Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw.

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  • #5954533  | PERMALINK

    joerg-koenig

    Registriert seit: 09.08.2002

    Beiträge: 4,078

    Dazu ein aktueller Tipp: Best Of Mountain, neu erschienen und bei 2001 für 6,99 zu haben.

    Für mich eine dieser Bands, von denen eine Best Of reicht, allerdings auch sein muss. Sowas gips ja auch.

    --

    Wenn wir schon alles falsch machen, dann wenigstens richtig.
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #5954535  | PERMALINK

    visions

    Registriert seit: 05.04.2006

    Beiträge: 11,780

    Wenn sich darauf keine neuen Songs/Versionen befinden, dann tue ich mich auch bei meinen Lieblings-Acts sehr schwer, diese zu kaufen.
    Wird dann erstmal laaaange nach hinten verschoben.

    Bei PSB sind auf Discography nicht nur neue Songs – sondern auch jeweils die Single-Versionen der Songs. Lohnt sich also auf jeden Fall.
    Bei „PopArt“ sind 2 neue Songs drauf. Dann ist das in Ordnung.

    Inflationär will ich die Best ofs aber nicht haben.
    Von Kylie Minogue kamen innerhalb von kurzer Zeit 2 Best of-Sampler raus.
    Und bei Tatu nach 2 Alben gleich auch sowas – na ja…

    Manchmal halte ich ein Best of aber für ausreichend.
    Bei einigen Acts hab ich kein Interesse, mir alle/viele Alben zu kaufen.
    Darum ist das dann in Ordnung.
    Bin aber schon mehr als einmal auf den Geschmack gekommen und hab dann angefangen, doch die Studioalben zu kaufen.

    Bei Spandau Ballet, Cock Robin oder auch Roxy Music hab ich jedoch derzeit kein Verlangen nach den anderen Alben.

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    #5954537  | PERMALINK

    tim_xxl

    Registriert seit: 17.08.2005

    Beiträge: 562

    Auf den ersten Seiten dieses Threads wurde schon einmal die Ungerechtigkeit dessen, dass von vielen Künstlern immer mehrere Best-Ofs erscheinen, erwähnt.
    Etwas ähnliches hatte ich erst vorgestern, als ich im Multimedialaden drei verschiedene Best Ofs vom Herrn Cash sah.
    Alle drei kosteten jeweils 5 Euro, jedoch waren auf der einen nur zehn Lieder, auf der nächsten schon 18, und die letzte war eine Doppel-CD mit insgesamt 40 Liedern.
    Ich hab‘ mich für letzteres entschieden, weil ich davon wohl am meisten Musik habe, und außerdem habe ich hier auch von so ziemlich allen Alben ein paar Lieder, so kann ich mich dann auch besser für ein Album entscheiden, bei dem man mal über einen Kauf nachdenken könnte.

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    Alles wird sich ändern, nur die Wurst hat zwei.
    #5954539  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,852

    Es gibt für mich zwei Gründe, warum ich recht häufig zu Best-Ofs greife:
    – Um einen Künstler mit sehr umfangreichem Werk kennenzulernen. Den Twofer „Man In Black – The Very Best Of Johnny Cash“, den Du erwähnst, halte ich z.B. für sehr gelungen. Mit 40 Songs ist der nicht zu knapp geraten. Es fehlen allerdings Songs der „American Recordings“, aber die Zeit davor ist gut abgedeckt. Bei weiterem Interesse führt der Weg dann natürlich zu den Alben bzw. ggf. Boxen.
    – Ich interessiere mich häufig nur für die Singles einer Band, gehöre aber nicht zu den Vinyl-Sammlern. Viele interessante Künstler vor allem der 60er Jahre waren am Besten auf 45. Auch für solche Kompilationen gibt es gute und weniger gute Beispiele.

    Insgesamt kann ich die prinzipielle Verteufelung von „Best Of’s“ nicht nachvollziehen. Mir wird um DAS ALBUM als angeblich einziger relevanter popkultureller Äußerung ein viel zu großer Kult getrieben.

    --

    #5954541  | PERMALINK

    misterix

    Registriert seit: 29.12.2005

    Beiträge: 511

    Herr Rossi

    Insgesamt kann ich die prinzipielle Verteufelung von „Best Of’s“ nicht nachvollziehen. Mir wird um DAS ALBUM als angeblich einziger relevanter popkultureller Äußerung ein viel zu großer Kult getrieben.

