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Zuletzt gesehen:
Blink Twice (Regie: Zoë Kravitz – USA, 2024) 4/10
Suitable Flesh (Regie: Joe Lynch – USA, 2023) 7/10
B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin 1979-1989 (Regie: Jörg A. Hoppe/Klaus Maeck/Heiko Lange/Miriam Dehne – Deutschland, 2015) 8,5/10
Boy Kills World (Regie: Moritz Mohr – Südafrika/USA/Deutschland, 2023) 7,5/10
Peaches Does Herself (Regie: Peaches – Deutschland, 2013) 6,5/10Zoë Kravitz täuscht einen gesellschaftskritischen Film an, um dann doch ganz die Tochter ihres Vaters zu sein: Alles scheint aufgesetzt, alles wirkt hohl – genau wie der „Rock“ von Lenny Kravitz. Ihre Schlussfolgerung, die Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnisse zu zementieren, wenn nur genug genehme Personen herrschen, ist besonders lachhaft. Nepomuckefuck.
Ausführend produziert von Brian Yuzna, gewidmet dem 2020 verstorbenen Stuart Gordon: In Suitable Flesh serviert uns Joe Lynch das Erwartbare und lässt sich lange Zeit bis seine Hommage in Gang kommt. Dann trifft er aber fast alle richtigen Noten und beschert einen Low-Budget-Lovecraft-Spaß in Gordons und Yuznas Fahrwasser.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Highlights von Rolling-Stone.deVon Can bis Novalis: Das ultimative Who’s Who im Krautrock
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Eine Welt ohne Hoffnung: „Sieben“ von David Fincher
WerbungDouble Feature im Kino gestern – geballte Frauenpower:
Craig’s Wife (Dorothy Arzner, USA 1936) – endlich die Chance, mal einen Film von Dorothy Arzner zu sehen – und was für einen! Abgründig, subversiv, doppelbödig … immer wieder atemberaubend, besonders der Auftritt von Rosalind Russell.
True Love (Nancy Savoca, USA 1989) – und danach schon Teil 2 von leider nur 3 der aktuellen kleinen Nancy Savoca-Reihe, auch wieder mit passendem Vorfilm, „Renata“ (USA 1982, s/w, 16 min). Ein weiterer hervorragender Film – und nicht nur Savocas Langfilm-Debut sondern auch das der meisten Hauptdarsteller*innen, von denen ein paar später in „The Sopranos“ mitwirkten.
Ich hoffe, dass ich es in zwei Wochen auch noch in „Household Saints“ schaffe … die anderen beiden (?) Kinofilme von Savoca fehlen leider, aber ich verstehe den Fokus auf die drei ersten (plus als Beigabe die zwei Kurzfilme, die sie davor während des Studiums drehte) schon.
https://filmpodium.ch/reihen-uebersicht/58132/nancy-savoca-komoedien-gegen-den-strich-erzaehlt--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #160: Barre Phillips (1934-2024) - 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbapfingstluemmel…. Alles scheint aufgesetzt, alles wirkt hohl – genau wie der „Rock“ von Lenny Kravitz.
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Well, he puts his cigar out in your face just for kicks Contre la guerreWie fast immer um die Weihnachts-/Neujahrszeit:
Die Lederstrumpferzählungen (Jean Dréville, Pierre Gaspard-Huit, 1969)
Der Wildtöter
Der letzte Mohikaner
Das Fort am Biberfluss
Die PrärieDiese Kultserie aus meinen Kindheitstagen begeistert mich auch heute noch.
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!Außerdem gesehen:
Holidays – Surviving Them Is Hell (Regie: Kevin Smith/Gary Shore/Scott Stewart/Nicholas McCarthy/Dennis Widmyer/Kevin Kölsch/Sarah Adina Smith/Anthony Scott Burns/Adam Egypt Mortimer – USA, 2016) 7/10
Im Zuge des Slasher-Booms der frühen 1980er dürfte, im Fahrwasser von Halloween und Friday the 13th, so ziemlich jeder denkbare Feiertag schon verwurstet worden sein. Deshalb rechnete ich in dieser Horror-Anthologie auch eher mit launischem Killer-stalkt-Teens-Material und war nicht auf Supercreep Osterhasenjesus gefasst, dessen Stigmata Küken gebären. Fuckin‘ hell!
