Christiane Rösinger

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  • #10065905  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

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    Mich als als Berliner spricht der Text von Berlin natürlich besonders an. :mrgreen:  Trotzdem wundert es mich, denn Rösinger ist eine der wenigen sehr guten Texterinnen in Deutschland.

    Aber so ist das manchmal, das einem eigentlich ähnliches dann doch nicht gefällt. Ja, Panik finde ich zum Beispiel nicht so dolle, Rösinger, Almut Klotz, Britta und die Lassie Singers dagegen super.

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    #10088591  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Nicht mehr ganz taufrisch, aber natürlich weiterhin erhellend: http://www.zeit.de/2012/15/Rettung-Christiane-Roesinger EIn Interview mit Christiane Rösinger.

     

    Noch 12 Tage bis zum neuen Album.

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    #10097651  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,878

    Hier ein kurzes feature im Deutschlandradio Kultur:

    http://www.deutschlandradiokultur.de/christiane-roesinger-lieder-ohne-leiden-oh-gott-falten.2177.de.html?dram%3Aarticle_id=379431

    An diesem Freitag, dem 24.02.2017 erscheint das neue Album.

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #10106835  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,878

    Habe Lieder ohne Leiden direkt beim Label Staatsakt bestellt. War gestern in der Post.

    Noch nicht wirklich aufmerksam angehört, aber erster Eindruck ist wie immer bei der Rösinger:

    Alles Essig, alles Mist,
    Wenn du aus Schwermut Forest bist

    (aus: Joy Of Ageing)

    ;-)

    Noch was: Weil ich bei Staatsakt bestellt habe, bekam ich auch einen Newsletter. Darin folgende Erkenntnis:

    DIE NACHTEILE GROSSER BANDS

    BEATLES: Die Anfangsphase
    ROLLING STONES: Ihre Endphase (seit 1974)
    U2: Bono und The Edge
    NIRVANA: Wuschen sich zeitlebens zu wenig
    AC/DC: Stecken ihr Geld in Geldgeschäfte
    LED ZEPPELIN: Klamotten zu viril
    MOTÖRHEAD: Pissen sich gegenseitig nicht mal ins Maul, wenn die Zähne brennen
    RED HOT CHILLI PEPPERS: Versuchen funky zu bleiben
    PINK FLOYD: Der Sänger hat Klopapier mit dem Gesicht des Gitarristen bedruckt
    DAFT PUNK: Arg limitierte feministische Ader

    KISS: „Vergessen“ gern das Abschminken

    IRON MAIDEN: Trinken selbst alle Clausthaler backstage leer
    RADIOHEAD: Geben nur 120 statt 180%

    THE DOORS: Die verdammte Orgel

    SMITHS: Politisch ungenau
    SLEAFORD MODS: Null Ahnung von guter Lounge-Atmo

    FLAMING LIPS: Realitätsfremd

    A TRIBE CALLED QUEST: Teamunfähig
    COLDPLAY: Extremst farbenblind
    QUEEN: Wussten nicht wohin mit ihrem Können
    GRATEFUL DEAD: Kein Konzert wie das andere
    DEPECHE MODE: Wollen Rockstars sein, haben aber nichtmal einen Drummer
    FLEETWOOD MAC: Ihre erste Platte war Blues
    STATUS QUO: Der Name verrät zuviel
    GORILLAZ: Verstecken beste Songs auf D-Seiten
    ABBA: Never fuck the office! – Aber sie: Sogar untereinander verheiratet
    METALLICA: Einer soll richtig, richtig schlau und integer sein
    THE WHO: Zu früh taub geworden
    RAMONES: Offensichtlich falsche Berufswahl: Alle (!) Urmitglieder sind tot

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #10106939  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,009

    die staatsakt-pr-abteilung hat sowieso mal einen oscar verdient. hier heißt sowas wohl grimmepreis. grüße aus schwermut forest.

    --

    #10107615  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,878

    vorgartendie staatsakt-pr-abteilung hat sowieso mal einen oscar verdient. hier heißt sowas wohl grimmepreis. grüße aus schwermut forest.

