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Best-Ofs wenden sich nicht an die Spezialisten, sondern an die Laufkundschaft. Das nehmen erstere ihnen übel.
Ich kann an Best-Ofs nichts Anstößiges entdecken. Im Gegenteil: Compilations sind in der Regel sogar kurzweiliger als die regulären LPs. Die ganz große Mehrheit aller LPs enthält nicht wenig Füller. Wenn man nun die „Killer“ herausdestilliert, dann schmeichelt das dem betreffenden Künstler eher als dass es ihm Unrecht tut. Natürlich spielt die konkrete Auswahl eine Rolle, und im Detail wird man immer unterschiedlicher Meinung sein können.
Die Tracks auf einer LP sind in der Regel selbst bei den sog. Konzept-Alben inhaltlich und formal eigenständige Musikstücke. Auch „reguläre“ Pop-Alben sind in ihrer überwältigenden Mehrheit im Wesentlichen Song-Kollektionen. Es spricht also grundsätzlich nichts dagegen, die Stücke ihren ursprünglichen Zusammenhang zu entnehmen und in einen neuen zu stellen.
In gewisser Weise ist die Best-Of sogar die Königsdisziplin im Pop. 75 Minuten Spielzeit mit lauter Drei-Minuten-Krachern, lauter (potentiellen) Hits zu füllen, das schaffen nur ganz, ganz Wenige.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)