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Im TV bzw. aud DVD / BD:
Olaf Jagger (Heike Fink, 2023)
Olaf Schubert (Olaf Schubert) entdeckt in dieser Mockumentary, dass seine Mutter 1965 auf dem ersten Konzert der Rolling Stones in Deutschland war. Und nicht nur das, sie hat sogar ein Interview mit Mick Jagger geführt. Da die Schunerts in der DDR lebten, ist das natürlich ungewöhnlich. Neugierig geworden geht er der Sache nach und erkennt langsam, dass er vielleicht sogar ein Sohn Jaggers sein könnte.
Eine herrlich absurde Geschichte, die die Absurditäten des Stasi-Staates mit der Absurdität eines (vermeintlichen?) Nepobabys mischt.Der Stadtneurotiker (Annie Hall, Woody Allen, 1977)
Was soll ich dazu schreiben, was nicht längst tausendfach geschrieben wurde? Zu Recht ein Klassiker.Breaking Surface – Tödliche Tiefe (Breaking Surface, Joachim Hedén, 2020)
Beim Tauchen wird eine von zwei Schwestern unter einem Stein eingeklemmt. Da wird recht schnell die Luft dünn. Anders geht es dem Film, der solide inszeniert ist und die Spannung hoch hält.Der Tod zählt keine Dollar (La morte non conta i Dollari, Riccardo Freda, 1967)
Eigentlich ist der Film einfach nur ein recht generischer Western um Rache an einer Banditenbande. Doch im letzten Drittel gibt es einen schönen Plottwist. Da der Film auch schön anzusehen ist und die Schauspieler ihre Sache gut machen, liegt er insgesamt leicht über dem Durchschnitt. Allerdings ist er trotz seiner Herkunft näher am amerikanischen als am typischen Italowestern. Den Figuren fehlt das Ambivalente, die Gewalt ist vergleichsweise harmlos dargestellt.Little Monsters (Abe Forsythe, 2019)
Lupita Nyong’o spielt in dieser Zombiekomödie eine Vorschullehrerin, deren Ausflug mit ihrer Klasse dummerweise mitten in einem Zombieüberfall endet. Außer den Zombies muss sie sich noch mit einem aufdringlichen Vater und einem widerwärtigen Entertainer für Kinder (etwa so wie Charlie „Waffles“ Harper in TAAHM, nur ohne jeden Charme) herumschlagen. Der Film ist mehr auf der Comedyseite als auf der des Horrors, was für mich zumindest völlig in Ordnung geht.Im Kino:
Heretic (Scott Beck / Bryan Woods, 2024)
Der Film zum I saw the light-Thread. Zwei Mormonen-Schwestern landen bei einem angeblich an ihrem Glauben interessierten Mann, folgen ihm in sein Haus und gehen ihm damit in die Falle. Die erste Hälfte des Films bezieht ihre Spannung ausschließlich aus tollen Dialogen über Religionen und Weltanschauungen. Dabei schafft es Hugh Grant mühelos eine extrem bedrohliche Atmosphäre aufzubauen, ohne das er jemals tatsächlich aggressiv auftritt. Im Gegenteil, seine Freundlichkeit macht dem Zuschauer mehr Unbehagen, als wenn er Kettensägen schwingend hinter den beiden jungen Frauen her laufen würde. In der zweiten Hälfte des Films kommen dann klassische Horrorelemente einschließlich etwas Gewalt ins Spiel. Das ist immer noch spannend und gut gespielt, doch der eigentliche Höhepunkt ist in meinen Augen die erste Hälfte.
Mich ärgert immer noch, dass ich diesen Film nicht im Dezember als Jahresabschluss gesehen habe, statt des faden Bagman.Nosferatu – Der Untote (Nosferatu, Robert Eggers, 2024)
Starkes Remake von Eggers. Optisch passt sein Stil ja eh zur Vorlage, in gewisser Weise ist der Film also ein Match made in Heaven. Ich bedauere zwar immer noch, dass die Rolle der Ellen Hutter nicht wie ursprünglich geplant von Anya Taylor-Joy gespielt wurde, aber das ist in erster Linie meinem Faible für sie geschuldet, nicht etwa einer schlechten Leistung von Lily-Rose Depp.
