10 BESTEN Songs die in den Top 500 fehlten

Startseite Foren Fave Raves: Die definitiven Listen Die besten Tracks 10 BESTEN Songs die in den Top 500 fehlten

Ansicht von 15 Beiträgen - 91 bis 105 (von insgesamt 240)
  • Autor
    Beiträge
  • #2713597  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,645

    Ich kann mich nicht auf zehn Songs beschränken. Um aber dem Thread-Titel Genüge zu tun, verteile ich meine Favoriten auf zwei Beiträge.

    Was die RS-Liste betrifft: Ich bin noch ein bisschen zu jung, um mich mit dieser „Oldie-Hitparade“ wirklich anfreunden zu können – da fehlt mir etwas die Balance über die verschiedenen Jahrzehnte. Viele der Befragten verbinden wohl Jugenderinnerungen mit den Songs aus den 60er Jahren. Mich gab’s da noch gar nicht.

    Los geht’s:

    Johnny Cash: „Hurt“ (Trent Reznor)

    „I hurt myself today to see if I still feel“. Das Original kenne ich nicht, aber es kann unmöglich so gut sein wie diese Version. Das Album, „The Man comes around“, war ja ein bisschen hit-or-miss, mit dieser Single aber ist Johnny Cash noch einmal ein Meisterwerk gelungen, das die Jahrzehnte überdauern wird. Ergreifend. Grossartig.

    Coldplay: „Don’t panic“

    Zwei Minuten und fünfzehn Sekunden perfekte Popmusik, schwelgerisch, sanft und tröstlich: „Everybody here has got somebody to lean on“. Die Leadgitarre kann man gar nicht anders denn als „schön“ bezeichnen. Als ich zum ersten Mal das Video auf MTVIVA gesehen habe, wusste ich sofort, dass ich diesen Song brauche.

    Nick Drake: „Northern Sky“

    Ein Juwel. Der schönste Song des großen Nick Drake. Muss man mehr sagen? Das war auch der erste Song, den ich von ihm gehört habe (auf einer Folk-Compilation).

    Gang of Four: „To Hell with Poverty“

    Einer der besten politischen Songs aller Zeiten: eine absolut nachvollziehbare Aussage, eine Killer-Basslinie (besser geht’s nicht) und das bekannt kantige, eckige Gitarrenspiel Andy Gills. GROSS. Und tanzbar. Sicherlich nicht nach jedermanns Geschmack, würde der Song gut auf Tom Morellos Liste passen.

    The Gun Club: „Idiot Waltz“

    Ein großer, klassischer Rocksong, der theoretisch auch schon in den 70er Jahren hätte entstehen können. Düster und zum sterben schön. Er stammt vom letzten Gun Club Album, „Lucky Jim“ von 1993 (der Song war auch mal auf einer Rare-Trax-CD des RS enthalten).

    The Jam: „Down in the Tube Station at Midnight“

    Die Angst eines Einwanderers, der von rechten Schlägern bedroht wird. Eine dramatische Szene. Ich halte diesen Song ja für noch stärker als „Going Underground“, „That’s Entertainment“ und „Start!“, die drei Songs von The Jam auf der RS-Liste.

    Bert Jansch: „If I were a Carpenter“ (Tim Hardin)

    Würdest du mich auch dann heiraten und Kinder mit mir haben, wenn ich ein armer Handwerker wäre und du eine vornehme Dame? So fragt dieser scheinbar alte Folksong aus dem Jahre 1966, der oft gecovert worden ist. Meine Lieblingsversion ist die von Bert Jansch auf dem Album „Heartbreak“ von 1980 – wegen des bezaubernden Gitarrenspiels. (Von Tim Hardin selbst würde ich „How can we hang on to a Dream“ nominieren.)

    Portishead: „Sour Times“

    Tja, da kommt man nicht daran vorbei, das ist einer der Klassiker meiner Generation. „Nobody loves me, it’s true, not like you do“. Tonnenweise Atmosphäre, gut gewählte Samples, ausdrucksvoller Gesang. Man hat das Stück vielleicht ein paar mal zu oft gehört, aber das trifft auch auf viele Songs auf der RS-Liste zu. Die 90er Jahre sind für mich nicht vorstellbar ohne diesen Song.
    Ebenso schön sind „Roads“ mit seinem sehnsuchtsvollen Streicherarrangement und „Glory Box“, das Stück mit diesem tollen Isaac Hayes Sample, das auch Tricky verwendet hat – das wären zwei weitere würdige Kandidaten für die Liste.

