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soulpope
pinball-wizard
Ike Quebec – Bossa Nova Soul Samba
Eine famose Scheibe …. welche auch gut zu den aktuellen Temperaturen in in Europa passt
….
War auch ein guter Einstieg in den heutigen Tag. Brauchte etwas Zeit heute morgen. Das war ein sanftes Wachrütteln sozusagen
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Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 11.09.2025, 20:00 Uhr: My Mixtape #168 - 2004, Pt. 1 Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert EinsteinHighlights von Rolling-Stone.deSyd Barrett: Genie und Tod des Pink-Floyd-Gründers
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gypsy-tail-wind
pinball-wizard@.gypsy-tail-wind: The Eminent Vol. 1 + 2 stehen bei mir.
Ah, okay – die sind natürlich auch sehr gut, aber ich meinte dann wen anderes, bei dem ca. vor ein paar Monaten mal eins der Columbia-Alben lief … lotterlotta vielleicht? Ich halte die Columbia-Alben für eins der richtig guten Kapitel der klassischen Hard Bop-Ära. Aber eben: erwähnt werden sie höchst selten, dünkt mich (nicht nur hier, wir sind ja nicht besonders repräsentativ
)
Ich nehme das gerne als Tipp zum Weitermachen mit.
Auf jeden Fall! Das blöde ist halt, dass die Alben praktisch nicht auf offiziellen CDs greifbar sind (es gab mal „Dial J.J. 5“, sonst glaub ich kein einziges!) und LPs wohl auch rar/teuer sind. Ich hab das alles in einer Mosaic-Box, die leider auch 26 Jahre noch bitter nötig ist (viele – v.a. mit Blue Note-Aufnahmen – wurden mit den Jahren ja obsolet, aber ich mag die Dinger eh). U.a. drin: das Quintett mit Bobby Jaspar, Tommy Flanagan, Wilbur Little und Elvin Jones („Dial“ ist mit denen), zwei Quartett-Alben mit Flanagan/Chambers/Roach, dann spätere Working-Groups mit Nat Adderley, und dann nochmal Adderley/Jaspar, da wechselt das Klavier von Flanagan zu Cedar Walton, später kamen Freddie Hubbard und Clifford Jordan dazu und am Bass in der Version der Band der hervorragende, leider wenig bekannte Arthur Harper. Es ist wirklich schade, dass die Sachen nicht einfacher zu finden sind, auch weil die anschliessenden Alben (Big Band für RCA) vor dem Verschwinden in den Hollywood-Studios nicht mehr so gut sind. Auch „Proof Positive“ auf Impulse finde ich etwas weniger gut, aber das kriegt man immerhin einzeln auf CD und Harper ist dort auch nochmal dabei. Johnson tauchte dann erst Jahre später wieder bei richtigen Jazz-Sessions bzw. als Leader auf, 1977 gab’s in Japan Live-Aufnahmen für Pablo mit Nat Adderley (wie schon in der ersten Version der Band bei Columbia als Quintett ohne Sax), „Pinnacles“ (Milestone, 1979), „Concepts in Blue“ (Pablo, 1980), bei Pablo ging das noch etwas weiter, bis 1984 (das Album mit Al Grey liegt hier auch als CD herum) … und dann geht es wieder bis 1991, bis die Village Vanguard-Aufnahmen von 1988 herauskamen. Ab da gibt es keine solchen Löcher mehr, immerhin.
