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AutorBeiträge
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Sehr interessante Runde, Mikko. „Hilly Fields“ ist ein Juwel, „That’s Entertainment“ ebenfalls großartig, „Modesty Blaise“ kaum minder.
Mein Ranking:
1. N.Nicely * * * * 1/2
2. The Jam * * * * 1/2
3. D.Hits * * * *
4. EB Bd. * * * 1/2
5. MC5 * * *
6. TSS * *--
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WerbungDeine jüngste Runde erweckt, das wirst Du Dir denken können, von der Auswahl her keine große Begeisterung bei mir. Wiewohl mit Colins aka Neils Solo-Version von „She’s Not There“ immerhin eine brillante Single dabei ist, die bei mir nicht weit hinter dem Zombies-Original rangiert. Eine der Singles halte ich für etwas albern, eine kenne ich leider nicht.
Mein Ranking:
1. N.McArthur * * * * 1/2
2. Lemon Tree * * *
3. The Svensk * * *
4. The Monks * * *
5. Jefferson H. * *Nachtrag: Die JC-45 würde ich sehr gerne mal hören. Läßt sich da was machen?
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tops
Nachtrag: Die JC-45 würde ich sehr gerne mal hören. Läßt sich da was machen?Ich kann ja mal mit der Single vorbeikommen.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Das hier ist eine Weihnachts-Sonderausgabe meiner 7“45 Favoriten. Die Auswahl der folgenden 12 Singles ist lediglich repräsentativ für meine Singles Regale. Keineswegs soll dies eine endgültige Auswahl der besten 7“45s zum Thema Weihnachten sein. Ich gebe ferner zu bedenken, dass etliche großartige Weihnachts-Tracks nie als Single erschienen.
The Royal Guardsmen – Snoopy’s Christmas / It Kinda Looks Like Christmas (Laurie Records, 1967)
Ganz sicher kennst du, liebe Leserin, lieber Leser, den frechen kleinen Hund Snoopy aus der Cartoon Welt der „Peanuts“ des im Februar 2000 verstorbenen Charles M. Schulz. Von einer Nebenfigur entwickelte sich dieser gescheite Beagle zu einer selbstbewussten und eigenständigen Stütze der Peanuts Welt. U.a. lieferte er sich mutige und nervenaufreibende Duelle mit dem “Roten Baron”, einem beinahe legendären deutschen Kampfflieger aus dem Ersten Weltkrieg. Snoopys Hundehütte mutierte zum Doppeldecker „Sopwith Camel“. Mitte bis Ende der Sechziger Jahre waren die Peanuts auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs in den USA. Da lag es nahe, diesen Erfolg auch im Bereich der Popmusik zu nutzen. Die Garage Pop Band The Royal Guardsmen aus Florida nahm gerade ihr erstes Album, hauptsächlich mit Coverversionen, für Laurie Records im Herbst 1966 auf. Und weil noch ein bisschen Studiozeit übrig war, spielten sie diesen Novelty Song „Snoopy Vs. The Red Baron“ mit ein. Der Plattenfirma gefiel die Nummer so gut, dass sie kurzerhand die erste Single der Band daraus machte. Airplay folgte recht bald und im Januar 1967 war die Single auf Platz 2 der US-Charts. Es kam wie es kommen musste. Eine Nachfolgesingle wurde flugs geschrieben und aufgenommen „The Return Of The Red Baron“, und im Sommer 1967 waren The Royal Guardsmen beinahe weltweit in den Charts. Zu Weihnachten 1967 gab es dann ein ganzes Album „Snoopy & His Friends“, auf dessen einer Seite in der Art einer Kinderplatte Geschichten des lieben Hundes Snoopy erzählt wurden, musikalisch begleitet von dem immer ähnlichen Schrammelsound der Royal Guardsmen. „Snoopy’s Christmas“, die Single dazu, führte die Weihnachtscharts in den USA im Dezember 1967 an. Der Track beginnt mit entferntem Geschützfeuer und einem deutschen Männerchor, der „Oh Tannenbaum“ anstimmt. Abgelöst wird er von dem typischen an eine alte Militärkapelle erinnernden Schrammelbeat der Royal Guardsmen, der dieses Mal durch ein paar Jingle Bells ergänzt wird. Die Geschichte endet damit, dass Snoopy und der Rote Baron auf Weihnachten anstoßen und ihre Kampfhandlungen einstellen. Das Ganze ist hübsch und clever gemacht aber ohne all zu großen Tiefgang natürlich. Die Single erschien auch in Deutschland auf Ariola, vermutlich mit einem entsprechenden Pic Sleeve. Diese US-Single hier ist weder selten noch teuer.