    Ja, renn nur nach den Glück
    doch renne nicht zu sehr
    Alle rennen nach dem Glück
    und das Glück rennt hinterher

    Ebenfalls aus Joy Of Ageing, wenn auch von Bertold Brecht gesampelt und ohne ihm entsprechende credits zu geben. Abgesehen davon, kommen auf Lieder ohne Leiden auch noch Heinrich Heine und Heinrich von Kleist zu Wort. Ich denke, es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Rösinger wenn auch vielleicht nicht den Grimme-Preis, so doch zumindest den Literatur Nobelpreis erhält.

    Der Newsletter kommt genau genommen vom Staatsakt-Vertrieb Hanseplatte, aber die stecken wohl beide unter einer Decke.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #10110487  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,878

    Christiane Rösinger – Lieder Ohne Leiden (2017)

    Der Tragödie zweiter Teil. Die Enttäuschung fängt eigentlich schon mit dem Titel an. Denn was man auf Lieder Ohne Leiden hört, ist alles andere, als der Titel verspricht. Musikerin, Autorin, Impresaria und Kreuzberger Kiezgröße Christiane Rösinger, Trauerkloß von Beruf, knüpft nicht nur im Titel des ersten Lieds auf LOL „Kleines Lied zum Anfang“ an ihr vorheriges Album Songs Of L. And Hate an, das mit dem Stück „Kleines Lied zum Abschied“ endete. An der Stimmungslage hat sich gar nichts geändert: „Alles Essig, alles Mist, wenn du aus Schwermut Forest bist.“ Das sind sie wieder, die Sorgen und Plagen der Generation Ü40, vermurkste Beziehungen, kreative Traumjobs, die sich als Sackgasse entpuppen, der Schock, wenn man wegen Eigenbedarf aus der eigenen Wohnung geschmissen wird.

    Für die Musikalische Begleitung hat Andreas Spechtl von Ja, Panik in Form von zurückhaltenden Indie-Pop gesorgt, hier und da gewürzt mit einer Prise aus Bläsern, einem Akkordeon, einem Cello oder einem Chor. Das ist auch gut so, denn im Vordergrund steht immer die Stimme der Rösinger, die mit Ü50 noch immer mädchenhaft und etwas tolpatschig klingt – aber eben auch traurig und verloren. „50, clumsy and shy“ wie sie Morrissey zitiert – auch wenn der von einem 16-jährigen sprach.

    Zum Heulen, wäre da nicht Rösingers Sprachwitz, mit dem sie dieses selbst verschuldete und gefühlte Elend auf links dreht. Da gibt es Reime, die so gerade eben noch mal gutgehen („All das networking / War nie so mein Ding“ oder „Sich selbst promoten / Das gehört verboten“), den „Kummer und all die Empörung / Wegen einer wandelnden narzisstischen Störung“, und auch mal erstaunliche Weisheiten: „Ich heul es mit den Wölfen / Wer 7 Jahre lang nichts merkt / Dem ist nicht mehr zu helfen“. Ganz am Ende dann das vertonte Gedicht „Das gewölbte Tor“ von Heinrich von Kleist. Das liest sich hier vielleicht etwas ambitioniert, gehört aber zu den schönsten Stücken auf LOL und baut ein gutes Stück wieder auf. Denn selbst wenn die eigene kleine Welt zusammenzubrechen scheint, das Tor „steht, weil alle Steine auf einmal einstürzen wollen.“ Also: Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.

    Die Rösinger hat es ja irgendwie geschafft, gleichzeitig Liebling des Feuilletons und der Subkultur zu werden. In sofern sollte sie sich eigentlich nicht beklagen.

