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latho[…]
Ich habe es ja damals nicht geglaubt, aber Latein bringt einen schon weiter.Ich würde ja auch nicht behaupten, dass ich besonders weit gekommen bin…
Wolfgang DoebelingNec scire fas est omnia autem aliquem cultus superare licet.
Oh, Horaz (zugegeben: gegooglet)! Was den zweiten Teil angeht: ich weiß nicht, wie Du darauf kommst, nachdem Du in der letzten Ausgabe, Uncle Tupelos Anodyne nur dreieinhalb Sterne gegeben hast.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Highlights von Rolling-Stone.deROLLING STONE Ranking: Die besten Alben der Smashing Pumpkins
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WerbungUnd das mit Fug, auch wenn jenes Opus non mediocrum etwas näher bei 3 als bei 4 Sternen gehört wird in casa mia.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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lathoOh, Horaz (zugegeben: gegooglet)!
dabei ist das doch in Foren ne recht übliche Signatur, ein bisschen Posing schadet ja nie…
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Wolfgang DoebelingUnd das mit Fug, auch wenn jenes Opus non mediocrum etwas näher bei 3 als bei 4 Sternen gehört wird in casa mia.
Irgendwann mal werde ich irgendwo eine brennende Verteidigungsrede der Platte schreiben.
John Billdabei ist das doch in Foren ne recht übliche Signatur, ein bisschen Posing schadet ja nie…
Latein ist doch heute kein Posing mehr! Die meisten Leute glauben doch, da hätte jemand etwas in Türkisch hingeschrieben.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Wolfgang Doebelingin casa mia.
Mamma mia!
Zum Merken: meiner, meine, meines = meus, mea, meum
Vale, discipulae et discipuli
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Ein aktualisierender Abstecher ins Italienische, Du Kritikaster.
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Ausgekochte Ausrede!
Abgesehen davon: Mir als Lateiner steht der Versuch, dem humanistischen Bildungsauftrag mit Beiträgen wie den 50 vergessenen Meisterwerken gerecht zu werden, nach wie vor näher als der postideologische „Anything goes, also auch SKM über Musik“-Text.
Ich kann mich meinen Vorrednern zwar anschließen, dass das kein skandalöses neoliberales Indoktrinations-Machwerk ist, um eine Wende im NRW-Wahlkampf herbeizuführen, sondern nur belangloser Stuss – aber abfinden will ich mich mit derlei Mumpitz nach wie vor nicht.
Und damit ich hier nicht wegen politisch unausgewogener Argumentation angeprangert werde: Ich will auch nicht wissen, was Cem Özdemir oder irgendein anderer gesichtsloser Politstreber egal welcher politischen Couleur auflegt.
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otisInsgesamt verstärkt sich der Eindruck, dass zwar sehr viel drinsteht, der Ramsch aber leider die wertigen Inhalte mehr und mehr überwuchert (nicht unbedingt anteilmäßig) und dementsprechend entwertet. Drei sehr schlechte Tracks auf einer Platte können die übrigen neun besseren im Gesamteindruck massiv nach unten ziehen. Den Stone wünsche ich mir nämlich immer noch als eine halbwegs in sich stimmige Einheit und nicht als Sammelsurium von Artikeln, das nach allen Seiten hin nach zahlenden Lesern giert.
Haltung, Leute, dann wären die Bundeswehr, der Kornmeier, SKM u.a. nicht passiert.BgigliDer Denkfehler ist, zu vergessen, dass der Rolling Stone von einem zuhörendem und bedeutungsgierigem Publikum lebt, dass im Rock’n’Roll existentielle, aber zumindest bedeutungsschwangere Fragen behandelt sieht und sie mit seiner Hilfe bewältigen konnte und kann. Der Rolling Stone ist darum meines Erachtens dabei, sich seiner Existenzgrundlage ( die Gründungsgeschichte erklärt vieles!), oder schlimmer, der geistigen Basis zu entziehen.
Meine Überzeugung ist deshalb, dass die Redaktion nicht wirklich weiss, was sie da überhaupt tut, wenn sie denn für Artikel wie Skm oder Rauch überhaupt allein verantwortlich ist!Kann den Einschätzungen nur zustimmen. Seltsam, dass in diesem Zusammenhang noch nie der Name des neuen Chefredakteurs Rainer Schmidt fiel, immerhin war der schon früher so etwas wie Poschardts rechte Hand. Dass ein gemachter Mann wie Poschardt (bei der SZ auf Interview-Fälscher Tom Kummer reingefallen, später Vanity Fair an die Wand gefahren) sein Büro kaum in einem Kreuzberger Hinterhof beziehen würde, war wohl klar, dafür ist dann eben Herr Schmidt vor Ort. Gerade ihm könnte bei den Entscheidungsträgern von Springer womöglich die rechte Gesinnung zu seinem Job verholfen haben, seine früheren Tätigkeiten als stellvertretender Chefredakteur der inzwischen allesamt eingestellten Titel Max, Park Avenue und Vanity Fair dürften sich jedenfalls kaum als Erfolgsbilanz verkaufen lassen.
