Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Das Album – tot oder lebendig?
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MistadobalinaKann ich nicht nachvollziehen. Die Musik existiert doch trotzdem. Was machst du, wenn es eines Tages gar keine physischen Tonträger mehr gibt? Hörst du dann auch keine Musik mehr?
Das weiß ich noch nicht. Aber soweit wird es eh nicht kommen, nicht zu meinen Lebzeiten.
Es ist ganz einfach so, dass ich mich weigere Musik, die es nur virtuell gibt, wahrzunehmen. Das heißt nicht, dass ich mir nicht Sachen im Netz anhöre, auf MySpace Seiten von Bands z.B. Kann ich die Musik dann aber nicht als Tonträger kaufen, wenn sie mir gefällt, interessiert sie mich nicht mehr. Man muss halt irgendwo eine Grenze ziehen. Für mich ist das die Grenze. Das ist so ähnlich wie mit den Demotapes (später CDs), die ich als Journalist oder früher als Labelinhaber zugeschickt bekomme. Die höre ich mir auch an, rezensiere sie u.U. sogar. Wenn dann aber nicht irgendwann ein offizielles Release zustande kommt, ist die Sache für mich erledigt. Nicht mehr relevant.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Highlights von Rolling-Stone.deDie 30 besten EDM-Alben aller Zeiten
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MikkoDas weiß ich noch nicht. Aber soweit wird es eh nicht kommen, nicht zu meinen Lebzeiten.
Da wäre ich nicht so sicher. Allgemein wird der CD noch eine Lebenszeit von 5-7 Jahren prognostiziert. Und mit dem Medium CD wird es auch Vinyl (als Neuware) schwer haben, sich zu behaupten, weil von diesem Nischenprodukt allein kein Händler leben kann.
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songbirdDa wäre ich nicht so sicher. Allgemein wird der CD noch eine Lebenszeit von 5-7 Jahren prognostiziert. Und mit dem Medium CD wird es auch Vinyl (als Neuware) schwer haben, sich zu behaupten, weil von diesem Nischenprodukt allein kein Händler leben kann.
Je schneller die CD verschwindet, desto besser. Dann wird Vinyl nämlich wieder eine deutlich bessere Chance am Markt haben, weil wohl mehr Leute, als einige hier denken, auf physische Tonträger Wert legen.
Allerdings befürchte ich aus genau diesem Grund, dass die CD nicht so schnell stirbt.--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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MikkoJe schneller die CD verschwindet, desto besser. Dann wird Vinyl nämlich wieder eine deutlich bessere Chance am Markt haben, weil wohl mehr Leute, als einige hier denken, auf physische Tonträger Wert legen.
Allerdings befürchte ich aus genau diesem Grund, dass die CD nicht so schnell stirbt.Halte ich mit Verlaub für Unsinn. Den Eindruck bekommst du vielleicht hier im Forum, meinetwegen von deinem nächsten Freundeskreis vermittelt. Bei der ganz breiten Käuferschicht, die nunmal die Marktentwicklung massgeblich beeinflusst, erntest du als Vinylkäufer, manchmal ja sogar als CD-Käufer, blankes Unverständnis.
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MikkoDas ist so ähnlich wie mit den Demotapes (später CDs), die ich als Journalist oder früher als Labelinhaber zugeschickt bekomme. Die höre ich mir auch an, rezensiere sie u.U. sogar. Wenn dann aber nicht irgendwann ein offizielles Release zustande kommt, ist die Sache für mich erledigt. Nicht mehr relevant.
Selbst wenn du diese Musik positiv rezensiert hast, existiert sie für dich nicht mehr? Das kann ich gar nicht glauben. All die Mühe und Kreativität der Musiker ist für dich dann nicht mehr relevant? Mit so einer Haltung verleihe ich den Plattenfirmen doch viel zu viel Macht. Ich habe hier Demos von Künstlern/Bands aus meiner Musikverlagszeit, die ich immer wieder gern höre und die mir viel bedeuten, auch wenn sich damals keine Plattenfirma dafür gefunden hat.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)songbirdHalte ich mit Verlaub für Unsinn. Den Eindruck bekommst du vielleicht hier im Forum, meinetwegen von deinem nächsten Freundeskreis vermittelt. Bei der ganz breiten Käuferschicht, die nunmal die Marktentwicklung massgeblich beeinflusst, erntest du als Vinylkäufer, manchmal ja sogar als CD-Käufer, blankes Unverständnis.
Die Erfahrung mache ich auch zunehmend. Ich glaube auch, dass sich in absehbarer Zeit niemand mehr Tonträger kaufen wird, weil viele Menschen einfach mehrere Standorte haben werden, mit Notebook und einem Koffer herumreisen, um jobmäßig flexibel zu sein. Solche Leute haben ihren iPod dabei, die kaufen sich nur noch Files und keine CDs mehr. Und stationär wird halt gestreamt. Ob man das nun toll findet oder nicht.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)MikkoJe schneller die CD verschwindet, desto besser. Dann wird Vinyl nämlich wieder eine deutlich bessere Chance am Markt haben, weil wohl mehr Leute, als einige hier denken, auf physische Tonträger Wert legen.