The Ravers – (It’s Gonna Be A) Punk Rock Christmas!, Mono / Stereo (Zombie Records, 1977)
Das ist inzwischen fast so eine Art heimlicher Klassiker. Immer wieder taucht der Track auf Compilations und Samplern zum Thema Punk und Weihnachten auf. Punk Rock im engeren Sinne ist das übrigens nicht. Eher schon Pubrock mit einem Schuss Powerpop. Ein schlichtes aber eingängiges Riff. Eine sehr einprägsame Melodie. Ein Sänger, der gekonnt britischen Dartford Akzent imitiert. Schöne Flanging Effekte auf der Leadgitarre. Dahinter steckt vermutlich eine Studioband aus Hollywood, Kalifornien. Geschrieben und produziert wurde die Nummer jedenfalls vom Musikjournalisten Harold Bronson, der kurze Zeit später bei Rhino Records einstieg, sowie Daddy Maxfield, der bis heute als Comedian und Musiker in Kalifornien bekannt ist. Wenn man sich übrigens mal die Coverzeichnung genauer anschaut, bemerkt man gewisse Ähnlichkeiten mit schon damals legendären Musikern, die eher nicht als Punk Rocker bekannt wurden. Ich weiß gar nicht, ob die Single überhaupt je regulär als 7“ veröffentlicht wurde. Mein Exemplar trägt den Aufdruck „promotional copy not for sale“. Ich kenne allerdings nur solche. Ob die Single selten oder teuer ist, weiß ich leider auch nicht.
Keith Richards – Run Rudolph Run / The Harder They Come (Rolling Stones Records, 1979)
Chuck Berry war wohl von Anfang an einer der wichtigsten Einflüsse auf Keith Richards als Gitarrist. Da wundert es nicht, wenn Keef für seine erste Solosingle diese Chuck Berry Nummer wählt. Ok, geschrieben wurde der Song laut Credits von Marvin Brodie und Johnny Marks. Letzterer zeichnete schon für andere Rentier Geschichten verantwortlich. Aber das Gitarrenriff und die Songstruktur tragen deutlich Berrys Handschrift. Sehr schön lässig kommt Keefs Gitarre hier zur Geltung. Mit Ronnie Wood sowie Ian McLagan (Keyboards), Stanley Clarke (Bass) und Ziggy Modeliste (Drums) war Richards damals als New Barbarians auch live unterwegs. Ob diese Besetzung auch die Single einspielte, kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Es ist aber zu vermuten. Auf der B-Seite hören wir Jimmy Cliffs „The Harder They Come“, ebenfalls in einer Richards typischen Version. Keith widerstand seinerzeit den Versuchungen, mehr und ausgiebiger außerhalb der Stones zu spielen. Einerseits hatte die Band sich mit „Some Girls“ gerade wieder eine Menge bereits verloren geglaubte Reputation zurückerspielt, zum anderen durchlebte Richards eine schwierige persönliche Phase (Drogenprozess in Toronto, Kanada, sei hier nur ein Stichwort). Das Erscheinungsjahr der Single wird sowohl mit 1978 wie 1979 angegeben. Aber mein UK Exemplar wie auch die hier abgebildete deutsche Pressung zeigen den Labelaufdruck „P 1979“. Die Single ist vergleichsweise selten und nicht ganz billig. 20-30 Euro muss man wohl für ein „mint“ Exemplar anlegen.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
Hassisen Kone – On Joulu Yö, Nyt Laulaa Saa / Jouluvappujuhannus (Poko Rekords, 1981)Eine finnische Weihnachtssingle darf natürlich nicht fehlen. Die Band Hassisen Kone aus dem ostfinnischen Joensuu war von 1979 bis 82 eine der erfolgreichsten und wichtigsten Bands der finnischen Punk und New Wave Szene. Ihr Sänger und Songschreiber Ismo Alanko gehört bis Heute zu den eigenwilligsten und zugleich besten Musikern des Landes. Die A-Seite der Single „Es ist Weihnacht, nun darf man singen“ kommt sehr feierlich daher. Ismos tiefe sonore Leadstimme wird nur von einer Kirchenorgel begleitet. Die Bandmitglieder singen dann allerdings im Chor dazu. Die Melodie erinnert an einen Kirchenchoral. Der Text erweckt einen feierlich religiösen Eindruck, wenn er auch selbst für Finnisch Versteher nicht leicht zu fassen ist. Auf der B-Seite hört man eine funky Rocknummer, die sogar ein paar Dubsounds aufweist. Der Text hier ist vollends unverständlich. Anscheinend geht es darum, dass exzessiv gefeiert wird – an Weihnachten wie am ersten Mai und am Mittsommerfest. Die Single hatte keine sehr große Auflage und ist vor allem bei finnischen Vinylsammlern und bei Ismo Alanko Fans sehr gefragt. Dementsprechend ist sie relativ schwer zu bekommen und nicht ganz billig.