Die nächste Runde folgte im Juni 1992 für Concord und läuft gerade:
J.J. Johnson – Vivian | Da psst für einmal das Klischee-Bild, das man von Concord halt so hat: alles sehr gepflegt, warmer Klang, etwas glatt vielleicht, viele Balladen … Johnson ist der einzige Bläser, dafür wird die Rhyhmusgruppe durch Ted Dunbar an der Gitarre vierköpfig – und er ist auch neben dem Pianisten Rob Schneiderman der andere regelmässige Solist – und Pianist der Combo TanaReid von Bassist Rufus Reid und Drummer Akira Tana, die hier ebenfalls mitwirken. Es gibt einmal mehr zehn Stücke, die teils sehr kurz sind („What’s New“ ist mit 2:56 Minuten das kürzeste), das Material besteht fast nur aus Songs von Porter, Berlin, Gershwin usw., dazu kommt wieder ein altes Stück, „Frankie and Johnny“ (lief hier neulich grad in der Version von Sam Cooke). Das Album hat aber einen nachdenklichen Unterton, denn es ist Johnsons 1991 verstorbener Frau Vivian gewidmet. Sie war 1988 dabei, als er in Japan tourte und erlitt einen Schlaganfall. Ein eher verhaltenes, sehr schönes Album also, das bei mir ein paar Durchläufe benötigt, um seine wirkung zu entfalten.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Wadada Leo Smith’s Mbira – Dark Lady Of The Sonnetseins von diesen Free Jazz Alben, die sich mit der Frage auseinandersetzen, wie man diesen Raum zwischen Trompete (Smith) oder Saxophon und Drums (akLaff) ausfuellen kann, wenn einem Klavier/Bass oder nur Bass zu viel oder zu wenig sind… Von Smith faellt mir da direkt das Album mit Laswell und Graves neulich ein, das mit Iyer, und natuerlich Lebroba mit Frisell… Hier fuellt diese Luecke Min Xiao-Fen an der chinesischen Pipa, einem Instrument, das wie eine Balalaika aussieht, und irgendwo zwischen Harfe und Akustikgitarre anzusiedeln ist, was die Moeglichkeiten in einer Band betrifft… auf einem Track singt sie auch Smith’s Gedicht fuer Billie Holiday – da schlaegt dann eindeutig eine klassiche Gesangsausbildung durch, klingt ein bisschen nach Alban Berg… ansonsten ist ihre Rolle eigentlich primaer, der Musik mit sparsamen, archaischen Gitarrenpatterns sowas wie einen afrikanischen Touch zu geben, teilweise Smith bei den Themen in der Frontline zu unterstuetzen… alles absolut erfolgreich, die Band geht klar ueber ein b/dr Duo hinaus, aber die Raeume werden auch nicht zugekleistert (wie es Frisell gelegentlich passiert). Das Cover mit dem Gemaelde „Three Persons“ des finnischen Kuenstlers Juhana Blomstedt ist auch ein plus… schoene Sache. Muss gleich eigentlich nochmal mit Xiao-Fen’s Gastauftritt auf Khepera von Randy Weston vergleichen… aber der war bestimmt nicht so gelungen
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.J.J. Johnson – Let’s Hang Out | Der Titel hier ist irreführend, denn da wird keinesfalls abgehängt und gejammt. Im Gegenteil, das erste Gitanes-Album von J.J. Johnson (gemeinsam mit Allard produziert) wurde über drei Tage im Dezember 1992 in New York aufgenommen. Dabei waren Terence Blanchard, Jimmy Heath und Ralph Moore, Stanley Cowell und Renee Rosnes, Rufus Reid, Victor Lewis und Lewis Nash. Die vierteilige „Friendship Suite“ zum Einstieg präsentiert Heath mit Rosnes/Reid/Nash, Moore und Blanchard gibt es danach mit Cowell/Lewis (Reid ist eh immer dabei), das ist dann also die Band aus dem Village Vanguard plus Trompete. Das sind die zwei sich mehr oder weniger abwechselnden Gruppen hier, aber Moore spielt auch zwei Stücke im Quintett mit Rosnes/Reid/Nash, Heath ist neben der Suite zum Einstieg noch auf „It Never Entered My Mind“ und „It’s You Or No One“ dabei. Zudem sind sechs weitere Johnson-Kompositionen sowie zwei weitere Klassiker zu hören, „Beautiful Love“ (ein dreiminütiges unbegleitetes Posaunensolo) und der Closer „I Got It Bad“, gespielt im Quartett mit Rosnes/Reid/Nash. Für meine Ohren klingt die Musik hier ebenfalls sehr warm, aber auch etwas fordernder als auf „Vivian“, und mit den vielen Originals (die teils auch ordentlich lang sind – Blanchard ist auf dreien davon zu hören) auch nochmal etwas ambitionierter als die Live-Aufnahmen von 1988.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
pinball-wizard@.gypsy-tail-wind: The Eminent Vol. 1 + 2 stehen bei mir.
Ah, okay – die sind natürlich auch sehr gut, aber ich meinte dann wen anderes, bei dem ca. vor ein paar Monaten mal eins der Columbia-Alben lief … @lotterlotta vielleicht? Ich halte die Columbia-Alben für eins der richtig guten Kapitel der klassischen Hard Bop-Ära. Aber eben: erwähnt werden sie höchst selten, dünkt mich (nicht nur hier, wir sind ja nicht besonders repräsentativ
)
……auch hier nur the eminent vol 1 + 2 als leader…..
