2022 & 2023 & 2024: jazzgigs, -konzerte, -festivals

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  • #12194585  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ich kenne mich in Sachen Gitarre echt nicht aus … vielleicht liess er seine geliebten Instrumente einfach daheim und lieh sich irgendwo ein passendes? Gibt bestimmt ein paar Leute in Berlin, die aushelfen können?

    Was war das eigentlich, was Mary Halvorson spielte? Das sah auch wie eine akustische aus – hab sie ja davor lange nicht mehr live gesehen, aber eine so dicke Gitarre hat sie glaub ich noch nie gespielt, als ich sie gesehen habe, das waren immer irgendwie elektrische hollow-body Gitarren, die in der Erinnerung jeweils nur halb so dick waren (wie sagt man überhaupt, „dick“ wohl kaum)?

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #12194629  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-windWas war das eigentlich, was Mary Halvorson spielte? Das sah auch wie eine akustische aus – hab sie ja davor lange nicht mehr live gesehen, aber eine so dicke Gitarre hat sie glaub ich noch nie gespielt, als ich sie gesehen habe, das waren immer irgendwie elektrische hollow-body Gitarren, die in der Erinnerung jeweils nur halb so dick waren (wie sagt man überhaupt, „dick“ wohl kaum)?

    das war nicht ihre üblich 1970er guild artist award archtop, sondern ihre reisegitarre, „a custom flattop that New York luthier—and former repairman at Guild—Flip Scipio built her. It features a removable neck (for travel convenience), a vintage DeArmond pickup, and specs designed to feel and respond like Halvorson’s Artist Award.“ (hab ich von den fotos aus eindeutig bestimmt, hier sind beide zu sehen und beschrieben). ;-)

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    #12194633  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,083

    Danke – also die auf dem ersten Foto ist ihre Zuhause-Lieblingsgitarre und die unten mit der entsprechenden Bildunterschrift die für meine Laienaugen ziemlich standard ausschauende Reisegitarre? Vor 10 oder 15 Jahren reiste sich glaub ich noch mit einem anderen Instrument, das dem auf dem ersten Foto ähnlicher sah … aber ich weiss noch (vermutlich von einer ihren Ansagen?), dass sie auch damals nicht mit ihrem Lieblingsinstrument reiste, weil das zu gross/sperrig sei und zu heikel.

    Den Gitarrensynthesizer von Joyce Moreno hast Du schon gekauft? ;-)

    zuletzt geändert von gypsy-tail-wind

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12194679  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind
    Den Gitarrensynthesizer von Joyce Moreno hast Du schon gekauft?

    das war schon ein irres teil (nur griffbrett und saiten, mit einem futuristischen stützkorsett, das die außenwände des instruments simuliert) und wahrscheinlich unfassbar teuer. aber wohl auch praktisch, wenn man auf tour geht. ich habe einen früheren mitschnitt von joyce in berlin (gleiche band) gefunden, in dem sie mit klassischer gitarre zu sehen ist:

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    #12194681  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,016

    ah, gefunden, gibt es von yamaha, knapp über 800 euro, „silent guitar“ (kann man mit kophörern natürlich auch nachts spielen, ohne die nachbarn zu wecken):

    das ding von joyce sah aber schärfer und teurer aus, mit abgesägtem griffbrett und in glänzendem schwarz.

    --

    #12194689  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,083

    Danke, da gucke/höre ich auf jeden Fall noch rein – sie ist ja auch eine ganz tolle Gitarristin!

    Diese „Gerüste“ gibt es auch für Cellisten und Kontrabässe … und für letztere gibt es ja auch irgendwie klappbare Reisemodelle … Stephan Crump spielt so eins, und der Bassist, den ich mit dem Peter Evans Ensemble 2018 in Mulhouse hörte (Tom Blancarte) hatte eine nochmal deutlich kleinere Variante (Foto hier).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12194933  | PERMALINK

    friedrich

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    Beiträge: 4,882

    gypsy-tail-wind
    Besuch aus Deutschland habe mal gefragt, ob die Anzeige „2 Minuten Verspätung“ bei den SBB ironisch gemeint sei, las ich heute Morgen irgendwo … eine Stunde zu spät kam ich in Berlin an, aber das war in etwa so eingeplant und es reichte, um gemütlich zum Haus der Berliner Festspielen zu gelangen …

    Eine Stunde Verspätung mit der Deutschen Bahn? Du Glücksseliger! ;-) Mein Zug gestern fiel schlicht komplett aus. „Verkehrt heute nicht.“ Der ersatzweise heute genommene Zug hat bis jetzt nur 20 min Verspätung. Und das ist eine echte Spitzenleistung.

