Death of High Fidelity

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  • #50227  | PERMALINK

    macclaus

    Registriert seit: 29.11.2006

    Beiträge: 1,818

    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #6339199  | PERMALINK

    flint-holloway

    Registriert seit: 05.10.2007

    Beiträge: 9,981

    dass seit den 90ern tracks nur noch zu tote komprimiert auf den markt geschmissen, und radiostationen diese dann nochmals durch einen kompressor jagen um auch ja keine dynamik in den stücken zu lassen ist ja nicht gerade neu. dass diese entwicklung die folge von mp3 sein soll allerdings schon, und lächerlich in gleichem maße. so konfus wurde wohl noch nie analoge bandkompression, digitale kompression und datenkompression in einen topf geschmissen um etwas zu verdeutlichen was ganz furchtbar an den haaren herbeigezogen ist.
    der wirklich grund für die vorgehensweise der industrie (respektive deren knechte namens toningenieure) schimmert ja im artikel auch leicht durch. man will eigentlich nicht wirklich, dass die menschen auch wirklich hinhören. leute die nur hindergrundberieselung möchten sind halt einfach die unkritischeren käufer.

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    #6339201  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Interessanter Artikel, an dem ich nichts lächerliches erkennen kann. So einfach macht er es sich doch auch nicht, alles auf MP3s zu schieben bzw. als Auslöser der Entwicklung zu bezeichnen, es geht in weiten Teilen um Loudness bei CDs bzw. die Entwicklung seit den 90ern hin zu MP3. Dass der Sound durch zusätztliche Kompression nicht besser wird und die Hörgewohnheiten durch die Etablierung des MP3-Standards sich weiter verändern hin zu Praktikabilität und weg von Audiophilie, dürfte auf der Hand liegen. Weiß auch nicht, welcher Schluss „ganz furchtbar an den Haaren herbeigezogen“ sein soll.

    Dass das Thema im US-Rolling Stone behandelt wird, also in einem Massenblatt, das die Aufmerksamkeit für die Problematik und die Kritikfähigkeit der Konsumenten durchaus vergrößern und schärfen kann, ist sowieso erfreulich – ungeachtet der journalistischen Qualität.

    --

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    #6339203  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 44,728

    Um „sterben“ zu können, müsste „high fidelity“ ja irgendwann mal am Leben gewesen sein. Will sagen: Leute haben Vinyl gekauft, weil es Vinyl gab, nicht weil es besser war. Dann haben sie Kassetten gekauft, weil man die praktischerweise im Auto hören konnte. Dann kamen die CDs, die den Vorteil hatten, dass man sie im Auto hören und kopieren konnte und zudem fast unzerstörbar waren. Dann wurden MP3s erfunden und man konnte sich mühelos sehr viel Musik aus dem Internet herunterladen, was CDs für viele Menschen überflüssig machte. Von der Gesamtmenge der Musikhörer sind vielleicht 3-5% an Fragen des Klangs interessiert. Der Rest nicht. Das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben. Dass es selbst unter Audiophilen nicht die mindeste Einigkeit darüber gibt, wodurch sich „guter Klang“ auszeichnet, ist nur ein Nebenaspekt.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #6339205  | PERMALINK

    flint-holloway

    Registriert seit: 05.10.2007

    Beiträge: 9,981

    Sonic JuiceDass der Sound durch zusätztliche Kompression nicht besser wird und die Hörgewohnheiten durch die Etablierung des MP3-Standards sich weiter verändern hin zu Praktikabilität und weg von Audiophilie, dürfte auf der Hand liegen.

    ich seh immer noch nicht den zusammenhang zwischen der veränderung bei der abmischung des sounds und dem mp3 format. der vieldiskutierte klangliche unterschied zw. mp3, cd und vinyl ist im gegensatz zu den veränderungen der dynamik der meisten songs, die unabhängig des trägerformats stattgefunden haben, so verschwindend gering, dass da dieses dämliche sprichwort mit der mücke und dem elefanten gar nicht mehr ausreichen würde um das ganze ins richtige verhältnis zu rücken. wenn dann hat das radio als medium am heftigsten dazu beigetragen die hörgewohnheiten der leute so zu verändern, dass komprimiertes gematsche als das non plus ultra angesehen wird. jeder sender will halt der lauteste sein um zu suggerieren dass der empfang auch gerade gut ist, und man nicht weiter am autoradio drehen braucht…

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    #6339207  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 91,499

    Flint Holloway jeder sender will halt der lauteste sein um zu suggerieren dass der empfang auch gerade gut ist, und man nicht weiter am autoradio drehen braucht…

    Genau darum geht es.

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #6339209  | PERMALINK

    q

    Registriert seit: 26.11.2007

    Beiträge: 92

    Leider verliert Musik ihren Wert immer mehr und wird tatsächlich größtenteils bei anderen Tätigkeiten konsumiert, so dass genaues Hinhören nicht mehr möglich oder gar gewünscht ist !

