört sich sehr interessant an, die Möglichkeit, auch einmal nach den Seitenwegen zu schauen!

    Ja, es macht mir grad grossen Spass, mich darin umzuhören … es gibt natürlich auch die ausgelatschten breiten Wege, eben Mozarts „Nozze di Figaro“ und „Jupiter“-Symphonie, Beethovens neunte, Klaviersonaten und Streichquartette von Haydn, Mozart, Beethoven … und auf CD 6, die gerade läuft, Vivaldis „Le Quatro Stagioni“ in einer wie mich dünkt ziemlich tollen, weil sehr lebendigen und im Orchesterklang, wie soll ich sagen, erdigen, unmittelbaren Spielweise? (Midori Seiler an der Violine mit der Akademie für Alte Musik Berlin unter Clemens-Maria Nussbaumer).

    Auf CD 5 („L’apogée du concerto baroque“) folgt dann das eigenartige (satirische?) Violinkonzert in A-Dur „Die Relinge“ von Telemann (mit denselben Ausführenden aber Stephan Mai am Pult), dann – und da bin ich gerade – Bachs sechstes Brandenburgisches Konzert und zum Abschluss Händels Orgelkonzert g-moll Op. 4 No. 3, beide mit der Academy of Ancient Music mit Richard Egarr (Dirigent & Cembalo). Die Bach-Konzerte (auch die Violinkonzerte und die Orchestersuiten) habe ich längst von Menuhin hier liegen, muss ich mal endlich hören … ebenso wie ich weiter will zu Tortelier und den Cello-Konzerten von Vivaldi, Haydn, Boccherini … und zu Boccherinis Streichquartetten. Da öffnen sich eben wieder viele Wege. Von Vivaldi gibt es in der Menuhin EMI-Box auch noch ein paar Sachen, auch die vier Jahreszeiten … und von Boccherini vier Klavierquintette mit Andreas Staier am Fortepiano (in der „Staier Edition“, in der ich neulich auch hin und wieder etwas gehört habe).

    Davor hatte ich schon CD 6 angehört, „À la conquête de l’Europe“: Tartinis Concerto grosso no. 5 (zu „höfisch“ für meinen Geschmack … man stellt sich grad lebendig die ätzenden Gesellschaftstänze vor, wie man sie im Historienfilm so zu lieben scheint, um vertrauliche Dialoge darzustellen und intrigante Pläne zu schmieden … tut niemandem weh, aber bewegt mich auch nicht weiter) und dann sein – viel besseres, wie ich fand! – Konzert für Violine und Orchester a-moll „à Lunardo Venier“ mit dem Solisten Enrico Gatti (beide mit dem Ensemble 415, geleitet von Chiara Banchini, die als Violinistin in der Box ihren Auftritt in den beiden oben schon erwähnten Mozart-Sonaten hat).
    Es folgen dann Monns tolles Konzert für Cello, Cembalo und Streichorchester (mit Jean-Guihen Queyras) und Carl Philipp Emanuel Bachs fünftes Cembalokonzert (Wq. 43) mit Andreas Staier am Cembalo (beide mit dem Freiburger Barockorchester unter Petra Müllejans), und schliesslich noch Johann Christian Bachs Konzert für Cembalo, zwei Violinen und Violoncello Op. 7 No. 5 (gespielt vom London Baroque).

    Und inzwischen bin ich auch mit Händels Orgelkonzert schon fast durch – sehr schön, wirklich. Für mich ist diese Lumières-Box eine wahre Wundertüte, die mir erst recht Freude bereitet, wo ich mich inzwischen sehr mit dem Cembalo angefreundet habe (und mit dem Hammerklavier auch auf gutem Wege bin, wie es scheint).