    Radiohead: „Exit Music (for a Film)“

    „We hope that you choke“. Im Grunde ist das aber ein sehr hübscher Song, was gut herausgebracht wird durch die Klaviertrio-Version von Brad Mehldau auf „Art of the Trio 3: Songs“ (vielleicht wird einmal ein Jazz-Standard daraus). Natürlich wird auch hier wieder gelitten, die Stimmung ist schlecht, Wut ist im Spiel. Gesang und Gitarre eröffnen, dann wird langsam auf einen majestätischen Höhepunkt hingearbeitet. Ganz wundervolle Produktion. Ein besonderes Highlight auf dem besten Album der 90er Jahre.
    Außerdem sollte auch noch „Street Spirit (fade out)“ mit auf die Liste, der wohl schönste Song von Radiohead.

    Siouxsie and the Banshees: „Arabian Knights“

    Susi und die Todesfeen behandeln hier das Thema Frauenunterdrückung in den arabischen Ölstaaten, aber das ist sicher nicht der Grund, warum ich diese Single von 1981 so liebe. „Arabian Knights“ ist ein perfekter Popsong: hooks galore, abwechslungsreicher Aufbau, das richtige Tempo, alles passt zusammen – der energische Gesang, das markante und federnde Schlagzeug, der Bass, das atmosphärische Gitarrenspiel. Die Band ist auf der Höhe ihres Könnens. Das hat Stil. Diesen Song kann man gar nicht oft genug hören.

    --

    To Hell with Poverty
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #2713599  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    @ Go1

    Sehr gute Auswahl, schön charakterisiert. Muss ich einfach mal so sagen. :)

    BTW: Ganz prinzipiell ist es wohl so, dass man den größten Bezug zu Titeln hat, mit denen man ausgewachsen ist. Das geht wohl jedem so. Auf der anderen Seite ist aber auch die Geschichte der populären Musik ein sehr großes Feld, wo viel spannende Musik „passiert“ ist. Ich versuche immer, mich in zwei Richtungen zu orientieren. Nach hinten und nach vorne. Die Musik der 50er und auch der 40er habe ich mir selbst erschlossen, im dem ich mich damit beschäftigt habe. Und bin immer noch jeden Tag neugierig, was ich als nächstes Aufregendes hören werde.

    Die Jury ist glaube ich aber „irgendwie irgendwo“ stehen geblieben. Und ich finde, dass das darf nicht passieren, wenn man so eine eine Liste macht.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #2713601  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

    Beiträge: 14,707

    WischmopMein iPod sagt (der muss es wissen):

    Elvis Costello – I Want You

    Ist drin – auf Platz 138.

    Den gleichnamigen Dylan-Song kann ich allerdings nirgendwo finden – kann doch nicht sein, dass ausgerechnet der fehlt!

    --

    Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
    #2713603  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    muffkimuffkiIst drin – auf Platz 138.

    Den gleichnamigen Dylan-Song kann ich allerdings nirgendwo finden – kann doch nicht sein, dass ausgerechnet der fehlt!

    Fehlt auch nicht, ist auf Nummer 138

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #2713605  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

    Beiträge: 14,707

    MistadobalinaFehlt auch nicht, ist auf Nummer 138

    Das kann ja nun nicht sein. Lies noch mal meinen obigen Post…

    --

    Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]
    #2713607  | PERMALINK

    dr-music

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 70,283

    Mistadobalina… Die Jury ist glaube ich aber „irgendwie irgendwo“ stehen geblieben. Und ich finde, dass das darf nicht passieren, wenn man so eine eine Liste macht.

    Verstehe ich nicht. Die Liste ist halt so, wie sie jetzt ist. Würde sie die letzten 15 Jahre besser abdecken, wie u. a. von Dir und anderen gefordert, kämen doch auch sofort wieder andere und beklagten das Fehlen der alten „Rock‘ n Roll“-Klassiker. „Geschmäcklerisch“ ist die neueste RS-Liste nur insofern, als sie eben den Geschmack der Jury abbildet.

