Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Adaption fremder Musikstile oder: "Können Deutsche auch Country"?
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kramerNatürlich gibt es immer Gegenbeispiele und Ausnahmen, die aber nicht repräsentativ sind. Sicherlich gab es da im Jazz einen Austausch, aber nicht in erster Linie aus musikalischen Gründen. Keiner der von Dir genannten amerikanischen Jazz-Musiker hat großartige Werke unter der Mithilfe deutscher oder auch europäischer Musiker eingespielt.
Für meine Aussagen sind die Ausnahmen aber relevant, denn selbst wenn einer von Tausend Europäern amerikanische Musik sinngebend transferiert ist die Ausgangsthese bereits widerlegt.
Was Du bezüglich der Jazzmusiker behauptest, ist völlig falsch. Die Coleman Hawkins Aufnahmen, die er in Europa gemacht hat, gehören zu den Klassikern der Musik dieser Jahre, Bud Powell hat hervorragende Musik in Europa aufgenommen, Miles Davis den exzellenten Soundtrack zu „Fahrstuhl zum Schafott“ komplett mit europäischen Musikern eingespielt und Keith Jarrett hat „Belonging“ und andere wichtige Alben mit Europäern aufgenommen. Und erneut: Das sind nur Beispiele, die mir gerade eingefallen sind. Wenn ich richtige Recherchen anstellen würde, ergäbe sich mit Sicherheit noch viel mehr.
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WerbungIch muss zugeben, dass mich deutscher Country nicht interessiert. Ich hab ja schon mit den Originalen meine Probleme.
Was die Adaption von US-amerikanischer und britischer Pop- und Rockmusik in Deutschland oder anderen nicht englischsprachigen Ländern betrifft, neige ich grundsätzlich den hier geposteten Statements von atom, kramer und otis zu.Dennoch beschäftige ich mich aus einem gewissen Lokalpatriotismus heraus aber auch aus purer Neugier ganz gern mit solchen Adaptionen, vor allem wenn sie entweder musikalisch in meine engeren Interessensgebiete fallen oder aber besonders originell oder eigenständig sind. Allerdings gibt es nur ganz wenige Beispiele, die es in meiner Wertschätzung mit angloamerikanischer Konkurrenz aufnehmen können.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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kramerDas ist keine Antwort.
die Frage müsste doch lauten: Warum kauft überhaupt jemand Bushido oder Modern Takling Platten?
Englisch ist nunmal die behrrschende (Musik-)Sprache, darüber sind wir uns wohl einig. Das Reservoir an englischsprachigen Musikern ist schier endlos, daher ist auch die Menge an guter englischsprachiger Musik deutlich größer und nahezu erdrückend. Modern Talking? Natürlich will sich sowas kein Muttersprachler anhören. Das ist aber auch der Vorteil der englischen Musik in Deutschland, man versteht sie nicht! Oder genauer: man versteht sie anders, als man deutsche Musik versteht. Das macht meines Erachtens die englischsprachige Pop-/Rock-Musik aber nicht besser als die deutsche.
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otisDicks Antwort war ja nun keine.
Und ich würde die Musiker ja gar gernlassen wollen, wenn die Musik es denn einsichtig machen würde.
Wofür soll Dunger ein Beispiel sein? Oldham adelt nicht alles. Calexico sind auch langweiliger, seit sie in D ihre Musiker rekrutieren.
Was den Jazz anbelangt, (wie auch die genannten Genres „Metal“, Techno etc), so kann sich ein kontinentaleuropäischer Musiker sicher der Formensprache dieser Genres ausgesprochen beredt bedienen. Dennoch bleibt die Frage nach dem Sinn seiner Kunst. Die gleiche eben, die sich an einen amerikanischen und englischen und Urdu-Künstler stellt. Sprachen kann man lernen. Sich in seiner Muttersprache auszudrücken, dürfte aber immer noch die Ursuppe sein, aus der sich die Kunst speist. Nicht umsonst liest man Texte eines Nicht-Muttersprachlers und Übersetzungen mit einer anderen Brille.
Dunger soll ein Beispiel dafür sein, dass es auch im Bereich des Americana einen Ausstausch, einen Transfer zwischen Kontinentaleuropa und Nordamerika gibt.
Europäische Jazzer „bedienen“ sich nicht nur der „Formensprache dieser Genres“ sondern haben den Jazz amerikanischer Prägung eigenständig weiterentwickelt. Die kollektive Improvisation beispielsweise ist eine fast nur von europäischen Musikern benutzte Vorgehensweise. Dazu kommen Verbindungen von klassischer Musik und Jazz, die im Wesentlichen von europäischen Jazzern ausgehen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.MikkoIch muss zugeben, dass mich deutscher Country nicht interessiert. Ich hab ja schon mit den Originalen meine Probleme.
