Re: Adaption fremder Musikstile oder: "Können Deutsche auch Country"?

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nail75

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otisDicks Antwort war ja nun keine.

Und ich würde die Musiker ja gar gernlassen wollen, wenn die Musik es denn einsichtig machen würde.

Wofür soll Dunger ein Beispiel sein? Oldham adelt nicht alles. Calexico sind auch langweiliger, seit sie in D ihre Musiker rekrutieren.

Was den Jazz anbelangt, (wie auch die genannten Genres „Metal“, Techno etc), so kann sich ein kontinentaleuropäischer Musiker sicher der Formensprache dieser Genres ausgesprochen beredt bedienen. Dennoch bleibt die Frage nach dem Sinn seiner Kunst. Die gleiche eben, die sich an einen amerikanischen und englischen und Urdu-Künstler stellt. Sprachen kann man lernen. Sich in seiner Muttersprache auszudrücken, dürfte aber immer noch die Ursuppe sein, aus der sich die Kunst speist. Nicht umsonst liest man Texte eines Nicht-Muttersprachlers und Übersetzungen mit einer anderen Brille.

Dunger soll ein Beispiel dafür sein, dass es auch im Bereich des Americana einen Ausstausch, einen Transfer zwischen Kontinentaleuropa und Nordamerika gibt.

Europäische Jazzer „bedienen“ sich nicht nur der „Formensprache dieser Genres“ sondern haben den Jazz amerikanischer Prägung eigenständig weiterentwickelt. Die kollektive Improvisation beispielsweise ist eine fast nur von europäischen Musikern benutzte Vorgehensweise. Dazu kommen Verbindungen von klassischer Musik und Jazz, die im Wesentlichen von europäischen Jazzern ausgehen.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.