    „DAS ALBUM“ allein kann nie die einzig relevante „popkulturelle Äußerung“ sein, denn wenn dies so wäre, so wäre die durchaus wichtige popkulturelle Relevanz der Single Schall und Rauch. Was ich durchaus nicht gutheissen kann, was übrigens für jeden halbwegs pophistorisch interessierten Menschen eine Selbstverständlichkeit darstellen sollte!
    Die „Verpöntheit“ einer natürlich gewachsenen (Pop-)Singleskultur zu einer gewissen Zeit durch ein (ich nenne es mal so) „Konzeptalbumpublikum“, die das Album (gerne noch lieber das Doppelalbum mit durchgehendem roten Faden) als einzig erhabene Kunst – und beinahe als Fetisch – betrachteten, ist/war eine popkulturelle Entgleisung. Bei aller Liebe und Begeisterung meinerseits für Alben, die durchaus die Größe einer Band/eines Künstlers während einer gewissen Schaffensphase dokumentieren können, bleibt für mich der Song, der als Single ausgekoppelt wird, ein sehr wichtiger Gradmesser dieser Grossartigkeit. Noch besser: ein fantastischer Non-Album-Track als Single, bzw. ein Song in differentem Mix als Single-Version. Sowas hat man gerne auf „Best Of“-Kopplungen, auch wenn man bereits ziemlich komplett das „Gesamtwerk“ besitzt. Und von diversen Künstlern/Bands muß ich persönlich kein Album besitzen, sei’s wegen den Längen im Schaffenswerk – oder eben wegen gerade den diversen guten Singles, die diese im Laufe ihrer Karriere aufgenommen haben. Da hätte ich etliches parat, ich beschränke mich auf ein paar repräsentative Beispiele in meiner Sammung: Eurythmics, The Cult, Beastie Boys, Pet Shop Boys. Was jetzt nicht bedeuten soll, ich würde mir keine Best of’s von Künstlern/Bands zulegen, von denen ich bereits einen Grossteil (oder gar das Komplettwerk) besitze. Kurz, ich liebe „Best Of“-Compilations. Sehr oft dokumentieren diese sogar schlüssiger und verständlicher das Werk, bzw. die künstlerische Intention als dies manche (halbgare) Alben überhaupt könnten – und seien diese noch so überambitioniert…

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    Über Musik zu schreiben ist wie zu Architektur zu tanzen.[/FONT]
    #5954543  | PERMALINK

    nite-flights

    Registriert seit: 15.07.2004

    Beiträge: 244

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    #5954545  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Best-Ofs wenden sich nicht an die Spezialisten, sondern an die Laufkundschaft. Das nehmen erstere ihnen übel.

    Ich kann an Best-Ofs nichts Anstößiges entdecken. Im Gegenteil: Compilations sind in der Regel sogar kurzweiliger als die regulären LPs. Die ganz große Mehrheit aller LPs enthält nicht wenig Füller. Wenn man nun die „Killer“ herausdestilliert, dann schmeichelt das dem betreffenden Künstler eher als dass es ihm Unrecht tut. Natürlich spielt die konkrete Auswahl eine Rolle, und im Detail wird man immer unterschiedlicher Meinung sein können.

    Die Tracks auf einer LP sind in der Regel selbst bei den sog. Konzept-Alben inhaltlich und formal eigenständige Musikstücke. Auch „reguläre“ Pop-Alben sind in ihrer überwältigenden Mehrheit im Wesentlichen Song-Kollektionen. Es spricht also grundsätzlich nichts dagegen, die Stücke ihren ursprünglichen Zusammenhang zu entnehmen und in einen neuen zu stellen.

    In gewisser Weise ist die Best-Of sogar die Königsdisziplin im Pop. 75 Minuten Spielzeit mit lauter Drei-Minuten-Krachern, lauter (potentiellen) Hits zu füllen, das schaffen nur ganz, ganz Wenige.