    Doch der Abend war noch nicht zu Ende, nach einer längeren Paus ging es im geöffneten, sehr grossen Bühnenraum des Festspielhauses mit Chicago-Programm weiter.
    (…)
    21:30 – Sonic Dreams: Chicago
    Mike Reed „The Separatist Party“: Mike Reed – Schlagzeug | Rob Frye – Tenorsaxofon, Flöte, Schlagzeug | Cooper Crain – Gitarre, Sythesizer | Dan Quinlivan – Synthesizer | Marvin Tate – Spoken Word | Ben LaMar Gay – Kornett, Flügelhorn, Perkussion
    Brown / Abrams / Reed: Ari Brown – Tenorsaxofon | Joshua Abrams – Kontrabass | Mike Reed – Schlagzeug
    Bitchin Bajas: Cooper Crain – Tasteninstrumente | Dan Quinlivan – Tasteninstrumente | Rob Frye – Tasteninstrumente, Holzblasinstrumente
    Natural Information Society: Joshua Abrams – Gimbri | Lisa Alvarado – Harmonium | Jason Stein – Bassklarinette | Ben LaMar Gay – Kornett, Flügelhorn, Perkussion | Mikel Avery – Perkussion || Ari Brown – Special guest am Tenorsaxofon || Lokale Musiker*innen: Anna Kaluza – Altsaxofon | Mia Dyberg – Altsaxofon | Axel Dörner – Trompete

    friedrich, der Sonic Dreams: Chicago auch dabei war, liess uns dann wissen, dass es drüben bereits losging – als wir auf die Bühne kamen, war das Set von Mike Reeds „The Separatist Party“ tatsächlich bereits im Gang. Reed hämmerte die Beats, Marvin Tate die Worte, das Trio Bitchin Bajas sorgte für satte Grooves (mit ts/fl, g, synth, wenn ich das richtig hörte), Ben LaMar Gay steuerte am Kornett hübsche Girlanden bei, manchmal mit Punch, dann wieder eher etwas belanglos. Und so war vielleicht das ganze Set: trotz der peitschenden Worte und Beats ging das meist eher in den Magen als in den Kopf, funktionierte tatsächlich als Partymusik (die Menschen drängten sich stehend auf der Hinterbühne).

    Reed zog sann mit irgendeinem Instrument mitten durch die Leute zu einer anderen Ecke der Bühne, und es folgte ein kleines Festivalhighlight, das vielleicht zehn Minuten dauerte und nicht angekündigt war: eine längere Trio-Improvisation mit dem Tenorsaxophonisten Ari Brown (der davor beim Gespräch mit Threadgill in der ersten Reihe gesessen hatte), Joshua Abrams am Kontrabass und Mike Reed am Schlagzeug, jetzt wieder mehr Jazz- als Hip-Hop-Drummer). Browns Ton erinnerte an die grossen Vorbilder aus Chicago (Ammons, Freeman) aber auch an die vokalen inflections von Yusef Lateef. Ein sehr zarter und vielleicht gerade darum so starker kurzer Auftritt.

    In der Zwischenzeit hatte sich in wieder einer anderen Ecke Bitchin Bajas hinter seinen Synthesizern installiert. Jetzt wurde die Hinterbühne wirklich zur Partylocation, die Leute verteilten sich etwas, sassen auch am Boden, unterhielten sich, während das Trio seine sphärischen Klänge präsentierte. Auch wir gingen erstmal kurz nach Draussen und setzten uns danach am anderen Ende des Raumes in die Nähe der grossen Bühne, die schon für die Natural Information Society vorbereitet war, die in einer grossen Besetzung mit Ari Brown und drei deutschen Gästen den Abend beschliessen sollte.