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!
Wadada Leo Smith – Sacred Ceremonies (Disc 3)es wird nicht ueberraschen, aber, ob Bill Laswell oder eine chinesische Harfe dabei ist, macht fuer den Charakter der Band doch einen enormen Unterschied… und auch Milford Graves steht tendentiell noch mehr fuer fliessendere Rhythmen als akLaff auf dem anderen Album… weniger harte Kontraste, mehr ein durchgaengiger, freier Groove, vor allem in den Tiefen, so dass Smiths Trompete drueber alleine glaenzen kann…
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.J.J. Johnson – Tangence | Mit dem Robert Farnon Orchestra folgte 1995 das zweite – und auch schon letzte – eigentliche Gitanes-Album von Johnson. Produziert von John Snyder und Allard, aufgenommen im Wembley, England and drei Tagen im Juli 1994. Neben Streichern in ziemlich grosser Besetzung ist auch eine grosse Bläser-Section dabei, zu der neben Trompeten und Posaunen auch Hörner und allerlei „woodwinds“ gehören. Und eine Rhythmusgruppe gibt es natürlich auch, u.a. mit Louis Stewart (g) und CHris Laurence (b). Letzterer ist in Johnsons „Opus de Focus“ der einzige Begleiter, ein Duo gibt es davor schon mit Wynton Marsalis über Sy Olivers „For Dancers Only“, einen der grossen Lunceford-Hits. Marsalis gastiert noch auf zwei Stücken mit Orchester, Farnons „Two’s Company“ und Lecuonas „Malagueña“. „People Time“ von Benny Carter macht den Auftakt (Carter hatte Johnson einst entdeckt und gefördert), gefolgt von Bobby Troups „The Meaning of the Blues“ und dem Duo mit Marsalis. Es folgen je ein Stück von Johnson („Lament“) und Renee Rosnes („Malaga Moon“, der Closer) und dazwischen ein paar Klassiker („The Very Thought of You“, „Amazing Grace“, „End of a Love Affair“) sowie „Dinner for One, Please, James“, ein alter Song von Michael Carr, den auch Nat Cole im Repertoire hatte. Das ist nun definitiv und erklärtermassen ein Hochglanz-Album – und ich finde es richtig gut.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaSacred Ceremonies schlaegt Dark Lady Of The Sonnets doch recht deutlich…
Masahiko Satoh, Sabu Toyozumi – The Aikietwas vertrautes…
ich war das auch nicht mit Johnson, ich glaub fast, ich hab nur das hier…
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.ich habe gar nichts von johnson, wann immer er mir begegnete, fand ich ihn sehr solide, sehr ökonomisch, aber gefesselt hat mich sein spiel oder sein ton nicht. in die village-vanguard-aufnahmen habe ich gerade reingehört, das ist eine tolle band, es macht auch insgesamt spaß, aber mir fehlt da irgendwas besonderes. bei priester oder moncur reicht mir allein der ton…
ran blake + christine correa, the road keeps winding (2015)
das ist schon ziemlich toll.
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Vijay Iyer Sextet – Far From Over--
.ich hoffe ja echt, dass das iyer sextet noch ein zweites album einspielt, aber das ist wahrscheinlich bei den terminkalendern der beteiligten illusorisch.
ravi coltrane, moving pictures (1998)
coltranes debüt ist für mich seit erscheinen ein highlight der 90er, es klingt sehr ausgereift, aber er hatte die ganzen 90er hindurch sehr viele interessante jobs und konnte sich zeit lassen. super band, michael cain, lonnie plaxico, jeff ‚tain‘ watts, und als gäste ralph alessi und steve coleman, der das ding auch produziert und bei bmg untergebracht hat. eine kleine djembe-gruppe taucht zwischendurch auch mehrfach auf, der groove ist die basis, aber die musik hat auch sehr viel luft, cain spielt nur, wenn er unbedingt muss, und auch coltrane ist ja kein vollspieler. auratisches album mit tollem flow, klang 1998 schon wie ein klassiker. und es verträgt sogar eins der gefürchteten gestrichenen soli von plaxico.