    2 Fragen würden mich noch interessieren:

    a) Wurde die deutsche Liste mit der der US-Kollegen zusammengeworfen? Geht für mich auf Seite 3 des Beiheftes nicht genau hervor („transkontinental“) und weil beide Listen doch recht ähnlich sind.

    b) Welcher Song taucht nun doppelt auf?:)

    --

    Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
    #2713609  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,645

    The Smiths: „There is a Light that never goes out“

    Sicher schwer romantisch und überspannt: „To die by your side is such a heavenly way to die“. Dennoch bin ich mir bei fast keinem anderen Song so sicher wie hier, dass er auf eine Liste der „500 besten Songs aller Zeiten“ gehört. Das ist ein Favorit von mir seit meiner Jugend; wie oft habe ich da mitgesungen. Ich kann mir die Welt nicht ohne dieses Lied vorstellen. Am Rande möchte ich hier auch einmal Andy Rourke loben: es hat mir immer gut gefallen, wie er den Bass spielt.

    Sonic Youth: „Teenage Riot“

    Aaah, Sonic Youth. Das ist wohl immer noch ihr schönster und eingängigster Song. Aufbruchsstimmung wird verbreitet, die Sonne scheint über Manhattan.

    Sonic Youth: „Kissability“

    Das ist der Popsong auf „Daydream Nation“, einem der besten Alben der 80er Jahre (und nein: „Sister“ ist nicht besser). „Kissability“ ist abwechslungsreich, kraftvoll, einfach perfekt – den Song könnte ich mir auch zehn mal hintereinander anhören.

    Steely Dan: „My old School“

    Von dieser Band gibt es eine ganze Reihe von Songs, die in Frage kämen, und dieser hier ist mein liebster (beim Steely Dan Turnier habe ich auch fleißig für ihn gestimmt). Ganz besonders mag ich das Gitarrensolo und die Art, wie der Bläserriff dagegen gesetzt ist. Überhaupt ist der Saxophonsatz klasse.

    Richard & Linda Thompson: „I’ll regret it all in the Morning“

    Die Hölle, das sind die anderen. In der Liebe und Zweisamkeit sucht man das Glück und scheitert oft dabei. Der Frust entlädt sich manchmal (zu häufig) in Gewalt. „Whisky helps to clear my head / bring it with you into bed / If I beat you nearly dead / I’ll regret it all in the morning“. Unfassbar, wieviel Traurigkeit allein schon das Gitarrenspiel ausdrückt. Das beste ist, dass der Song mit einem eingängigen Refrain versehen ist: „I’ll regret it all in the morning / when I see your smiling face / I’d rather be in any place but here“. Abgründig.

    Richard & Linda Thompson: „Never again“

    Ein zeitlos schöner Folksong voller Trauer; eine von Lindas besten Gesangsleistungen. Ich kann das nicht beschreiben, man muss es hören (auf dem Album „Hokey Pokey“, wie auch der vorherige und der nächste Song).

    Richard & Linda Thompson: „A Heart needs a Home“

    Mag man auch oft ins Unglück rennen, man versucht es doch immer wieder, es geht gar nicht anders. „The world’s no place when you’re on your own“. Wieviel Schönheit hier aus der Melancholie entspringt – es ist zum Dahinschmelzen. „I came to you when no one could hear me, I’m sick and weary of being alone“.

    Richard & Linda Thompson: „Dimming of the Day“

    Noch so ein ruhiger Folksong, von Linda gesungen. Dieser hier klingt besonders warm und tröstlich. Der Text aber spricht wieder von Schwierigkeiten: „What days have come to keep us far apart / A broken promise or a broken heart“. Es gibt auch eine würdige Coverversion von Bonnie Raitt.

    Richard & Linda Thompson: „Walking on a Wire“

    Ein Blick in die Ehehölle. Großartiger Gesang von Linda, beeindruckendes, ausdrucksstarkes Gitarrenspiel von Richard, einfach ein wunderbarer Song. Auf der Compilation „Dreams fly away: a history of Linda Thompson“ gibt es eine alternative Version, die ich sogar noch vorziehe (die Originalversion ist auf „Shoot out the Lights“).

    (Fünf Songs von Richard Thompson unter den Top 500 – das käme mir angemessen vor.)

    Lucinda Williams: „Side of the Road“

    Das könnte durchaus der schönste Song von Lu Williams sein, as far as I know (die Melodie, der Gesang, die Fiddle…). Worum es geht: Jeder braucht seinen Freiraum in Liebesbeziehungen, Zeit für sich allein, um sich nicht zu verlieren. „If only for a minute or two, I wanna see what it feels like to be without you“. Der Song stammt von ihrem selbstbetitelten Album von 1988.

