Talking Heads

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  • #497249  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    talking headda es mit der bandgeschichte hier jetzt aber sehr schnell voranging, hast du mich kalt erwischt. mein beitrag zum auftritt in „rockpop“ folgt dann später als ergänzung.

    Warum warten und nicht starten? Ich bin gespannt!

    talking headgruß aus berlin nach berlin

    Ebenfalls schöne Jrüße!

    F.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
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    #497251  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    zum auftritt von th in „rock pop“:

    zunächst ein zitat aus einem konkurrenzblatt, ausgabe 2/81:

    „nun hat das zdf also auch seine rocknacht absolviert. natürlich nicht ganz so freihändig und ohne netz wie es der rockpalast des wdr handhabt. die bands roxy music, dire straits, talking heads und mike oldfield traten kurz vor weihnachten zwei abende hintereinander in der dortmunder westfalenhalle auf und das zdf zeichnete beide male auf um dann für die ausstrahlung am 3. januar eine gesäuberte fassung aus beiden auftrittstagen zusammenzuschneiden …

    … die talking heads dürften die ersten schläfer vor der bildröhre wieder hellwach gespielt haben. erstens kam der sound glasklar und diffenrenziert rüber wie von keiner anderen band der mittellangen nacht und zweitens legten sie gleich mit ihrem „psycho killer“ ein tempo vor, das die relaxt lähmende atmosphäre, die während des dire straits auftrittes aufgekommen war, im nu wegwischte. die talking heads wurden verstärkt durch den bowie gitarristen adrian below und eine schwarze session-gruppe, die die new yorker coolness der heads spielend überstrahlte. der schwerpunkt dieses auftrittes lag entsprechend der neuen lp bei einer perkussiven funkspielart, der auf der bühne eigentlich nur frontmann david byrne genügend power entgegenbrachte. tina weymouth verzog sich mit ihrem bass völlig in den hintergrund. geradeso, als hätte sie vor der ungezügelten power des bassisten buster cherry jones einfach resigniert. auch die kameraregie hielt sich beharrlich an die schwarzen session-leute. bezeichnenderweise holten sie tina voll erst heran, als ihr ganz zum schluss das minikleid beim spielen noch etwas höher rutschte.“

    ich hatte th erst verspätet durch ihr geniales „psycho killer“ kennengelernt und mir fom als erste neuerscheinung zugelegt. es war igendwie total anders als die bei uns angesagten alben von police, clash, fischer-z, etc.

    als ich die nadel auf die platte setzte und mir die ersten takte von „i zimbra“ aus den lautsprechern ins ohr drangen, war die (musik)welt für mich nach „instellar overdrive“ von pink floyd zum zweiten mal eine andere geworden. einfach nur boom-zack-flash!

    doch zurück zum konzert. below wirkte neben byrne und der rhythmus-sektion omnipräsent. die drei anderen th wurden igrendwie in den hintergrund gespielt. dafür gab es auf diesem konzert aber eine version von „psycho killer“, die in meinen augen alle anderen toppt, da below am ende den song per feedback förmlich zerlegt.

    neben den von friedrich zitierten songs „crosseyed and painless“ und „once in a liftetime“, die auf der bonus dvd von ril als video enthalten sind, gibt es bei einem bekannten provider von video-clips auch noch „i zimbra“ und „cities“ zu sehen.

    insgesamt hat mich das konzert vom sofa gehauen. auch wenn man die inzwischen knapp 28 jahre alten videos heute anschaut, haben die songs nichts von ihrer magischen wirkung verloren.

    --

    #497253  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    BarFlyKnall, Bumm Peng – nix war mehr wie es vorher war.

    talking headeinfach nur boom-zack-flash!

    Ich würde sogar sagen: RATTA-ZONG! Die Initialzündung scheint bei vielen recht ähnlich gewesen zu sein …

    talking headzunächst ein zitat aus einem konkurrenzblatt, ausgabe 2/81:.