Was die Adaption von US-amerikanischer und britischer Pop- und Rockmusik in Deutschland oder anderen nicht englischsprachigen Ländern betrifft, neige ich grundsätzlich den hier geposteten Statements von atom, kramer und otis zu.Dennoch beschäftige ich mich aus einem gewissen Lokalpatriotismus heraus aber auch aus purer Neugier ganz gern mit solchen Adaptionen, vor allem wenn sie entweder musikalisch in meine engeren Interessensgebiete fallen oder aber besonders originell oder eigenständig sind. Allerdings gibt es nur ganz wenige Beispiele, die es in meiner Wertschätzung mit angloamerikanischer Konkurrenz aufnehmen können.
Das überrascht mich! Ich wollte vorhin, die finnische Rockmusik als Beispiel bringen, habe es dann aber gelassen. Ist die kein Beispiel für die gelungene Adaption und den gelungenen Transfer amerikanischer Musikformen in einen anderen kulturellen Kontext?
(PS: Ein Beispiel reicht, damit die Ausgangsthese als widerlegt gelten kann.)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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otisDicks Antwort war ja nun keine.
Ehrlich gesagt, ich finde die Frage so dämlich, dass ich dazu keine ernsthafte Antwort formulieren kann.
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Das ist doch nicht deshalb gut, nail, weil es so ist oder sein mag. Mangelsdorff mag ja anerkannt sein, aber sein Jazz geht mir durchaus überall vorbei. Ganz zu schweigen von Brötzmann oder Jarrett (ein Amerikaner i.ü., der kaum europäischer sein könnte) oder was weiß ich wem. Und Klassik und Jazz ist doch mindestens so fürchterlich wie Rock und Klassik.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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nail75Was Du bezüglich der Jazzmusiker behauptest, ist völlig falsch. Die Coleman Hawkins Aufnahmen, die er in Europa gemacht hat, gehören zu den Klassikern der Musik dieser Jahre, Bud Powell hat hervorragende Musik in Europa aufgenommen, Miles Davis den exzellenten Soundtrack zu „Fahrstuhl zum Schafott“ komplett mit europäischen Musikern eingespielt und Keith Jarrett hat „Belonging“ und andere wichtige Alben mit Europäern aufgenommen. Und erneut: Das sind nur Beispiele, die mir gerade eingefallen sind. Wenn ich richtige Recherchen anstellen würde, ergäbe sich mit Sicherheit noch viel mehr.
Sorry, aber mal abgesehen davon, dass „Ascenseur pour l’échafaud“ sicherlich eine Ausnahme und zudem kein zwingender Titel in der Diskographie von Miles Davis ist und Bud Powell seine Hochphase bereits hinter sich hatte, als er nach Paris ging, ist Keith Jarrett ein Musiker mitdem ich allgemein nicht viel anfangen kann. Zu dem von Dir angeführten Beispiel bezüglich Coleman Hawkins kann ich nichts sagen, werde mich aber darum kümmern. Das klingt für mich alles nach kümmerlichen, bemühten Beispielen, die meine These höchstens untermauern.
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Dick LaurentEhrlich gesagt, ich finde die Frage so dämlich, dass ich dazu keine ernsthafte Antwort formulieren kann.
Ich deine Antwort. Vor allem obige bzgl. der Negermusik.
Aber das hast du noch nie verstanden, dass ich für mich einfordere, einen Sinn in der mir angebotenen Musik sehen zu wollen. Dass aber gerade Sinnsuche von dir als Ausgeburt von Dämlichkeit hingestellt wird, gibt der Diskussion dann wohl erst die richtige Tiefe.--
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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kramerDas klingt für mich alles nach kümmerlichen, bemühten Beispielen, die meine These höchstens untermauern.
Für mich klingt das alles nach wertungsneutralen Beispielen, die in deinem persönlichen Wertekosmos ignoriert werden, um deine Thesen als halbwegs schlüssig präsentieren zu können.
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otisDas ist doch nicht deshalb gut, nail, weil es so ist oder sein mag. Mangelsdorff mag ja anerkannt sein, aber sein Jazz geht mir durchaus überall vorbei. Ganz zu schweigen von Brötzmann oder Jarrett (ein Amerikaner i.ü., der kaum europäischer sein könnte) oder was weiß ich wem. Und Klassik und Jazz ist doch mindestens so fürchterlich wie Rock und Klassik.
