Re: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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clasjazUnd verkneifen kann ich es mir jetzt auch nicht: die Abbey Road Studios hatten schon in den Dreißigern Schnabel und Barbirolli zu Gast, die Wie-heißen-sie-noch können mir den Ort nicht sonderlich veredeln, nur weil sie über einen Zebrastreifen gelaufen sind. Aber das macht ja auch nichts.

Dreissiger schon – ich war mir nicht ganz sicher und schätze mal etwas vorsichtiger. Davor wurde ja irgendwo anders aufgenommen … grad gefunden, Hayes. Abbey Road wurde schon 1931 eröffnet.
http://emimusic.co.uk/history/page2.html

clasjazUnd diese Lumières-Box, gypsy, hört sich sehr interessant an, die Möglichkeit, auch einmal nach den Seitenwegen zu schauen!

Ja, es macht mir grad grossen Spass, mich darin umzuhören … es gibt natürlich auch die ausgelatschten breiten Wege, eben Mozarts „Nozze di Figaro“ und „Jupiter“-Symphonie, Beethovens neunte, Klaviersonaten und Streichquartette von Haydn, Mozart, Beethoven … und auf CD 6, die gerade läuft, Vivaldis „Le Quatro Stagioni“ in einer wie mich dünkt ziemlich tollen, weil sehr lebendigen und im Orchesterklang, wie soll ich sagen, erdigen, unmittelbaren Spielweise? (Midori Seiler an der Violine mit der Akademie für Alte Musik Berlin unter Clemens-Maria Nussbaumer).

Auf CD 5 („L’apogée du concerto baroque“) folgt dann das eigenartige (satirische?) Violinkonzert in A-Dur „Die Relinge“ von Telemann (mit denselben Ausführenden aber Stephan Mai am Pult), dann – und da bin ich gerade – Bachs sechstes Brandenburgisches Konzert und zum Abschluss Händels Orgelkonzert g-moll Op. 4 No. 3, beide mit der Academy of Ancient Music mit Richard Egarr (Dirigent & Cembalo). Die Bach-Konzerte (auch die Violinkonzerte und die Orchestersuiten) habe ich längst von Menuhin hier liegen, muss ich mal endlich hören … ebenso wie ich weiter will zu Tortelier und den Cello-Konzerten von Vivaldi, Haydn, Boccherini … und zu Boccherinis Streichquartetten. Da öffnen sich eben wieder viele Wege. Von Vivaldi gibt es in der Menuhin EMI-Box auch noch ein paar Sachen, auch die vier Jahreszeiten … und von Boccherini vier Klavierquintette mit Andreas Staier am Fortepiano (in der „Staier Edition“, in der ich neulich auch hin und wieder etwas gehört habe).

Davor hatte ich schon CD 6 angehört, „À la conquête de l’Europe“: Tartinis Concerto grosso no. 5 (zu „höfisch“ für meinen Geschmack … man stellt sich grad lebendig die ätzenden Gesellschaftstänze vor, wie man sie im Historienfilm so zu lieben scheint, um vertrauliche Dialoge darzustellen und intrigante Pläne zu schmieden … tut niemandem weh, aber bewegt mich auch nicht weiter) und dann sein – viel besseres, wie ich fand! – Konzert für Violine und Orchester a-moll „à Lunardo Venier“ mit dem Solisten Enrico Gatti (beide mit dem Ensemble 415, geleitet von Chiara Banchini, die als Violinistin in der Box ihren Auftritt in den beiden oben schon erwähnten Mozart-Sonaten hat).
Es folgen dann Monns tolles Konzert für Cello, Cembalo und Streichorchester (mit Jean-Guihen Queyras) und Carl Philipp Emanuel Bachs fünftes Cembalokonzert (Wq. 43) mit Andreas Staier am Cembalo (beide mit dem Freiburger Barockorchester unter Petra Müllejans), und schliesslich noch Johann Christian Bachs Konzert für Cembalo, zwei Violinen und Violoncello Op. 7 No. 5 (gespielt vom London Baroque).

Und inzwischen bin ich auch mit Händels Orgelkonzert schon fast durch – sehr schön, wirklich. Für mich ist diese Lumières-Box eine wahre Wundertüte, die mir erst recht Freude bereitet, wo ich mich inzwischen sehr mit dem Cembalo angefreundet habe (und mit dem Hammerklavier auch auf gutem Wege bin, wie es scheint).

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