    Dieses letzte Set war dann wieder ein ausgereiftes, wie das von Reed zu Beginn: die Natural Information Society von Joshua Abrams. Es hatte wohl eine Probe oder zumindest ein paar Absprachen gegeben. Im Gegensatz zu William Parker, der in Berlin dieses Jahr zwar keine Gimbri spielen sollte (ich hörte ihn aber im Oktober ausgiebig, als er mit Vicente-Dikeman-Parker-Drake Rupert Julians „Le Fantôme de l’Opéra“ begleitete, siehe unten), dies aber sehr melodisch tut, klingt das Instrument bei Josh Abrams derart wüst verzerrt, dass es eigentlich nur rhythmische Impulse, keine Töne erzeugen kann. Mich langweilt die Band ja leider sehr (vor sechs oder sieben Jahren mal in Zürich in der Standard-Quartettbesetzung gehört, seither mache ich eher einen Bogen um sie), aber mit den Gästen – zu denen notabene auch Ben LaMar Gay gehört, die Line-Ups habe ich von der Website der Berliner Festspiele kopiert und nur das nötigste korrigiert/ergänzt, Gay wird dort als Teil der eigentlichen Band geführt, wohl weil er halt kein „special“ sondern nur ein normaler Gast war – klappte das irgendwie doch ganz gut. (…)

    Aber gut, dieser Chicago-Block war als ganzes schon sehr schön, hat auch als ganzer Block hervorragend funktioniert – was man von den Blöcken auf der Hauptbühne für die diesjährige Ausgabe nicht so wirklich behaupten kann.

    Ich bin ja fast unvorbelastet in dieses Programm geraten und wusste kaum, was mich erwartet. Für den ungünstigen Fall hatte ich damit gerechnet, dass das so eine Frontalanordnung Band-auf-Bühne-mit Publikum-im-bestuhlten-Zuschauerraum wird, bei der sich Musiker auf der Bühne verlieren und das Publikum nach jeder Pause zwischen den Auftritten spärlicher wird, gähnt oder sogar einnickt. Konnte man bei früheren Ausgaben des Jazzfests leider auch mal so erleben.

    Daher war ich zunächst völlig überrascht, einen Saal zu betreten, wo der Zuschauerraum komplett leer war und sich das Publikum stattdessen auf der Theaterbühne tummelte. Eine Theaterbühne ist ja viel größer, als man vom Zuschauerraum aus sehen kann, da geht es rechts und links noch in die Breite und hinten in die Tiefe. Der schwarze Fußboden ist etwas abgewetzt und an den Rändern stehen irgendwelche Kisten rum. Die Musiker standen da sozusagen auf Augenhöhe und in unmittelbarer Nähe des Publikums, manchmal fast sogar im Publikum. Werkstattatmosphäre. Nach dem ersten Auftritt ging ein Musiker mit einem Glöckchen in der Hand durchs Publikum auf die andere Seite der Bühne, das Publikum folgte ihm, und da fing dann unmittelbar anschließend der darauffolgende Auftritt an. Das erzeugte eine sehr angenehm lässige und spontane Atmosphäre. Da war alles immer irgendwie in Bewegung, und wenn einem bei diesem langen Abend die Füße etwas schmerzten oder ein act nicht so gefiel, setzte man sich halt am Rand mal auf eine der Kisten. Haben gypsy und vorgarten ja auch so gemacht – ich saß mal auf der anderen Seite rum.

    Es waren in meiner Erinnerung nicht nur 4 sondern sogar 5 Auftritte. Da war noch ein kurzer Auftritt mit Marvin Tate (Spoken Word) im Trio. Höhepunkt war für mich das Trio Ari Brown – (ts) Joshua Abrams (b) und Mike Reed (dr). Free Jazz, der groove-te, wie ich danach sagte. Bitchin Bajas klangen für mich wie Tangerine Dream in den 70ern, nachdem sie den Sequenzer entdeckt hatten – mit ihren langen Haaren sahen sie vermutlich auch so aus. Ein paar Häuserblock weiter befand sich übrigens mal das Electronic Beat Studio, wo Tangerine Dream angefangen hatten. So ein Zufall!

    Danach im Foyer noch Abschlussbier bzw. -wein mit gypsy und vorgarten bis man uns rauswarf. Um kurz nach 2:00 h war ich dann zuhause. Für mich war der Abend hinsichtlich des breiten Spektrums der Musik und des Settings mit Musikern und Publikum im Bühnenraum und den unmittelbar aneinander anschließenden Auftritten ein sehr schönes Erlebnis.

    Sonntag, 5.11.2023
    15:00 – Ambarchi / Berthling / Werliin „Ghosted“
    Oren Ambarchi – Gitarre, Elektronik | Johan Berthling – Kontrabass, E-Bass | Andreas Werliin – Schlagzeug
    Der Sonntag ging dann richtig toll los. In der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche spielte das Trio „Ghosted“ um Oren Ambarchi ein Set, das auch in dem Raum perfekt zur Geltung kam. Schade höchstens, dass das Licht fürs Konzert nicht etwas gedimmt wurde. Ambarchi sass hinter einem Tisch voller Equipment, spielte oft nur mit der linken Hand (er ist Linkshänder bzw. spielt eine linkshändige Gitarre) auf den offenen Saiten und bearbeitete mit der Rechten die Sounds, die manchmal wohl auch erst mit einiger Verzögerung „eingemischt“ wurden. Neben ihm ein Leslie-Verstärker, der für zusätzliches Wabern sorgte, wo schon die ganze Elektronik die Klänge oft Flirren liessen. Johan Berthling wechselte für seine resonanten Bass-Riffs zwischen Kontrabass und E-Bass hin und her, Andreas Werliin sorgt an Drum-Kit und mehr (war er es, der eine Conga ins Kit eingebaut hatte, direkt hinter – oder sogar anstatt – der Snare?) für die passenden Grooves. Das war zugleich sehr frei, aber mit den Riffs und Ostinati eben auch Groove-Musik – ein Set, das den durch das umwerfende Album geweckten Erwartungen für mein Empfinden mehr als gerecht wurde – ich war danach jedenfalls so glücklich, wie bis dahin nicht bei diesem Festival.

    Das war wirklich toll! Sehr inspirierende Versuchsanordnung mit Musik, die kaum vorhersehbar und einzuordnen war. Offenes Ende. Ich wurde und bleibe neugierig.

    Nochmals herzlichen Dank an @gypsy-tail-wind und @vorgarten, dass Ihr mich mit ins Boot geholt habt!

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #12194957  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 67,083

    Auf dem Heimweg fiel mein Zug nach 7 Stunden auch aus … brauchte dann 11 statt 8,5 Stunden und durfte ca. 1,5 davon im Gang stehen ;-)

    Danke für die Ergänzung zum Chicago-Programm. Den Auftakt mit Tate (Trio mit … ohne Bitchin Bajas?) haben @vorgarten und ich verpasst, weil wir da noch beim Gespräch mit Threadgill waren. Oder war das irgendwo dazwischen? Wir waren ja mal noch draussen, mitten im Bitchin Bajas Set, und haben dann gequatscht, war ja Lounge-Musik :whistle:

    Der Musiker, der sich durchs Publikum schlängelte, war Drummer Mike Reed, der vom eigenen Set nahtlos zum Trio mit Brown/Abrams wechselte – vielleicht war dieses ja eine spontane Idee, damit die drei von Bitchin Bajas von der Separatisten- zu ihrer Party-Ecke wechseln und sich hinter ihren Synthesizern einrichten konnten. Das war schon super gemacht mit dem Flow! Und dauerte insgesamt wohl fast drei Stunden? Hatte leider nicht richtig auf die Uhr bzw. das Handy geguckt.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12195029  | PERMALINK

    friedrich

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    gypsy-tail-wind(…)
    Danke für die Ergänzung zum Chicago-Programm. Den Auftakt mit Tate (Trio mit … ohne Bitchin Bajas?) haben vorgarten und ich verpasst, weil wir da noch beim Gespräch mit Threadgill waren. Oder war das irgendwo dazwischen? Wir waren ja mal noch draussen, mitten im Bitchin Bajas Set, und haben dann gequatscht, war ja Lounge-Musik
    Der Musiker, der sich durchs Publikum schlängelte, war Drummer Mike Reed, der vom eigenen Set nahtlos zum Trio mit Brown/Abrams wechselte – vielleicht war dieses ja eine spontane Idee, damit die drei von Bitchin Bajas von der Separatisten- zu ihrer Party-Ecke wechseln und sich hinter ihren Synthesizern einrichten konnten. Das war schon super gemacht mit dem Flow! Und dauerte insgesamt wohl fast drei Stunden? Hatte leider nicht richtig auf die Uhr bzw. das Handy geguckt.

    Ich glaube es war direkt nach Bitchin Bajas. Und der Auftritt war auch nur sehr kurz. Wie ein Zwischenruf. Marvin Tate musste wohl noch was loswerden – was, verstand ich leider nicht, aber entpannt und gut gelaunt wirkte der Mann nicht.

    Du hattest sogar schon oben erwähnt, dass der Mann mit der Glocke Drummer Mike Reed war. War mir im Moment des Schreibens aber nicht mehr im Gedächtnis.

    Wenn Du Edgar Froese von Tangerine Dream gesagt hättest, dass er Party Musik macht, hätte der sich wohl komplett missverstanden gefühlt. Bei Bitchin Bajas musste ich jedenfalls unbedingt an TD denken. BB sehen das aber vielleicht etwas entpannter. Aber selbst wenn: Was stimmt nicht mit Party Musik? ;-)

    Apropos Kraut: Im Publikum habe ich zwar nicht John McLaughlin, aber ich glaube Tim Gane von Stereolab gesehen. Der hat ja auch einen guten Draht nach Chicago und einen Hang zu Krautrock. Für mich ergab der Abend ein schönes Mosaik und mir zogen dabei und danach Gedanken an Chicago Underground Trio/Quartet/Orchestra und deren Verbindungen und Überschneidungen mit dem Postrock von Tortoise und wiederum deren Verbindungen zu Stereoleb usw. durch den Kopf. So ergibt das alles zusammen ein zwar komplexes aber auch stimmiges Bild.

    Es hat von 21:30 bis nach Mitternacht gedauert. Ich habe aber auch nicht auf die Uhr geschaut – wohl aus gutem Grund.

    --

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    #12195033  | PERMALINK

    atom
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    Vielen Dank für die wunderbaren Berichte, gypsy und vorgarten! Ich wäre sehr gern dabei gewesen, konnte es aber bedauerlichereise zeitlich überhaupt nicht einrichten.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12195047  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    friedrich

    gypsy-tail-wind(…)
    Danke für die Ergänzung zum Chicago-Programm. Den Auftakt mit Tate (Trio mit … ohne Bitchin Bajas?) haben vorgarten und ich verpasst, weil wir da noch beim Gespräch mit Threadgill waren. Oder war das irgendwo dazwischen? Wir waren ja mal noch draussen, mitten im Bitchin Bajas Set…

    Ich glaube es war direkt nach Bitchin Bajas. Und der Auftritt war auch nur sehr kurz. Wie ein Zwischenruf. Marvin Tate musste wohl noch was loswerden – was, verstand ich leider nicht, aber entpannt und gut gelaunt wirkte der Mann nicht.

    Ah, ok, daran erinnere ich mich ja doch… hatte das aber irgendwie als Ende des Sets von Bitchin Bajas wahrgenommen… stiess Tate zu diesen oder stellten sich dafür nochmal andere Musiker auf? Wir waren da ja längst am andern Ende des Bühnenraumes und warteten auf die Information Society.

    Zu „gut gelaunt“: Reed hatte im Artists‘ Talk über Tate was gesagt, kann mich nicht mehr genau erinnern, aber sowas wie, dieser sei sein böser Engel oder so ähnlich … weisst Du das noch @vorgarten? War seine Reaktion auf eine Publikumsbemerkung zum Album „The Separatist Party“.

