Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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    motoerwolf

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    Beiträge: 6,343

    Anora (Sean Baker, 2024)

    Ein russisches Nepobaby heiratet in den USA recht spontan eine ‚erotische Tänzerin‘.  Was anfängt wie eine entkitschte Version von Pretty Woman kippt bald von der Romanze hin zum Drama, wenn sich die Familie des jungen Mannes wenig begeistert von seiner Wahl zeigt. In den sich dadurch ergebenden Verwicklungen erweist sich die Titelheldin Anora als in jeder Beziehung ziemlich starke Frau. Dabei ist ihr Kampf um ihre Ehe ebenso witzig wie berührend. Klare Empfehlung!

    Better Man – Die Robbie Williams Story (Better Man, Michael Gracey, 2024)

    Take That waren mir immer egal, Williams Solowerk dagegen gefiel mir meist ganz gut, wenn ich etwas davon im Radio gehört habe. Allerdings nie so gut, dass ich mal ein komplettes Album gehört hätte. Von seinen Skandalen und anderen Lebensereignissen habe ich such nicht viel mitbekommen. Trotzdem war mir, als ich den Trailer zu seine. Biopic das erste Mal sah sofort klar, dass ich diesen Film sehen muss. Und tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht. Williams als Schimpansen darzustellen ist ein gewagter, aber gelungener und sinnvoller Move (und toll umgesetzt). Seine großen Hits im Film in Form von für die Handlung bedeutsamen Musicalnummern unterzubringen ebenso. Auf jeden Fall ist Better Man dadurch ein weit interessanterer Film als z. B. Back to Black (Sam Taylor-Johnson, 2024).

    September 5 – The Day Terror Went Live (Tim Fehlbaum, 2024)

    Fehlbaums Spielfilmdebut Hell (2011) hatte mich damals ziemlich begeistert, schon deshalb wollte ich sein aktuelles Werk sehen, ohne auch nur einen Trailer zu kennen. Und der Gang ins Kino hat sich absolut gelohnt. Den Terror bei den Olympischen Spielen 1972 konsequent nur aus der Sicht des Sportteams des US-Senders ABC zu zeigen ermöglicht ganz andere Themen als eine Präsentation aus Sicht der Terroristen, der Sportler, der Funktionäre oder der Polizei. Hier geht es um die Verantwortung der Medien, um die Frage, wie weit diese selbst Akteure im Weltgeschehen sind. Dadurch und durch die Einheit des Raumes ist der Film freilich extrem dialoglastig. Die ‚Action‘ passiert draußen und wird höchstens kurz im Hintergrund auf Monitoren sichtbar. Das tut dem Film gut, sorgt aber leider nicht dafür, dass er ein so großes Publikum erhält, wie er es verdient hätte.

    zuletzt geändert von motoerwolf

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    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
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    #12433425  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    cleetusBei der Kutschfahrt habe ich lang gehadert, ob man vom Immobilienmakler normal logische Verhaltensmuster erwarten darf. Er weiß ja selbst nicht dass er in einem Vampirfilm mitspielt und wenn mir unwissend mitten im rumänischen Wald eine Kutsche mit vier schwarzen Pferden ohne Kutscher über den Weg fahren würde und wie von Geisterhand anhält, steigt man dann da ein? Zumal später im Gespräch mit Dafoe klar gemacht wird, dass Übersinnliches in der Gesellschaft als komplett absurd gilt.

    Ich kenne mich mit dem rumänischen ÖPNV nicht wirklich aus, würde mich aber mit Wonne in eine stylish-schwarze Kutsche werfen, nur um der gemeinen Landbevölkerung zu entkommen. (Das war tatsächlich meine Lieblingsszene im Film. Zumindest bis zu dem Moment, als Eggers dachte, es sei gut, so ein breitgetretenes Klischee wie diese Wölfe einzusetzen.)

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #12433585  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

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    Gestern ein phantastisches double feature:

    Zum Einstieg die erste Begegnung mit dem grossartigen The Big Heat (USA 1958) von Fritz Lang, und davor nochmal eine sehr unterhaltsame Einführung von Pamela Hutchinson – dieses mal etwas umfassender, eine Tour d’Horizon über die Columbia Studios, ihre Geschichte. (Die aktuelle Reihe ist eine eine Auswahl der Columbia-Reihe, die letzten Sommer beim Festival in Locarno lief und trägt auch deren Titel, „The Lady with the Torch: Columbia Pictures 1934 – 1958“.)

    Danach die nächste Runde beim Stummfilmfestival: A Cottage on Dartmoor (SE/GB 1929), mit dem es Anthony Asquith wohl tatsächlich gelungen ist, Hitchcock auf dem Gebiet des Suspense zu schlagen (hat halt kaum wer gemerkt damals) – ein phantastischer Film! Begleitet hat ihn Neil Brand am Flügel und der ist ja einer der Meister des Fachs … glaub es gibt nur noch einen Stummfilm, den ich schaffen werde – schade, aber es war schon mit den bisher gesehenen Filmen mal wieder toll, das Stummfilmfestival!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12435485  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

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    Beiträge: 68,341

    Nach dem grossartigen Noir von Lang gerade noch einen alten Klassiker zum ersten Mal gesehen (beide 35 mm – immer noch das Beste!) – und ich ringe noch ein wenig um Atem: Only Angels Have Wings (USA, 1939) von Howard Hawks.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12435495  | PERMALINK

    shanks

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    Beiträge: 16,080

    Neid! Mein liebster Hawks. :heart:

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    Es ist Breitling, scheiß auf deine Aldi-Uhr / Auf meinem nächstem Cover halt ich das Excalibur
    #12435531  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,341

    shanksNeid! Mein liebster Hawks.

    Das wird er nicht – aber boah, ist der Film spannend. So nach ner halben Stunde hielt ich quasi den Atem an, bis zum Schluss. Und Jean Arthur ist phantastisch!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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