    Der Zusammenhang zwischen MP3 und immer schlechterem Sound, für den der „Loudness War“ zum Synonym geworden ist, ist imho dadurch gegeben, dass MP3 den Grundstein zur allgemeinen Verfügbarkeit von Musik gelegt hat.
    Erst ein komprimiertes Format (und hier war MP3 nun mal das Erste!) hat den schnellen und problemlosen Austausch von Musik in diesem Masse ermöglicht.
    Musik kann heute blitzartig kopiert und in alle Welt verbreitet und quasi überall dank iPod und Co., abgehört werden.
    Durch diese „Universal-Verfügbarkeit“ hat Musik zweifelsohne ihren ehemaligen Stellenwert als künstlerisches Produkt verloren, einhergehend mit den gesellschaftlichen Veränderungen der letzten 20 Jahre !
    Leider sind inzwischen viele Dinge recht oberflächlich geworden in ihrer Wahrnehmung durch die Massen, so auch Musik.:roll:

    Den rein technischen Zusammenhang zwischen Loudness War und MP3 sehe ich aber nicht, zumindest dann nicht, wenn vernünftige MP3-Dateien erstellt werden, wenn also LAME als Encoder verwendet wird, mit Bitraten von 192 kbit/s aufwärts und qualitätsoptimierten Parametern !
    Leider ist Qualitätsoptimierung bei vielen Konsumenten erst gar nicht angesagt, es wird einfach aus der persönlich präferierten Anwendung (iTunes, Musicmatch Jukebox usw.) heraus komprimiert. Mit einem Codec, über denn man meist nichts Näheres weiss, und der schon gar nicht qualitätsoptimiert sondern höchstens geschwindigkeitsoptimiert ist, da Schnelligkeit ja heute alles ist und meistens auf Kosten der Qualität geht.
    Die gesamte digitale Übersteuerungsproblematik ist den meisten ja sowieso völlig unbekannt !

    Da darf es nicht verwundern, wenn sehr viele suboptimale MP3s im Web kursieren. Gut gemachte MP3s werden von den meisten Hörern (oft genug auch von denen, die Gegenteiliges behaupten ! :lol:) gar nicht als verlustreich komprimiert erkannt.

    Leider ist mit der ständigen Loudness-Erhöhung ein Prozess in Gang gekommen, an dem sich immer mehr gute Leute (leider auch Bob Ludwig und Bernie Grundman) wider besseren Wissens auf ausdrücklichen Wunsch der Artists, Producer und Plattenfirmen beteiligen !

    Die Entwicklung geht leider (immer aber auch etwas abhängig vom Genre!), in Richtung LoFi, Hauptsache laut !

    Anfang der 80er lag der RMS-Level der meisten Aufnahmen so um die – 20dB FS, heute liegt er schon öfter bei unter – 10 dBFS. Kompressoren und Mastering Limiter machen’s möglich. Was allerdings kein Grund ist diese, so wie viele Audiophile es tun, zu verdammen. Man muss sie nur richtig einsetzen. :-)
    Ich gebe aber zu, dass bei – 7 dBFS RMS oder Ähnlichem, man von Dynamik eigentlich kaum noch sprechen kann.

    Was aber alles nicht die Schuld von MP3 ist !
    Inzwischen versucht jeder, MP3 für irgend etwas die Schuld zu geben !

    Grüsse

    --

    #6339211  | PERMALINK

    annamax

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 4,597

    nail75Um „sterben“ zu können, müsste „high fidelity“ ja irgendwann mal am Leben gewesen sein. Will sagen: Leute haben Vinyl gekauft, weil es Vinyl gab, nicht weil es besser war. Dann haben sie Kassetten gekauft, weil man die praktischerweise im Auto hören konnte. Dann kamen die CDs, die den Vorteil hatten, dass man sie im Auto hören und kopieren konnte und zudem fast unzerstörbar waren. Dann wurden MP3s erfunden und man konnte sich mühelos sehr viel Musik aus dem Internet herunterladen, was CDs für viele Menschen überflüssig machte. Von der Gesamtmenge der Musikhörer sind vielleicht 3-5% an Fragen des Klangs interessiert. Der Rest nicht. Das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben. Dass es selbst unter Audiophilen nicht die mindeste Einigkeit darüber gibt, wodurch sich „guter Klang“ auszeichnet, ist nur ein Nebenaspekt.

    QLeider verliert Musik ihren Wert immer mehr und wird tatsächlich größtenteils bei anderen Tätigkeiten konsumiert, so dass genaues Hinhören nicht mehr möglich oder gar gewünscht ist !

    Das sehe ich genau so. Wenn ich mir anschaue, mit welcher Regelmäßigkeit meine Umwelt durch plärrende Musikdateien aus irgendwelchen Handys verunreinigt wird, dann gebe ich dem highfidelen Musikgenuss keine großen Chancen in einer breiten Masse. Das wird wohl ein Minderheitenphänomen bleiben.