Scheinbar war ich nicht der einzige, den der Film von Beginn an gefesselt hat. Obwohl die Vorstellung gut besucht war, konnte man buchstäblich eine Nadel fallen hören. Mit den ersten Bildern habe alle Zuschauer tatsächlich das Knabbern und Reden eingestellt. Auch in der Beziehung eines der schönsten Kinoerlebnisse seit längerer Zeit.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famethegreenmenalishiUnternehmen Petticoat mit Cary Grant, Tony Curtis , sensationell lustig … wie fast jeder Film mit Cary Grant
Einer meiner absoluten Lieblingsfilme, schon seit Kindheitstagen. Vor einigen Jahren dann die Offenbarung, dass ich den Film nur in einer gekürzten deutschen TV-Fassung kannte. Ein hoch auf die modernen Zeiten, in denen solche Fehler endlich repariert werden.
pfingstluemmel
Blink Twice (Regie: Zoë Kravitz – USA, 2024) 4/10
[…]
Zoë Kravitz täuscht einen gesellschaftskritischen Film an, um dann doch ganz die Tochter ihres Vaters zu sein: Alles scheint aufgesetzt, alles wirkt hohl – genau wie der „Rock“ von Lenny Kravitz. Ihre Schlussfolgerung, die Unterdrückungs- und Ausbeutungsverhältnisse zu zementieren, wenn nur genug genehme Personen herrschen, ist besonders lachhaft. Nepomuckefuck.In der Tat ein übler Streifen. Ich dachte, ich hätte hier im Thread davor gewarnt, eine Suche liefert aber kein Ergebnis.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameHast du, motoerwolf.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.latho
motoerwolfDie drei Musketiere (The Three Musketeers, George Sidney, 1948) Gestern habe ich diese Verfilmung von Dumas Roman zum ersten Mal gesehen und bin sehr angetan. Von den Fassungen, die ich kenne, ist Sidneys Film sogar die beste, knapp vor Lesters 1973er Werk. Gene Kelly ist als d’Artagnan wunderbar anzusehen, besonders in seinen Kampfszenen, die bei Kelly mehr wie Tänze wirken.
Zustimmung. Auch bei mir knapp vor Lester, wobei ich die französischen Verfilmungen aus den 60ern noch nicht kenne. Und ja, Kelly ist perfekt für die Rolle, Duvivier hat das ja in seinem wundervollen Fanfan der Husar mit Gérard Philipe ebenso gemacht.
motoerwolf Durch seine diesbezüglichen Fähigkeiten kann Sidney lange, ungeschnittene Einstellungen zeigen, ohne dass diese selbst dem heutigen Zuschauer langweilig werden. Hier zeigt sich, dass ein Schnittgewitter gar nicht nötig ist, um Dynamik und Action zu erzeugen, sondern dass im Gegenteil eine völlig Aufnahme, die dem Zuschauer Orientierung und Übersicht bietet, der Hektik vieler moderner Kampfszenen sogar überlegen sein kann.
Wie man Dynamik ohne wilde Schnitte erzeugt, ist immer noch mein Lieblingsfilm Die sieben Samurai leuchtendes Beispiel.
motoerwolf Auch sonst ist der Film optisch sehr gelungen, ich mag ja allein schon die Technicolor-Optik sehr. Ein wenig seltsam muten aus heutiger Sicht freilich die Beziehungen der Geschlechter zueinander an. Verliebtheit ist hier eigentlich fast immer eher Geilheit, sexuelle Untreue für beide Geschlechter geradezu normal. Kein Problem für mich, aber verwunderlich, ein solches Verhalten in einem Film dieser Zeit so sorglos präsentiert zu bekommen.
Der Film spielt in Paris! Ernsthaft: die Vorlage ist von Dumas, zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Da gab es zwar schon (einige Zeit) bürgerliche Moral, aber Dumas entstammte nicht gerade einer bürgerlichen Familie (Vater halb schwarz). Und mit dieser Art „historischer Akkuratesse“ konnte man ja Bücher verkaufen. Was den König Louis XIII. anging: so unfähig war er nicht, immerhin hielt er die Adelsopposition, die Fronde, lange in Schach, erst als er starb und sein Sohn Ludwig Nr. 14 noch zu jung war gab es Probleme. Sicher war der französische Staat zu der Zeit nicht, neben dem aufrührerischen Adel (die Bretagne war zB erst kurz vorher zu Frankreich gekommen) gab es ja auch noch einen großen Anteil von Protestanten. Diesem „Problem“ nahm sich Richelieu an – sehr zum Glück von einigen deutschen Städten, Berlin zum Beispiel, die die Flüchtlinge aufnahmen.