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #10110525  | PERMALINK

    cloudy

    Registriert seit: 09.07.2015

    Beiträge: 10,424

    Guter, informativer Text. Danke dafür! :-)

    --

    schnief schnief di schneuf
    #10110539  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,485

    Hab es mir jetzt auch angehoert… nach der Vorabveroeffentlichung von „Eigentumswohnung“ hatte ich ja schlimme Befuerchtungen, aber letztlich find ich das Album vom ersten Eindruck her wohl ungefaehr genausogut wie Songs of L and Hate… Manche Lieder funktionieren fuer mich ueberhaupt nicht, teilweise ganz schlicht, weil mir die Probleme/Perspektiven darin ziemlich fremd sind („wir sind schliesslich zivilisiert“ hab ich zB nie geglaubt, und so sehr ich den Traum von der Eigentumswohnung nie gelebt hab, fuehl ich mich davon auch nicht so in Frage gestellt), teilweise weil meine Toleranz fuer stumpfe Reime eine andere ist, das ist wohl die fehlende Punksozialisation… Das war beim Vorgaengeralbum aber ganz genauso. Andere Lieder funktionieren einwandfrei, zB der Titeltrack, aber auch das meiste, was danach kommt… Und musikalisch find ich das Album fast besser als den Vorgaenger

    --

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    #10110557  | PERMALINK

    hadschihalefsoma
    Bunte Kreise

    Registriert seit: 16.02.2017

    Beiträge: 52

    friedrich
    Die Rösinger hat es ja irgendwie geschafft, gleichzeitig Liebling des Feuilletons und der Subkultur zu werden. In sofern sollte sie sich eigentlich nicht beklagen.

    Leben kann sie von ihrer Musik trotzdem nicht. In sofern soll sie sich ruhig weiter beklagen.

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    #10110571  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,878

    hadschihalefsoma

    friedrich
    Die Rösinger hat es ja irgendwie geschafft, gleichzeitig Liebling des Feuilletons und der Subkultur zu werden. In sofern sollte sie sich eigentlich nicht beklagen.

    Leben kann sie von ihrer Musik trotzdem nicht. In sofern soll sie sich ruhig weiter beklagen.

    @redbeansandrice
    @hadschihalefsoma

    Wie gesagt: Schriftstellerin, Musikerin, Journalistin, Veranstalterin in Personalunion – aber immer noch keine Eigentumswohnung. Das Stück Eigentumswohnung halte ich für eins der schwächeren. Hat zwar ein aktuelles Thema, ist aber auch etwas plakativ geraten und musikalisch eins der weniger originellen.

    Ich habe es btw auch schon selbst erlebt, wie potentielle Käufer durch meine Wohnung geführt wurden, konnte das Unheil aber gerade noch abwenden. Das Thema ist vielleicht etwas Berlin-spezifisch, trifft aber sicher auch auf andere deutsche Großstädte und Angehörige des oberen unteren Mittelstandes zu.

    Und zum Thema Zivilisation: Der Mensch ist auch nur ein großer Affe, der Deo benutzt, damit er das selbst nicht riecht. Ich denke, auch die Rösinger weiß das. ;-)

    cloudyGuter, informativer Text. Danke dafür! ?

    @cloudy: Thx!

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #10110707  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,485

    Ja, das ist ein Berliner Thema, irgendwie, und meinetwegen auch ein Münchner…. und ich nehm das gerne auf meine Kappe, dass ich wenig Verständnis für Leute hab, die meinen, es sei ihr Recht, 100 Jahre zu den gleichen Konditionen in der gleichen Strasse zu wohnen… aber ich bin in den letzten Jahren auch alle zwei in eine andere Stadt gezogen, ohne dabei so reich zu werden, dass ich über Eigentumswohnungen nachdenken könnte. Da ist das Mitleid mit Leuten, die sich ihren Stadtteil nicht mehr leisten können, naturgemäß beschränkt (ich will ja auch kein Mitleid für meinen befristeten Arbeitsvertrag)… Was mich an dem Lied neben dem unfassbar stumpfen Refrain irgendwie am meisten irritiert, ist der Neid, der da mitzuschwingen scheint. Manche von uns haben reiche Eltern, andere hungern, in Westeuropa sind die meisten irgendwo dazwischen – genau wie CR und ich. Dass man da umverteilen will, meinetwegen, aber dass man eine Single darüber veröffentlicht, dass die Nachbarn durch Kauf einer Eigentumswohnung die Erbschaftssteuer umgehen und auch noch drüber reden… Ich kann so Gerede auch nicht gut hören, aber das Lied ist trotzdem bitter ohne interessant zu sein.

