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CD 22 – sie trägt den Titel „De la sonate au trio classique“, beginnt mit drei der „Frischen Clavier Früchte“ (der dritten, fünften und siebenten „Suonata“) von Johann Kuhnau (1660-1722), gespielt von John Butt am Cembalo. Ziemlich gut, vom ersten Eindruck her (rec. 1991 – ich hab die Stücke noch in der Nacht gehört).
Jetzt zwei längere „Pièces de clavecin avec voix et violon op. 5“ von Jean-Joseph Mondonville (1711-1772), präsentiert von Judith Nelson (Soprano), Stanley Ritchie (Violine) und William Christie (Cembalo) (rec. 1980). Sehr schön! Anscheinend war Mondonville der Ansicht, die Sonate mit Generalbassbegleitung hätte sich erschöpft und er schuf in der Folge anscheinend als erster die Sonate für Cembalo mit Violinbegleitung. Hier stösst dann noch die Stimme dazu – allerdings setzt er sie als Teil eines kammermusikalischen Ensembles ein, hat möglicherweise erst die Melodie komponiert und danach passende lateinische Worte gewählt. Klingt für mein Verständnis irgendwie alles recht avantgardistisch – und die beiden Stücke sind sehr schön!
Zum Abschluss der CD gibt es zwei Violinsonaten von Mozart, K 376 und K 379, gespielt von Chiara Banchini (Violine) und Temenuschka Vesselinova (Fortepano) (rec. 1993).
Diese „Lumières“-Box ist jedenfalls eine Fundgrube – ich habe zwar noch keins der längeren enthaltenen Werke gehört (die „Nozze die Figaro“ und Glucks „Orfeo ed Euridice“ mit René Jacobs, Rameaus „Castor & Pollux“ mit Christie, Händels „Solomon“), aber dennoch bin ich ziemlich angetan von all den Dingen, die sich hier finden (nur die eine CD, auf der Andreas Staier am Fortepiano vier Mozart-Sonaten spielt, hat mich bisher eher etwas verwirrt zurückgelassen … ich muss die bald mal wieder hören, ich fand den Klang, die Intonation des Fortepianos, sehr eigenartige, aber während ich mich mit dem Cembalo (Singular gibt’s da ja eigentlich gar nicht, oder?) inzwischen ziemlich angefreundet habe, ist das Fortepiano noch Neuland.
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