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stefane
Sehr schön beschrieben, @zoji. B.B. Kings Version ist für mein Empfinden gar nicht so weit weg von Leon Russells Original. Was mich immer wieder fasziniert ist die Geschwindigkeit, mit der damals Coverversionen aufgenommen wurden. Leon Russells Album, auf dem „Hummingbird“ enthalten war, ist im März 1970 veröffentlicht worden. Die Aufnahmen zu B.B Kings „Indianola Mississippi Seeds“ fanden im Mai/Juni 1970 – also gerade mal gute zwei Monate später – in Los Angeles statt.
Danke stefane
Zwei Dinge, die mir im Nachgang noch einfielen: Das das Don´t Fly Away nicht einfach durchgesungen und -gespielt ist, sondern das Don´t und Fly mit einem punch betont werden, wodurch eine Art stop-and-go-Effekt entsteht, den ich ziemlich super finde. Und dann ist Hummingbird einer der wenigen Songs, bei denen ich das fade-out nicht als mild uninspiriert empfinde, vielmehr stellt sich bei mir der Eindruck ein, dass das Vögelchen die Beschwörung ignoriert und doch gen Horizont entzwitschert.
Leider deckt Dein post auch meine Unwissenheit auf. Rund 40 Jahre einer meiner Lieblingstracks von King – und ich wusste nicht, dass es sich um ein Cover handelte. Shame on me.
Zur Geschwindigkeit: Mag neben kommerziellen Überlegungen vielleicht eine Rolle spielen, dass Blues einer folkloristischen Tradition des Aufschnappens, Aneignens und Weiterverbreitens aus einer Zeit vor dem Tonträger-Handel entspringt? Als ich das bei Dir las musste ich auch an die Antwort-Songs auf aktuelle Hits denken, die wohl in den 20ern und 30ern verbreitet waren, wenn ich mich recht erinnere.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)