    --

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    #10110713  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,878

    redbeansandriceJa, das ist ein Berliner Thema, irgendwie, und meinetwegen auch ein Münchner…. und ich nehm das gerne auf meine Kappe, dass ich wenig Verständnis für Leute hab, die meinen, es sei ihr Recht, 100 Jahre zu den gleichen Konditionen in der gleichen Strasse zu wohnen… aber ich bin in den letzten Jahren auch alle zwei in eine andere Stadt gezogen, ohne dabei so reich zu werden, dass ich über Eigentumswohnungen nachdenken könnte. Da ist das Mitleid mit Leuten, die sich ihren Stadtteil nicht mehr leisten können, naturgemäß beschränkt (ich will ja auch kein Mitleid für meinen befristeten Arbeitsvertrag)… Was mich an dem Lied neben dem unfassbar stumpfen Refrain irgendwie am meisten irritiert, ist der Neid, der da mitzuschwingen scheint. Manche von uns haben reiche Eltern, andere hungern, in Westeuropa sind die meisten irgendwo dazwischen – genau wie CR und ich. Dass man da umverteilen will, meinetwegen, aber dass man eine Single darüber veröffentlicht, dass die Nachbarn durch Kauf einer Eigentumswohnung die Erbschaftssteuer umgehen und auch noch drüber reden… Ich kann solches Gerede auch nicht gut hören, aber so ein Lied ist trotzdem bitter ohne interessant zu sein.

    Das Thema ist ein sehr prosaisches, das sich vielleicht nicht sooo gut für die Umsetzung in Lyrik eignet. Ich glaube, dass ich die Rösinger es mal während einer Protestveranstaltung gegen Gentrifizerung habe singen hören. Da passt das sicher besser hin. In Berlin nimmt dieses Problem in den letzten Jahren aber solch dramatische Dimensionen an, dass es nachvollziehbar ist, dass die R. das mal so plakativ rausposaunt. Die Absicht ist löblich, das gewählte Format vielleicht nicht optimal. Ich finde den Song auch nicht doll und er ist auch keineswegs repräsentativ für das Album. Die Single täuscht!

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #10110737  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 13,485

    Die Single täuscht völlig, und das hat mich sehr gefreut… wobei ich mir das Video grad nochmal angesehen hab, und wenn man das als Besichtigung sieht, versteht man alles schon besser… einer meiner bemerkenswertesten Momente der letzten Monate war die Übergabe meiner Duisburger Wohnung, als die Nachmieterin wissen wollte, gegen wieviele Konkurrenten sie sich durchgesetzt hatte – und die Wohnung hätte 30 verdient gehabt, halbwegs günstig, wunderschöne Altbauwohnung in perfekter Lage, kürzlich renoviert… und ich hab „weiß nicht“ gesagt statt „außer Dir hat sie keiner besichtigt, also wahrscheinlich…“

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    #10110741  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 4,878

    redbeansandrice(…)… wobei ich mir das Video grad nochmal angesehen hab, und wenn man das als Besichtigung sieht, versteht man alles schon besser… einer meiner bemerkenswertesten Momente der letzten Monate war die Übergabe meiner Duisburger Wohnung, als die Nachmieterin wissen wollte, gegen wieviele Konkurrenten sie sich durchgesetzt hatte – und die Wohnung hätte 30 verdient gehabt, halbwegs günstig, wunderschöne Altbauwohnung in perfekter Lage, kürzlich renoviert… und ich hab „weiß nicht“ gesagt statt „außer Dir hat sie keiner besichtigt, also wahrscheinlich…“

    Ein außermusikalisches Thema, das man wohl tatsächlich nur in B, HH, M und einigen weiteren Großstädten hat und versteht. Das Video von Eigentumswohnung ist durchaus realistisch. Man kann es sich gegenwärtig als Berliner eigentlich nicht mehr leisten in Berlin eine neue Wohnung zu beziehen. Und wenn man aus der alten rausfliegt ist halt alles Mist und Essig! ;-)

    Zurück zur Musik!

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
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