Re: SCOTT WALKER – Bish Bosch

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Anonym
Inaktiv

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Close to the edgeNein, ich erwarte ja nichts. Ich finde es nur schade, dass z.B. eine Nummer wie Phrasing, die mir als durchgängig zusammenhängender Song wirklich gefallen würde, so zerschreddert daherkommt. Mitten in der geilsten Phase, wo ich richtig mitgehe (und Scott sogar mal druckvoll und über 2 Oktaven singt), schweigen nach zwei Minuten die Instrumente, und es gibt eine einigermaßen unmelodische Solo-Gesangseinlage. Kurz darauf nimmt die Nummer wieder Fahrt auf, wird aber plötzlich von lateinamerikanischen Percussions begleitet. Auch das bricht dann schell wieder ab und stockt erneut. Alle 20 Sekunden gibt es einen vollständigen Bruch, dem stets eine völlig willkürliche neue Sequenz folgt.

Oder nimm Corps De Blah. In den 10 Minuten sind großartige Passagen versteckt. Aber erstmal muss man durch die klagenvollen ersten 2 Minuten dieses immer gleichen monotonen Gesangs. Und wann immer es im weiteren Verlauf Spaß zu machen beginnt, tritt der Mann sofort wieder auf die Bremse.
Das ist anstrengend. Wie ein guter Film, während dem alle 2 Mnuten ein einminütiger Werbeblock kommt. Irgendwann bin ich da entnervt und will nicht mehr.

Okay, ich verstehe jetzt wesentlich besser, was du meinst. Allerdings habe ich weiterhin das Gefühl, dass dir da doch eine gewisse Erwartungshaltung, die eben auf traditionellen Songstrukturen zu beruhen scheint, viel kaputt macht. Vieles, was musikalisch zunächst keinen Sinn zu machen scheint, erklärt sich bei Walker dann ja auch (mehr oder weniger) durch die Lyrics.

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