Ich höre gerade … Blues!

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  • #12143951  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

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    Country Jim – Dial 110 Blues

    Auch einer der großen Unbekannten. Country Jim Bledsoe stammte aus der Gegend um Shreveport/Louisiana.
    Seine erste Single aus dem Jahr 1949 erschien auf dem lokalen Pacemaker Label unter dem Namen Hot Rod Happy. Unter dem Namen Country Jim hat er dann im Jahr 1950 insgesamt vier Singles für Imperial Records aufgenommen.
    1951 und 1952 hat er noch einige Sessions für Art Rupes Specialty Records gemacht, die aber zu ihrer Zeit allesamt unveröffentlicht blieben.
    Danach ist er spurlos von der Bildfläche verschwunden.

    „Dial 110 Blues“ entstammt einer dieser Sessions für Specialty Records. Erstmals veröffentlicht auf der Specialty-Kompilation „Dark Muddy Bottom Blues“ aus dem Jahr 1972.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #12144029  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,320

    stefane Country Jim – Dial 110 Blues Auch einer der großen Unbekannten. Country Jim Bledsoe stammte aus der Gegend um Shreveport/Louisiana. Seine erste Single aus dem Jahr 1949 erschien auf dem lokalen Pacemaker Label unter dem Namen Hot Rod Happy. Unter dem Namen Country Jim hat er dann im Jahr 1950 insgesamt vier Singles für Imperial Records aufgenommen. 1951 und 1952 hat er noch einige Sessions für Art Rupes Specialty Records gemacht, die aber zu ihrer Zeit allesamt unveröffentlicht blieben. Danach ist er spurlos von der Bildfläche verschwunden. „Dial 110 Blues“ entstammt einer dieser Sessions für Specialty Records. Erstmals veröffentlicht auf der Specialty-Kompilation „Dark Muddy Bottom Blues“ aus dem Jahr 1972.

    Super ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12144549  | PERMALINK

    mr-blue

    Registriert seit: 20.10.2013

    Beiträge: 4,750

    stefane

    mr-blue Interessanterweise ist in den Linernotes angegeben, dass außer John Lee noch ein gewisser Eddie Burns probably als 2. Gitarrist dabei war und ansonsten eine „unknown group“. Man weiß also heute gar nicht mehr mit wem alles er die damaligen Aufnahmen eingespielt hat. Tut aber letztlich der Qualität dieser Bluesaufnahmen keinen Abbruch.

    Eddie Burns, der neben Gitarre vor allem auch Mundharmonika spielte, hat mit John Lee Hooker bereits Ende der Vierziger in Detroit zusammengearbeitet und ist auch auf einigen Aufnahmen für Bernie Besman aus dieser Zeit zu hören. Unter eigenem Namen hat er nicht viele Platten veröffentlicht. Seine Debütsingle „Hello Miss Jessie Lee“ (b/w „Dealing with the Devil“) erschien 1953 auf Syd Nathans DeLuxe Label. 1954 hat er für Checker Records – ein Sublabel von Chess – seine zweite Single „Superstition“ (b/w „Biscuit Baking Mama“) aufgenommen, die unter dem Namen Big Ed and His Combo veröffentlicht wurde. 1957 folgte dann die dritte Single „Treat Me Like I Treat You“ (b/w „Dont’cha Leave Me Baby“), ursprünglich auf Joe Von Battles J-V-B Label aus Detroit/Michigan herausgekommen, aber kurz danach von den Chess-Brüdern aufgegriffen und auf Chess Records wiederveröffentlicht. In den Sechzigern folgten dann noch eine Handvoll weitere Singles für lokale Labels aus Detroit. Seine ersten beiden Alben wurden in der ersten Hälfte der Siebziger in London aufgenommen und sind auch nur im UK erschienen. In der ersten Hälfte der 2000er-Jahre folgten dann noch einige Alterswerke. Am Piano ist unstrittig Lafayette Leake zu hören, hier sind sich die Quellen einig. Die Drums werden S.P. Leary oder Fred Below zugeschrieben, hier gibt es abweichende Quellen. Mary Katherine Aldin nennt in den Liner Notes zur 4CD-Kompilation „Chess Blues“ aus dem Jahr 1992 Fred Below als den Drummer der 66er-John Lee Hooker Sessions. Wer am Baß zu hören ist, ist nach wie vor unklar und wird vermutlich auch für immer im Dunkeln bleiben.