    Welches Konkurrenzblatt war denn das? Den RS gab es doch 1981 noch gar nicht …

    talking headtina weymouth verzog sich mit ihrem bass völlig in den hintergrund. geradeso, als hätte sie vor der ungezügelten power des bassisten buster cherry jones einfach resigniert. auch die kameraregie hielt sich beharrlich an die schwarzen session-leute. bezeichnenderweise holten sie tina voll erst heran, als ihr ganz zum schluss das minikleid beim spielen noch etwas höher rutschte.“

    Das nehme ich auch so wahr. TW wirkt manchmal richtig unglücklich. Es hat dadurch wohl ziemlich gekracht innerhalb der Band.

    talking headneben den von friedrich zitierten songs „crosseyed and painless“ und „once in a liftetime“, die auf der bonus dvd von ril als video enthalten sind, gibt es bei einem bekannten provider von video-clips auch noch „i zimbra“ und „cities“ zu sehen.

    Letztere finden sich auch auf der Bonus-DVD der CD-Re-Issue von FEAR OF MUSIC.

    Gruß,

    F.

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #497255  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    Nach REMAIN IN LIGHT hatten alle TH-Mitglieder an Solo-Projekten gearbeitet. Vor allem Chris und Tina sind mit ihrem Tom Tom Club kommerziell erfolgreich: Die Single GENIUS OF LOVE wird Nr. 2 in den R&B-Charts und ihr Album wird vergoldet – etwas, was den TH bis dahin noch nicht gelungen ist. Aber nicht nur Chris und Tina begeistern sich immer mehr für R&B/Tanzmusik, auch David Byrne entdeckt die hypnotische und befreiende Kraft des Tanzens.

    1982 sind David, Jerry, Chris und Tina bereit, wieder gemeinsam ins Studio zu gehen. Im Laufe des Jahres nehmen sie einige Instrumentaltracks auf. Mit von der Partie sind unter anderen Bernie Worrell, der auch schon auf RIL dabei war, aber hauptamtlich bei Parliament-Funkadelic für den Synthesizer zuständig ist, und ein gewisser Wally Badarou, der erst kurz zuvor für Grace Jones in die Tasten gegriffen hat. Auch Toningernieur Alex Sadkin hat schon für GJ die Regler bedient. Auf die Teilnahme von Brian Eno verzichtet man hingegen, die TH produzieren diesmal selbst.

    DB gibt sich schon gar nicht mehr die Mühe, Texte zu schreiben. Stattdessen hört er sich die Rhythm-Tracks wieder und wieder zuhause auf einem Cassettenrecorder an und erfindet spontan Melodien, zu denen er Wort-Phrasen improvisiert. Er schreibt diese Textfragmente auf, fügt zusammen, läßt weg und ergänzt, bis sich die Worte für ihn gut anfühlen. (Es gibt ein Video eines Auftritts der TH bei David Letterman, das wohl aus urheberrechtlichen Gründen nur noch schwer im Netz zu finden ist. Auf die Frage, was er da singt, antwortet ein in der Interviewsituation deutlich verlegener DB: „I originally sang nonsense, and uh, made words to fit that. That worked out all right.“)

    Chris und Tina besuchen Anfang 1983 ein Konzert von Parliament-Funkadelic. Auf dem Höhepunkt des Auftritts schreit das Publikum „Burn down the house!“ DB verabeitet diese Phrase in einem seiner Songs, daraus wird das erste Stück der neuen LP: BURNING DOWN THE HOUSE. Das dazugehörige Album heißt SP EAK IN GI N TO NGU ES. Der Titel (und wohl auch dessen ungewöhnliche Schreibweise) verweisen auf die fragmentarischen, diskontinuierlichen Texte der Songs, die keinen eindeutigen Sinn ergeben. DB beruft sich auf die Lautäußerungen von in religiöse Ekstase geratenen Gläubigen, die wie „in Zungen“ reden.

