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Klasse Runde, Otis! Bis auf Alan Price, dessen hier vorgestellte Single ich leider nicht kenne, wie ich gestehen muss, alles natürlich Platten, die ich damals kaufte und auch heute wieder besitze. Deine Beschreibungen und Kommentare sind wie immer sehr treffend. Anmerken möchte ich, dass ich selbst diese Singles damals noch nicht so differenziert und kritisch beurteilte, wie Du anscheinend. Allerdings waren mir auch schon damals die B-Seiten (vor allem bei DDDBM&T, The Smoke und bei Dave Davies) mindestens so wichtig wie die A-Seiten. Vielleicht habe ich ja auch als 13-Jähriger schon unbewusst gespürt, was wirklich „cool“ ist. Ansonsten sah ich den Beat-Club jedoch weitgehend unkritisch mit noch kindlicher Begeisterung. „Grocer Jack“ war damals auch ein ganz großer Favorit von mir. Und dass John Peel die Single von Anfang an in seiner Perfumed Garden Show und später auch bei Radio One spielte, wie ich inzwischen weiß, bestätigt mein Gefühl im Nachhinein.
Meine TOP 5
1 Smoke
2 Davies
3 Monkees
4 West
5 Dave Dee--
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WerbungMikko
Meine TOP 5
1 Smoke
2 Davies
3 Monkees
4 West
5 Dave DeeMein Ranking würde auch dem von Mikko entsprechen. Alan Price kenne ich leider nicht.
Ansonsten sind das wieder mal sehr gute und vor allem aus meiner Sicht (Jahrgang 1952) nachvollziehbare Texte, Otis.
Nur den Vergeich von „My Friend Jack“ mit „Painterman“ vermag ich nicht nachzuvollziehen.--
Blog: http://noirberts-artige-fotos.com Fotoalbum: Reggaekonzerte im Berlin der frühen 80er Jahre http://forum.rollingstone.de/album.php?albumid=755Sehr lesenswerte, nachvollziehbare Texte. Auch wenn ich nicht immer übereinstimme, was die Wertschätzung der Singles betrifft. Ähnlich wie Du höre ich „Bend It“, die nach „Zabadak“ schwächste 45 von DDDBM&T. „You Make It Move“ ist dagegen toll, war ja aber nur eine Zweitverwertung (welche wären Deine Top5-Singles von ihnen?). Den Streicher-veredelten Price-Cut kenne ich nicht (US-45 only?), werde mich da definitiv umtun und das nachreichen.
Mein Ranking:
1. D.DAVIES * * * * 1/2
2. MONKEES * * * *
3. SMOKE * * * *
4. WEST * * * 1/2
5. DDDBM&T * *--
@mikko
Ich war da nicht kritischer oder cooler oder was auch immer. Nur war es so, dass sich zu jener Zeit plötzlich immer mehr „Nasen“ in meinem Umfeld für Beat und Pop begeisterten und dann auf so Sachen wie Bend It oder My Friend Jack standen. Von denen wollte man sich schon noch abgrenzen, was auch nicht allzu schwer fiel. Das führt vielleicht dazu, dass ich bei einigen Sachen etwas zu kritisch bin.@norbert
Painterman und My Friend Jack habe ich insofern verglichen, dass ich bei beiden eine recht einfache, fast banale Melodieführung im Refrain höre. Die Arrangements überdecken das etwas. Nichtsdestotrotz waren beide sehr gute und wichtige Singles.@tops
Was das Ranking anbelangt haben wir doch die gleiche Wertschätzung, was siehst du anders? Dave Dee wohl besser, oder?
Ich sah mir gerade mal ihren Singles-Output an, da war tatsächlich noch mehr Besseres dabei. Also meine Top 5 von ihnen aus der Erinnerung:
1 You Make It Move
2 Hideaway
3 Hold Tight
4 Okay
5 Save me oder Touch me oder Hard To Love…
Habe die Letztgenannten nicht mehr im Ohr, da war aber noch Gutes dabei.Welche von den obigen Singles siehst du noch anders?
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FAVOURITESKeine fundamentalen Unterschiede. Würde nur etliche Monkees- und DDDBM&T-Singles den vorgestellten vorziehen. Und zu Keith West muß man sich überwinden können, das hat etwas hartnäckig Klebriges, überzeugt allerdings durch einige hübsche Arrangement-Ideen. Bei „My Friend Jack“ und „Painter Man“ stört das Primat des Sounds, das die Substanzlosigkeit der Songs indes ganz gut kaschiert.
Es würde mich interessieren, wie hoch „A Little Bit“ in Deiner Monkees-Singles-Hierarchie steht. Und mehr noch, welche zwei Dylan-Covers Du „To Ramona“ vorziehst.--
Dass es mir bei der DDDBM&T nur auf die Rückseite ankam, ist doch genügend deutlich geworden, oder? Ich habe You Make It Move nicht als eigene Single in der UK-Version.