    Hey stefane,
    Vielen Dank für Deine weiterführenden Infos. Das wußte ich so nicht. Ich stelle immer wieder fest, dass Du zumindest bei „älteren Bluesaufnahmen und-alben“ bestens informiert bist :good:   Vielleicht noch ein Gedanke meinerseits zum unbekannten Bassisten : Könnte dies nicht etwa Willie Dixon gewesen sein ?
    Soweit mir bekannt, war ja Dixon fast so was wie ein „Haus-Composer“ bei Chess und war auch als Sessionmusiker am Bass bei unzähligen Sessions und Bluesaufnahmen verschiedenster Bluesmusiker bei Chess beteiligt. Von daher könnte er auch hier dabei gewesen sein.

     

    --

    Blue, Blue, Blue over you
    #12145385  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 6,439

    mr-blue
    Vielleicht noch ein Gedanke meinerseits zum unbekannten Bassisten : Könnte dies nicht etwa Willie Dixon gewesen sein ?
    Soweit mir bekannt, war ja Dixon fast so was wie ein „Haus-Composer“ bei Chess und war auch als Sessionmusiker am Bass bei unzähligen Sessions und Bluesaufnahmen verschiedenster Bluesmusiker bei Chess beteiligt. Von daher könnte er auch hier dabei gewesen sein.

    Hätten die Sessions in den Fünfzigern stattgefunden, wäre das natürlich die naheliegendste Vermutung gewesen. Da war Willie Dixon ja – neben vielern anderen Funktionen bei Chess – so etwas wie der „Haus-Bassist“.
    Nach seiner Zeit bei Cobra Records in den späten Fünfzigern und der kurzen Zeit bei Prestige Bluesville kehrte er zwar Anfang der Sechziger zu Chess zurück, war aber deutlich seltener als Bassist an Sessions beteiligt als vor seinem Weggang zu Cobra. Seine wunderbare Arbeit am Baß bei Muddy Waters „Folk Singer“ – das im Herbst 1963 aufgenommen wurde – war eine seiner letzten Glanztaten für Chess.
    Halte es daher für eher unwahrscheinlich, daß er der Bassist der 66er-John Lee Hooker-Sessions war.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12148635  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,320

    Son House „Forvever On My Mind“ (Easy Eye Sound)     1964/2022 …. zuvor unveröffenlichte „field recordings“ aus den Archiven von Dick Waterman ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12148639  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,320

    @ „zoji“ : alles OK bei Dir …. ?

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12148845  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 5,531

    Oh, moin soulpope, das ist ja nett, dass Du fragst.

    Mir geht´s gut, bin derzeit nur ein wenig passiv gelaunt und verbringe mehr Zeit outdoor, das dann auch ohne Musik. Wenn die Tage jetzt kürzer werden und ich wieder mehr Zeit daheim bin, nehme ich auf jeden Fall auch wieder teil.

    Verfolge Euch aber jederzeit, also Eure Beiträge, und habe durch Euch, auch beim Funk, wieder tolle Musik kennen gelernt. Vielen Dank dafür und bis demnächst. :bye:

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12148963  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,320

    zoji Oh, moin soulpope, das ist ja nett, dass Du fragst. Mir geht´s gut, bin derzeit nur ein wenig passiv gelaunt und verbringe mehr Zeit outdoor, das dann auch ohne Musik. Wenn die Tage jetzt kürzer werden und ich wieder mehr Zeit daheim bin, nehme ich auf jeden Fall auch wieder teil. Verfolge Euch aber jederzeit, also Eure Beiträge, und habe durch Euch, auch beim Funk, wieder tolle Musik kennen gelernt. Vielen Dank dafür und bis demnächst.

    Schön, dass es Dir gutgeht  :good: :bye: ….

    --

      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12149065  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,685

    Will noch mal auf B.B. King zurückkommen, @zoji.

    Habe mir vor einer Weile Indianola Missippi Seeds und die beiden Live-Alben Live At The Regal und Live In Cook Country Jail besorgt. Bei Indianola … ist allein das Cover schon fast den Kaufpreis wert. Enthält keinen Riesenhit wie The Thrill … auf Completely Well, ist aber durchgehend sehr gut. Selbst so ein offenbar mehr oder weniger improvisiertes Instrumental wie King’s Special groovt toll und macht viel Spaß.