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J. J. Johnson – The Brass Orchestra | Die letzten zwei Verve-Alben von Johnson entstanden in den USA, produziert von Johnson mit Don Sickler und Richard Seidel. Das erste ist nochmal eine luxuriöse, grosse Band – und das ist zwar, wie das mit Farnon, noch gar nicht lange hier, aber schon deutlich gewachsen. Brass heisst, dass es neben Trompeten und Posaunen auch Hörner, Euphonien und Tuba gibt, dabei ist aber auch das damalige Quintett von Johnson, inzwischen mit Dan Faulk (ts/ss) und weiterhin mit Renee Rosnes (p), Rufus Reid (b) und Victor Lewis (d). Da und dort kommen zusätzliche Percussion-Instrumente zum Einsatz, und eine Harfe ist ein paar Male prominent vertreten. Farnon guckte für „Wild Is the Wind“ von Dimitri Tiomkin nochmal vorbei – eins der Highlights mit Johnson an der gedämpften Posaune und einem bezaubernden Ton. Slide Hampton hat ein eigenes und ein Johnson-Stück arrangiert, Johnson neben diversen eigenen auch Jimmy Heaths „Gingerbread Boy“ und den Closer von Miles Davis, „Swing Spring“. Und er bat Robin Eubanks dazu, der „Cross Currents“ mitbrachte und hier wie auch in einem weiteren Stück das Posaunensolo kriegt. Faulk am Sax, Eddie Henderson und Jon Faddis (v.a. in zwei Sätzen von Johnsons einst für Dizzy Gillespie komponierter Suite „Perceptions“) sind an der Trompete zu hören, Renee Rosnes kriegt leider nur ein kleines Solo. Den Swing-Retro-Track hat Johnson dieses Mal selbst beigetragen „If I Hit the Lottery“ mit einem Solisten-Trio (Henderson, Johnson und Faulk am Sopransax). Die schwatzhaften Liner Notes (schon für die zwei Live-Alben, bei „Let’s Hang Out“ gibt es keine, bei „Tangence“ nur einen kurzen Johnson-Text) hat stets Stanley Crouch geschrieben, der immerhin Johnson und auch Faul zu Wort kommen lässt. Zu Eubanks, dessen Stück zu den Highlights gehört, sagt Johnson: „Robin Eubanks was somebody I wanted because he has something going with his oddball, way-out rhythms and oddball harmonies. I told him not to limit himself, to go all the way into his thing, which gives the album another flavor, something totally unexpected. People might wonder what beat the band is playing or what kind fo harmony they’re hearing. That’s fine because wondering is good for you.“
Hier ist das Stück zu hören – die Solisten sind Eubanks (tb) und Faulk (ts) – ich muss hie und da ein wenig an Dave Holland denken:
Die Musik auf dem ganzen Album hat allein schon wegen der Besetzung einen dunklen Touch. Die Band ist hochkarätig, es gab zu Faulks Erstaunen (Liner Notes) kaum Proben, weil die Leute alle sofort mit dem Material klar kamen. Ein paar Namen: Lew Soloff, Earl Gardner, John Clark, Steve Turre, Douglas Purviance oder Howard Johnson. Einer der Euphonium-Spieler ist Alan Raph, ein typischer Studio-Sideman, der ziemlich beachtliche Credits hat. Ebenfalls in der Section bei ein paar Stücken und als Solist und Widmungsträger in einem Stück ist Joe Wilder zu hören:
Was vermutlich – als Versuch einer (eh ungenügenden Teil-)Antwort oder Erklärung auf die Bemerkung von @vorgarten oben – bei Johnson eine Rolle spielt, ist seine Bescheidenheit, die wird im Booklet zu „The Brass Orchestra“ auch von Dan Faulk betont. Er spielte halt Posaune und machte Musik, viel mehr scheint da in seinen Augen nicht gewesen zu sein. Allerdings erfand er in den späten Vierzigern das Instrument neu, entwickelte eine flüssige Spielweise, wie es sie bis dahin nicht zu hören gab – vielleicht bei Jack Teagarden, aber der war vom Ton her vollkommen anders. Das mag auf Kosten des Sounds gegangen sein – und da sind dann spätere Leute wie Priester, Rudd oder Moncur wieder anders unterwegs, sie holten einen Teil der alten Ruppigkeit wieder zurück … aber sind ohne Johnson vermutlich doch nicht denkbar.