Und…
auf die Schnelle hier zwei Rankings.Monkees (unter Einbeziehung der Rückseiten)
1 Pleasant Valley Sunday
2 I’m A Believer
3 Last Train To Clarksville
4 Daydream Believer
5 A Little Bit Me
6 Alternate Title
7 Valleri
8 It’s Nice To be With You
…Dylan-Covers
(da habe ich meine wichtigsten Singles im Kopf, also nicht die unübersehbare Zahl von LP-Tracks, da sähe die Liste vielleicht etwas anders aus. Also nur ein erster Entwurf, gefällt mir aber schon gut):
1 Byrds – Mr. Tambourine Man
2 Hendrix – All Along The Watchtower
3 Alan Price – To Ramona
4 Walker Brothers – Love Minus Zero
5 Julie Driscoll/Auger – This Wheels On Fire
6 John Walker – I’ll Be Your Baby Tonight
7 Fairport Convention – Si tu dois partir
8 Flatt & Scruggs – Maggies Farm
9 Them – It’s All Over Now Baby Blue
10 The Band – I Shall Be releasedEdit: Deine Tops würde mich in dieser Hinsicht auch sehr interessieren, alle drei Rubriken betreffend. Kannst du auch gern im Hang The DJ-Thread beantworten.
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FAVOURITESOkay, gern…
1. Listen To The Band
2. Pleasant Valley Sunday
3. Daydream Believer
4. Last Train To Clarksville
5. I’m A Believer1. You Make It Move
2. Hideaway
3. Hold Tight
4. No Time
5. Last Night In Soho1. THE BYRDS – Mr.Tambourine Man
2. JIMI HENDRIX EXPERIENCE – All Along The Watchtower
3. THE BYRDS – My Back Pages
4. THEM – It’s All Over Now, Baby Blue
5. JOHN WALKER – I’ll Be Your Baby Tonight--
Faves #76
Irma Thomas: Time Is On My Side / Anyone Who Knows What Love Is (Will Understand) 1964 US-ImperialDies ist das Original, das die Stones umgehend coverten, als Jagger sie damit bekannt gemacht hatte. Er selbst hatte Time Is On My Side über Gene Pitney kennen gelernt, der es unter Jack Nitzsche aufnehmen wollte. In den Chess-Studios entstand dann die Version der Stones. Tausend Meilen weiter südlich in New Orleans diese Aufnahme.
Zunächst war Anyone… die A-Seite gewesen, erst mit dem Stones-Erfolg tauschte Imperial die Seiten. Dennoch blieb der Single der größere Erfolg versagt.
Wie sehr aber Jagger von dieser Aufnahme begeistert war, lässt sich leicht daran ablesen, dass die Stones die wesentlichen Elemente übernommen haben. Diese Mischung aus singing and shouting im Refrain, das Zusammenspiel zwischen Leadvocals und Background, die feine rhythmische Spannung, ja, selbst das Gitarrensolo ist hier schon recht ähnlich vorhanden. Irma Thomas’ Vocals hingegen sind nur ansatzweise Vorlage für Jaggers Interpretation, mit ihrer kräftigen Stimme kann Mick natürlich nicht mithalten. Das bekommt der Stones-Aufnahme aber letztlich ganz gut, zumal H.B. Barnum als Produzent in meinen Ohren hier den Fehler macht, dem Backgroundchor zu viel Raum zu geben. Dadurch bekommt diese Aufnahme ungebührlichen Showcharakter, verliert etwas an Intensität und Intimität und wirkt deshalb leicht beliebig. Weniger wäre mehr gewesen, das sind nicht die Roots of New Orleans. Dennoch natürlich eine tolle Platte, von einer tollen Sängerin, auf der fast alles richtig gemacht wurde.
Ergänzt sei noch die Geschichte um den Komponisten. Es war Jerry Ragovoy, der den Titel unter seinem Pseudonym Norman Meade veröffentlicht hatte. Aus obskuren Gründen hat sich bei vielen Veröffentlichungen (auch denen der Stones) oft ein Komma zwischen Vor- und Nachnamen geschlichen, so dass „Norman, Meade“ oder „Norman/Meade“ als credits häufig anzutreffen sind. Warum die beiden Nichtexistenzen auf dieser Single gar noch einen zusätzlichen Vornamen bekommen haben: N. Meade & J. Norman mag auf immer das Geheimnis von Imperial bleiben.(·) Für 10-15 $ sollte man ein sehr gut erhaltenes Exemplar bekommen können.