    Aber die Creme von B.B.’s Aufnahmen sind offenbar seine Live-Alben. Was für ein Performer, was für ein Entertainer! Die Daramaturgie, das Call-And Response, die Kommunikation mit dem Publikum, die Hinhatletaktik und dann der erlösende Moment. Damit treibt er sein Publikum gezielt in den Wahnsinn. Diese beiden Live-Alben erinnern mich an James Brown Live At The Apollo von 1968. So unterschiedlich King und Brown in anderer Hinsicht sein mögen, so hört man hier auch ihre gemeinsamen kultuerellen Wurzeln in der black community mit ihren work songs und Gottesdiensten.

    Sowas wünsche ich mir eigentlich als kompletten Auftritt als Doppelalbum – wie bei James Brown. Und gerade eben habe ich mir fast gewünscht ich hätte 1971 im Cook County Jail eingesessen und B.B. Kings Auftritt dort miterlebt. Aber nur fast.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #12149083  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

    Beiträge: 56,320

    Mehr von dieser formidablen Archivveröffentlichung …. :

    Son House „Death Letter“ (Easy Eye Sound)           1964/2022 ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12149591  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 5,531

    Moin Friedrich

    Dann mache ich mal Pause von der Pause.

    Den Vergleich zu Live At The Apollo kann ich aus Unkenntnis desselben nicht ziehen, und ich weiß auch nicht, ob mir die von Dir beschriebene Charakteristik je besonders aufgefallen ist, werde beim nächsten Hören einmal speziell darauf achten. Glaube aber auch, dass Cook County Jail und vor allem Regal bekannter sind, als jedes Studioalbum von ihm. Aber ich freue mich vor allem, dass diese Alben, eben aus meiner Lieblingsphase von ihm, auch bei Dir so gut ankommen. Selbst habe ich zuletzt Live In Japan gehörtund war fast überrascht, wie gut mir auch das gefällt. Aus derselben Zeit, aber möglicherweise ist die Interaktion mit dem Publikum eine andere als bei einem Heimspiel.

    Der Hit, das The Thrill Is Gone auf Indianola Mississippi Seeds, ist für mich Hummingbird. Über den seltenen Mehrwert den in diesem Zusammenhang die Strings für mich darstellen hatte ich ja geschrieben. Wie hier der Bass erst düsteres und dräuendes ankündigt, was dann von Kings gitarristischen und vokalen Schmeicheleien aufgelöst wird, wie es dann kurz an Kraft zunimmt um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren, um nach der zweiten Runde mit dem gospeligen Chor ein gigantisches Panorama zu öffnen und hymnisch zu explodieren – da fühle ich mich jedes Mal ein bisschen emporgehoben. Für mich auf Augenhöhe mit The Thrill Is Gone. Das lief letzte Woche auch bei  mir, allerdings in einer Version seines Urhebers, Roy Hawkins. Auch stark, aber ich finde schon, dass King das gleich mehrmals, Studio wie Live, veredelt hat.

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
    #12149613  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 6,439

    zoji
    Der Hit, das The Thrill Is Gone auf Indianola Mississippi Seeds, ist für mich Hummingbird. Über den seltenen Mehrwert den in diesem Zusammenhang die Strings für mich darstellen hatte ich ja geschrieben. Wie hier der Bass erst düsteres und dräuendes ankündigt, was dann von Kings gitarristischen und vokalen Schmeicheleien aufgelöst wird, wie es dann kurz an Kraft zunimmt um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren, um nach der zweiten Runde mit dem gospeligen Chor ein gigantisches Panorama zu öffnen und hymnisch zu explodieren – da fühle ich mich jedes Mal ein bisschen emporgehoben.

    Sehr schön beschrieben, @zoji.

    B.B. Kings Version ist für mein Empfinden gar nicht so weit weg von Leon Russells Original.

    Was mich immer wieder fasziniert ist die Geschwindigkeit, mit der damals Coverversionen aufgenommen wurden.
    Leon Russells Album, auf dem „Hummingbird“ enthalten war, ist im März 1970 veröffentlicht worden.
    Die Aufnahmen zu B.B Kings „Indianola Mississippi Seeds“ fanden im Mai/Juni 1970 – also gerade mal gute zwei Monate später – in Los Angeles statt.

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    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12149617  | PERMALINK

    stefane
    Silver Stallion

    Registriert seit: 24.07.2006

    Beiträge: 6,439

    Eddie Taylor – Ride Em On Down

    Seine zweite Single für Vee-Jay Records aus dem Jahr 1956.
    Unverkennbar Jimmy Reed an der Mundharmonika, und mit Vernell Fournier ein veritabler Jazzer, der damals mit dem Ahmad Jamal Trio gespielt hat, an den Drums.