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJ.J. Johnson – Heroes | Zum Ausklang der langen Karriere gab es als letztes nochmal ein Album mit der Working Group, die immer noch auf Dan Faulk (ts/ss), Renee Rosnes (p), Rufus Reid (b) und Victor Lewis (d) bestand. Aufgenommen wurde das Album an vier Tagen im Oktober 1996, erschienen ist es erst 1998, Joe Goldberg schrieb die Liner Notes, und diese sind auf „April 1998“ datiert. In der Mitte des Album führt ein kurzes Klavier-Solo-Stück („Vista“) den Gast Wayne Shorter ein, dem Johnson „In Walked Wayne“ widmete. Im Anschluss führt ein Duo des Leaders mit Rosnes über „Better Days“ wieder zurück zur Band, die direkt danach in Davis/Evans‘ „Blue in Green“, durch Don Sickler am Flügelhorn erneut erweitert wird. Danach folgt noch „Blue Train“ von Coltrane. Als Opener und Closer ist „Carolyn“ zu hören, mit dem Zusatz „in the Morning“ bzw. „in the Evening“ – gewidmet Johnsons zweiter Ehefrau. Der Besuch von Shorter im Studio kam übrigens ziemlich zufällig zustande: Johnson hatte das Stück in loser Anlehnung an „In Walked Bud“ von Monk komponiert, ohne dass es schon seinen Namen erhalten hatte. Beim Feinjustieren kam Johnson der Gedanke, dass es etwas von der Kompositionsweise Wayne Shorters habe. Das erzählte er seiner Managerin, und die meinte: „Wouldn’t it be great if we could get Wayne Shorter?“ – Shorter hatte im Juli seine Frau beim Absturz der TWA 800 verloren, Johnson ging also nicht davon aus, dass das klappen würde. Und klar: „The result is what producer Richard Seidel justifiably calls a rarity these days – ‚a seven minute acoustic improvisation by Wayne Shorter.'“. Dieser Zustand änderte sich ein paar Jahre später ja zum Glück wieder, aber in eins der Konzerte des Shorter Quartet habe ich es leider nie geschafft. Das Album als ganzes haut mich nicht um, es ist wohl von den späten Johnson-Alben für Polygram/Verve dasjenige, das am ehesten mit den späten Alben Joe Henderson verglichen werden kann: unaufgeregt, sehr gut gemacht, aber der Funke fliegt nur ein paar Male – zum Beispiel im Stück mit Shorter:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaChristian Escoudé in L.A. | Bei Escoudé hatte ich kürzlich hiermit aufgehört, mache damit aber auch gleich nochmal weiter. Das ist echt schön, passt gut neben die Gitanes-Alben von Teddy Edwards oder Lou Levy. Letzterer spielt hier mit, dazu der wohl ziemlich unterschätzte Bob Magnusson und Billy Higgins. Das ist ein richtig schönes, sehr klassisches Album, in dem Escoudé seine Jazz-Skills eindrücklich zeigen kann, in einem Standards-Programm, mit Stücken wie „Laura“, „Just One of Those Things“, „A Foggy Day“, „I Won’t Dance“, Jobims „Passarim“, mit „Moment’s Notice“ erneut einem Stück von Coltranes „Blue Train“, und auch einem Original, „Twilight with You“.
Aufgenommen wurde an drei Tagen in Los Angeles, Escoudé und Daniel Ric.hard sind als Produzenten, Allard als „executive producer“ aufgeführt. Wenn ich hier lese, dass das Album ein halbes Jahr später im selben Studio abgemischt wurde, ist das nochmal so eine Frage, die mir höchst unklar ist bei jüngeren Produktionen: Der „Recording and mixing engineer“ wird hier gleich in einem einzigen Eintrag genannt, Brian Scheuble, der das auch beides im gleichen Studio machte. Die Frage ist dann, ob beim Abmischen gar niemand mehr aus dem Produktionsteam zugegen war, ob man da einfach drauf vertraute, dass allfällige Anweisungen dann schon korrekt umgesetzt würden … und dann flog mal eine Bandkopie nach Paris, bevor das finale Okay kam?
Und weil ich mich an die Bemerkung von redbeans erinnere, dass das Foto unten links in gross ein schönes klassisches West Coast-Cover ergeben hätte: in Sachen Cover waren Gitanes ja echt nicht gut, das muss man auch mal sagen. Zum Glück machten die nur CDs, in Gross wären die meisten Alben ja richtig übel. (Bei mir ist im schwarzen Rechteck gross das Gitanes-Logo drauf, finde auf die schnelle aber kein passendes Bild online.)
PS: den Untertitel „Standards – Volume 1“ sehe ich gerade zum ersten Mal … schade gab’s keine Fortsetzung!
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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