Dale Hawkins: Susie-Q / Don’t Treat Me This Way 1957 US-CheckerWenige hundert Meilen weiter nördlich, am anderen Ende von Louisiana liegt Shreveport. Eine Stadt, die in den 50s Furore machte durch ihr Louisiana Hayride, jener Radiosendung, die damals eine ernste Konkurrenz zur Opry in Nashville darstellte (u.a. mit Elvis vor seinem Durchbruch). Ein Ort also, in dem Musik ihren Platz hatte, und einige Große der Musikgeschichte geboren wurden. So auch „Pick it for me, James“ Burton, nachmals einer der Großen der Country-Szene. Er hatte mit dieser Platte einen seiner frühen Auftritte in der Musikwelt. Und was für einen. James Burton war derjenige, der hier in Shreveport jenes Riff spielte, das Susie-Q zum Klassiker machte, der dazwischen die genialen Soli spielte, die sich aus dem Riff ableiteten und wieder darin mündeten, der also maßgeblich mithalf, dass aus dem Minimum an Song ein Opus Magnum wurde. Dale Hawkins bot dazu einen Sprechgesang, der bestens zu der trocken coolen Atmosphäre passte, die dem Ganzen anhaftete. Dazu dann noch die unglaublichen Rhythms. Polternd aufgeregte Drums und eine Cowbell, die fast schon gedankenverloren in dem archaischen Rhythmusgeflecht herumzubimmeln schien. Schier ungehört das alles in seiner Einheit.
Einer der größten Tracks der 50s.(·) In Mint nicht leicht zu bekommen, dann wohl kaum unter $ 30.
Bobby Charles: Goodnite Irene / I Hope 1964 US-Jewel
Wie Susie-Q waren in den 50ern auch Bobby Charles’ Platten in Chicago bei Chess (obiges Checker war ein Sublabel von Chess) erschienen, obwohl auch er in Louisiana aufgewachsen und beheimatet war. Jener Bobby Charles, der mit Later Alligator einen frühen Swamp-Track vorgelegt hatte, von dem Bill Haley ein deutlich gradlinigeres Cover als See You Later Alligator ziehen sollte. Charles (als Guidry geboren) hatte diesen seinen großen Hit als 17-Jähriger geschrieben und aufgenommen (siehe Faves # 43 ), seine Stimme klang aber schon damals wie die eines viel älteren Schwarzen. Nach seiner Zeit bei Chess wechselte er zunächst zu Imperial, dann zu Jewel, einem Label aus Shreveport.
Goodnite Irene ist ein Klassiker und, obwohl oben auf dem Label als „Trad.“ ausgewiesen, eindeutig dem in Shreveport geborenen Huddie Ledbetter = Leadbelly zuzuschreiben.
Bobby Charles singt den Song mit seiner trocken rauen, beinahe kurzatmigen Stimme ohne viel Modulation und Pathos, eine ganz eigene Stärke von ihm. Das Arrangement ist auf den ersten Blick vom Rhythmus her eher etwas kantig angelegt mit Bläser-Fills, die dies unterstützen. Aber ganz schnell kommt dieses swingende Southern-Swamp-Feeling auf, das den Hörer in Bewegung bringt und die Aufnahme zu einem, zwar sehr eigenen, aber dennoch herausragenden Cover dieses Songs macht.
I Hope ist eine wundervolle Ballade. Becken, Strings, Bass, im Hintergrund eine leise Orgel und Bobbys Stimme. Keine Spur von Opulenz, kein Kitsch, keine Süßlichkeit. Ein ungeschminkter, herber, beinahe nackter Abschied. Brillant.
Vielleicht nicht seine größte Single, aber ich kann ohne Weiteres eine halbe Stunde mit ihr zubringen und sie wächst immer noch.(·) Charles’ Jewel-7“s dürften für ca. 10$ zu bekommen sein.
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FAVOURITES
Buddy Holly: Maybe Baby / Tell Me How 1958 D-Coral
Von Shreveport hinüber nach Texas ist es nicht weit, nach Lubbock in West Texas allerdings schon. Als Teen zu Beginn der 50er dort, in einem der hinteren Zipfel von Texas aufzuwachsen, lässt nicht gerade auf eine Weltkarriere schließen. Oder mag gerade das für die nötige Energie sorgen? Denn immerhin hat diese Stadt noch weitere so großartige Künstler hervorgebracht wie Butch Hancock, Jimmy Dale Gilmore, Joe Ely, Terry Allen, Mac Davis…
Schlägt man die Website dieser Stadt von immerhin 260 000 Einwohnern auf, so wird Buddy dort als größter Sohn der Stadt geehrt, was den Stadtvätern überdies ein Holly-Denkmal wert war. Ein weiterer Beleg für die unglaubliche Lebendigkeit und Wertigkeit der Popmusik im amerikanischen Alltagsbewusstein.
Maybe Baby war die dritte Single von Buddy Holly & The Crickets, nachdem That’ll Be The Day sich in oberste Chartregionen katapultiert und Oh Boy diesen ersten Ruhm der Band gefestigt hatte. Gleichzeitig hatte Buddy unter seinem eigenen Namen auch schon weitere Singles (u.a. Peggy Sue) veröffentlicht. (Man mag dieses „Durcheinander“ um die Brunswick- und Coral-Releases andernorts nachlesen). Maybe Baby schlug nicht ganz so ein wie die vorherigen, ist aber sicher kaum schlechter.