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    gypsy-tail-wind
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    Und gleich weiter mit CD 7, „De Paris à Vienne“. Haydns Violinkonzert Nr. 1 mit Gottfried von der Goltz (Dirigent und Violine) und dem Freiburger Barockorcchester, Mozarts Concerto K 107 vom London Baroque und die Sinfonia concertante K 297-b mit Goltz und den Freiburgern und den Solisten Szuanne Kaiser (Flöte), Ann-Kathrin Brüggemann (Oboe), Javier Zafra (Fagott) und Erwin Wieringa (Horn), und zuletzt das Cellokonzert C-dur von Ignza Joseph Pleyel mit Ivan Monighetti und der Akademie für Alte Musik Berlin unter Stephan Mai.

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    gypsy-tail-wind
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    Ich bleibe bei der „Lumières“-Box, höre, wie auch schon letzte Nacht, die vier Mozart-Sonaten von Andreas Staier am Hammerklavier – und in der Tat stört mich der Klang kaum noch. Den Reiz des Instruments verstehe ich zwar in diesem Fall auch nicht ganz … es klingt doch eigenartig, wabert manchmal, die Töne fliessen ineinander, die Intonation scheint öfter etwas problematisch zu sein – alles Dinge, die beim Cembalo ganz anders sind (weil es viel präziser ist im Klang, selbst bei schnellem Spiel). Es war wohl das Volumen und die Möglichkeit, flüssiger zu spielen, die das Hammerklavier dem Cembalo voraushatte? Jedenfalls ist es, soweit ich verstehe, grundsätzlich dem modernen Flügel ähnlich, ein Vorläufer, der in gewissen baulichen Dingen abweicht aber nach dem gleichen Prinzip funktioniert, ja? Es ist denn ja auch in dieser „Lumières“-Box so, dass manches an modernen Klavieren gespielt wird (Mozarts K 467 von Stevan Vladar, Beethovens zweites Klavierkonzert und die Sonaten Op. 2 No. 1, Op. 31 No. 2 „Sturm“ und Op. 53 „Waldstein“ von Paul Lewis, ebenso wie die Haydn-Sonaten Hob. XVI:20, 24, 50 und 52 von Alain Planès – da habe ich für die beiden letzteren und für Hob. XVI:20 – und acht weitere – auch noch Staier am Hammerklavier zum Vergleich, Haydn gehört habe ich eigentlich sowieso noch nie, er tauchte zwar schon öfter auf, aber mein Augenmerk lag immer anderswo). Anderswo wird allerdings meist das Cembalo oder – seltener – Hammerklavier gespielt (aber die genannten Stücke sind wohl auch in etwa die spätesten, die ich in der Box finden sind).

    Nun, wie dem auch sei … ich komme mit Staiers Hammerklavier wirklich ganz gut zurecht und die Sonaten (K 282, K 330, K 332 und K 457) sind natürlich sowieso klasse.

    Eine interessante Bemerkung findet sich im Buch, das zu jedem Werk einen Text enthält (geschrieben haben diverse Autoren, hier ein John Irving), zu K 457:

    Wie so oft bei Mozart stellt sich die Notation eher als ein Angebot von Möglichkeiten heraus, denn als definitiv. 1990 wurde das lang verlorengeglaubte Manuskript wieder entdeckt und befindet sich jetzt in der Bibliothek der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg. Es stellte sich heraus, dass darin voll ausgeschriebene Verzierungen der Reprisen des Hauptthemas in der Handschrift des Komponisten existieren (auf eingeschobenen Papierstreifen, die nahe legen, dass sie nachträglich erdacht wurden); das lässt uns nicht nur einen Blick auf Mozarts eigene Aufführungen werfen, sondern gibt uns auch die Berechtigung, selber noch mit neuen Möglichkeiten zu experimentieren.

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    blues-to-bechet

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    @ Clasjaz

    Von Fleisher kenne ich vor allem seine Kooperation mit dem Emerson String Quartet, das Brahms-Quintett. stark.

    gerade eben Arraus Apassionata-Interpretation gehört. no go! absolut schrecklich, total verwaschen und viel zu schnell gespielt… stimmt´s, Glenn? ;-)

    Die Sonate Nummer 7 dagegen wieder sehr ansprechend… es ist noch viel zu früh, mir ein auch nur vorläufiges Urteil über Arrau zu bilden.