Allerdings befürchte ich aus genau diesem Grund, dass die CD nicht so schnell stirbt.Da ist wohl eher der persönliche Wunsch der Vater des Gedankens.
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[kicks sagt:] ( schon alleine dass da keine Nüsse drin sind zeigt dass es ein allgemeiner check is )MistadobalinaSelbst wenn du diese Musik positiv rezensiert hast, existiert sie für dich nicht mehr? Das kann ich gar nicht glauben. All die Mühe und Kreativität der Musiker ist für dich dann nicht mehr relevant? Mit so einer Haltung verleihe ich den Plattenfirmen doch viel zu viel Macht. Ich habe hier Demos von Künstlern/Bands aus meiner Musikverlagszeit, die ich immer wieder gern höre und die mir viel bedeuten, auch wenn sich damals keine Plattenfirma dafür gefunden hat.
Nicht mehr existent, ist zu hart. Aber in einem gewissen öffentlichen Sinn nicht relevant. Ich hätte auch niemals die Palm Springs Single „Blood & Water“ in eine Liste genommen, so wie Wolfgang es getan hat. Der Track ist imgrunde unveröffentlicht. Dennoch kann ich ihn natürlich lieben, was mir bei einem physischen Tonträger, noch dazu bei einer so einzigartig und liebevoll gestalteten 7″45, viel leichter fällt, als bei einem Soundfile auf meiner Festplatte oder einer gebrannten CD.
Ich habe ebenfalls eine Sammlung von großartigen Demos, die nie veröffentlicht wurden. Vielleicht mache ich mal ne Stone.fm Sendung damit. Aber ich würde niemals auf die Idee kommen, diese Musik in einer meiner Fave Listen zu nennen. Welchen Sinn hätte das auch, da es ja niemand nachvollziehen kann.
Mit Download only Musik ist es natürlich etwas anderes. Ich für meinen Teil habe aber beschlossen, dieser Entwicklung nicht dadurch Vorschub zu leisten, dass ich sie akzeptiere.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!1.) Mistadabollina beschreibt ganz richtig, es ist eine Frage des Kopfes bzw., der Rezeption. Wenn aber eine CD/LP bei mir Begeisterung auslöst, bei mir Nachdenklichkeit auslöst, bei mir Freude, Trauer…entsteht, so ist es eben nicht egal, ob eine CD auf dem Boden rumliegt, ob die Musik auf einer Datenbank rumfährt, ob sie von einer bekritzelten gebrannten CD stammt oder nicht.
2.) Nein, ich kann eben nicht trennen woher eine Musik kommt, sobald ich weiß dass sie aus dem Laptop kommt, verliert sie an Wert. Nochmal: Bevor ich eine CD/LP höre, erstehe ich sie zunächst (eine sehr bewusste Entscheidung, da sie Geld kostet) – und bevor ich sie auflege betracht ich sie, überlege, greife zu einer anderen, nehme sie aus der Hülle heraus – alles sehr bewußte Entscheidungen und eine ganzheitliche Erfahrung. Es ist nicht dasselbe wenn ich etwas anklicke.
3.) Zu einem Album gehört seine physische Abgegrenztheit, es ist ein in sich geschlossenes Werk (mit Cover, Hülle….. und nur dann nehme ich es als solches war).
4.) Genauso ist die Produktion von Musik eine sehr physische Angelegenheit, ich empfinde es als zutiefst unnatürlich, wenn dies im Träger derselben keine Entsprechung findet.
5.) Nein, ich selbst habe keine Mixtapes und höre bewußt Musik fast ausschließlich zu hause auf meiner Anlage (mein Bedürfnis dies in einer beliebigen Reihenfolge, überall und jeder Zeit zu tun hält sich stark in Grenzen).--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
MikkoRein virtuelle Alben kann ich mir natürlich auch als geschlossene Werke mit einer bestimmten Intention des Künstlers vorstellen und sie so hören.
das ist eben der Punkt, in dem du meiner Meinung nach viel zu viel interpretierst. Alben sind etwa 40min lang gewesen, weil es technisch machbar war und auf das Medium passte. Danach waren Alben bis zu 70min lang, eben weil es technisch machbar war und auf das Medium passte. Das „geschlossene Werk“ mit einer „Intentention“ ist reines Wunschdenken. Die Reihenfolge der Songs eben festgelegt, weil es technisch nicht anders geht – irgendwann lange nach dem Aufnahmeprozess so zusammengewürfelt, das es sich gut anhört.