Der Titeltrack ist nicht ganz so locker, flott und überschwänglich wie z.B. Oh Boy. Aber kann es anders sein bei dieser noch unerfüllten Liebe? Dennoch zeigt es die hohe Kunst des Songschreibers Buddy Holly, auf knappstem Raum mit geringstem Aufwand auf den Punkt zu kommen. Mit meinen heutigen Ohren geurteilt, hätte es dem Track vielleicht gut getan, wenn der Background-Chor etwas zurückhaltender wäre, zumal er nicht von den Crickets stammt. Aber der Song und die zurückhaltend trockene musikalische Umsetzung der Band faszinieren stets aufs Neue.
Tell Me How hat rein musikalisch vielleicht mehr zu bieten als die A-Seite, mehr Abwechslung im Songaufbau, ein schönes Zwischenspiel, mehr Crickets und mehr Dynamik. Dennoch reicht es höchstens zu einem Unentschieden zwischen beiden Titeln, was diese Single als Ganzes natürlich zu einem Muss macht.
Meine obige dt. Pressung (man beachte: kein Hinweis auf die Crickets!) dürfte eine etwas spätere Pressung sein. Denn meines Wissens sind die ersten Ausgaben davon auch bei uns als Buddy Holly & The Crickets erschienen.(·) Buddy Holly-Singles sind auch in D recht gesucht. Mint-Exemplare teuer, da sie wirklich selten sind. Leider wird oft als mint verkauft, was keinesfalls mint ist, weshalb ein Kauf manchmal Glückssache ist. Maybe Baby gibt es m.W. mit eigener Bildhülle, wovon letztens ein Exemplar für 300 Euro den Besitzer gewechselt haben soll. (Diese Info habe ich nicht verifizieren können, also Vorsicht bitte.) Schlechter erhaltene Holly-Singles sind natürlich weitaus häufiger und in erschwinglichen Bereichen angesiedelt.
Sir Douglas Quintet: Nuevo Laredo / Texas Me 1969 D-MercuryIn den 60s mag Doug Sahm mit seiner Band der bekannteste und erfolgreichste texanische Musiker gewesen sein. Nach She’s About A Mover (siehe Faves # 45) von 1965, was im UK als US-Ausgabe der Stones angekündigt wurde, besann er sich in der zweiten Hälfte der 60s mehr und mehr auf seine Wurzeln und lieferte mit Mendocino und Dynamite Woman Welthits ab, die dann auch als Vorlage für ungleich schlechtere Eindeutschungen (s. M. Holm) herhalten mussten, so dass bei uns sogar die Erinnerung an die Originale bei manchem Hörer verloren ging.
Nuevo Laredo war der dritte Hit in dieser Reihe, längst nicht mehr so erfolgreich, nichtsdestotrotz keinesfalls schlechter. Ich mochte es von den drei Singles sogar am liebsten.
Die Senoritas aus der Grenzstadt Nuevo Laredo, gegenüber von Laredo/TX auf der mexikanischen Seite des Rio Grande also, stehen für die Anziehungskraft dieser anderen Kultur, die Musik versucht Annäherung und Vermischung. Ja, Mariachi-Trompeten kommen vor, aber sie sind nicht Kolorit, sondern elementarer Bestandteil der Musik, wie auch die spanisch gesungenen Textzeilen. Ein ganz eigenständiger Mix also, der dem Sir Douglas Quintett mittlerweile gelungen war, unglaublich einfach vom Arrangement her (die Band dennoch fantastisch mit dem unvergleichlichen Augie Meyers an der Orgel), extrem wirkungsvoll und in jeder Hinsicht originär. Tex Mex.
Bei Texas Me sind die Trompeten ersetzt durch Steel und Violine, das Tempo ist verlangsamt und so schlurft es als Hohes Lied auf Dougs Heimatstaat wunderbar cool ins Ohr. Melodisch ähnlich überzeugend, musikalisch noch stimmiger, ist es die zweite Seite einer –in meinen Ohren– Doppel-A-Seiten-Single, was das dt. Sleeve auch andeutet. Offenbar war man sich bei Mercury ebenfalls nicht ganz sicher, welcher Seite man den Vorzug geben sollte. Es mag dies auch der Grund dafür gewesen sein, dass diese Platte nicht mehr ganz so erfolgreich war, wie die beiden Vorgänger. Eine großartige Single.
Bemerkenswert noch, dass im UK nur She’s About A Mover zu Charts-Ehren kam, die späteren Singles von Sir Doug jedoch etwas untergingen.(·) Nuevo Laredo ist deutlich seltener als die beiden o.a. Hits, dürfte dennoch in sehr gutem Zustand für höchstens 10 Euro zu bekommen sein.