    Auf SIT wird der Funk-Einfluss, der schon bei REMAIN IN LIGHT prägend war, aufgegriffen. Die Musik ist aber entschlackt, transparenter und deutlich klarer strukturiert. Es gibt durchgehend einen scharf akzentuierten Funkgroove der stärker vom Synthesizer getragen wird. Stilistisch ist SIT sehr homogen, die Stücke haben jedoch klar erkennbare Melodien und Refrains. DB erzeugt durch Gesang + Texte jeweils unterschiedliche Stimmungen. BURNING … beginnt mit den Zeilen „Watch out / You might get what you’re after / … / Hold tight / Wait til the party’s over“ SLIPPERY PEOPLE klingt wie ein Gospel, komplett mit Chor, auf dem unheimlichen, schleppend groovenden SWAMP erzeugt DB eine Stimmung als sei John Lee Hooker oder Howlin‘ Wolf ins 21. Jhdt. gebeamt worden: „Now lemme tell you a story / The devil he has a plan / A bag a‘ bones in his pocket / Got anything you want“ Ein etwas untypisches Stück ist THIS MUST BE THE PLACE, das mit seiner süßen Melodie und sentimentalen Text mal wieder eine dieser TH-typischen „Idyllen“ beschreibt. Nur diesmal ist man fast geneigt DB, das was er da singt, 1:1 abzunehmen: „Home – is where I want to be / But I guess I’m already there / I come home – she lifted up her wings / Guess that this must be the place“ Ist DB verliebt? Oder ist das ein Kinderlied? Ich fand TMBTP immer geradezu rührend!

    BURNING DOWN THE HOUSE ist der erste Top 10-Hit der TH in den USA und macht sie damit auch dem breiten Publikum bekannt, in Deutschland werden sie zumindest in einigermaßen hippen Discos gespielt. Der ganz große Durchbruch scheint unmittelbar bevorzustehen …

    Das Cover: Eigentlich sollte Robert Rauschenberg das Cover gestalten, aber die Ausführung seines Entwurfes ist so kostspielig, dass dieser nur in limitierter Auflage erscheint. Die reguläre Ausgabe von SIT erscheint dagegen mit einem kurz vor Redaktionsschluss von DB in Heimarbeit gemalten Cover mit vier Fotos eines umgekippten Sessels. „I originally painted nonsense, and uh, chose photos to fit that. That worked out all right.“ höre ich DB vor meinem geistigen Ohr dazu sagen …

    F.

    Fortsetzung folgt

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    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #497257  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    Sehr schön beschrieben, Friedrich. Falls jemand hier Interesse an der von Dir erwähnten limited edition der LP (die von Rauschenberg entworfene Picture Disc) hat, kann er/sie mir ja mal per PN ein Gebot zukommen lassen.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #497259  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Die Rauschenberg-Ausgabe in dem Plastikcover und Clear Vinyl war damals recht geläufig, ist es heute selten?

    --

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    #497261  | PERMALINK

    daniel_belsazar

    Registriert seit: 19.04.2006

    Beiträge: 1,253

    Friedrich REMAIN IN LIGHT
    Ich erinnere mich noch, dass die TH 1980 in unseren Breiten ein popmusikalisches Randphänomen waren. …. Wenn’s um so etwas wie New Wave ging waren vielleicht The Police auf der Popularitätsskala relativ weit oben, aber die TH kannte eigentlich kaum jemand. Sie hatten ja auch in dem Sinne keine Hits gehabt und wurden demzufolge nicht im Radio gespielt.

    Als soooo randständig habe ich sie dann aber auch nicht in Erinnerung. Schon „Psycho Killer“ lief in etlichen dem „Underground“ der früheren 70er folgenden Diskotheken, „Remain in Light“ wurde dann dort geradezu rauf und runter gespielt. Für das, was später allgemein als „Indie“ oder „Alternative“ geführt wurde, waren TH klare Stars und gehörten spätestens mit RIL zu den führenden und prägenden Bands. Vielleicht ist diese Wahrnehmung aber auch spezifisch geprägt. Es war jedenfalls in Freiburg, Köln und Berlin so, das waren die (Studenten-)Städte, in denen ich damals gelebt habe.

