Re: Das Album – tot oder lebendig?

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staggerlee

Registriert seit: 04.02.2007

Beiträge: 738

1.) Mistadabollina beschreibt ganz richtig, es ist eine Frage des Kopfes bzw., der Rezeption. Wenn aber eine CD/LP bei mir Begeisterung auslöst, bei mir Nachdenklichkeit auslöst, bei mir Freude, Trauer…entsteht, so ist es eben nicht egal, ob eine CD auf dem Boden rumliegt, ob die Musik auf einer Datenbank rumfährt, ob sie von einer bekritzelten gebrannten CD stammt oder nicht.
2.) Nein, ich kann eben nicht trennen woher eine Musik kommt, sobald ich weiß dass sie aus dem Laptop kommt, verliert sie an Wert. Nochmal: Bevor ich eine CD/LP höre, erstehe ich sie zunächst (eine sehr bewusste Entscheidung, da sie Geld kostet) – und bevor ich sie auflege betracht ich sie, überlege, greife zu einer anderen, nehme sie aus der Hülle heraus – alles sehr bewußte Entscheidungen und eine ganzheitliche Erfahrung. Es ist nicht dasselbe wenn ich etwas anklicke.
3.) Zu einem Album gehört seine physische Abgegrenztheit, es ist ein in sich geschlossenes Werk (mit Cover, Hülle….. und nur dann nehme ich es als solches war).
4.) Genauso ist die Produktion von Musik eine sehr physische Angelegenheit, ich empfinde es als zutiefst unnatürlich, wenn dies im Träger derselben keine Entsprechung findet.
5.) Nein, ich selbst habe keine Mixtapes und höre bewußt Musik fast ausschließlich zu hause auf meiner Anlage (mein Bedürfnis dies in einer beliebigen Reihenfolge, überall und jeder Zeit zu tun hält sich stark in Grenzen).

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