Und die Befürchtungen erfüllten sich ja prompt, auch wenn ich die Beispiele jetzt nicht alle noch einmal aufzählen möchte. Gerade den in diesem Zusammenhang noch kaum erwähnten Artikel über die Piraten-Partei zähle ich aber ebenfalls dazu, denn wenn Parteien durch ein Überlaufen von Wählern zu den Piraten geschwächt werden, dann wohl eher die aus dem linken Lager. Dass bei den Redakteuren, die wir seit Jahren kennen und schätzen, für diese tendenziöse Berichterstattung kein Masterplan vorliegt, glaube ich gern. Andererseits glaube ich aber auch, dass etwa ein Arne Willander viel zu müde für irgendwelche Kämpfe ist und ein Torsten Groß schlicht zu arglos und gutmütig. Dabei entbehrt gerade das Beispiel Groß nicht einer gewissen Tragik. Viele lesenswerte Berichte kamen zuletzt von ihm (Girlpop, Glasgow), doch nichts blieb so sehr an ihm kleben wie sein Schund-Artikel über die Anwälte. Ich hoffe, dass die Redakteure des Rolling Stone endlich begreifen, dass bestimmte Gefälligkeitsartikel nicht nur den Ruf des RS beschädigen, sondern auch das eigene, hart erarbeitete Renommee.
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@bullschuetz, castles in the air
Danke für Eure beiden posts.--
Je suis Charlie Sometimes it is better to light a flamethrower than curse the darkness. T.P.Bis auf die 50 übersehenen Meisterwerke gibt es diesmal wenig Anlass zur Freude, ein Heft, das sehr schnell gelesen und vergessen ist.
Neo Rauch nervt in seinen Posen ein bisschen und fasziniert als halbwegs pointierter und meinungsfreudiger Charakter auch ein wenig, die Fotos sind peinlich, fast schon unfreiwillig komisch, da haben wohl sogar Rammstein mehr Sinn für Selbstironie; das anschließende Sammler/Künstler-Gespräch wirkt ein wenig verloren, als sei es durch einen Formatierungsfehler nicht in der Spex oder Monopol, sondern im RS gelandet – aber grundsätzlich finde ich die Öffnung zur Kunst gar nicht unsympathisch. Kann man mal machen, mal sehen ob diese Horizonterweiterung nun konsquent beibehalten wird.
Rufus W. ist zwar auch ein Fatzke, aber irgendwie ja doch unterhaltsam, und eigentlich mag ich diese klassisch dekadente Selbstinzenierung, diesen Stil- und Stilisierungswillen nicht ungern – aus der Ferne, außerhalb Hörweite.
Die „drei ???“ scheint die neue Witzkolumne zu werden, die im Leserbrief ja gefordert wird. Arne Willander, wir wissen, wie Google funktionert, bitte mehr Meinung, weniger banales Faktengehuber.
Der Piratenpartei-Artikel ist in seiner wohlartikulierten und optimistischen Zahmheit ja immerhin ganz putzig.
Die Würdigung von Clint Eastwood freut mich (nicht nur) insofern, als ich offenbar doch nicht der einzige bin, der seinen Regietätigkeiten eher verhalten gegenübersteht und den die allseitigen Lobudeleien für „Mystic River“ oder „Million Dollar Baby“ ratlos machen.castles in the airIch hoffe, dass die Redakteure des Rolling Stone endlich begreifen, dass bestimmte Gefälligkeitsartikel nicht nur den Ruf des RS beschädigen, sondern auch das eigene, hart erarbeitete Renommee.
Es ist ja bezeichnend, dass trotz mehrmaligen Nachhakens keiner der Redakeure einst den Bela Anda-Scorpions-Artikel erklären konnte/wollte, vermutlich wird sich auch diesmal niemand finden, der irgendeinen plausiblen Grund nennen könnte, weshalb der Musik -bzw. Albumcover-Geschmack von Frau Koch-Mehrin oder ihre kesse Reiterpose im Heft eine Seite okkupieren darf und uns interessieren sollte. Im Grunde gilt das gleiche in abgeschwächter Form auch für Neo Rauch – von oben herab darf der kundige Redakteur und wissende Leser sich gönnerhaft denken, dass der Musikgeschmack des Gegenübers ja gar nicht dermaßen empörend und einfältig ist wie legitimerweise erwartet. So what?