Marty Robbins: El Paso / Running Gun 1959 US-ColumbiaMarty Robbins kommt nicht aus El Paso, auch nicht aus Texas, sondern aus Arizona, seine Single aber hat dieser Stadt im äußersten Westen von Texas, ebenfalls an der Grenze zu Mexiko, einen zusätzlichen kleinen Stempel aufgedrückt. Hier nun beginnt endgültig der Westen und die Ballade von Robbins kündet davon.
In der Ich-Person erzählt Robbins von seiner dereinstigen Untat, den Nebenbuhler im Werben um die schöne Felina, a Mexican girl in Rosa’s cantina, in less than a heartbeat erschossen zu haben. Nach seiner Flucht in die badlands of New Mexico kehrt er nun aus Sehnsucht nach Felina in die Stadt zurück und stirbt, wie sollte es anders sein, getroffen von den Kugeln der Cowboys, die nur auf ihn gewartet haben, in ihren Armen.
Eine anrührende Geschichte, dennoch die eines Mörders. Eine Geschichte von Liebe, Eifersucht und Tod, archaisch und ohne jeden Anflug von Pathos. Das macht den Reiz dieser Ballade wohl aus, sie vermeidet jede Form von Gefühligkeit. Marty Robbins hat für die lange Story (die Single hat eine Spieldauer von fast 5 Minuten, damals ein ziemliches Unikum) eine musikalische Umsetzung gefunden, die unglaublich sachlich wirkt, obwohl er doch in der Ich-Person erzählt. Den Text singt er syllabisch zu einer ausgesprochen beweglichen Melodielinie, weshalb er beinahe ohne melismatische Verschleifungen auskommt, die emotionalen Färbungen hätten Vorschub leisten können. Die ruhelose Melodie ist Emotion genug. Einzig die fantastische spanische Gitarre gibt ihre Kommentare, allerdings ebenfalls ausgesprochen vorsichtig. So gerät auch sie nur wenig aus der Fassung, als der Widersacher tot am Boden liegt.
Gunfighter Ballads and Trail Songs hieß das epochemachende Album, dem diese wunderbare Single entnommen war. Beide wurden Welterfolge.(·) Obige Single dürfte in bestem Zustand für ca. 15 $ zu bekommen sein.
Today’s Tops: (schwer heute)
1 Dale Hawkins
2 Marty Robbins
3 Buddy Holly
4 Bobby Charles
5 Sir Douglas
6 Irma ThomasPS: Kommentare von Gastlesern gern auch an otis-online@gmx.de
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FAVOURITESSuperbe Runde, otis. Ein paar Anmerkungen…
Ad Robbins: nach dem Erfolg von „Tom Dooley“ ’58 und Martys eigenem „The Hanging Tree“ Anfang ’59 sollte eigentlich „They’re Hanging Me Tonight“ auf 45 veröffentlicht werden. Zweite Wahl war „Big Iron“. Nur dem Dauereinsatz bei einigen texanischen Radiostationen war es zu verdanken, daß man „El Paso“ trotz seiner für Singles ungewöhnlichen (und ja kaum editierbaren) Länge als solche herausbrachte. Ad Holly: ein PS von „Maybe Baby“? Wo? Ad Sir Doug: „The Rolling Stones from Texas“, so lautete die Anzeige anno ’65. Ad Thomas: Ragovoy war – ähnlich wie Burke oder Womack – hin- und hergerissen, was das Stones-Cover betraf. Einerseits hätte er den Erfolg gern für Irma gehabt, andererseits war der monetäre Windfall so erfreulich, daß der gute Jerry fortan seine Songs zur gefälligen Beachtung direkt ins Stones-Camp expedierte. Ad Charles: machte ’64 diverse Singles für Jewel, u.a. „Oh Lonesome Me“ vom über die Maßen geschätzten Don Gibson – befindet sich selbige auch in Deinem Besitz?Mein Ranking:
1. ROBBINS * * * * *
2. HAWKINS * * * * 1/2
3. B.HOLLY * * * * 1/2
4. CHARLES * * * *
5. SDQUINTET * * * *
6. I.THOMAS * * * *--
Danke für die Ergänzungen.
ad Robbins: Vom El Paso-Airplay etc wusste ich.
ad Holly: Wie oben angedeutet, bin ich mir nicht ganz sicher bzgl. des Sleeves. Ich meine mich aber einigermaßen sicher zu erinnern, dass mir ein Händler auf einer Börse im letzten Herbst bzgl. Maybe Baby von diesem Sleeve und dem hohen Preis erzählte.
ad Charles‘ Lonesome Me: Habe nachgeschaut. Dachte, ich habe sie nicht. Dann im Guide gesehen, dass auf der anderen Seite One More Glass Of Wine ist. Aber die habe ich doch. Rausgezogen. Auf beiden Seiten das gleiche Label. Promo? Nein. Aufgelegt. Eine Fehlpressung. Heureka, ich habe sie. Hatte, als ich sie bekam, zufällig wohl nur die „richtige“ Seite gehört. Und sie ist mit ihrem blubbernd polternden Bass tatsächlich überaus fantastisch.Mich würde noch interessieren, ob du meine Wertungen bzgl. Maybe Baby, I Hope und Texas Me nachvollziehen oder teilen kannst.