    --

    "Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)
    #12149621  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,685

    zojiMoin Friedrich
    Dann mache ich mal Pause von der Pause.
    Den Vergleich zu Live At The Apollo kann ich aus Unkenntnis desselben nicht ziehen, und ich weiß auch nicht, ob mir die von Dir beschriebene Charakteristik je besonders aufgefallen ist, werde beim nächsten Hören einmal speziell darauf achten. Glaube aber auch, dass Cook County Jail und vor allem Regal bekannter sind, als jedes Studioalbum von ihm. Aber ich freue mich vor allem, dass diese Alben, eben aus meiner Lieblingsphase von ihm, auch bei Dir so gut ankommen. Selbst habe ich zuletzt Live In Japan gehört, und war fast überrascht, wie gut mir auch das gefällt. Aus derselben Zeit, aber möglicherweise ist die Interaktion mit dem Publikum eine andere als bei einem Heimspiel.
    Der Hit, das The Thrill Is Gone auf Indianola Mississippi Seeds, ist für mich Hummingbird. Über den seltenen Mehrwert den in diesem Zusammenhang die Strings für mich darstellen hatte ich ja geschrieben. Wie hier der Bass erst düsteres und dräuendes ankündigt, was dann von Kings gitarristischen und vokalen Schmeicheleien aufgelöst wird, wie es dann kurz an Kraft zunimmt um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukehren, um nach der zweiten Runde mit dem gospeligen Chor ein gigantisches Panorama zu öffnen und hymnisch zu explodieren – da fühle ich mich jedes Mal ein bisschen emporgehoben. Für mich auf Augenhöhe mit The Thrill Is Gone. Das lief letzte Woche auch bei mir, allerdings in einer Version seines Urhebers, Roy Hawkins. Auch stark, aber ich finde schon, dass King das gleich mehrmals, Studio wie Live, veredelt hat.

    Moin zoji,

    James Brown-Live Alben sind eigentlich afro-amerikanische Gottesdienste. Nur dass die dort angebeteten Götter Schmerz und Verzweiflung einerseits und Erlösung durch Tanz, Schweiß und Sex andererseits heißen. Und James Brown ist ihr Hohepriester. Spannung aufbauen, mit dem Publikum kommunizieren, es auf die Folter spannen und am Ende alles in einem gemeinsamen Rausch eskalieren lassen und erlöst werden. Das macht B.B. King nicht viel anders. Der hat ja sogar jeden Tag den Blues.

    Indianola ist super und The Thrill Is Gone auf County Jail ist berauschend!

    Edit: 6 Minuten Schmerz und Erlösung.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #12149973  | PERMALINK

    zoji

    Registriert seit: 04.10.2017

    Beiträge: 5,531

    stefane

    Sehr schön beschrieben, @zoji. B.B. Kings Version ist für mein Empfinden gar nicht so weit weg von Leon Russells Original. Was mich immer wieder fasziniert ist die Geschwindigkeit, mit der damals Coverversionen aufgenommen wurden. Leon Russells Album, auf dem „Hummingbird“ enthalten war, ist im März 1970 veröffentlicht worden. Die Aufnahmen zu B.B Kings „Indianola Mississippi Seeds“ fanden im Mai/Juni 1970 – also gerade mal gute zwei Monate später – in Los Angeles statt.

    Danke stefane

    Zwei Dinge, die mir im Nachgang noch einfielen: Das das Don´t Fly Away nicht einfach durchgesungen und -gespielt ist, sondern das Don´t und Fly mit einem punch betont werden, wodurch eine Art stop-and-go-Effekt entsteht, den ich ziemlich super finde. Und dann ist Hummingbird einer der wenigen Songs, bei denen ich das fade-out nicht als mild uninspiriert empfinde, vielmehr stellt sich bei mir der Eindruck ein, dass das Vögelchen die Beschwörung ignoriert und doch gen Horizont entzwitschert.

    Leider deckt Dein post auch meine Unwissenheit auf. Rund 40 Jahre einer meiner Lieblingstracks von King – und ich wusste nicht, dass es sich um ein Cover handelte. Shame on me.

    Zur Geschwindigkeit: Mag neben kommerziellen Überlegungen vielleicht eine Rolle spielen, dass Blues einer folkloristischen Tradition des Aufschnappens, Aneignens und Weiterverbreitens aus einer Zeit vor dem Tonträger-Handel entspringt? Als ich das bei Dir las musste ich auch an die Antwort-Songs auf aktuelle Hits denken, die wohl in den 20ern und 30ern verbreitet waren, wenn ich mich recht erinnere.

    --

    Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)
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