    Friedrich Die Zeitschrift SOUNDS, die sich damals für neue popmusikalische Entwicklungen engagierte, hatte 1980 RIL zur Platte des Jahres gekürt (vor CLOSER von Joy Division, wenn ich mich recht erinnere), aber um das zu erfahren, musste man die SOUNDS erstmal lesen. Aber wer tat das schon?

    Ich und viele der Menschen, die ich kannte. Das müsste eigentlich die 100.000 überschritten haben, jedenfalls in den End-70ern, obwohl es dann Anfang der 80er Jahre recht schnell bergab ging, weil es weder Fisch noch Fleisch war oder andere Dinge im Vordergrund standen. Ich hab’s bis zum bitteren Ende gelesen und bin dann wie viele andere zu Spex übergegangen.

    FriedrichEin Kuriosum ist die Ausstrahlung eines Konzerts der TH im deutschen TV in der Reihe ROCKPOP. …
    Wenn man sich die Videos ansieht, stellt man fest, dass vor allem Bassist Busta Jones mit seinem riesigen Cowboyhut und Adrian Belew den eigentlichen TH-Mitgliedern – außer David Byrne – die Show stehlen.

    Ich erinnere mich, das Konzert im TV gesehen zu haben. Die TH-Platten waren bis dato nicht so mein Ding gewesen, ich hatte dazu eher eine leicht kritische Distanz. Der Auftritt aber war absolut beeindruckend, die Musik brodelte und dampfte, als Sahnehäubchen lieferte Belew ein einziges Ohrenfest. Ein unglaublich guter und damals sehr origineller Gitarrist, der viel mit Feedback gearbeitet hat und kreuz und quer durch den Klangteppich der Band sauste. Ein Gigant, der Mann.

    --

    The only truth is music.
    #497263  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    otisDie Rauschenberg-Ausgabe in dem Plastikcover und Clear Vinyl war damals recht geläufig, ist es heute selten?

    Keine Ahnung, ich habe nur ein Exemplar davon gesehen und das steht bislang bei mir.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #497265  | PERMALINK

    mc-weissbier
    Elwetritschesammler

    Registriert seit: 29.06.2005

    Beiträge: 8,707

    Ja! „Burning down the House“ war mein Einstieg bei den TH. Hab‘ ich damals tatsächlich in meiner Stammdisco aufgeschnappt, war immer ein Highlight auf der Tanzfläche, zusammen mit „Baby Love“ (Mothers Finest) und „Sunday Bloody Sunday“ (U2). Bis dahin kannte ich, so weit ich mich erinnern kann, nur Psycho Killer, aber SIT gefiel mir von Anfang an. Wie bereits erwähnt, konnte ich mit den ersten Alben nicht wirklich viel anfangen, bis auf eine handvoll Songs, aber dieses Album ging mir ins Blut.

    --

    It's only Rock'n Roll but I like it ---------------------------------------- Wenn die Sonne der Diskussions-Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten. ---------------------------------------- Mein Konzertarchiv @ SONGKICK
    #497267  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Die Talking Heads wurden in der SOUNDS ziemlich von Anfang an hochgeschrieben. Und, stimmt, Daniel, die SOUNDS wurde gelesen, sie war mehr oder minder die einzige Musikzeitschrift jener Zeit. Entsprechend wurden auch ihre Platten von den Interessierten gekauft (btw. auch die von JD. Es hält sich das Gerücht, sie seien damals verkannt gewesen. Ganz im Gegenteil.)

    --

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    #497269  | PERMALINK

    john-the-relevator

    Registriert seit: 16.04.2005

    Beiträge: 8,118

    otisDie Talking Heads wurden in der SOUNDS ziemlich von Anfang an hochgeschrieben.

    Nicht nur das. Der alte DD schrieb wahre Liebeserklärungen an Tina Weymouth. Die Talking Heads waren DIE alte Sounds respektive DIE Spex (erste Generation) Gruppe.

    --

    Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art Blakey
    #497271  | PERMALINK

    itasca64

    Registriert seit: 07.07.2007

    Beiträge: 2,636

    j.w.Keine Ahnung, ich habe nur ein Exemplar davon gesehen und das steht bislang bei mir.

