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AutorBeiträge
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Es gab ja auch keine Eurodance-Hits aus Osteuropa im Rest von Europa. Fraglich, ob es überhaupt Eurodance auf Englisch von Osteuropäern gab. Etwas überzogen also, aber aus US-amerikanischer Perspektive völlig legitim.
Das Englisch der westeuropäischen Eurodance-Acts war zwar eher einfach, aber nicht wirklich falsch, meine ich. Oft haben ja auch englische oder US-amerikanische Muttersprachler gesungen.
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Jetzt gibt’s auch einen Stream.
Gar nicht so negativ wie der Titel denken lässt.
[Wenn man die Kommentare unter dem Video liest, weiß man gleich, wie alt die Leute ungefähr sind. :) Und sie offenbaren natürlich mal wieder wie unterschiedlich man als Mensch Musik hören kann.]
Radio, glaube ich, wurde nicht erwähnt in der Doku. (Die man natürlich auch prima auf 9 Teile ausweiten könnte.) Man könnte Spotify und Co. ja auch als moderne Art des Radiohörens betrachten; halt ohne redaktionelle Beiträge. Da gibt’s dann halt Podcasts. Oder halt das klassische Radio, wodurch sicher auch kein Künstler alleine leben kann/könnte – bis auf Udo Lindenberg vielleicht.
zuletzt geändert von firecracker--
Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)Firecracker hatte die deutschen Jahresendcharts ja schon nebenan gepostet, aber hier kann man besser darüber sprechen.
Zunächst einmal die pflichtschuldige Dämonenbeschwörung: Buh, pfui, igitt, bodenlos, ganz ganz schlimm. Ok? OK.
Top 10 Alben. Deutschland Jahrescharts 2023
1 Hackney Diamonds – The Rolling Stones
2 Memento Mori – Depeche Mode
3 72 Seasons – Metallica
4 Gartenstadt – Apache 207
5 1989 (Taylor’s Version) – Taylor Swift
6 Das ist los – Herbert Grönemeyer
7 Schwarzes Herz – Ayliva
8 Glas – Nina Chuba
9 Midnights – Taylor Swift
10 Die Hoffnung klaut mir niemand – Kontra KDie Alben-Top 10 besteht aus drei Gruppen: Seit dem vorigen Jahrhundert bekannte Legacy Acts für die älteren, einige „hab ich noch nie von gehört“-Namen für die jungen Leute, die aber doch gar keine Alben mehr hören, und Taylor „Woman Of The Year“ Swift als die einzige, die alle vereint. Der deutsche Pop-Markt ist schon seit Jahren weitgehend abgekoppelt vom internationalen Geschehen.
Kontra K aus Berlin ist tatsächlich schon längst etabliert, und hat 2023 sein achtes (!) Nummer-Eins-Album in Folge veröffentlicht. Eine der zugehörigen Singles basiert auf einem Lana Del Rey-Sample:
Kontra K – Summer Time
Mit K’s Pathos kann ich nicht so wahnsinnig viel anfangen. Das Album von Apache 207 (Volkan Yaman aus Mannheim) gefällt mir dagegen ganz gut, wenn ich auch kein Fan seiner Stimme werde. Der Mix aus Trap Pop und 80s Electro hat seine Momente. „Und wann hast du das letzte Mal so’n richtig leckeren Apfelkuchen gegessen?“ :)
Apache 207 – Neunzig
Richtig überrascht hat mich Ayliva, tolle Stimme und dramatischer türkischer Pop mit Trap Beats und deutschen Texten. Und sie ist Westfälin aus Recklinghausen, what’s not to like.:)
AYLIVA – Schwarzes Herz
Über Nina Chuba hatten @irrlicht und ich uns ja bereits ausgetauscht, eindrucksvolles Debüt-Album.
Nina Chuba – Mangos mit Chili
The kids are alright.