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    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #5954547  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,832

    Ich war in den 60ern ein richtiger Best-Of-Fan, da nur auf diesen LPs alle Hits drauf waren. Ein reguläres Album lohnte sich oft nicht, weil es einfach zu viele Füller enthielt. Deswegen gehörten zu meinen ersten Alben auch so Sachen wie „The Best Of Peter & Gordon“, „Herman’s Hermits Hits“, die Hör Zu Best of der Beach Boys „Surf Beat Fun“ mit den „15 farbigen Fanfotos“ (wenn ich mich recht erinnere, der erste Gimmick, der einer Platte beigelegt wurde) und die ominöse „Kinks in Germany“ LP, die ja nur in D veröffentlicht wurde. Später erübrigte sich dann für mich der Kauf solcher Platten.

    Gary Mulholland bricht in seinem neuen Buch „Fear Of Music“ eine Lanze für die „Best ofs“ – eine seiner Lieblingsplatten war z.B. die erste Roxy Music Best of. Überhaupt schneidet er so einige alte Zöpfe ab – sehr empfehlenswert das Buch.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #5954549  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ah Um
    In gewisser Weise ist die Best-Of sogar die Königsdisziplin im Pop. 75 Minuten Spielzeit mit lauter Drei-Minuten-Krachern, lauter (potentiellen) Hits zu füllen, das schaffen nur ganz, ganz Wenige.

    Gabba Gabba Hey

    --

    #5954551  | PERMALINK

    nite-flights

    Registriert seit: 15.07.2004

    Beiträge: 244

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    #5954553  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Ah Um
    Ich kann an Best-Ofs nichts Anstößiges entdecken. Im Gegenteil: Compilations sind in der Regel sogar kurzweiliger als die regulären LPs. Die ganz große Mehrheit aller LPs enthält nicht wenig Füller. Wenn man nun die „Killer“ herausdestilliert, dann schmeichelt das dem betreffenden Künstler eher als dass es ihm Unrecht tut. Natürlich spielt die konkrete Auswahl eine Rolle, und im Detail wird man immer unterschiedlicher Meinung sein können.

    Anstößig finde ich Kompilationen nun auch nicht. Bei manchen Künstlern/Bands reicht ein Querschnitt völlig aus, gerade im Popbereich. Zudem gehört ja auch das selbständige Zusammenstellen von Kompilationen für Andere zu den spannendsten und je nach Erfolg dankbarsten oder auch undankbarsten Beschäftigungen.

    Allerdings habe ich bei „Best Ofs“ immer die Sorge, dass mir irgendein besonders toller, aber leider kommerziell erfolglose Track verborgen bleibt. Hinzu kommt meine instinktive Abneigung gegen die Bevormundung der Fremdauswahl und gegen die idR kommerziellen Auswahlkriterien (Chartplatzierungen etc.). Man sieht ja schon an den Sterne-Threads, wie unterschiedlich die Höhepunkte aller Alben wahrgenommen werden, wie sollte ich mich da auf eine fremdbestimmte Kompilation verlassen können?

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #5954555  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,852

    Kompilationen aus dem Werk klassischer Albenkünstler sind natürlich ein schwieriges Unterfangen, die kann man wirklich nur als ersten Einstieg sehen.
    Mich interessieren vor allem Singles-Kompilationen – möglichst vollständig, Flopps inklusive, die ja tatsächlich gar nicht selten zum Besten der Band oder des Künstlers gehören.

    --

    #5954557  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,505

    Außerdem sind Best-Ofs meistens so herrlich billig. Da kann man CDs um nur 2-5€ kaufen, und wenn 80% des Materials nur Schrott ist, pfft egal, der Rest ist es immer noch wert.

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #5954559  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 86,852

    CleetusAwreetus-AwrightusAußerdem sind Best-Ofs meistens so herrlich billig. Da kann man CDs um nur 2-5€ kaufen, und wenn 80% des Materials nur Schrott ist, pfft egal, der Rest ist es immer noch wert.

    Eben. Man kann dabei auch immer wieder schöne Entdeckungen machen, z.B. Bryan Hyland. Da dachte ich, na gut, der hatte zwei, drei Hits, der Rest wird wohl nix sein, aber für 4 Euro kann man es ja mal versuchen. Und siehe da, der hat auch nach seiner Erfolgszeit noch tolle Singles gemacht, die gefloppt sind und die man daher nicht kennt. Ich glaub kaum, dass der je ein nennenswertes Album gemacht (und auf CD gibt es die ohnehin nicht), aber diese Billig-Kompilation war ein Volltreffer.

    --

    #5954561  | PERMALINK

    nite-flights

    Registriert seit: 15.07.2004

    Beiträge: 244

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