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    #8421323  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    gypsy tail wind

    Aber da ich jetzt etwas anderes brauchte, höre ich wieder Mozarts Violinsonaten, die ich noch kaum kenne, in der obigen wunderbaren Einspielung.

    Ich kam bis CD 2, die habe ich heute nochmal gehört, sie öffnet mit der wunderbaren K 304, dann folgen K 306, K 376 und K 377. Jetzt höre ich CD 3 mit K 378, K 379 und K 380. Morgen dann CD 4, first thing in the morning. Unglaublich schön, diese Aufnahmen!

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    Blues to Bechet
    Von Fleisher kenne ich vor allem seine Kooperation mit dem Emerson String Quartet, das Brahms-Quintett. stark.

    Das ist dann der spätere Fleisher, als er die rechte Hand wieder bewegen konnte? Ich kenne nur die früheren Aufnahmen, Schubert-Sonaten, Mozart-, Beethoven, Schumann- und Grieg-Konzerte mit Szell, aus den Fünfzigern.

    Arraus Apassionata-Interpretation … viel zu schnell gespielt… stimmt´s, Glenn? ;-)

    Mit der Frage kannst Du natürlich jeden aufs Glatteis führen. ;-) Mir ist das langsame Eis von Gould auch lieber.

    gypsy tail wind

    Aber da ich jetzt etwas anderes brauchte, höre ich wieder Mozarts Violinsonaten, die ich noch kaum kenne, in der obigen wunderbaren Einspielung.

    Ja, Szigeti/Horszowski/Szell sind ganz wunderbar. Ich habe sie eben auch noch einmal aufgelegt und dann dachte ich, abgesehen vom Ja, auch wieder: was ist mit Grumiaux und Haskil? Aufgelegt und sie brennen und brennen. Die beiden haben leider nicht alle Sonaten eingespielt, aber die wunderbare 304 ist auch dabei. Eines ist mir aber im Wiederhören gewiss: die Sonaten haben kein größeres abgeklärtes Pathos erfahren als mit Grumiaux und Haskil. Woran das liegt? Weiß ich nicht.

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    #8421327  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Grumiaux/Haskil muss ich mir endlich besorgen! Die Haskil-Box scheint ja in der Tat einige weniger erfreuliche Dinge zu enthalten … wie sind denn ihre Mozart-Konzerte? Ich hole mir wohl dennoch die volle Ladung, sie ist bei amazon.de derzeit so billig wie ich sie in den vergangenen drei Monaten nirgends gesehen habe, da kann man es wohl wagen – allein für die Mozart- und Beethoven-Violinsonaten wird es sich schon lohnen!

    Selber bin ich jetzt bei Szigeti/Szell (in K 454 und K 481) und Horszowski (K 526) – Szell gefällt mir etwas weniger gut als Horszowski, Szell scheint weniger zu schattieren, mehr zu perlen.

    Abgeklärtes Pathos bei Mozart? Ist das denn angebracht? Möglicherweise ja schon, weil es dem Musikantischen entgegenwirkt, das manchmal gar zu präsent ist – aber wie nennt man denn, was Szigeti und Horszowski machen? Das ist Musik von immenser Wärme, in gewisser Weise ist sie auch streng, reduktionistisch wohl – es liegt mehr im „Wie“ als im „Was“ (aber ist das nicht immer so bei Szigeti?) und dennoch ist das „Was“ natürlich absolut zentral, denn ohne es gäbe es das „Wie“ nicht. Das gehört vielleicht auch schon wieder in den Lesarten-Thread (wo die oben zitierte Passage aus dem Text der „Lumières“-Box zu den Mozart-Klaviersonaten auch bestens hinpassen würde).

    Jedenfalls landete gerade das Frick Recital von Schnabel und Szigeti in meinem Briefkasten – es ist daher klar, was als nächstes in den Player wandern wird (K 481 und Beethovens Nr. 5 und Nr. 10).

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