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Top 10 Singles gibt es natürlich auch:
Deutschland Jahrescharts 2023
1 Komet – Udo Lindenberg & Apache 207
2 Flowers – Miley Cyrus
3 Sie weiß – Ayliva feat. Mero
4 Wildberry Lillet – Nina Chuba
5 I’m Good (Blue) – David Guetta & Bebe Rexha
6 Zukunft Pink – Peter Fox feat. Inéz
7 Nachts wach – Miksu / Macloud & makko
8 9 bis 9 – SIRA, Bausa & badchieff
9 Tabu – Yung Yury & Damn Yury
10 Another Love – Tom OdellAuch nicht schlecht bis auf das wirklich üble „I’m Blue“-Cover. Zu den Top 10 könnte man einiges sagen, ich beschränke mich mal auf den Platz 10, der ist nämlich ein Phänomen. „Another Love“ war 2013 die Debüt-Single des Engländers und damals durchaus international erfolgreich, wenn auch kein Überflieger. Wurde dann ab 2020 in der Pandemie über TikTok reaktiviert und hat die Charts seitdem nicht mehr verlassen. Das ist die große Pianoballade der Gen-Z. Für Tom Odell ist der Song Segen und Fluch, denn er ist zwar bis heute erfolgreich, aber der Erfolg des Debüts bleibt unwiederholbar. Auf dem „Pukkelpop“-Festival bewies er in diesem Jahr Humor, als er dem Intro seines Überhits eine „Für Elise“-Reprise voranstellte. Großartige Performance und die Reaktionen des jungen Publikums zeigen, welchen impact der Song hat.
Tom Odell – Another love – Live at Pukkelpop 2023
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Der Musikgeschmack entwickelt sich parallel zur Bildung.
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jesseblueDer Musikgeschmack entwickelt sich parallel zur Bildung.
Sprichst du da aus eigener Erfahrung?
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Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollDanke, @herr-rossi, für die Zusammenstellung und Analyse. Sehr interessant und aufschlussreich. Du solltest das hauptberuflich machen.
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„Weniger, aber besser.“ D. Ramsherr-rossi Zunächst einmal die pflichtschuldige Dämonenbeschwörung: Buh, pfui, igitt, bodenlos, ganz ganz schlimm. Ok? OK. Top 10 Alben. Deutschland Jahrescharts 2023 1 Hackney Diamonds – The Rolling Stones 2 Memento Mori – Depeche Mode 3 72 Seasons – Metallica 4 Gartenstadt – Apache 207 5 1989 (Taylor’s Version) – Taylor Swift 6 Das ist los – Herbert Grönemeyer 7 Schwarzes Herz – Ayliva 8 Glas – Nina Chuba 9 Midnights – Taylor Swift 10 Die Hoffnung klaut mir niemand – Kontra K
Wenig für das mein Herz jetzt schlägt, aber Panik bekomme ich auch nicht, im Gegenteil, die Liste ist vollkommen in Ordnung. Apache207 ist mir zu sehr SSIO Rip-off, Kontra K ist ein sympathischer Bruder, aber ganz gekriegt hat mich das auch nie, Ayliva fand ich auch ansprechend. Bei Nina Chuba fällt es mir nicht schwer, Fan zu sein, ich hoffe, sie bleibt der Szene noch lange erhalten.
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Hold on Magnolia to that great highway moon@irrlicht: Ich kenne die deutsche Rap-Szene nicht, daher entgehen mir solche Vorbilder wie SSIO. Bei Nina Chuba würde ich z.B. stark vermuten, dass sie mit Peter Fox aufgewachsen ist.
@sokrates: Danke, da gibt es aber Berufenere. Um sich in der deutschen Musikszene zu orientieren, finde ich z.B. PULS Musikanalyse ganz hilfreich, ein YT-Kanal des BR, hier z.B. über Ayliva.
@jesseblue: Soll heißen?
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herr-rossi Ich kenne die deutsche Rap-Szene nicht, daher entgehen mir solche Vorbilder wie SSIO. Bei Nina Chuba würde ich z.B. stark vermuten, dass sie mit Peter Fox aufgewachsen ist.
Ich meine, das hätte sie sogar mal in einem Interview erzählt. Aber Seeed war sicher auch sonst ein großer Einfluss für viele.
P.S. Allein schon für das godlike Video.
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Hold on Magnolia to that great highway moonherr-rossi Soll heißen?
