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AutorBeiträge
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TheMagneticFieldAlles gut. Ich bin hier auch raus. Flash hat mit seinem 2-Zeiler eh bewiesen, dass eine Diskussion über Walker wahrscheinlich tatsächlich nicht möglich ist.
Doch schon, aber eben nicht, indem man einmal darüber hinwegreitet.
weilsteinHeißt?
Zahlreiche negative Erfahrungen meinerseits.
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Werbungnail75Doch schon, aber eben nicht, indem man einmal darüber hinwegreitet.
Zahlreiche negative Erfahrungen meinerseits.
Mal abgesehen davon, daß dort nicht häufig Platten erscheinen, die mir sonderlich gut gefallen, war ich immer positiv überrascht, wie hochwertig dort hergestellt wird. Beste Cover, schöne Booklets, schweres Vinyl, etc. Gibt es neben „The Drift“ noch weitere Veröffentlichungen mit Pressfehlern?
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weilsteinMal abgesehen davon, daß dort nicht häufig Platten erscheinen, die mir sonderlich gut gefallen, war ich immer positiv überrascht, wie hochwertig dort hergestellt wird. Beste Cover, schöne Booklets, schweres Vinyl, etc. Gibt es neben „The Drift“ noch weitere Veröffentlichungen mit Pressfehlern?
Ja. Nur zwei Beispiele: Die neue Dead Can Dance und letztes Jahr Bon Iver. Von letzterer gelang es mir nicht, ein akzeptables Exemplar zu bekommen.
Optisch ist das in der Tat immer vom Feinsten, aber die Qualität der Pressungen…
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Irrlicht Walkers Werke sind nicht lediglich „Fakten auf den Tisch“ Angelegenheiten, sondern das Wesen dieser Musik ist auch vielfach sehr organisch, durchaus mit klaren Mustern und bei allen Experimenten dennoch strukturiert, wenn man gewillt ist, sich von der Erzählung leiten zu lassen.
Ich bezweifle zwar, dass man hier von „Experimenten“ sprechen kann, weil ich Scott schon zutraue, dass er sehr genau weiß, was er vorhat und – vergleichbar mit einem Drehbuchschreiber – sein Werk schon vor der ersten Aufnahme sehr genau im Kopf hat, aber im Endeffekt hast du vollkommen recht.
Scott improvisiert nicht und macht nichts, was nicht zu erschließen ist, auch wenn sich beim Hörer sicherlich häufig andere Eindrücke bilden, als sie Scott beabsichtigt hat, eben weil man nicht jede Zeile, einem Ereignis zuordnen kann oder als Zitat erkennt. Das ist aber für die Wirkung und das Werk selbst überhaupt kein Problem; James Joyce’s „Ulysses“ war auch keine 80 Jahre lang ein schwächeres Werk, nur weil die kommentierte Ausgabe nicht vorlag – im Gegenteil, für den „privaten Gebrauch“ sind die unerschlossenen Gebiete wahrscheinlich sogar die interessantesten.Ich finde es im übrigen unglaublich schwach, einen Tag vor Release mit einem Provopost um die Ecke zu kommen. Es ist doch klar, dass da kurzfristig kaum stichhaltige Gegenargumente folgen können, wenn das Album die Bereitschaft zur Beschäftigung voraussetzt, damit sich Eindrücke, durch ständige Wiederholung, manifestieren können, um dann irgendwann einmal in einer Beschreibung zu enden.
Nach den ersten Spins scheinen sich für mich aber schon Punke herauszubilden, an denen man ansetzen könnte. Zum einen wäre das, da hat CTTE durchaus recht, der etwas leichtere Zugang. Der wiederum scheint sich womöglich aus einer, verglichen mit The Drift, größeren Rhythmusorientiertheit zu ergeben. Außerdem ist die Stimme sehr weit nach vorn gemischt und textlich sollte bei Scott sowieso immer ein Punkt zum andocken zu finden sein.