--
FAVOURITES„Maybe Baby“: ja, gewiß. Brillant, aber nicht ganz auf der Höhe der Vorgänger-45s.
„I Hope“: ja, für mich die bessere Seite. Wahrscheinlich, weil es von „Irene“ überzeugendere Versionen gibt.
„Texas Me“: deutlich besser als die A-Seite, als Song überhaupt ein Highlight im Sahm’schen Schaffen. Als Aufnahme ebenfalls klasse, doch halte ich Tracy Santas Fassung im Zweifel für die noch gelungenere. Bitte vergleichen.--
tops, an diesen unvergleichlichen Rhythmus von Texas Me von Sir Doug kommt Santas Version nicht annähernd heran, auch wenn sie andere Meriten hat. Und der ist für mich prägend bei der Aufnahme.
Hier nach längerer Zeit ein Update meiner Hundert:
1 The Rolling Stones: The Last Time
2 Elvis Presley: Heartbreak Hotel
3 The Clash: London Calling
4 Bob Dylan: Like A Rolling Stone
5 The Jimi Hendrix Experience: Hey Joe
6 The Byrds: Mr. Tambourine Man
7 The Rolling Stones: Satisfaction
8 The Beach Boys: Good Vibrations
9 James Carr: The Dark End Of The Street
10 Bobby Fuller Four: I Fought The Law
11 The Rolling Stones: Paint It Black
12 Ella Washington: He Called Me Baby
13 Elvis Presley: That’s All Right
14 Cliff Richard And The Drifters: Move It!
15 Sex Pistols: Anarchy In The UK
16 The Rolling Stones: Jumping Jack Flash
17 Gene Vincent: Be-Bop-A-Lula
18 Otis Redding: (Sittin‘ On) The Dock Of The Bay
19 Marvin Gaye: I Heard It Through The Grapevine
20 The Ronettes: Be My Baby
21 The Jimi Hendrix Experience: The Wind Cries Mary
22 Elvis Presley: His Latest Flame
23 The Beach Boys: I Get Around
24 Magazine: Shot By Both Sides
25 Johnny Kidd & The Pirates: Shakin‘ All Over
26 Johnny Burnette: The Train Kept A-Rollin‘
27 The Rolling Stones: Honky Tonk Women
28 Otis Redding: I’ve Got Dreams To Remember
29 The Undertones: Teenage Kicks
30 Aretha Franklin: I Never Loved A Man The Way I Love You
31 The Jimi Hendrix Experience: All Along The Watchtower
32 Aretha Franklin: Respect
33 The Walker Brothers: The Sun Ain’t Gonna Shine Anymore
34 The Shadows: Apache
35 The Who: My Generation
36 The Beach Boys: California Girls
37 Roxy Music: Virginia Plain
38 The Sweet Inspirations: Crying In The Rain
39 The Who: I’m A Boy
40 Sex Pistols: God Save The Queen
41 The Libertines: What A Waster
42 Don Gibson: Oh Lonesome Me
43 Cliff Richard: Travellin‘ Light
44 The Beatles: Ticket To Ride
45 Otis Redding: I’ve Been Loving You Too Long (To Stop Now)
46 Nilsson: Everybody’s Talkin‘
47 The Who: Substitute
48 The Honeybus: I Can’t Let Maggie Go
49 Johnny Horton: Honky Tonk Man
50 The Four Tops: Reach Out I’ll Be There
51 Alan Price: To Ramona
52 The Hollies: I Can’t Let Go
53 Ike & Tina Turner: River Deep Mountain High
54 The Beach Boys: Sloop John B.
55 Wanda Jackson: Let’s Have A Party
56 The Smiths: What Difference Does It Make?
57 The Clash: Complete Control
58 Dale Hawkins: Susie Q
59 John Leyton: Johnny Remember Me
60 Bobbie Gentry: Ode To Billy Joe
61 Mark Beer: Pretty
62 Dusty Springfield: I Close My Eyes And Count to Ten
63 Love: Seven And Seven Is
64 The Seeds: Pushin‘ Too Hard
65 Sir Douglas Quintett: She’s About A Mover
66 The Rolling Stones: Waiting On A Friend
67 Martha & The Vandellas: Dancing In The Street
68 The Who: I Can See For Miles
69 The Kinks: Waterloo Sunset
70 The Cascades: Rhythm Of The Rain
71 Small Faces: All Or Nothing
72 The Honeycombs: Have I The Right
73 Dusty Springfield: I Just Don’t Know What To Do With Myself
74 Del Shannon: Runaway
75 The Beach Boys: Help Me, Rhonda
76 David Bowie: Life On Mars?
77 The Rolling Stones: 19th Nervous Breakdown
78 The Shangri-Las: I Can Never Go Home Anymore
79 Dion: The Wanderer
80 Yardbirds: Evil Hearted You
81 The Imposter: Pills And Soap
