Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert › Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert
herr-rossi Soll heißen?
Ich arbeite mit Kindern und habe deswegen aktive Einblicke in das Schulgeschehen. Und die Resultate der neuesten PISA-Studie lassen mich deswegen leider wenig überraschen. Das Bildungsniveau, das natürlich durch verschiedene Faktoren bedingt ist, ist an vielen Schulen verheerend. In der Grundschule bereitet es vielen Schülern arge Schwierigkeiten, komplexe Sätze zu bilden und fehlerfrei zu sprechen. Eigentlich sollte dies mit dem Schuleintritt in der Regel beherrscht werden. Dazu kommen marode, sanierungsbedürftige und schlecht ausgestattete Schulen sowie ein Fehlen an pädagogischen Fachkräften. Und nicht zu vergessen die mangelnde Unterstützung seitens der Eltern. Natürlich ist das nicht allgemein zu verstehen, diese Defizite sind aber sehr auffällig und kein regionales Problem. Und wenn ich hier die Brücke zur Musik schlagen darf: Die uneingeschränkte Verfügbarkeit an Musik, die mit minimalem Aufwand fast schon bezugslos konsumiert werden kann, passt für mich ins Bild. Es bedarf keiner Anstrengung mehr, keiner aktiven Auseinandersetzung. Und Künstler wie Apache 207, bei allem Respekt, klingen, wie 12jährige auf dem Pausenhof sprechen. Eventuell funktioniert die Musik deswegen für viele gut, aber bei mir erzeugt es Grauen und klingt nach Niveauverlust. Für mich wäre solche Musik ein Trennungsgrund.
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