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IrrlichtGenau drei Aussagen. Klingt wie eine Mischung aus Massive Attack und frühen Einstürzende Neubauten (!), wäre ohne die Stimme eher konservativ (!) und ist im Vergleich zu „The drift“ geradezu Mainstream (!). Ein Witz.
Ich hatte mich mit Nail unterhalten. Deine Bewertung meiner Bewertung ist nun wirklich das Letzte was mich interessiert.
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Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Close to the edgeIch möchte aber wirklich gern wissen, um was es sich bei dieser sogenannten „modernen Musik“ handelt, damit ich überhaupt mal die Chance habe, für nicht so unkultiviert gehalten zu werden, wie Kramer uns gerne machen will.
Boulez und Schoenberg und Alban Berg und Stockhausen, nehme ich an. Alles, was dann so in Donaueschingen laeuft. Als Komponist Saed Haddad zum Beispiel, der dann Aufnahmen mit dem Frankfurter Ensemble Modern macht, mit denen Zappa den Yellow Shark eingespielt hat. Denke ich zumindest, dass das gemeint ist.
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Mir sind ja die ganzen Achramützel hier egal, aber es ist wieder mal lustig zu lesen.
Um mal was zum Album zu sagen:
Nachdem mir The Drift völlig verschlossen blieb, bin ich jetzt wieder bei Walker. Daraus schliesse ich, dass dies das poppigere werk ist. Ich bin wahrscheinlich aber auch der einzige, der Tilt für einen großartige POP-Platte hält. Natürlich habe ich noch oder wieder keinen Zugang zu den Texten, soweit ich da mal mitgehört habe, aber von den Strukturen, der Spannung und dem entdecken von Klängen (auch schöner Klänge) ist hier viel zu holen. oder anders ausgedrückt: Das ist nicht die Platte, die man vielleicht nur 1x im Jahr hört.
Kein Meisterwerk, aber doch sehr „schön“.
Noch keine Wertung.--
Käse ist gesund!Close to the edgeIch hatte mich mit Nail unterhalten. Deine Bewertung meiner Bewertung ist nun wirklich das Letzte was mich interessiert.
Ähem, Diskussionsforum und so…also darf auch jeder etwas dazu schreiben.
Ich kann deine Einschätzung aber auch wenig nachvollziehen.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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vulturewayBoulez und Schoenberg und Alban Berg und Stockhausen, nehme ich an. Alles, was dann so in Donaueschingen laeuft. Als Komponist Saed Haddad zum Beispiel, der dann Aufnahmen mit dem Frankfurter Ensemble Modern macht, mit denen Zappa den Yellow Shark eingespielt hat. Denke ich zumindest, dass das gemeint ist.
Die anfangs genannten großen vier Komponisten sind zwar nicht „neu“, aber sie stoßen vielen Leuten noch heute vor den Kopf und so klingen Kompositionen wie „Le Marteau Sans Maitre“ oder „Pierrot Lunaire“ auch heute noch verdammt modern, obwohl sie gemessen an der Geschichte der populären Musik sehr alt sind. Es würde doch schon reichen, wenn man nicht gleich alles was ungewohnt und zunächst unerhört klingt, verdammten würde und mal mit offenen Ohren zuhört. Das klassische Songformat mit der üblichen Instrumentierung ist doch beileibe nicht alles, was die musikalische Welt zu bieten hat und schon gar nicht der einzig gültige Weg. Wie können manche Leute nur so verbohrt sein? Davon abgesehen muss man nicht alles „verstehen“.
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vulturewayBoulez und Schoenberg und Alban Berg und Stockhausen, nehme ich an. Alles, was dann so in Donaueschingen laeuft. Als Komponist Saed Haddad zum Beispiel, der dann Aufnahmen mit dem Frankfurter Ensemble Modern macht, mit denen Zappa den Yellow Shark eingespielt hat. Denke ich zumindest, dass das gemeint ist.
Ach so, danke schön.