    --

    I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
    #6339213  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    hier geben sich ja jetzt unsinnige Erkenntnisse und falsche Deutungen die Klinke in die Hand. Wenigstens das ist kein Minderheitenphänomen…

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    #6339215  | PERMALINK

    krautathaus

    Registriert seit: 18.09.2004

    Beiträge: 25,889

    Man kann auch durchaus den Spieß umdrehen und auf die Audiophilen hinweisen, die zwar das Grass wachsen hören, sich aber nie auf musikalisches Neuland wagen würden.
    Denn was nicht gut klingt, kann auch keine gute Musik sein.

    Sprich, man sollte den klanglichen Aspekt auch nicht überbewerten. Sonst könnte ich die meisten Gun Club Alben nicht anhhören, denn die klingen schrecklich.

    --

    “It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko
    #6339217  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    nail75 Von der Gesamtmenge der Musikhörer sind vielleicht 3-5% an Fragen des Klangs interessiert. Der Rest nicht. Das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben.

    Zählst Du Dich denn zu den 3-5 %? Ich ja, und ich fände es begrüßenswert, wenn zumindest für diese Minderheit weiterhin anständig produzierte Produkte erhältlich wären. Es geht hier ja nicht mal um Vinyl vs. CD. Für Vinyl stellt sich das Problem wohl nicht in dem Ausmaß, weil es dort technisch gar nicht möglich ist, die Musik so hoch auszusteuern, dass alle Nuancen nivelliert werden. Gerade die CD-Hörer dürften doch an einem Qualitätsbewusstsein bei der Produktion jenseits der Radio- und Komprimierungstauglichkeit gelegen sein.

    Selbst wenn der Artikel manche Entwicklungen und Zusammenhänge nicht völlig schlüssig darstellen sollte (das dürfen die Bescheidwisser gerne unter sich aus machen), finde ich es immer noch gut und wichtig, dass er ein breites Publikum auf die Problematik aufmerksam macht. Dass die paar Leute, die sich im Steve-Hoffman-Forum tummeln, darüber bestens informiert sind, sei unbestritten. Das ändert aber nichts. Daher ist mir auch, offen gesagt, die abwehrende bis feindliche Gesinnung gegenüber dem Artikel nicht so ganz verständlich. Es geht dort (und hier) weder gegen CD- noch gegen MP3-Hörer.

    --

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    #6339219  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    @q: Ich bitte um Erklärung der Begriffe „loudness war“, „RSM-Level“, „dBFS“. Ich kann mir vorstellen, was mit loudness war gemeint ist, aber ich habe Loudness technisch nie durchschaut, mich auch nie danach gefragt, da die Taste für mich immer eine Teufelstaste war.

    --

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    #6339221  | PERMALINK

    thomlahn

    Registriert seit: 11.11.2003

    Beiträge: 8,143

    Ich weiss nicht ob alle richtig hingelesen haben. Mit Komprinierung meint man hier nicht die Datenreduktion bei der Umwandlung zu mp3, sondern die gezielte Pegelanhebung und Verdichtung des Sounds um die im Artikel beschriebenen Effekte zu erreichen.
    Wer sich mal einen aktuellen rockigen Titel von Pink oder Avril Lavigne vornimmt, versteht was gemeint ist.

    otis@Q: Ich bitte um Erklärung der Begriffe „loudness war“, „RSM-Level“, „dBFS“. Ich kann mir vorstellen, was mit loudness war gemeint ist, aber ich habe Loudness technisch nie durchschaut, mich auch nie danach gefragt, da die Taste für mich immer eine Teufelstaste war.

    Hier ist nicht die Taste (Anhebung der Bässe bei leise gestelltem Verstärker) sondern die Pegel auf der CD, die anscheinend immer lauter werden. Lege mal Californication von RHCP in den CD-Player (ich weiss, das wirst Du aus verschiedenen Gründen nicht tun). Da fliegen Dir die Ohren weg.

    --

    ?
    #6339223  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    hier gibts ne nette Erklärung dazu, im Grunde reicht aber schon das Betrachten der Bilder…

    --

    #6339225  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Danke für den Link.
    Kannst du mir jetzt auch noch erklären, wie das gemacht wird. Werden wirklich alle Instrumente in der Dynamik nachjustiert? Bei der Aufnahme kann ich das noch nachvollziehen.
    Wie sieht es aber im Radio aus? Dann und wann hatte ich Classic Radio an und war schier erstaunt, ob der Präsenz des Sounds. Ich nehme an, die machen auch so etwas. Dynamische Unterschiede werden glatt gebügelt, dann wird alles hochgezogen. Kann das sein? Geht so etwas heute per Software? Die ersten Minuten war ich übrigens von dem Sound angetan, dann aber empfand ich es als Masche, heute kann ich es nicht mehr hören.

    PS: ich habe den gelinkten Artikel jetzt gelesen (nicht nur Bilder geschaut), da werden meine Fragen beantwortet.

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