Antwort auf: Ich höre gerade … Blues!

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mr-blue

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stefane

mr-blue Interessanterweise ist in den Linernotes angegeben, dass außer John Lee noch ein gewisser Eddie Burns probably als 2. Gitarrist dabei war und ansonsten eine „unknown group“. Man weiß also heute gar nicht mehr mit wem alles er die damaligen Aufnahmen eingespielt hat. Tut aber letztlich der Qualität dieser Bluesaufnahmen keinen Abbruch.

Eddie Burns, der neben Gitarre vor allem auch Mundharmonika spielte, hat mit John Lee Hooker bereits Ende der Vierziger in Detroit zusammengearbeitet und ist auch auf einigen Aufnahmen für Bernie Besman aus dieser Zeit zu hören. Unter eigenem Namen hat er nicht viele Platten veröffentlicht. Seine Debütsingle „Hello Miss Jessie Lee“ (b/w „Dealing with the Devil“) erschien 1953 auf Syd Nathans DeLuxe Label. 1954 hat er für Checker Records – ein Sublabel von Chess – seine zweite Single „Superstition“ (b/w „Biscuit Baking Mama“) aufgenommen, die unter dem Namen Big Ed and His Combo veröffentlicht wurde. 1957 folgte dann die dritte Single „Treat Me Like I Treat You“ (b/w „Dont’cha Leave Me Baby“), ursprünglich auf Joe Von Battles J-V-B Label aus Detroit/Michigan herausgekommen, aber kurz danach von den Chess-Brüdern aufgegriffen und auf Chess Records wiederveröffentlicht. In den Sechzigern folgten dann noch eine Handvoll weitere Singles für lokale Labels aus Detroit. Seine ersten beiden Alben wurden in der ersten Hälfte der Siebziger in London aufgenommen und sind auch nur im UK erschienen. In der ersten Hälfte der 2000er-Jahre folgten dann noch einige Alterswerke. Am Piano ist unstrittig Lafayette Leake zu hören, hier sind sich die Quellen einig. Die Drums werden S.P. Leary oder Fred Below zugeschrieben, hier gibt es abweichende Quellen. Mary Katherine Aldin nennt in den Liner Notes zur 4CD-Kompilation „Chess Blues“ aus dem Jahr 1992 Fred Below als den Drummer der 66er-John Lee Hooker Sessions. Wer am Baß zu hören ist, ist nach wie vor unklar und wird vermutlich auch für immer im Dunkeln bleiben.

Hey stefane,
Vielen Dank für Deine weiterführenden Infos. Das wußte ich so nicht. Ich stelle immer wieder fest, dass Du zumindest bei „älteren Bluesaufnahmen und-alben“ bestens informiert bist :good:   Vielleicht noch ein Gedanke meinerseits zum unbekannten Bassisten : Könnte dies nicht etwa Willie Dixon gewesen sein ?
Soweit mir bekannt, war ja Dixon fast so was wie ein „Haus-Composer“ bei Chess und war auch als Sessionmusiker am Bass bei unzähligen Sessions und Bluesaufnahmen verschiedenster Bluesmusiker bei Chess beteiligt. Von daher könnte er auch hier dabei gewesen sein.

 

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