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Mikko…. Dennoch kann ich ihn natürlich lieben, was mir bei einem physischen Tonträger, noch dazu bei einer so einzigartig und liebevoll gestalteten 7″45, viel leichter fällt, als bei einem Soundfile auf meiner Festplatte oder einer gebrannten CD…
Zwischen liebevoll gestalteter 7″ und selbstgebrannter CD gibt es aber noch etwas, nämlich liebevoll gestaltete CDs inkl. Booklet.
Deine Äußerung zur Entwicklung der CD halte ich für Wunschdenken Deinerseits. Und warum sollte zum Glück die CD verschwinden? Wessen Glück sollte das sein?
Genauso wenig glaube ich aber auch, daß in Zunkunft Musik ausschließlich runtergeladen wird, wie Mista es vorhersagt. Das klingt für mich genauso wie die Prophezeiung vor Jahren, daß eBooks die normalen „analogen“ Bücher ablösen werden.--
Vielleicht sollte man allgemein eher versuchen, den neuen bzw. kommenden Tonträgern (in welcher Art auch immer sie kommen mögen) das beste abzugewinnen. In den letzten Jahrzehnten gab es bereits große Wandlungen im Tonträgerformat, die Welt hat sie überlebt und dreht sich weiter.
Die herkömmliche CD wird ganz sicher abgelöst, aber das heißt noch lange nicht, daß es keinen Ersatztonträger in physischer Form gibt. Der mag zwar nicht mehr in den Massen verkauft werden, wie die CD oder das Vinyl in den jeweiligen besten Zeiten, aber verschwinden werden physische Tonträger meiner Ansicht nach noch etliche Jahre nicht. Ebenso wenig werden grundsätzlich in sich geschlossene Alben vom Markt verschwinden. Vielleicht wird es weniger davon geben, weniger konzeptionell erstellte Alben, wer weiß.
Daß die Technik nun einmal rapide voran schreitet, ist nicht aufzuhalten und soll auch gar nicht aufgehalten werden. Jammern und Klagen hift da auch nichts, auch nicht das Schimpfen auf die ach so wenig wirklich an Musik interessierte Mp3-Generation, das ist letztendlich immer wieder aufgewärmter kalter Kaffee. Es sei denn, man möchte sich auf biegen und brechen als die einzig wahre verbliebene Elite darstellen, die nur dann jemanden als Gleichen unter Gleichen akzeptiert, wenn man mit glänzenden Augen „Haptik Haptik Haptik“ stöhnt.--
[kicks sagt:] ( schon alleine dass da keine Nüsse drin sind zeigt dass es ein allgemeiner check is )@ mick: maestro, guten tag auch!
ich glaube auch nicht, dass der physische tonträger auf nimmerwiedersehen verschwinden wird, zumindest in absehbarer zeit nicht. und letztlich ist es ja auch vollkommen wurscht, welcher tonträger, also ob platte, cd, oder von mir aus usb-stick oder speicherkarte. was das haptische vergnügen ausmachte, das war zu allen zeiten die verpackung. oder hat schon mal jemand im sessel gehockt und verzückt das schwarze vinyl betrachtet?
so lange es so etwas ähnliches wie alben, songsammlungen oder musikalische werke in sonstigem format geben wird, wird es auch menschen geben, die dieses werk – auf welchem tonträger es auch immer gespeichert sein mag – dann besitzen wollen. und zwar nicht nur als datenmasse aufm ipod, sondern als physisch vorhandenen „besitzkörper“ (äh, kann man das so sagen?).
ist doch einfach hübsch, wenn ich die 10, 12 neuen lieder von meinem lieblingskünstler in der hand haben kann und mich dafür nicht vor den computer hocken oder auf ein mini-display linsen muss.
ich schätze, das wird der mensch noch eine weile zu schätzen wissen.apropos, mick: was machen die schularbeiten?
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Hier noch zwei Zitate von anderer Seite:
a ) „Meiner Ansicht nach entsteht Popmusik überhaupt erst darüber, dass das Visuelle..und die Musik in in bestimmten kulturellen Formationen zusammenfinden.“
Zu MP3: „Dann ist es keine Popmusik mehr sondern Musik-Musik.“
b) „An dem Format, das es vorher auf Vinyl gab und das zwei klar getrennte Seiten hatte, ist sehr lange gearbeitet woren. Es hat seine Zeit gedauert, bis es für dieses Format bestimmte Daramaturgie-Konventionen gab…Dass Musiker sich nach wie vor auf diese Konvention beziehen, liegt daran, dass diese musikalisch kulturelle Struktur im Hintergrund noch als Konstante wirkt….so hat das Popalbum den Formatsprung auf CD überstanden.“ (Diedrich Diederichsen, in: Spex, September/Oktober 2007, S. 62 ff.)--
Mick67
Genauso wenig glaube ich aber auch, daß in Zukunft Musik ausschließlich runtergeladen wird, wie Mista es vorhersagt.Wir sprechen uns in zwanzig Jahren wieder. Ich kenne jetzt schon Kids, die kennen Tonträger nur noch von Abbildungen.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857) -
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