    --

    To Hell with Poverty
    #2713611  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    dr.musicVerstehe ich nicht. Die Liste ist halt so, wie sie jetzt ist. Würde sie die letzten 15 Jahre besser abdecken, wie u. a. von Dir und anderen gefordert, kämen doch auch sofort wieder andere und beklagten das Fehlen der alten „Rock‘ n Roll“-Klassiker. „Geschmäcklerisch“ ist die neueste RS-Liste nur insofern, als sie eben den Geschmack der Jury abbildet.

    2 Fragen würden mich noch interessieren:

    a) Wurde die deutsche Liste mit der der US-Kollegen zusammengeworfen? Geht für mich auf Seite 3 des Beiheftes nicht genau hervor („transkontinental“) und weil beide Listen doch recht ähnlich sind.

    b) Welcher Song taucht nun doppelt auf?:)

    Klar ist die Liste so, wie sie ist. Deswegen diskutieren wir ja drüber. :)
    Mir geht es um mehr Ausgewogenheit. Klar, gehören die Klassiker dazu, aber doch nicht nur.

    Ich meine eben, dass zum Zusammenstellen einer solchen Liste mehr gehört, als nur die eigenen Lieblingslieder zu listen. Wir schreiben ja nun schon seit Jahrzehnten Rockgeschichte, da wird man den Stellenwert einzelner Titel doch beurteilen können. Einen Song wie z.B. „Unfinished Sympathy“, der hundert andere Musiker beeeinflusst hat und absolut stilprägend war, und von dem man eben genau dieses weiß, kann man doch nicht unter den Tisch fallen lassen. Und das ist nur ein Beispiel.

    Zu deinen Fragen: Ich habe das so verstanden, dass die beiden Listen zusammen geworfen wurden. Wir haben hier also eine deutsch-amerikanische Auswahl. Englische Jury-Mitglieder gab’s wohl nicht, was in meinen Augen auch nicht geht. Ich denke, dass die Liste bei britischer Beteiligung anders ausgesehen hätte.

    Der doppelte Titel ist „Walk this way“ auf Platz 350 und 134, siehe auch mein posting etwas weiter oben in diesem thread.

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #2713613  | PERMALINK

    dr-music

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 70,283

    @ Mista

    Schönen Dank für Deine Hilfe zu meinen beiden Fragen.:)

    Jetzt verstehe ich auch Dein Anliegen mit der alten Kontroverse (Musikalische Bedeutung des Songs< <<>>>Lieblingssong). Das wird aber sicher nicht besser, da hier auch wieder jeder anders die Gewichtung/Einfluss auf die Musik-Geschichte „hören“ wird. Weil sein eigener Geschmack eben so ist!:)

    Wer einen Stil wie HipHop oder Hard-Rock nicht goutiert, worin sollte er da auch nur eine kleine Bedeutung sehen? Dazu vielleicht nur 3 Beispiele:

    a) Dann müsste auch Eddie Van Halen mit seinem virtuosen Tapping ab 1978 dabei sein. Viele sagen immer, wie er damit eine große Bewegung losgetreten hätte.

    b) Was ist mit der technischen Entwicklung der 60er und 70er? Was hat nicht alles der Moog und das Mellotron verändert? Und Leute wie Stockhausen oder Walter Carlos oder Cage?

    c) Wenn z. B. der dock das liest, wird er die alten Blueser aus den 20er und 30er-Jahren herbeizitieren, die nach seiner Meinung die Grundlagen vorbereiteten.

    Ich selber habe/sehe dieses Problem gar nicht, da bei mir ganz eindeutig der eigene Geschmack im Vordergrund steht. Deinem angeführten Bsp. mit Massive Attack würde ich schon nicht mehr zustimmen.

    --

    Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
    #2713615  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,645

    Die Liste des RS (wie auch die sehr ähnliche amerikanische) enthält buchstäblich hunderte von unverzichtbaren Songs. Das ist schon eine gute Sache. In der Auswahl drückt sich aber auch ziemlich offensichtlich ein eher gehobener Altersdurchschnitt der Jury aus; ein Großteil wird in den 60ern oder den frühen 70ern aufgewachsen sein.

    „Objektivität“ ist da aber wirklich schwer. Ich würde z.B. jederzeit zustimmen, dass der erwähnte Song von Massive Attack auf die Liste gehört – selbst wählen würde ich ihn aber auch nicht, wenn ich an einer solchen Aktion teilzunehmen hätte, sondern lieber Songs nennen, die mich persönlich mehr ansprechen.

    Denkbar ist auch, dass die heutige Musiklandschaft einfach unübersichtlicher und stärker nach Genres unterteilt ist als etwa die in den 60er Jahren, so dass heute weniger Einigkeit als früher besteht, welches denn nun die „wichtigen“ Songs sind. Das würde auch die Stimmen bei einer solchen Wahl stärker „zersplittern“.