Ich arbeite mit Kindern und habe deswegen aktive Einblicke in das Schulgeschehen. Und die Resultate der neuesten PISA-Studie lassen mich deswegen leider wenig überraschen. Das Bildungsniveau, das natürlich durch verschiedene Faktoren bedingt ist, ist an vielen Schulen verheerend. In der Grundschule bereitet es vielen Schülern arge Schwierigkeiten, komplexe Sätze zu bilden und fehlerfrei zu sprechen. Eigentlich sollte dies mit dem Schuleintritt in der Regel beherrscht werden. Dazu kommen marode, sanierungsbedürftige und schlecht ausgestattete Schulen sowie ein Fehlen an pädagogischen Fachkräften. Und nicht zu vergessen die mangelnde Unterstützung seitens der Eltern. Natürlich ist das nicht allgemein zu verstehen, diese Defizite sind aber sehr auffällig und kein regionales Problem. Und wenn ich hier die Brücke zur Musik schlagen darf: Die uneingeschränkte Verfügbarkeit an Musik, die mit minimalem Aufwand fast schon bezugslos konsumiert werden kann, passt für mich ins Bild. Es bedarf keiner Anstrengung mehr, keiner aktiven Auseinandersetzung. Und Künstler wie Apache 207, bei allem Respekt, klingen, wie 12jährige auf dem Pausenhof sprechen. Eventuell funktioniert die Musik deswegen für viele gut, aber bei mir erzeugt es Grauen und klingt nach Niveauverlust. Für mich wäre solche Musik ein Trennungsgrund.
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wenzel
Im Stern wurde diese Liste von Media Control veröffentlicht, die vermutlich auf einer reinen Auswertung der Platzierungen und nicht auf tatsächlichen Umsätzen beruht. So findet man hier das Album von Pink auf Platz 1, während Hackney Diamonds nicht in den Top 10 auftaucht.Das ist tatsächlich spannend, dass das so variiert!
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)jesseblue
herr-rossi Soll heißen?
Ich arbeite mit Kindern und habe deswegen aktive Einblicke in das Schulgeschehen. Und die Resultate der neuesten PISA-Studie lassen mich deswegen leider wenig überraschen. Das Bildungsniveau, das natürlich durch verschiedene Faktoren bedingt ist, ist an vielen Schulen verheerend. In der Grundschule bereitet es vielen Schülern arge Schwierigkeiten, komplexe Sätze zu bilden und fehlerfrei zu sprechen. Eigentlich sollte dies mit dem Schuleintritt in der Regel beherrscht werden. Dazu kommen marode, sanierungsbedürftige und schlecht ausgestattete Schulen sowie ein Fehlen an pädagogischen Fachkräften. Und nicht zu vergessen die mangelnde Unterstützung seitens der Eltern. Natürlich ist das nicht allgemein zu verstehen, diese Defizite sind aber sehr auffällig und kein regionales Problem. Und wenn ich hier die Brücke zur Musik schlagen darf: Die uneingeschränkte Verfügbarkeit an Musik, die mit minimalem Aufwand fast schon bezugslos konsumiert werden kann, passt für mich ins Bild. Es bedarf keiner Anstrenung mehr, keiner aktiven Auseinandersetzung. Und Künstler wie Apache 207, bei allem Respekt, klingen, wie 12jährige auf dem Pausenhof sprechen. Eventuell funktioniert die Musik deswegen für viele gut, aber bei mir erzeugt es Grauen und klingt nach Niveauverlust. Für mich wäre solche Musik ein Trennungsgrund.
Na ja, aber halte lieber mal den Bach flach. Als literarischer Feingeist trittst du auch nicht gerade in Erscheinung. Dylan gut finden ist an sich auch keine große Leistung.
zuletzt geändert von mozza
Nix gegen dich persönlich, ist auch nicht falsch, was du anmerkst, aber man muss doch differenzieren und jeden Schüler bzw. Kind / Jugendlichen für sich individuell betrachten und nicht ein „Urteil“ über alle brechen, damit wird man den einzelnen Kindern / Jugendlichen nicht gerecht. Und das führt auch zu nichts, wenn man so verallgemeinert.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen solldER LoCKdOWn iST sChUld!
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason) -
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