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Danke für Deinen Beitrag, Castles In The Air.
Den Artikel zur Piratenpartei kann man natürlich auch so wie Du verstehen.
Die Infos zur Person Rainer Schmidt finde ich sehr aufschlussreich. Man kann nur hoffen, dass er nun nicht auch den RS an die Wand fährt.
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MikkoDen Artikel zur Piratenpartei kann man natürlich auch so wie Du verstehen.
man kann eigentlich jeden politischen Artikel so verstehen, eine gewisse Portion Paranoia vorausgesetzt…
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John Billman kann eigentlich jeden politischen Artikel so verstehen, eine gewisse Portion Paranoia vorausgesetzt…
Die meisten kritischen Anmerkungen der letzten Monate über die Neuausrichtung des Rolling Stone dürften schon ziemlich genau ins Schwarze treffen. Mit Paranoia hat das mit Verlaub wenig zu tun, sondern damit, dass der RS über eine Leserschaft verfügt, die eben mal etwas genauer hinschaut.
Mit der traurigen Realität kommen übrigens selbst die größten Paranoiker nur selten mit. Wer hätte beispielsweise für möglich gehalten, dass die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft sich mit eigens geschriebenen Dialogen in eine ARD-Serie einkaufen konnte, um ihre marktradikalen Thesen unters Volk zu bringen? Habe diese subversiven Dialoge übrigens gerade noch mal nachgelesen, und muss sagen, dass sich das, was der bekennende FDP-Anhänger Ulf Poschardt und Rainer Schmidt beim Rolling Stone abziehen, im direkten Vergleich eher noch leichter und schneller einordnen lässt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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castles in the airMit Paranoia hat das mit Verlaub wenig zu tun, sondern damit, dass der RS zum Glück über eine kritische Leserschaft verfügt, die eben mal etwas genauer hinschaut.
wenn die sich selbst beweihräuchernde kritische Leserschaft des RS die Intention eines Artikels von Juli Zeh über die Piratenpartei in der Zersplitterung der linken Wählerschaft sieht, dann kann ich das nur mit Paranoia kommentieren. Juli Zeh äussert sich seit einem Jahr quer durch alle Medien ausführlich zur Piratenpartei – ich halte es allerdings für möglich, dass der gemeine kritische RS-Leser das noch nicht mitbekommen hat. Es ist zwar richtig, dass bei der letzten Bundestagswahl etwa 50% der Piraten-Wähler von SPD/Grüne übergelaufen sind, da dürfte aber allein die SPD dran Schuld tragen, die seit Jahren für mehr Zersplitterung sorgt als alle Artikel zusammen bewirken könnten.
Mit der gleichen Logik (kritischer Leser, Parteiartikel) könnte man auch argumentieren, dass die linke Wählerschaft durch den SKM Artikel zusammengeschweißt wird und sicher nicht zur FDP überlaufen wird. Oder tragen Artikel über die Beatles zur Zersplitterung der Stones-Fans bei? Wurde der Oasis-Split gar durch einen Artikel über Blur im deutschen RS angefacht? Fragen über Fragen…
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John BillMit der gleichen Logik (kritischer Leser, Parteiartikel) könnte man auch argumentieren, dass die linke Wählerschaft durch den SKM Artikel zusammengeschweißt wird und sicher nicht zur FDP überlaufen wird. Oder tragen Artikel über die Beatles zur Zersplitterung der Stones-Fans bei? Wurde der Oasis-Split gar durch einen Artikel über Blur im deutschen RS angefacht? Fragen über Fragen…
Ach, wenn das mal so einfach wäre! Um Missverständnissen vorzubeugen: Es ist nicht so, dass ich die komplette Leserschaft für immun gegen das halte, was der RS seit einigen Monaten serviert. Irgendetwas bleibt bekanntlich fast immer hängen, und ich bin oft erstaunt, wie selbst Leute, die ich für aufgeklärt halte, plötzlich Sätze wie „Die Reformpolitik war alternativlos“ oder „Sozial ist, was Arbeit schafft“ nachplappern, nachdem sie das hundertfach in irgendwelchen politischen Talkshows erzählt bekamen. Dass ich in diesem Zusammenhang einem Magazin, dass ich früher durchgehend schätzte, mittlerweile sehr misstrauisch begegnen muss, darf ich zumindest bedauerlich finden.
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Schlagwörter: Mai 2010, Rolling Stone
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