Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
Anora (Sean Baker, 2024)
Ein russisches Nepobaby heiratet in den USA recht spontan eine ‚erotische Tänzerin‘. Was anfängt wie eine entkitschte Version von Pretty Woman kippt bald von der Romanze hin zum Drama, wenn sich die Familie des jungen Mannes wenig begeistert von seiner Wahl zeigt. In den sich dadurch ergebenden Verwicklungen erweist sich die Titelheldin Anora als in jeder Beziehung ziemlich starke Frau. Dabei ist ihr Kampf um ihre Ehe ebenso witzig wie berührend. Klare Empfehlung!
Better Man – Die Robbie Williams Story (Better Man, Michael Gracey, 2024)
Take That waren mir immer egal, Williams Solowerk dagegen gefiel mir meist ganz gut, wenn ich etwas davon im Radio gehört habe. Allerdings nie so gut, dass ich mal ein komplettes Album gehört hätte. Von seinen Skandalen und anderen Lebensereignissen habe ich such nicht viel mitbekommen. Trotzdem war mir, als ich den Trailer zu seine. Biopic das erste Mal sah sofort klar, dass ich diesen Film sehen muss. Und tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht. Williams als Schimpansen darzustellen ist ein gewagter, aber gelungener und sinnvoller Move (und toll umgesetzt). Seine großen Hits im Film in Form von für die Handlung bedeutsamen Musicalnummern unterzubringen ebenso. Auf jeden Fall ist Better Man dadurch ein weit interessanterer Film als z. B. Back to Black (Sam Taylor-Johnson, 2024).
September 5 – The Day Terror Went Live (Tim Fehlbaum, 2024)
Fehlbaums Spielfilmdebut Hell (2011) hatte mich damals ziemlich begeistert, schon deshalb wollte ich sein aktuelles Werk sehen, ohne auch nur einen Trailer zu kennen. Und der Gang ins Kino hat sich absolut gelohnt. Den Terror bei den Olympischen Spielen 1972 konsequent nur aus der Sicht des Sportteams des US-Senders ABC zu zeigen ermöglicht ganz andere Themen als eine Präsentation aus Sicht der Terroristen, der Sportler, der Funktionäre oder der Polizei. Hier geht es um die Verantwortung der Medien, um die Frage, wie weit diese selbst Akteure im Weltgeschehen sind. Dadurch und durch die Einheit des Raumes ist der Film freilich extrem dialoglastig. Die ‚Action‘ passiert draußen und wird höchstens kurz im Hintergrund auf Monitoren sichtbar. Das tut dem Film gut, sorgt aber leider nicht dafür, dass er ein so großes Publikum erhält, wie er es verdient hätte.
zuletzt geändert von motoerwolf--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame