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Oder mit anderen Worten: Das wäre, wie wenn ein Beatles- und Stones-Fan Mitte/Ende der 80er-Jahre gesagt hätte: Wer sind eigentlich dieser Michael Jackson und diese Madonna? Ohne Witz, ich staune, dass ein derart popkulturell interessierter Mensch wie Du da so vollkommen unbeleckt sein kann.
Wie gesagt: Ist wirklich nicht beleidigend gemeint. Ich bin bloß grade etwas fassungslos.
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WerbungDa Off-Topic, gerne auch zum Verschieben: Ich führe aus, warum ich so fassungslos bin.
Geschlechterrollen, Vorstellungen von Männlichkeit, Lebensstile und Lebensentwürfe, Werthaltungen, Verhaltensweisen, Posen, körpersprachliche und modische Selbstinszenierungen – über all das verständigen sich Jugendliche heute in der Beschäftigung mit der Fußball-Popkultur. Wer bist du? Wofür stehst du? Was sind deine ethischen Vorstellungen? Welche Schuhe trägst du? Wie kleidest, wie rasierst du dich, gegen wen grenzt du dich ab, wo fühlst du dich zugehörig, welchen Trendsettern folgst du, welchen verweigerst du dich? All diese Fragen diskutieren Jugendliche heute entlang von Fußball-Popfragen. Es geht dabei ebenso wenig nur um Fußball, wie es bei den Beatles oder Stones nur um Musik ging.
Die Frage „Ronaldo oder Messi“ ist doch tatsächlich eine zentrale Bekenntnis-, Lagerbildungs- und Identifikationsfrage der heutigen Jugendkultur wie früher Beatles vs. Stones. Ums mal in Klischees auszudrücken (natürlich ist es in Wirklichkeit komplizierter, aber Popkultur läuft doch immer über Mythenbildung): Messi, der Normale, widrigen Umständen entronnen dank Fleiß und Genie, bescheiden geblieben, mannschaftsdienlich – Ronaldo, der Außerirdische, überdimensional in jeder Hinsicht, entgrenzt in seiner Eitelkeit, in seiner maßlosen Selbstgestaltungswucht, in irrer Selbstoptimierung zu einem Monument des Körperkults ziseliert, die ins Superheldenhaft-Mythische stilisierte Ich-AG schlechthin.
Und diese Frage wird nicht national diskutiert, sondern global, in Südafrika wie in Australien wie in Deutschland. Nationale Identifikationen spielen da im Gegensatz zu früher sowieso nur noch eine untergeordnete Rolle, es geht eben auch bei Jugendlichen in Deutschland nicht darum, ob deutsche Fußballer besser sind als ausländische, es geht eben auch hier vor allem um Messi versus Ronaldo (nebst nachgelagerten Fragen wie Özil versus De Bruyne etc pp).
Und bei all dem, behaupte ich mal, kann heute so ziemlich jeder Mensch zwischen 10 und 30 Jahren mitdiskutieren, auch die meisten Mädchen, rund um die Welt. Natürlich gibt es Abstufungen: Randständige, Mitläufer, Initiierte, Fanatische. Aber es ist doch völlig eindeutig, dass kein heute aktiver Musiker Anziehungs- und Abstoßungsreaktionen in so großer Zahl, und von solcher Intensität auslösen kann, so kontroverse Debatten unter so vielen jungen Leuten entzünden kann wie die großen Fußballer. Und hier zerfällt auch überhaupt gar nichts in Subgenres und Subsubkulturen, es gibt keine Nischen, Parallelwelten, Filterblasen, in denen sich verschiedene Leute über Verschiedenes austauschen. Das Spielfeld ist hier für alle gleich, so, wie es damals bei Beatles und Stones war.
Globale Megastars mit kultureller Strahlkraft und Potenzial zu Identifikation und Kontroverse: Die finden Jugendliche heute im Fußball. Und wer popkulturell relevant und auf der Höhe der Zeit sein will, muss da dabei und im Bilde sein – weshalb es ganz und gar kein Zufall ist, dass Rihanna 2014 mit der deutschen Weltmeistermannschaft feierte. „Die Michael Jacksons unserer Tage heißen Neymar, Ronaldo und Messi“? Selbstverständlich. Vielleicht müsste man sogar sagen: Das popkulturelle Leitmedium des 21. Jahrhunderts ist nicht mehr die Musik, sondern der Sport.
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bullschuetz
Ohne unhöflich sein zu wollen, aber das sagt gar nichts über den Bekanntheitsgrad dieser Herren aus, aber verblüffend viel über Dich. Bitte nicht als Beleidigung verstehen: Aber wenn Du bei den dreien nicht mitreden kannst, bist Du inkompetent in Sachen Pop-, Jugend- und Starkultur des 21. Jahrhunderts.Das ist genau das, was ich damit sagen wollte. Ich klammere einen wesentlichen Bereich der Popkultur unserer Zeit bewusst aus, was Fußball und Sport insgesamt betrifft, bin ich ein willentlicher Ignorant. Daher kann ich natürlich auch nicht mitreden, wenn es um Fußball geht. Aber wer meint, es gäbe heute keine Popstars mehr, die „jeder“ kennt, weil er aus dem Alter raus ist, in dem man sich dafür interessiert, und dafür lieber musikalische Spezialinteressen pflegt, dem wird es halt schwerfallen, einen Vergleich früher/heute zu ziehen, der über das subjektive Empfinden und Erleben hinausgeht.
Wobei ich es ja gut finde, dass @bullitt solche Diskussionen immer mal wieder anstößt, seine Thesen sind ja wunderbare Steilvorlagen für Diskussionen. Leider scheint sich hier sonst kaum jemand für Popkultur als Gegenwartsphänomen jenseits der eigenen speziellen Vorlieben zu interessieren, von Youtube als der popkulturellen Plattform unserer Zeit schlechthin mal ganz zu schweigen. Das ist in den klassischen Medien aber nicht anders, da fängt man immer noch damit an erstmal zu erklären, was dieses Youtube eigentlich ist und dass es dort so seltsame Dinge wie „Challenges“ und „Morning Routines“ gibt (die schon längst wieder aus der Mode sind und nur winzige Ausschnitte aus dem Ganzen darstellen). Man muss das auch alles nicht wissen, wir sind ja altersmäßig nicht mehr die Zielgruppe. Aber wir beschäftigen uns hier eigentlich nur mit Dingen, die man nicht wissen muss …;-)
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herr-rossi Wer meint, es gäbe heute keine Popstars mehr, die „jeder“ kennt, weil er aus dem Alter raus ist, in dem man sich dafür interessiert, und dafür lieber musikalische Spezialinteressen pflegt, dem wird es halt schwerfallen, einen Vergleich früher/heute zu ziehen, der über das subjektive Empfinden und Erleben hinausgeht.
Das ist wahr. Und wohl der Gang der Dinge. Auch ich habe mich von der Idee verabschiedet, jugendkulturell in jeder Hinsicht auf dem Laufenden bleiben zu wollen, und pflege eher meine ganz persönlichen musikalischen Orchideen – aber ein Auge drauf zu haben, was sich so tut, bleibt schon interessant. Den Generation Gap gibt es meiner Wahrnehmung nach in der Popkultur noch wie eh und je: Derzeit staune ich zum Beispiel, wieviele Leute meines Alters Bausas „Was Du Liebe nennst“ überhaupt nicht kennen, gar nie gehört haben, während ich noch nie einen Menschen unter 25 getroffen habe, der das nicht kennt.
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herr-rossi
Das bestreite ich jetzt mal alles ganz entschieden.:) Die von Dir genannten Battles haben immer nur die jeweilige Hauptzielgruppe aktueller Popmusik interessiert.Die Essenz einer jeden Jugendkultur war und ist doch die Abgrenzung zur Kultur der Erwachsenen und u.a. Musik und Mode die Mittel, um das möglichst öffentlichkeitswirksam nach außen zu tragen. Man kreiste ja nie nur um sich selbst. Die Band-Battles waren eher Abspaltungen innerhalb einer Gruppe, ok, aber auch die brauchte eine gewisse Öffentlichkeit, um relevant zu sein. Mangels Popularität kratz es doch heute keinen Mensch mehr, ob man nun Arcade Fire oder War On Drugs präferiert.
Diese Symbiose aus Popkultur und Musik sehe ich seit 20 Jahren nicht mehr – zumindest nicht in diesem Umfang. Wann haben sich die letzten nennenswerten Genres herausgebildet und jugendliche Subkultur geprägt? Woodstock, Live Aid, Love Parade, in den letzten 20 Jahren nichts vergleichbares mitbekommen. Stattdessen sehe ich vor allem routiniert durchkommerzialisierte Großevents, bei denen die Alten nostalgisch ihre eigene musikgeprägte Jugendkultur abfeiern: Wacken, RaR etc. Und während Lady Gaga hier in Frankfurt in der Festhalle auftritt, spielen nebenan in der Commerzbank Arena Depeche Mode, wie gefühlt jedes Jahr.
Und für genau die war tatsächlich „Wetten, dass“ – aber aktuelle, virulente Popmusik hat sich dort nie abgespielt. (…) Bei „Wetten, dass“ traten nur die Etablierten auf, die zuverlässig lieferten, aber die den Höhepunkt ihrer Relevanz schon längst hinter sich hatten (Tina, Rod, Elton, immer schön im Wechsel).
Ohne jetzt das Beispiel von Wetten dass…? überstrapazieren zu wollen, dort saßen zuletzt auch Beyoncé, Justin Bieber, Miley, Bruno Mars, Alicia Keys, Pharell Williams und Lady Gaga auf der Couch. Take That und die Spice Girls hatten ihre Auftritte dort auch auf dem Zenit ihrer Karriere. Man kann der Show ja viel vorwerfen, dass sie nur abgehalfterte Stars präsentiert hätte, aber sicher nicht. Dass dazwischen dann Chris de Burgh und Tony Christie auftraten, war ja gerade der Gag dabei. Fand man seinerzeit normal, rückblickend ist so ein generationsübergreifendes Format heute undenkbar und das ist eigentlich ziemlich schade
Diese Megastarfaszination wie bei MJ von der Du sprichst, die war immer ein äußerst rares Gut, den kann man nicht als das typische Beispiel für die ganze Ära und ihre Protagonisten betrachten. Vielleicht gibt es heute keinen MJ, aber die Sheerans, Swifts, Adeles usw. sind doch nicht weniger präsente und erfolgreiche Stars wie die Lionel Richies, Phil Collins, Whitney Houstons usw. der alten Zeit.
OK, Jacko ist sicher das extremste Beispiel. Es gibt aber zahlreiche weitere Acts dieser Ära, die sich auf einem Level etablieren konnten, auf dem sie über Jahrzehnte Stadien füllen: U2, Springsteen, Stones, AC/DC, Depeche Mode, GNR, Robbie Williams, Coldplay…. Wenn Sheeran, Swift und Adele das über die nächsten zumindest 10 Jahre auch tun, nehme ich dann alles zurück.
Der Name Neymar sagt mir absolut NICHTS. Den habe ich bewusst noch nie wahrgenommen. Die anderen beiden Namen habe ich schon mal gehört/gelesen, aber wenn ich mir Fotos ansehe – das sind mir unbekannte Gesichter. Ernsthaft.
Glückwunsch, keine Ahnung, wie du das schaffst. Ich gäbe einiges, um die Fresse von Ronaldo nicht mehr täglich sehen zu müssen. Im Unterschied zu Ed Sheeran produzieren diese Typen aber wöchentlich Topmeldungen auf allen News-Portalen und Titelseiten und sind sowohl im Free- als auch im Pay-TV omnipräsent.
Ich sage ja nicht, dass Youtube exakt so ist wie MTV, aber es hat mittlerweile den Pop-Markt so umgekrempelt wie seinerzeit MTV. Im Grunde ist es die logische Fortführung. Auf MTV war Musik erstmals 24/7 im Fernsehen greifbar und viele Shows waren auf Interaktivität angelegt, gerade Ray Cokes. Das funktioniert auf einer Online-Plattform natürlich alles noch wesentlich besser als im Rahmen eines linearen Fernsehprogramms.
Das sehe ich ganz genauso. Ich fand es daher schon immer völlig unverständlich, dass MTV den Sprung ins Netz nicht geschafft hat. Sie waren eigentlich auf dem besten Wege dahin, weil sie zu Beginn der 90er ihrer Zeit voraus waren. Vielleicht war das Zeitfenster dazwischen zu groß. Statt noch globaler zu denken hat man sich auf den Druck von VIVA hin regionalisiert und damit marginalisiert. Das Internet kam dann zu spät.
Die Algorithmen sind nicht nur für die da, die das Spezielle suchen, sondern in erster Linie, um die Leute auf bestimmte Angebote zu bringen, etwa durch Vorschläge auf der Startseite und am Seitenrand, durch Trend-Charts usw. Das will Youtube so, das wollen die Werbekunden so, das wollen viele der immer professioneller arbeitenden Youtube-Kanäle so.
Ich nutze YT auch seit der ersten Stunde und habe selbst auch monetarisierte Videos am Start, die den ein oder anderen Euro einspielen. Bin also niemand, der diese Plattform und deren Möglichkeiten verteufelt, falls das jetzt so rüber kam. Und auch die Sortierung durch Algorithmen finde ich genau wie bei Spotify durchaus hilfreich. Mir geht es nicht darum früher gegen heute auszuspielen, ich versuche nur die Auswirkungen auf die Rezeption zu analysieren, denn die gibt es.
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Mir fehlen die Boybands im Jahre 2017.
Und warum werden eigentlich die Backstreet Boys im Radio rauf und runter gespielt – Take That aber nie?
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)firecrackerMir fehlen die Boybands im Jahre 2017. Und warum werden eigentlich die Backstreet Boys im Radio rauf und runter gespielt – Take That aber nie?
Auf welchem Sender?
Von den Backstreet Boys gibt es nur einen Song, den ich mir heute noch gerne anhöre; bei Take That deutlich mehr.
zuletzt geändert von mozza--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollbullittOhne jetzt das Beispiel von Wetten dass…? überstrapazieren zu wollen, dort saßen zuletzt auch Beyoncé, Justin Bieber, Miley, Bruno Mars, Alicia Keys, Pharell Williams und Lady Gaga auf der Couch. Take That und die Spice Girls hatten ihre Auftritte dort auch auf dem Zenit ihrer Karriere.
Ok, die letzten Jahre von WD habe ich nicht mehr mitbekommen. Aber an die Ausgabe mit Lady Gaga erinnere ich mich sogar. Danach wusste dann auch der Ahnungslose Bescheid und müllte seine Blitzdiagnose ins Internet, auch hier im Forum: Fremdgesteuerter Kommerzdreck, „sex sells“ und singen kann die auch nicht. Ehrlich, auf die öffentliche Anteilnahme hätte ich seinerzeit verzichten können.;-) Take That und Spice Girls waren natürlich familienkompatibel, dass es auch was für die Kids geben muss, war ja klar, dazu gab es dann immer schön hysterisch schreiende Mädchen. Ich erinnere mich auch an einen Auftritt von Bros. Aber waren in den 90ern Oasis, Blur, Pulp, Pumpkins, Nirvana, Weezer, Nas, Fugees usw. bei WD?
Du hast natürlich recht, diese Variete-Shows mit von allem etwas für alle, die sind verschwunden, im deutschen Fernsehen findet aktueller Pop eigentlich nicht mehr statt nach meinem Eindruck. In den USA gibt es dagegen die großen Late Night Shows, zu deren Stammgäste eben auch die aktuellen Pop-Stars gehören, mit musikbezogenen Erfolgsformaten wie „Carpool Karaoke“ – das sorgt für eine ganz andere Medienpräsenz als hierzulande.
Ich nutze YT auch seit der ersten Stunde und habe selbst auch monetarisierte Videos am Start, die den ein oder anderen Euro einspielen. Bin also niemand, der diese Plattform und deren Möglichkeiten verteufelt, falls das jetzt so rüber kam.
Hatte ich auch nicht so verstanden. Verrätst Du, welchen Kanal Du betreibst?
@firecracker: Nach dem Ende von One Direction (hast Du eigentlich das Solo-Debüt von Harry Styles gehört?) gibt es Boygroups zur Zeit nur noch in Südkorea nach meinem Eindruck, aber besonders BTS sind derzeit in K-Pop-affinen Kreisen auch außerhalb Asiens schwer angesagt. Und Kim Jong-Hyun von ShiNee hat sich gerade dem Club 27 angeschlossen, Depressionen …
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@firecracker: Nach dem Ende von One Direction (hast Du eigentlich das Solo-Debüt von Harry Styles gehört?) gibt es Boygroups zur Zeit nur noch in Südkorea nach meinem Eindruck, aber besonders BTS sind derzeit in K-Pop-affinen Kreisen auch außerhalb Asiens schwer angesagt.
@Rossi: dass ich Styles LP so selten in den Listen sehe, wundert mich. Es war Elmo-Ziller’s Monatssieger und daraufhin hab ich mir das Album einmal angehört und sofort bestellt. Bin wahrlich nicht der typische Boygrouphörer, aber das Styles Album hat klasse, tolles Songwriting und ist zudem sehr abwechslugsreich.
Kennst du diesen Liveauftritt?
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoOasis waren tatsächlich einmal bei Wetten Dass…
Du würdest jetzt natürlich sagen, past their prime.
2009. „I’m Outta Time“.
Ansonsten: Was du kürzlich über Tina, Rod und Elton in diesem Zusammenhang geschrieben hast – das habe ich nicht gelesen….
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll@mozza NDR.
herr-rossiNach dem Ende von One Direction (hast Du eigentlich das Solo-Debüt von Harry Styles gehört?) gibt es Boygroups zur Zeit nur noch in Südkorea nach meinem Eindruck, aber besonders BTS sind derzeit in K-Pop-affinen Kreisen auch außerhalb Asiens schwer angesagt. Und Kim Jong-Hyun von ShiNee hat sich gerade dem Club 27 angeschlossen, Depressionen …
Dank Twitter habe ich das nicht verpasst. Unheimlich, die Aufnahmen von der Beerdigung.
One Direction hatte ich nur noch am Rande mitbekommen. Die letzte vielversprechende Boyband dürfte Busted gewesen sein, aus meiner Sicht. Aber auch nur bis zur zweiten Single-Auskoppelung.
Den Hype um Harry Styles hatte ich sogar mitbekommen und mal reingehört. Kannte den verlinkten Auftritt aber nicht. Das ist so das, was man Pop/Rock nennt, oder? Kings of Leon, nur etwas mehr zum Mitsingen.
Solo-Karrieren von Ex-Boyband-Mitgliedern stehe ich aber generell kritisch gegenüber. Ich will so etwas wie „Shine“ von Take That.
Gerade im fb-Feed gesehen:
Die 90er-Jahre – ein faszinierendes und vor allem buntes Pop-Jahrzehnt. Mit viel Musik, ausgewählten Archivmaterialien und pointierten Kommentaren der wichtigsten Köpfe erweckt „Welcome to the 90s“ die Popkultur der 90er-Jahre zum Leben.
Arte. Vier Sendungen online
zuletzt geändert von firecracker--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Vielen Dank für deine lange Antwort Rossi – aber leider reden wir aneinander vorbei irgendwie. Und die Verweise auf deine Tochter und das Nichtkennen von Neymar lässt mich vermuten, dass wir einfach in unterschiedlichen Blasen hausen. Und ich weiß nicht, ob deine wirklich die durchschnittlichere ist als meine. Ich fürchte nicht. Ich denke, du bist viel zu sehr in YouTube und Co. involviert, um zu sehen, dass das für den Großteil der Menschen eben noch nicht diese Rolle spielt. Oder eben völlig anders genutzt wird. Ich habe noch nie von diesen „Morning Routines“ gehört – aber ich kenne Neymar. Deswegen bin ich bei der Diskussion ganz bei bullit.
Und zu deinen Ausführungen auf meinen Beitrag leider nur stichpunktartig (wenig Zeit). Meiner Meinung nach befinden wir uns in einer Übergangszeit. Und in der sind auch einige YouTuber zu Medienstars geworden. Aber ich kann dir nicht einen YouTube-Star aufzæhlen. Und du könntest in jede Kneipe und auf jeden Weihnachtsmarkt gehen: Niemand über 30 kennt einen YouTube-Star – aber 80% kennen Neymar. Gut, vielleicht etwas übertrieben, aber die Stoßrichtung wird deutlich. Denn es geht ja tatsächlich um den Mitredenkönnen“-Faktor. Nur bei dem spielt YouTube beziehungsweise ein YT-Star eben für alle über 30 absolut keine Rolle.
Man muss vielleicht unbedingt Popkultur und Jugendkultur trennen. Natürlich eng verwoben, aber derzeit durch das Technology Gap vielleicht etwas aus dem Gleichklang geraten. Die Jugendkultur ist technisch viel weiter, die Popkultur versucht den Spagat zwischen alten und neuen Helden. Und letztlich, das haben andere hier schon gesagt, hat sich der popkulturelle Fokus von der Musik auf den Sport verlagert.
Und den Punkt mit „Despacito“ hast du vielleicht nicht so verstanden. Ich kenne „Despacito“ nicht, weil ich die Möglichkeit habe, es nicht zu kennen. Lambada konnte man damals gar nicht nicht kennen.
zuletzt geändert von captain-kidd--
Do you believe in Rock n Roll?@ captain-kidd: Das Problem ist eher, dass bei so einer Diskussion sich immer mehr Seitenaspekte anhäufen, die von der Ausgangsfrage wegführen. Die (genuinen) Youtuber wären noch mal ein eigenes Thema. Da befinden wir uns auch in einem Entwicklungsland. Ich selber verfolge deutschsprachige Youtuber nur am Rande. Das ist tatsächlich reine Jugendkultur, allerdings gibt es dort inzwischen auch etliche mit mehr als 1 Mio. Abonnenten. Innerhalb der Zielgruppe (u25) ist das also ein absolutes relevantes Thema, außerhalb spielt es keine Rolle, vergleichbar mit Deutsch-Rap. Generation Gap, eindeutig.
Der Ausgangspunkt war doch die Beobachtung von @ bullitt, dass es keine globalen Popstars mehr zu geben scheint, die jeder kennt, so wie noch in den 80ern und 90ern. Seine These war, dass das darin liegt, dass mit dem Internet, mit Youtube, Spotify usw., sich jeder Interessierte seine individuelle musikalische Filterblase einrichten kann, quasi der Sieg des Nerdtums über die Popkultur klassischer Prägung. Ich hatte dagegen ins Feld geführt, dass es mit dem Siegeszug von Youtube und Spotify durchaus nicht zu einer Zersplitterung gekommen ist, sondern es im Gegenteil wieder klare Strukturen im weltweiten Popmarkt und auch echte Popstars wie Ed Sheeran, Bruno Mars, The Weeknd, Kanye West, Taylor Swift, Katy Perry usw. usw. gibt. Aber wieso kennt die „keiner“? Wieso sind die nicht Gegenstand des öffentlichen Interesses?
In den USA ist das definitiv anders, da gehören Popstars weiterhin zur Celebrity-Kultur wie Schauspieler und Sportler. Die sind dort auch in den traditionellen Medien sichtbar, z. B. in den Late Night Shows. Ich gehe davon aus, dass eine Diskussion, wie wir sie hier führen, in den USA nicht denkbar wäre, weil dort eben jeder die derzeit erfolgreichen Popstars kennt. Wie es in anderen Ländern aussieht, müsste man sich einzeln anschauen. Für Deutschland muss man wohl feststellen: „Wir“ sind vom globalen Popmarkt weitgehend abgehängt. Die offiziellen Album- und Singlescharts 2017 sind noch nicht veröffentlicht, aber es gibt Jahresauswertung der Top10-Listen – und die geben schon ein hinreichend deutliches Bild.
Bei den Alben ist offensichtlich: Wir schmoren im eigenen Saft. Schlager, Deutschrap und Altbewährtes. Das einzige, wirklich einzige Album mit aktueller popkultureller Relevanz für das Jahr 2017 ist „See You“ von The XX. Die Singles sind deutlich internationaler, aber um die US- und UK-Popstars mit heimischem Celebrity-Status machen die Hörer hier eher einen Bogen, da herrschen gesichtslose Hitproduzenten wie Imagine Dragons, Chainsmokers und Robin Schulz vor. Zumindest die US-Trap-Welle findet einen gewissen Niederschlag (z. B. Post Malone). Aber der einzige globale Pop-Star, den die Deutschen offensichtlich ins Herz geschlossen haben, ist Ed Sheeran. Das passt ja auch perfekt ins Gesamtbild.
Bei der Gelegenheit:
The New York Times: How Ed Sheeran Made 2017’s Biggest Track
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Letztes Update:
01. Gisbert zu Knyphausen – Das Licht dieser Welt
02. Ride – Weather Diaries
03. LCD Soundsystem – American Dream
04. Kommode – Analog Dance Music
05. The Jesus And Mary Chain – Damage And Joy
06. Little Barrie – Death Express
07. Alexandra Savior – Belladonna Of Sadness
08. Melanie De Biasio – Lilies
09. Liam Gallagher – As You Were
10. Shed Seven – Instant Pleasures11. Kelly Lee Owens – Kelly Lee Owens
12. Loyle Carner – Yesterday’s Gone
13. Ghostpoet – Dark Days + Canapés
14. Jens Lekman – Life Will See You Now
15. Hauschka – What If
16. Klez.E – Desintegration
17. Noel Gallagher’s High Flying Birds – Who Built The Moon?
18. Kasabian – For Crying Out Loud
19. Saint Etienne – Home Countie
20. Marika Hackman – I’m Not Your Man21. Public Service Broadcasting – Every Valley
22. Max Richard Leßmann – Liebe in den Zeiten der Follower
23. Laura Marling – Semper Femina
24. Diagrams – Dorothy
25. Prag – Es War Nicht So Gemeint
26. Curtis Harding – Face Your Fear
27. Beach Fossils – Somersault
28. Mac DeMarco – This Old Dog
29. Thievery Corporation – The Temple Of I & I
30. Fleet Foxes – Crack-Up31. Charlie Cunningham – Lines
32. Víkingur Ólafsson – Philip Glass: Piano Works
33. Fionn Regan – The Meetings Of The Waters
34. Cameron Avery – Ripe Dreams, Pipe Dreams
35. Peter Perrett – How The West Was Won
36. Beth Ditto – Fake Sugar
37. Priests – Nothing Feels Natural
38. The Rifles – Unplugged Album
39. Bonobo – Migration
40. Sohn – Rennen41. Jarvis Cocker & Chilly Gonzales – Room 29
42. Slowdive – Slowdive
43. Kevin Morby – City Music
44. Tosca – Going Going Going
45. The XX – I See You
46. Sampha – Process--
Oh, Cigarettes After Sex haben es gar nicht erst in deine Liste geschafft?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll -
Schlagwörter: 2017, Erwartungen und erste Eindrücke
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