82 Link Wray: Rumble
83 Scott Walker: Jackie
84 Mick Jagger: Memo From Turner
85 The Members: The Sound Of The Suburbs
86 Cliff Richard: Lucky Lips
87 Bob Dylan: Positively 4th Street
88 The Kinks: You Really Got Me
89 Small Faces: My Mind’s Eye
90 Ramones: Sheena Is A Punkrocker
91 The Smiths: This Charming Man
92 Arthur Conley: Sweet Soul Music
93 Bobby Bare: Detroit City
94 Dusty Springfield: Son Of A Preacherman
95 Joy Division: Love Will tear Us Apart
96 Sanford Clark: The Fool
97 Procol Harum: A Whiter Shade Of Pale
98 The Kinks: Sunny Afternoon
99 Townes Van Zandt: Riding The Range
100 The Rolling Stones: Get Off Of My Cloud--
FAVOURITESMit dem seltsam verschleppten, fast lethargischen Rhythmus hast Du Recht (ist dadurch 16 Sekunden länger als das Cover!), aber der Schluß macht einiges kaputt (Fade, dann Finish in der Ferne). Nicht von der Idee her, aber einfach schlecht gemacht.
Die Top100 macht bereits einen recht fertigen Eindruck. Was hast Du denn noch auf der Pfanne, das „Get Off Of My Cloud“ verdrängen könnte? Und „What A Waster“ ist die beste Single der letzten 20 Jahre? Dann schon Townes? Wow! High praise indeed.
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Faves #77
Beat, Beat, Beat
Vorweg: Ich bin Jahrgang ’53, habe also die Mehrzahl der folgenden Singles (63-65) heranwachsend nur nebenbei oder als Hits von gestern mitbekommen. Dennoch sind sie mir, bis auf zwei Ausnahmen, schon zu jener Zeit so sehr ans Herz gewachsen, dass ich sie heute gern einmal vorstelle.
Außerdem wird es heute ein Nine-Pack geben, ich konnte mich nicht entscheiden, welche ich weglassen sollte.
Nähere Infos über die Bands kann sich aus diversen gesicherten Quellen schnell zusammenklauben, wer mag, ich will mich hier auf das Nötigste beschränken.The Dave Clark Five: Bits And Pieces / All Of The Time 1964 D-Columbia
The Dave Clark Five werden demnächst im zweiten Anlauf in die Rock ’n Roll Hall Of Fame aufgenommen. Ob Ehre oder nicht, in jedem Fall ein Beleg dafür, wie erfolgreich die Band in den Staaten war. Eine Zeitlang konnte sie dort gar die Fab Four ausstechen. Insgesamt hatten sie jenseits des Atlantik auch weitaus mehr Hits als im UK.
Die einzelnen Bandmitglieder hatten einiges an Erfahrung als Musiker, bevor sie als The Dave Clark Five die Beat-Bühne betraten. Sie konnten spielen und wussten zu unterhalten. Namensgebender Chef war ihr Drummer, jemand mit Jazzerfahrung als Kinderstube.
Dabei hatte ich genau mit diesen Drums mein Problem. Bei manchen ihrer Hits, den größten zumal, war der Chef sich nicht zu schade, ordentlich draufzuhauen. Das gab dann einen gehörigen Wumms, der mir selten behagte. Glad All Over, bumm bumm. Auch Bits And Pieces bleibt ganz und gar nicht davon verschont. Im Gegenteil.
Hier stampft und rockt es nämlich von Beginn an ganz gewaltig. Bass- und Basedrum-Power, Handclapping etc., immer feste druff. Live muss dieser Song das Publikum derart zum Rocken gebracht haben, dass Veranstalter um ihr Mobiliar fürchten mussten und sich mancherorts diesen Titel verbaten. Die „Röhre“ von Mike Smith tut ihr Übriges (ja, auch sie war nie so ganz mein Ding), denn Nuancen kennt sie kaum. Und der Song selbst verharrt gar auf einem Akkord.
Aber da ist ja auch noch die Titelzeile, jenes „I’m in pieces bits and pieces“, diese fein swingenden Worte im Vocals-Background mit Sax-Begleitung. Ein toller kommentierender Kontrast zu dem Stumpfbeat und den Gesangslinien des Sängers. Damit bekommt der Track die richtige musikalische Würze, was ihn für mich dann auch unwiderstehlich macht. So sehr es stampft und rockt, so genial ist der Swing dagegengesetzt. Einfachstes Songwriting, absolut wirkungsvoll umgesetzt.