motoerwolf Ansonsten bleibt zu sagen, dass ich etwas traurig bin, kein wirkliches Talent zum Schreiben zu haben, sonst würde ich gerne ein Drehbuch verfassen mit dem Titel Richelieu, in dem die gleiche Geschichte aus seiner Sicht erzählt wird. Denn es gäbe gute Argumente, ihn anders denn als Schurken darzustellen, insbesondere, wenn man nicht den Fehler macht, moderne Forderungen an seine Moral und seine Art, Politik zu betreiben stellt. Denn natürlich darf man berechtigt die Frage stellen, ob ein eher unfähiger, von seiner Frau gehörnter König wirklich ein guter Herrscher ist. Besonders wenn dessen Frau, vor die sich der König immer wieder schützend stellt, ein Verhältnis mit einem ausländischen Herrscher hat, der tatsächlich bereit ist, wegen ihr einen Krieg gegen Frankreich zu entfesseln (BTW, die Arschlochhaftigkeit dieses Moves, der unzählige Leben kostet, wird auch viel zu wenig „gewürdigt“). Auch kann man durchaus in Frage stellen, ob des Königs Verlass auf einen Haufen unsteter Raufbolde, Frauenhelden und Säufer tatsächlich eine gute Idee ist. Dagegen ist Richelieus es Attentatsauftrag gegen Buckingham, der letztlich den Krieg beendet und den Tod dahin trägt, von wo er seinen Ausgang nahm, statt weiter auf den Schlachtfeldern Soldaten zu opfern. Eigentlich ist das sogar ein ganz sympathischer Zug, in gewisser Weise.
Der Adel hatte andere Beweggründe als „Liebe“, für ihn zählte nur standesgemäße Fortpflanzung, das blaue Blut und so. Emotionale Geborgenheit holte man sich bei Geliebten (die Männer, die Frauen hatten es nicht so leicht).
Ganz vergessen, dass ich dir noch eine Antwort schulde. Im Grunde ist alles richtig, was du geschrieben hast. Aber du hast mich vielleicht ein wenig missverstanden. Ich bezog ich mich nicht auf den echten Louis XIII. oder den echten Richelieu, sondern auf deren Darstellung in den Verfilmungen (den Roman habe ich nie gelesen).
Und ich bezog mich mit meinem Kommentar zur Darstellung der Liebesbeziehungen im Film auch nicht auf die Zeit der Handlung, sondern auf 1948. Damals galt ja noch der Hays Code, und auch wenn Sex nicht zu sehen ist, so ist doch die mangelhafte Moral (aus Sicht des amerikanischen Bürgertums der Zeit) deutlich und ohne kritische Distanz dazu gezeigt.
Und nun zu etwas völlig anderem. Denn jetzt beginnt gleich die Vorstellung von
Anora (Sean Baker, 2024)
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameCary Grant: Meine Damen, zugehört! (1934)
zuletzt geändert von thegreenmenalishi--
...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo meDie letzten Tage beim Stummfilmfestival:
The Wind von Victor Sjöström (USA 1928), der letzten Sommer auch in Bologna lief, wo ich ihn aber verpasst hatte … sehr schön, das nachgeholt zu haben, denn das ist ein ganz toller Film! Live-Musik dazu gab es von Günter Buchwald (Piano, Violine), Bruno Spörri (Alt- und Sopraninosaxofon, Elektronik) sowie Frank Bockius (Schlagzeug), und das war ebenfalls stark, dem Film dienlich und doch sehr schön. Als Vorfilm gab es noch Das Wolkenphänomen von Maloja, den neunminütigen Film von Arnold Fanck (DE 1924), begleitet nur von Bockius (und vermutlich dank Olivier Assayas vielen hier zumindest in Auszügen bekannt).