    Ich kannte mehrere Leute, die sie hatten (mich eingeschlossen mindestens vier). Mein Exemplar habe ich noch – seit 1983 still sealed. Angeguckt habe ich sie mir bei einem Kumpel, der seine ausgepackt hatte.;-)

    Gehört habe ich die reguläre Vinyl-Ausgabe, die ich mir selbst gekauft hatte. Die Rauschenberg-Ausgabe hatte ich ’83 zusätzlich zum Geburtstag geschenkt bekommen.

    --

    .
    #497273  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    Daniel_BelsazarAls soooo randständig habe ich sie dann aber auch nicht in Erinnerung. Schon „Psycho Killer“ lief in etlichen dem „Underground“ der früheren 70er folgenden Diskotheken, „Remain in Light“ wurde dann dort geradezu rauf und runter gespielt. Für das, was später allgemein als „Indie“ oder „Alternative“ geführt wurde, waren TH klare Stars und gehörten spätestens mit RIL zu den führenden und prägenden Bands. Vielleicht ist diese Wahrnehmung aber auch spezifisch geprägt. Es war jedenfalls in Freiburg, Köln und Berlin so, das waren die (Studenten-)Städte, in denen ich damals gelebt habe.

    Ich und viele der Menschen, die ich kannte. Das müsste eigentlich die 100.000 überschritten haben, jedenfalls in den End-70ern, obwohl es dann Anfang der 80er Jahre recht schnell bergab ging, weil es weder Fisch noch Fleisch war oder andere Dinge im Vordergrund standen. Ich hab’s bis zum bitteren Ende gelesen und bin dann wie viele andere zu Spex übergegangen.
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    Wahrscheinlich hast Du Recht. Für einen damals 16-Jährigen wie mich und meine beiden besten Freunde, die wir einem hamburger Vorort lebten, war die selbstgefühlte Hipness allerdings eine ganz andere. Als Leser der SOUNDS fühlten wir uns als Angehörige einer exklusiven Gemeinschaft, deren Zentralorgan die SOUNDS und deren Chef-Ideologe Herr Diedrichsen war. Mit der Musik, die da besprochen wurde, konnte man aber 80-81 viele Leute wirklich jagen und so ziemlich jede Party sprengen. Es gab da schon so etwas wie eine Zäsur. Heute nimmt man das nicht mehr so wahr, denn heute ist INDIE eine Stilrichtung und eine Abteilung im Plattenladen. So richtig „Indie“ in diesem Sinne fand ich die TH aber auch nie wirklich …

    Ich fand allerdings nicht, dass es mit der SOUNDS qualitativ bergab ging. Ich glaube, sie hat bloß an einem Teil ihres angestammten Publikums vorbeigeschrieben. Es gab dann so eine Art Spaltung: Ein großer Teil der Leserschaft wie auch der Redaktion ist zur SPEX übergelaufen und der übriggebliebenen Rest ist vom MUSIKEXPRESS aufgenommen worden.

    Lieber Gruß,

    F.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #497275  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,644

    Speaking in Tongues ist eine ganz große Tanzplatte. Die erste Seite des Albums finde ich schier perfekt – ich meine, „Burning down the House“ ist da der relativ schwächste Track! Ich höre es ganz gern, wenn ich mich schlecht fühle und hüpfe dazu in der Wohnung herum – das ersetzt ohne weiteres das Prozac…

    --

    To Hell with Poverty
    #497277  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,480

    itasca64Ich kannte mehrere Leute, die sie hatten (mich eingeschlossen mindestens vier). Mein Exemplar habe ich noch – seit 1983 still sealed. Angeguckt habe ich sie mir bei einem Kumpel, der seine ausgepackt hatte.;-)

    Gehört habe ich die reguläre Vinyl-Ausgabe, die ich mir selbst gekauft hatte. Die Rauschenberg-Ausgabe hatte ich ’83 zusätzlich zum Geburtstag geschenkt bekommen.

    Ich habe sie auch nie angehört, sondern nur angeschaut. Dazu habe ich die CD. ;-) Vielleicht ist ja ganz andere Musik drauf….

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
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