Dann ist Scott Walker gar nicht zwingend gemeint. Das hatte mich irritiert, weil „Bish Bosch“ so schrecklich innovativ ja tatsächlich nicht ist. Außer eben, dass die altbewährten Zutaten sehr ungewöhnlich kombiniert werden.
Ich habe einen Arbeitskollegen, der sich auf Mettbrötchenhälften dick Nutella schmiert. Etwa so, kommte es mir vor, geht Walker mit seinen Kompositionen um. Er schafft diesmal (im krassen Gegensatz zum Vorgänger) einige interessante bis tolle Klangbilder, und ruiniert sie dann mit scheinbar absurden zusätzlichen Spuren.--
Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Close to the edgeEr schafft diesmal (im krassen Gegensatz zum Vorgänger) einige interessante bis tolle Klangbilder, und ruiniert sie dann mit scheinbar absurden zusätzlichen Spuren.
Was empfindest du denn als absurd? Es geht Walker ja ganz offensichtlich nicht um Schönklang. Den zu erwarten und die Erwartungshaltung an sich, sind ja schon Teil des Problems und eine vollkommen falsche Herangehensweise.
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kramerWas empfindest du denn als absurd? Es geht Walker ja ganz offensichtlich nicht um Schönklang. Den zu erwarten und die Erwartungshaltung an sich, sind ja schon Teil des Problems und eine vollkommen falsche Herangehensweise.
Nein, ich erwarte ja nichts. Ich finde es nur schade, dass z.B. eine Nummer wie Phrasing, die mir als durchgängig zusammenhängender Song wirklich gefallen würde, so zerschreddert daherkommt. Mitten in der geilsten Phase, wo ich richtig mitgehe (und Scott sogar mal druckvoll und über 2 Oktaven singt), schweigen nach zwei Minuten die Instrumente, und es gibt eine einigermaßen unmelodische Solo-Gesangseinlage. Kurz darauf nimmt die Nummer wieder Fahrt auf, wird aber plötzlich von lateinamerikanischen Percussions begleitet. Auch das bricht dann schell wieder ab und stockt erneut. Alle 20 Sekunden gibt es einen vollständigen Bruch, dem stets eine völlig willkürliche neue Sequenz folgt.
Oder nimm Corps De Blah. In den 10 Minuten sind großartige Passagen versteckt. Aber erstmal muss man durch die klagenvollen ersten 2 Minuten dieses immer gleichen monotonen Gesangs. Und wann immer es im weiteren Verlauf Spaß zu machen beginnt, tritt der Mann sofort wieder auf die Bremse.
Das ist anstrengend. Wie ein guter Film, während dem alle 2 Mnuten ein einminütiger Werbeblock kommt. Irgendwann bin ich da entnervt und will nicht mehr.--
Ab sofort stelle ich im ctte-Thread meine Top 25 Jahresalben für 2024 vor. Beginnend bei Platz 25 kommen jeden Tag so zwei bis drei Titel dazu. Jeder ist eingeladen sich auch aktiv zu beteiligen.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Close to the edgeNein, ich erwarte ja nichts. Ich finde es nur schade, dass z.B. eine Nummer wie Phrasing, die mir als durchgängig zusammenhängender Song wirklich gefallen würde, so zerschreddert daherkommt. Mitten in der geilsten Phase, wo ich richtig mitgehe (und Scott sogar mal druckvoll und über 2 Oktaven singt), schweigen nach zwei Minuten die Instrumente, und es gibt eine einigermaßen unmelodische Solo-Gesangseinlage. Kurz darauf nimmt die Nummer wieder Fahrt auf, wird aber plötzlich von lateinamerikanischen Percussions begleitet. Auch das bricht dann schell wieder ab und stockt erneut. Alle 20 Sekunden gibt es einen vollständigen Bruch, dem stets eine völlig willkürliche neue Sequenz folgt.