    (Nebenbei hätte es mich auch interessiert, wie genau sich nun die deutsche von der amerikanischen Jury unterschieden hat: einfach die deutsche Redaktion anstelle der amerikanischen, ein paar einheimische Musiker zusätzlich dazu und sonst ist alles gleich geblieben?)

    --

    To Hell with Poverty
    #2713617  | PERMALINK

    dr-music

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 70,283

    Go1
    (Nebenbei hätte es mich auch interessiert, wie genau sich nun die deutsche von der amerikanischen Jury unterschieden hat: einfach die deutsche Redaktion anstelle der amerikanischen, ein paar einheimische Musiker zusätzlich dazu und sonst ist alles gleich geblieben?)

    Wie Mista oben schon sagte: US – RED und US – Musiker und deutsche Redaktion und deutsche Musiker. Das Ergebnis zeigt die hohe Nähe zur älteren US – Liste.

    --

    Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' Roll
    #2713619  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    @ dr. music

    Die Grenzen meiner Ansischt sind mir natürlich bewusst. Listen werden immer in erster Linie eine Frage des Geschmacks sein. Dann darf man eine solche Liste aber auch nicht „Die 500 besten Songs aller Zeiten“ nennen. Sondern eher „500 Songs nach unserem Geschmack“ oder so ;)

    Gut, gut, ich will nicht so spitzfindig sein. :) Du weißt, was mich an der Liste ärgert und ich will ja auch nicht ewig darauf herumhacken.

    Vom Q-Magazin gibt es eine Liste die heißt „1001 best songs ever“, was schonmal weniger elitär und absolut klingt, denn es kann ja noch mehr Listen mit 1001 best Songs geben. Hier mal zum Vergleich die ersten 10:

    1. One – U2
    2. Respect – Aretha Franklin
    3. Smells like Teen Spirit – Nirvana
    4. A Day In The Life – Beatles
    5. In The Ghetto – Elvis Presley
    6. My Name is – Eminem
    7. Creep – Radiohead
    8. Independent Women Part 1 – Destiny’s Child
    9. Live Forever – Oasis
    10. River Deep mountain High – Ike & Tina Turner

    Über diese Songs kann man streiten, aber man muss nicht. Sie beanspruchen nicht das Attribut „beste Songs aller Zeiten“, sie gelten jetzt, mischen alt und neu und versprühen etwas Frisches, weil die Auswahl eben nicht allgemeingültig sondern eher flüchtig ist. Und ich denke das ist ein Weg, wie man sowas gut machen kann.

    Die Q sagt, diese 1001 Songs sind die, die man heute braucht und ich finde diesen Standpunkt nicht schlecht.

    Viele Grüße!

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #2713621  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    MistadobalinaVom Q-Magazin gibt es eine Liste die heißt „1001 best songs ever“, was schonmal weniger elitär und absolut klingt,..

    heißt das nicht übersetzt „die 1001 besten songs überhaupt“…ist das nicht „absolut“?

    Müßte es nicht heißen „1001 best songs at time“ oder so?:)

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #2713623  | PERMALINK

    mistadobalina

    Registriert seit: 29.08.2004

    Beiträge: 20,833

    Krautathausheißt das nicht übersetzt „die 1001 besten songs überhaupt“…ist das nicht „absolut“?

    Müßte es nicht heißen „1001 best songs at time“ oder so?:)

    Na ja, das ist ein bisschen tricky. Die Engländer knallen ja immer ganz gerne so ein „ever“ irgendwo drüber. Du musst dir das so vorstellen: Das Ganze heißt „1001 best Songs“. So. Und dann steht da viel weiter drunter quer in kleiner roter Schrift „ever“. Etwas anderes wär es, wenn da stehen würde: „The 1001 best songs ever“. Es liegt eben auch an dem fehlenden „The“.

    Ist übrigens ein ganzes Heft vom „Q“-Verlag, sehr schön gemacht. Die Engländer können halt sowas. :)

    --

    When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)
    #2713625  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 26,166

    Aha, also ohne „the“ und mit „ever“ bedeutet in England, daß das ganze nicht allzu ernst genommen werden soll.

    Wußte gar nicht, daß die Limeys auch so gerne „ever“ verwenden… ich hielt das immer für eine amerikanische Floskel.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
Ansicht von 15 Beiträgen - 91 bis 105 (von insgesamt 240)

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.