Das Piano-Trio im Jazz

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  • #12563111  | PERMALINK

    vorgarten

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    spannend, aber soweit mag ich nicht zurückgehen. tatsächlich verlasse ich mit diesem album die 1950er:

    evans, lafaro, motian, portrait in jazz (1959)

    in den letzten tagen der 1950er aufgenommen, 1960 erschienen, und damit begann ein neue zeitrechnung des klaviertrios im jazz, oder so. abgesehen vom schönen „peri’s scope“ und dem reclaiming von „blue in green“ setzt bill evans sein neues trio hier auf das große amerikanische liedbuch an und lässt sich so vom/durch jazz porträtieren. lafaro ist großartig, motian noch ein bisschen schüchtern, aber vor allem evans selbst muss seine rolle noch finden, scheint mir. ich finde das album seit jeher eins der kältesten von ihm, aber gut, es war einiges los, gesundheitlich, außerdem kommt er aus der kind-of-blue-erfahrung hier als star heraus, das merkt man schon ein bisschen am dominanten auftreten. aber es kann auch sein, dass es an mir liegt, dass ich dem konzept hier noch nicht so richtig glaube, weil mir die emotionalität darin fehlt.

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    #12563131  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Ahmad Jamal Trio „We Kiss in a Shadow“ (Argo) 1961 …. zu diesem Zeitpunkt war das Trio zu einer telepathisch agierenden Einheit geworden …. jedesmal wieder verblüfft mich das schwerelose Spiel von Israel Crosby immens, womöglich noch mehr als jenes fast artistische Ausufern von Scott La Faro zu dieser Zeit …. dies und „At The Blackhawk“ sind Inselscheiben, in meine Liste schaffen sie es trotzdem nicht 🤯🤯 ….

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    #12563135  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgarten.

    powell, jones, jones, time waits (1958)
    everybody digs bud powell. dass sich powell und bill evans 1958 die begleiter geteilt haben, ist ja schon irgendwie witzig. in dieses album hatte ich mich im laufe der blue-note-umfrage ein bisschen verliebt, weil da wirklich die post abgeht. vielleicht das heißeste klaviertrio, das ich hier bisher gehört habe, obwohl man ja immer sagt, dass der pianist hier nicht mehr im vollbesitz usw.
    ich verstehe hier auf jeden fall, dass das aus einer anderen tradition kommt, mit den akzenten in den unteren lagen und der synkopierten time. mir macht das aber vor allem energetisch spaß.

    Gerade beim Risottokochen gehört… ist vielleicht tatsächlich mein liebstes Album von Bud Powell, wenn ich eins nennen müsste. Ich mag die dunkle Stimmung total, den Sam Jomes‘ Bass dem Album gibt. Eins dieser waschechten Hard Bop Piano Trio Alben mit einem Bebop-Pianisten (der obendrein die erste Proto-Hard Bop-Session leitete… ich sagte ja, es sei kompliziert).

    Mir leuchtet übrigens Schoenberg zu Wilson und dem frühen Tyner (mit dem ich ja lange gefremdelt hab und es – je länger desto weniger die letzten 15 Jahre oder so, der gute Einfluss von euch hier ;-) ) total ein … hatte eigentlich nicht vor, die Impulse-Alben von Tyner im Rahmen der Piano-Trio-Umfrage wiederzuhören, aber jetzt muss ich das doch tun.

    An sich wollte ich ja heute bloss rasch Marmarosa streifen und dann mit George Wallington weitermachen … aber dann kamen fast zwei Stunden Teddy Wilson dazwischen – und das war super!

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12563143  | PERMALINK

    hat-and-beard
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    Mist, auch gerade was zu Powell geschrieben, aber nicht eingeloggt gewesen und nun ist es weg.

    „Time Waits“ war mit 18 eines meiner ersten 40 Jazzalben, sehr geliebt. 15 Jahre später auf Vinyl gekauft (Classic Records-Resteverkauf bei Acoustic Sounds zu aus heutiger Sicht absurd niedrigen Preisen, was hat man alles stehen gelassen), zweimal gehört und früheres Urteil bestätigt. Es wäre mal wieder Zeit dafür.

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    God told me to do it.
    #12563153  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Die frühen Evans Alben will ich für die 50er auf jeden Fall noch hören, Jutta Hipp (kenn ich noch nicht), House of Blue Lights von Eddie Costa, Bud Powell, aber da muss ich gucken was, und Ahmad Jamal (wo ich auch noch ziemlich blank bin)

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    #12563155  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

    Registriert seit: 02.12.2013

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    Bud Powell „Indiana (Back Home in)“ (Reprise) 1963 …. in den Aufnahmen von Bud Powell in den 1960er durchbricht wiederholt strahlendes Licht das Dunkel, so wie hier mit Gilbert „Bibi“ Rovère und Kansas Fields …. btw von dieser Session aus dem Jänner 1963 gab es zahlreiche wertige Bonustracks via der Mythic Sounds Reihe ….