Oder nimm Corps De Blah. In den 10 Minuten sind großartige Passagen versteckt. Aber erstmal muss man durch die klagenvollen ersten 2 Minuten dieses immer gleichen monotonen Gesangs. Und wann immer es im weiteren Verlauf Spaß zu machen beginnt, tritt der Mann sofort wieder auf die Bremse.
Das ist anstrengend. Wie ein guter Film, während dem alle 2 Mnuten ein einminütiger Werbeblock kommt. Irgendwann bin ich da entnervt und will nicht mehr.Okay, ich verstehe jetzt wesentlich besser, was du meinst. Allerdings habe ich weiterhin das Gefühl, dass dir da doch eine gewisse Erwartungshaltung, die eben auf traditionellen Songstrukturen zu beruhen scheint, viel kaputt macht. Vieles, was musikalisch zunächst keinen Sinn zu machen scheint, erklärt sich bei Walker dann ja auch (mehr oder weniger) durch die Lyrics.
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Sorry, sorry Jungs und Mädchen. Wollte hier doch nicht schlechte Laune verbreiten. Mir gingen nur diese Jubelarien (wahrscheinlich in Fis-moll) auf den Sack. Dieses Abfeiern und sich dabei selbst erhöhen, nur weil man eine Platte hört, die andere für krachigen Unfug halten. Walker kann machen, was er will. Und das H-Wort ist so rausgeplatzt. In mir streiten die gleichen Anteile Pessoa, Dylan und Kollegah – und jenachdem, wer gewinnt fließen die Worte so raus. Vorhin hatte woll Kollegah gewonnen.
Die Diskussion hat wohl wirklich keinen Wert, weil die Standpunkte ja eh klar sind. Aber ein Versuch war es wert. Das Album konnte ich mir aber wirklich nicht bis zu Ende anhören. Der erste Track war noch ganz geil (vor allem vom Sound des Maschinen-Beats) aber beim zweiten „Stück“ war es dann auch schon vorbei. Musste wirklich mehrmals lachen. Ganz großer Unfug. FÜR MICH. Und nur dafür kann ich sprechen. Peace.
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Do you believe in Rock n Roll?Close to the edgeNein, ich erwarte ja nichts. Ich finde es nur schade, dass z.B. eine Nummer wie Phrasing, die mir als durchgängig zusammenhängender Song wirklich gefallen würde, so zerschreddert daherkommt. Mitten in der geilsten Phase, wo ich richtig mitgehe (und Scott sogar mal druckvoll und über 2 Oktaven singt), schweigen nach zwei Minuten die Instrumente, und es gibt eine einigermaßen unmelodische Solo-Gesangseinlage. Kurz darauf nimmt die Nummer wieder Fahrt auf, wird aber plötzlich von lateinamerikanischen Percussions begleitet. Auch das bricht dann schell wieder ab und stockt erneut. Alle 20 Sekunden gibt es einen vollständigen Bruch, dem stets eine völlig willkürliche neue Sequenz folgt.
Oder nimm Corps De Blah. In den 10 Minuten sind großartige Passagen versteckt. Aber erstmal muss man durch die klagenvollen ersten 2 Minuten dieses immer gleichen monotonen Gesangs. Und wann immer es im weiteren Verlauf Spaß zu machen beginnt, tritt der Mann sofort wieder auf die Bremse.
Das ist anstrengend. Wie ein guter Film, während dem alle 2 Mnuten ein einminütiger Werbeblock kommt. Irgendwann bin ich da entnervt und will nicht mehr.kramerOkay, ich verstehe jetzt wesentlich besser, was du meinst. Allerdings habe ich weiterhin das Gefühl, dass dir da doch eine gewisse Erwartungshaltung, die eben auf traditionellen Songstrukturen zu beruhen scheint, viel kaputt macht. Vieles, was musikalisch zunächst keinen Sinn zu machen scheint, erklärt sich bei Walker dann ja auch (mehr oder weniger) durch die Lyrics.
Und schon bekomm ich wieder Lust reinzuhören. Geht doch
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt! -
Schlagwörter: Scott Walker
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