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    #12195079  | PERMALINK

    nicht_vom_forum

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    vorgartenah, gefunden, gibt es von yamaha, knapp über 800 euro, „silent guitar“ (kann man mit kophörern natürlich auch nachts spielen, ohne die nachbarn zu wecken):

    das ding von joyce sah aber schärfer und teurer aus, mit abgesägtem griffbrett und in glänzendem schwarz.

    @.vorgarten
    Um mal ohne jede Ahnung was von der Seite einzuwerfen: Elliott Sharp habe ich mal mit dieser Gitarre gesehen:

    http://www.ariaguitars.com/jp/items/acoustic-guitars/sinsonido-1/as-101s/

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    Reality is that which, when you stop believing in it, doesn't go away.  Reality denied comes back to haunt. Philip K. Dick
    #12195103  | PERMALINK

    vorgarten

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    nicht_vom_forum
    Um mal ohne jede Ahnung was von der Seite einzuwerfen: Elliott Sharp habe ich mal mit dieser Gitarre gesehen:

    http://www.ariaguitars.com/jp/items/acoustic-guitars/sinsonido-1/as-101s/

    ja, das kommt der joyce-gitarre viel näher. und wirklich praktisch, die passt, wenn man sie auseinanderbaut, tatsächlich ins handgepäck.

    --

    #12195105  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind
    Zu „gut gelaunt“: Reed hatte im Artists‘ Talk über Tate was gesagt, kann mich nicht mehr genau erinnern, aber sowas wie, dieser sei sein böser Engel oder so ähnlich … weisst Du das noch @.vorgarten? War seine Reaktion auf eine Publikumsbemerkung zum Album „The Separatist Party“.

    daran kann ich mich nicht mehr erinnern. ich habe marvin tate ja mit avery r. young verwechselt, der 2018 mit nicole mitchell beim jazzfest war – auch aus chicago, auch das genre angry-spoken-word-artist, die beiden treten auch zusammen auf, habe ich gerade gesehen. live hatte tate für mich jedenfalls mehr aura als auf dem album.

    --

    #12195107  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgarten

    nicht_vom_forum
    Um mal ohne jede Ahnung was von der Seite einzuwerfen: Elliott Sharp habe ich mal mit dieser Gitarre gesehen:

    http://www.ariaguitars.com/jp/items/acoustic-guitars/sinsonido-1/as-101s/

    ja, das kommt der joyce-gitarre viel näher. und wirklich praktisch, die passt, wenn man sie auseinanderbaut, tatsächlich ins handgepäck.

    Genau, der Ort, um die Saiten zu stimmen war bei Joyce auch ganz rechts im „Körper“ – aber am Ende hatte sie gar keine Verbreiterung oder so, sah einfach wie eins dieser hässlichen Achtziger-Instrumente ohne Kopf aus, bei denen ich mich schon immer gefragt, habe, ob die Saiten einfach auf der Rückseite mit Tape befestigt werden ;-)

    vorgarten

    gypsy-tail-wind
    Zu „gut gelaunt“: Reed hatte im Artists‘ Talk über Tate was gesagt, kann mich nicht mehr genau erinnern, aber sowas wie, dieser sei sein böser Engel oder so ähnlich … weisst Du das noch @.vorgarten? War seine Reaktion auf eine Publikumsbemerkung zum Album „The Separatist Party“.

    daran kann ich mich nicht mehr erinnern. ich habe marvin tate ja mit avery r. young verwechselt, der 2018 mit nicole mitchell beim jazzfest war – auch aus chicago, auch das genre angry-spoken-word-artist, die beiden treten auch zusammen auf, habe ich gerade gesehen. live hatte tate für mich jedenfalls mehr aura als auf dem album.

    Ja, das mit der Aura stimmt schon … und für Muttersprachler*innen wäre er wohl sogar verständlich gewesen, der Mix war bei dem Set überraschend gut dafür, dass das ja ein Raum mit völlig anders gedachtem Akustikdesign war. (Young kenne ich gar nicht.)

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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