Dass DC5 natürlich auch deutlich lockerer agieren konnten, zeigten sie z.B. in Catch Us If You Can und auf vielen Rückseiten. So auch auf dieser, die zwar einen einfachen durchgehenden Beat hören lässt, aber insgesamt recht locker daherkommt. Sie zeigt zudem, dass die Band sehr wohl in der Lage war, auch gesanglich zu brillieren, und lässt auch hier wieder einen ausgesprochen modernen Einsatz des Saxophons hören. DC5 war ja die einzige der großen Bands, die ein Sax im Line Up hatte.Bits And Pieces bleibt mir ihre liebste Hitsingle und es bleibt auch das Gefühl, DC5 noch nicht so ganz erforscht zu haben. Es gibt viel zu viele ernst zu nehmende Ohren, die deutlich mehr von der Band halten als ich. Ich werde die meinen also weiter offen halten müssen.
(·) Die Single sollte recht günstig zu bekommen sein. Teurer dürfte das „Künstler-Loch-Cover“ sein, im Katalog-Deutsch „KLC“ abgekürzt. Solche gibt es von einigen Stars der damaligen Zeit, Elvis, Buddy Holly, Beach Boys, Beatles.
Manfred Mann: Do Wah Diddy Diddy / What You Gonna do? 1964 D- Electrola
Mike Smith’s etwas ungelenk wirkenden, sehr vollmundigen Vocals mochte ich bei DC5 nie so besonders, dafür Paul Jones’ bei Manfred Mann um so mehr. Sonderlich geschmeidig war sein Organ zwar nicht, aber es hatte ganz hinten irgendwo immer einen gewissen Schmelz, dieses zarte Zittern, dem ich mich nie entziehen konnte. Als er zu Zeiten von Just Like A Woman zugunsten von Mike d’Abo die Band verließ, fand ich das damals gar nicht toll, so wenig, dass ich mir die meisten der späteren Hits der Band innerlich schlecht hörte. Es gab da schließlich noch einige: Mighty Quinn, Ha Ha Said The Clown, Fox On The Run etc.
Manfred Mann gehörte zu jenen britischen Bands, die ihre frühe musikalische Motivation im R&B sahen. Und als solche hatte man zu jener Zeit mächtige Konkurrenz im Königreich. Da galt es, gute Songs mit schwarzem Touch zu finden, die man ver“beat“en konnte. So hatten die Exciters ihre Original-Version von Do Wah Diddy kaum veröffentlicht, als die junge Band sofort zugriff und eine gradlinigere, in sich deutlich geschlossenere Version dieses Barry/Greenwich-Titels auf den Markt brachte. Mit riesigem internationalen Erfolg.
Manfred Mann’s Orgel hält auf zurückhaltend eigene Weise alles zusammen, Paul Jones singt überragend und der Backgroundchor passt einfach besser als die Mädchen bei den Exciters. Eine ganz großartige Platte.
Übrigens: Ihre erste LP Five Faces Of Manfred Mann ist eine wunderbare R&B-Platte. Dringend zu empfehlen. Sie enthält auch die Flipside dieser Single, eine sehr bluesige Eigenkomposition mit tollen Soli der Musiker.(·) Die Single dürfte relativ leicht zu bekommen sein.
The Swinging Blue Jeans: Hippy Hippy Shake / Now I must Go 1963 D- Electrola
Ah, welch eine Hassliebe verbindet mich mit diesem Gassenhauer. Kirmes-Musik, Halbstarken-Musik. Musik derjenigen, die später auf Rockkonzerten die Fäuste reckten und die Köpfe schüttelten. So empfand ich Hippy Hippy Shake damals schon. Das steckte für mich immer drin. Am meisten bewirkt durch die shouting vocals, dann durch den Titel, der schon Niederungen von Balla Balla anklingen ließ.
Auf der anderen Seite aber hörte ich auch immer ein ungemein treibendes Stückchen Beatmusik, fein gespielt, toll produziert gar, trotz aller vordergründigen Wirkung. Klasse, wie zu Beginn nur von Gitarre und Gesang diese grandiose Power ausgeht. Die Drums bleiben während des ganzen Stückes eher im Hintergrund, und dann ist da auch noch dieser fantastische Mittelteil mit dem absolut famosen Gitarrensolo.
Der Text jedoch war wirklich nicht mehr, als der Titel ankündigt. Wollte nicht mehr sein als Aufforderung zum Tanz. Shake it to the left, shake it to the right… Das alles in grandiosen 1:40 Minuten.
Ganz klar, die SBJ waren verdammt gute Musiker, und das zeigten sie auf dieser wie auf vielen anderen ihrer Singles. Die Rückseite enthält eine locker gespielte Eigenkomposition, auf der sie auch ihren Harmoniegesang zur Geltung brachten.(·) Mit dem KLC und in sehr gutem Zustand dürfte die Platte gar nicht so häufig sein, abgespielt hingegen sollte sie auf jedem Flohmarkt für 50 Ct. zu bekommen sein.
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