Mein zweiter Besuch galt dann dem Western The Winning of Barbara Worth von Henry King (USA 1926), mit phantastischer Klavierbegleitung von André Deponds – der Lokalmatador unter den Stummfilmbegleitern, der verlässlich für hervorragende Abende sorgt … und dieses Mal schon die letzten fünf oder zehn Minuten spielte, einen Chopin-Walzer intonierte, über diesen zu improvisiere begann und einige andere Evergreens ansteuerte, bevor es dann eine längere Einleitung zum Film und zu Henry King gab (dessen „Stella Dallas“ 2023 eine wunderbare Entdeckung in Bologna war). Der deutsche Titel des ebenfalls sehr tollen Films, „Entfesselte Elemente“, ist auch das Motto des diesjährigen Stummfilmfestivals … leider schaffe ich es nicht mehr in viele Vorstellungen … gestern gab’s J. B. L. Noels „The Epic of Everest“ und danach ein Gespräch mit Reinhold Messner, und das war ausverkauft, bevor ich mich entscheiden konnte … aber heute gehe ich zu Hitchcocks „The Manxman“ (1929, sein letzter Stummfilm), auch wieder mit Live-Musik und zudem einer kurzen Einführung von Pamela Hutchinson.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #160: Barre Phillips (1934-2024) - 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaZuletzt gesehen:
Never Let Go (Regie: Alexandre Aja – USA, 2024) 6,5/10
Boccaccio ’70: International Version with 3 Segments (Regie: Federico Fellini/Luchino Visconti/Vittorio De Sica – Italien, 1962) 7,5/10
Nosferatu (Regie: Robert Eggers – USA, 2024) 6/10War das wirklich ein Film von Robert Eggers? Bis auf die charakteristische Schriftart in Untertiteln und Credits findet sich wenig in Nosferatu, das einen sofort an frühere Filme des Regisseurs denken lässt. Im Gegenteil, wir haben es mit einem konventionellen Genreprodukt zu tun, das es sich nicht nehmen lässt, auch abgeschmackte Horrorstandards zu inszenieren. Gewiss, hier und da gibt es ein paar schöne Einstellungen, besonders Kutsch- und Bootsfahrten erregen kurzzeitig Aufsehen, bevor sich das Remake wieder brav auf gewöhnliche Pfade zurückzieht.
Die leblose Großbürgerwelt der Reeder bleibt den ganzen Film über ein Ärgernis, anschließend daran die unauffälligen Schauspielversuche. Nur Willem Dafoe bringt mit seiner koboldhaften Art etwas Tempo in den Film, leider gezielt am erhofften Ton vorbei. Ebenso wie der Soundtrack – und die oft unfreiwillig komischen Dialoge, die mancher Szene eine Trash-Aura verleihen. Nosferatu selbst stellt nie eine Bedrohung dar, er wirkt wenig charismatisch und erfüllt die Rahmenbedingungen des Genres, selbst wenn Murnau und Herzog offensichtlichst zitiert werden. Im allerletzten Bild darf er nekromantisch schwelgen wie bei Jörg Buttgereit. Als Genrefilm vollkommen in Ordnung, von Robert Eggers habe ich jedoch deutlich mehr erwartet.--
Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Bei der Kutschfahrt habe ich lang gehadert, ob man vom Immobilienmakler normal logische Verhaltensmuster erwarten darf. Er weiß ja selbst nicht dass er in einem Vampirfilm mitspielt und wenn mir unwissend mitten im rumänischen Wald eine Kutsche mit vier schwarzen Pferden ohne Kutscher über den Weg fahren würde und wie von Geisterhand anhält, steigt man dann da ein?
Zumal später im Gespräch mit Dafoe klar gemacht wird, dass Übersinnliches in der Gesellschaft als komplett absurd gilt.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockBest of 2024*:
1. Kneecap (Rich Peppiatt)
2. How To Have Sex (Molly Manning Walker)
3. All We Imagine As Light (Payal Kapadia)
4. Love Lies Bleeding (Rose Glass)
5. The Zone of Interest( Jonathan Glazer)
6. Bird (Andrea Arnold)
7. Emilia Pérez (Jacques Audiard)
8. C’è ancora domani (Paola Cortellesi)
9. Dìdi( Sean Wang)
10. Joan Baez: I Am A Noise (Miri Navasky, Maeve O’Boyle, Karen O’Connor)
11. A Real Pain (Jesse Eisenberg)
12. Perfect Days (Wim Wenders)
13. Une langue universelle (Matthew Rankin)
14. Devo (Chris Smith)
15. MaXXXine (Ti West)
16. La Chimera (Alice Rohrwacher)
17. The Outrun (Nora Fingscheidt)
18. Gondola (Veit Helmer)
19. Late Night With The Devil (Colin Cairnes, Cameron Cairnes)
20. Poor Things (Yórgos Lánthimos)*Premiere 2023 oder 2024, 2024 gesehen
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"fifteenjugglersBest of 2024*: […]
Viele starke Filme in der Liste. Ein paar davon stehen bei mir noch aus. Unter anderem Emilia Pérez (Jacques Audiard). Magst du dazu ein paar Worte schreiben, gerne mit einem Fokus auf die aktuellen Vorwürfe, der Film sei rassistisch und die Darstellung eines Transmenschen sei rückschrittlich. Ist da in deinen Augen etwas dran oder ist das einfach das Geblöke der üblichen Verdächtigen, das inzwischen immer ertönt?
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame -
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