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12563201  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Meade Lux Lewis – Cat House Piano | Auch Boogie-Woogie-Pianisten nahmen in den Fünfzigern (oder später, aber Lewis wurde 1964 totgefahren) mal im p/b/d-Trio auf. Meade Lux Lewis ist mein liebster von denen … und hier ist er im Januar 1955 mit Red Callender (b) und Jo Jones (d) zu hören – ein Cover von David Stone Martin kriegte die Scheibe auch. Und auf der abgebildeten CD ist auch noch die etwas kurze Platte „Boogie Woogie Piano and Drums“ (ab 1956 unter dem Titel „Yancey’s Last Ride“) zu finden, die er im Juni 1954 mit Louie Bellson auch für Verve bzw. da noch für Clef eingespielt hat (hätte fast auch auf 10″ gepasst, aber 1954 war halt schon der Übergang, Granz war offenbar recht früh dran). Das Trio funktioniert erstaunlich gut, zumal Lewis nun wirklich einen Stil pflegt, der keine Begleiter braucht. Aber Jo Jones tanzt mit den Besen und Callender ist genau der richtige Mann: er hat Wumms und er wählt die richtigen Töne, wirkt immer eine Spur musikalischer als fast alle anderen, die einen ähnlichen Stil spielten. Lewis wird dadurch befreit davon, ständig alles zu füllen und spielt tatsächlich etwas weniger, kann verdichten und dann wieder sparsamer spielen … das tut der Musik gut. Als ich die CD einst kaufte, weil ich die Reihe sammelte, konnte ich damit noch nicht viel anfangen, aber längst freue ich mich sehr, sie ab und zu aus dem Regal zu ziehen.

    Von Willie „The Lion“ Smith ist übrigens später mal ein Live-Mitschnitt aus Zürich im Trio erschienen, schon von 1949 – kann man hier auch streamen:
    https://storyvillerecords.bandcamp.com/album/live-zurich-switzerland

    Und Art Hodes hat tatsächlich schon 1947 mal eine Trio-Session gemacht, mit Pops Foster und Baby Dodds für sein eigenes Jazz Records-Label. Die vier veröffentlichten Tracks (es gibt gemäss den Diskographien noch drei weitere) sind auf der Jazzology-CD „The Jazz Record Story“.

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    #12563217  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Beiträge: 69,787

    Auch noch so halb aus der Ecke … und mit Bezug zu Teddy Wilson, mit dem ich heute den Nachmittag verbrachte (und der in den Fünfzigern für Verve eine Reihe toller Trio-Sessions machte): Columbia brachte 1950/51 eine Reihe heraus, die „Piano Moods“ heisst und wie der Titel sagt nicht daran interessiert war, die Grenzen des Jazz auszuloten sondern eher in Richtung Unterhaltung schielte. In der Reihe sind aber zahlreiche hervorragende Pianisten vertreten und es ist irgendwie ganz interessant, wer hier alles zusammenfand, von Earl Hines über Teddy Wilson, Erroll Garner und Eddie Heywood bis zu Ahmad Jamal … und viele weisse Pianisten, die teils auch eher in Richtung Easy Listening gehen: Joe Bushkin, Stan Freeman, Jess Stacy, Joe Sullivan, Buddy Weed… Es gibt hier sowohl p/g/b wie auch p/b/d Trios (bei Jamal ist noch ersteres der Fall, ist ja von ganz zu Beginn seiner Karriere). Da sind gewiss keine Alben für Bestenlisten dabei, aber irgendwie wird so eine Reihe ja eine Rolle gespielt haben dabei, was sich so getan hat in der Zeit.

    https://www.discogs.com/label/417714-Piano-Moods

    Mosaic hat einen Grossteil der Aufnahmen in einer Box gebündelt (halt alle, die einigermassen jazzy sind) und noch Aufnahmen von Art Tatum beigegeben:

    Aber gut, da will ich auch nicht mehr lang verweilen … via George Wallington zurück in die frühen und mittleren Fünfziger. Mal schauen, ob sich aus diesem ganzen Unterfangen mal wirklich ein Bill Evans-Marathon ergibt … so einen habe ich seit Jahren vor, aber irgendwie fürchtet mich da auch ein wenig.

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    #12563311  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

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    TEDDY WILSON AND HIS TRIO – Mr. Wilson and Mr. Gershwin

    Teddy Wilson hat irgendwie einen ganz besonderen Platz in der Jazz Piano Geschichte. Das mit dem eigenen Perfektionismus bei Wilson ist auch ganz interessant, weil sich Wilson positiv zu Originalität im Jazz geäußert (Billie Holiday, Ruby Braff, Monk) hatte. Man kann wohl sagen, dass ihn unterschiedliche Musiker bewundert hatten (z.B. Billy Taylor, Monk, Hank Jones, Hampton Hawes, Marian McPartland u.v.a.), aber es wird trotzdem kaum noch über ihn gesprochen. Mit meiner Columbia LP bin ich zufrieden, die Verve Alben kenne ich nur vereinzelt etwas.  Und Israel Crosby, der Bassist bei Jamal, war natürlich ein erfahrener Bassist, der auch bei den Teddy Wilson All-Stars zu hören war.

    His influence was very evident in the aforementioned styles of Jamal, Hank Jones and can be very much felt on the Prestige recordings of the Red Garland trio, although Garland’s playing frequently showcased a heavier bebop sensibility. Though his touch was light, with fine left hand comping, Wilson was often hard swinging, playing concise solos cutting right to the point. Teddy Wilson continues to make for intriguing study today for historians, and musicians alike.

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