Europäischer Jazz ist weltweit – auch in Nordamerika – anerkannt. An dieser Tatsache kommst Du nicht vorbei, egal ob Dir die Musik gefällt oder nicht. Ich frage mich sowieso, warum manche hier meinen, ihre persönliche Abneigung gegen eine bestimmte Form der Musik oder gegen eine bestimmte Gruppe ersetze Argumente.
Selbst Dir wird es aber nicht gelingen, Keith Jarrett zum Europäer zu machen. Er hat schließlich den überwiegenden Teil seines Lebens mit amerikanischen Musikern gespielt, u.a. mit Miles Davis, Jack DeJohnette, Charlie Haden, Paul Motian und sehr vielen anderen.
Hatte ich übrigens schon erwähnt, dass Miles Davis wichtige Alben mit dem Engländer John McLaughlin einspielte?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Das überrascht mich! Ich wollte vorhin, die finnische Rockmusik als Beispiel bringen, habe es dann aber gelassen. Ist die kein Beispiel für die gelungene Adaption und den gelungenen Transfer amerikanischer Musikformen in einen anderen kulturellen Kontext?
(PS: Ein Beispiel reicht, damit die Ausgangsthese als widerlegt gelten kann.)
Ich liebe finnische Rockmusik. Ich bin mir aber der Tatsache bewusst, dass der Grund dafür vor allem in meiner engen Beziehung zu Finnland und vielen finnischen Musikern zu suchen ist. Rein prozentual gesehen gibt es in Finnland sicher weit mehr Bands oder Musiker, die einem Vergleich mit den angloamerikanischen Vorbildern gewachsen sind, als in Deutschland. Dennoch sind auch sie eher die Ausnahme, als die Regel. Finnischsprachige Popmusik ist dann noch mal eine Sache für sich, die ich hier nicht diskutieren möchte. Es sei denn jemand versteht die Texte, so wie ich.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Möchtest du ernsthaft Powells europäische Sessions der 60er mit den amerikanischen Aufnahmen der 40er und 50er vergleichen oder auf eine Stufe stellen? Sicherlich, die Steeplechase, Storryville und Black Lion Aufnahmen sind allesamt routiniert und zumeist auf höherem Niveau als vieles, was zeitgleich im europäischen Jazz passierte. Ähnliches gilt für den Parisaufenthalt von Miles Davis. Keiner der Sessionmusiker für „Ascenseur“ erreicht für mich annähernd das Niveau, welches auf zahllosen früheren und späteren Sessions vorherrschte. Dennoch – und da gebe ich dir Recht – gibt es punktuell ein paar Europäer, die als Sideman hervorragend fungierten. Insgesamt sollte man Jazz aber gesondert betrachten.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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otisIch deine Antwort. Vor allem obige bzgl. der Negermusik.
Aber das hast du noch nie verstanden, dass ich für mich einfordere, einen Sinn in der mir angebotenen Musik sehen zu wollen. Dass aber gerade Sinnsuche von dir als Ausgeburt von Dämlichkeit hingestellt wird, gibt der Diskussion dann wohl erst die richtige Tiefe.stell dir doch selber mal ein paar Fragen: „Warum höre ich Country?“ „Warum höre ich Folk?“ „Was ist der Sinn meiner Beschäftigung mit Musik?“. Und wenn du darauf Antworten gefunden hast, dann gestehe einfach einem Musiker dieselben Antworten auf diese Fragen zu.
Für mich enden Diskussionen mit dir immer an derselben Stelle, du bist in keinster Weise bereit, deine Argumentationen schlüssig und nachvollziehbar auf dich selber anzuwenden.--
MikkoIch liebe finnische Rockmusik. Ich bin mir aber der Tatsache bewusst, dass der Grund dafür vor allem in meiner engen Beziehung zu Finnland und vielen finnischen Musikern zu suchen ist. Rein prozentual gesehen gibt es in Finnland sicher weit mehr Bands oder Musiker, die einem Vergleich mit den angloamerikanischen Vorbildern gewachsen sind, als in Deutschland. Dennoch sind auch sie eher die Ausnahme, als die Regel. Finnischsprachige Popmusik ist dann noch mal eine Sache für sich, die ich hier nicht diskutieren möchte. Es sei denn jemand versteht die Texte, so wie ich.
Meine Frage bezüglich des möglichen Transfers von amerikanischen Musikstilen hast Du aber gekonnt vermieden…
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