Pretenders – 2000 Miles / Fast Or Slow The Law’s The Law (Real Records, 1983)
Eine der schönsten Weihnachtssingles, die ich kenne! Überhaupt ein ganz wundervolles Stückchen Musik. Chrissie Hynde, die den Song natürlich schrieb, war damals mit Ray Davies liiert. Eine gemeinsame Tochter wurde im Januar 1983 geboren. Die Beziehung war nicht unproblematisch und Ray war oft aus beruflichen Gründen weit weg von Zuhause. Diese Tatsache und die damit verbundenen Gefühle von Trennung und Sehnsucht lieferten Stoff und Inspiration für den Song. Die Melodie ist einfach großartig. Und das Arrangement ist sehr einfühlsam und feierlich, ohne vordergründig weihnachtlich zu sein. Chrissies Stimme ist sowieso unvergleichlich! Und eine 12-saitige Rickenbacker Gitarre jingelt und jangelt wunderbar! Auf der B-Seite hört man eine eher durchschnittliche Pubrock Nummer aus der Feder des Schlagzeugers Martin Chambers. Von den Pretenders gibt es übrigens noch eine Reihe ganz vorzüglicher Singles, die uns hier später irgendwann begegnen werden. Diese hier hat ein sehr schönes Klappcover. Im UK kletterte die Single bis auf Platz 15 der Charts. Dementsprechend wird sie nicht so selten sein. In Topzustand aber wohl auch nicht ganz leicht zu finden.
The Untamed Youth – Santa’s Gonna Shut ‚em Down! / Santa’s Midnight Run (Norton Records, 1989)
The Untamed Youth, benannt nach dem 1957er Film mit Mamie van Doren und Eddie Cochran, sind Deke Dickersons Rock’n’Roll, Hot Rod, Surf-Band. Der Song über einen Hot Rod verliebten und Rennen fahrenden Weihnachtsmann stammt von Deke persönlich. Klasse Twang Gitarre, treibender Rhythmus, eine Farfisa Orgel im Hintergrund und ein paar Jingle Bells als Zutaten. Eine richtige Party Single! Auf der B-Seite die klassische Surf Nummer mit super Federhall auf den Stahlsaiten, im Original von Gary Usher und The Super Stocks. The Untamed Youth existieren als Band wohl noch immer, auch wenn alle Bandmitglieder noch in anderen Zusammenhängen musikalisch und sonstwie beschäftigt sind. Die Zahl ihrer Veröffentlichungen auf diversen Independent Labels ist unüberschaubar. Diese Single ist soweit ich weiß bei Norton Records nach wie vor erhältlich.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!The Barnshakers – Desperate Santa / Santa’s Got A Brand New Pedal Steel (Goofin Records, 1996)
Eine waschechte Rockabilly Band aus Helsinki, Finnland. Erstaunlicherweise gibt es in Finnland eine relativ große Rockabilly Szene und auch einige wirklich gute Bands. The Barnshakers sind eine der bekanntesten und zugleich stilsichersten. Die Jungs benutzen Vintage Equipment und orientieren sich an Vintage Country, Western Swing, Rhythm & Blues und Jazz. Sie tourten schon durch halb Europa und zweimal ausgiebig im Westen und Süden der USA zusammen mit der texanischen Sängerin Marti Brom. Die Band existiert seit 1992 und hat im Lauf der Zeit einige 10“ LPs und 7“ Singles veröffentlicht. In diesem wirklich authentischen Rockabilly Track geht es um einen verzweifelten Santa Claus, dem am Weihnachtsabend Rentiere, Schlitten und Geschenke abhanden gekommen sind. Diese Ausnahmesituation wird mit der nötigen Hingabe musikalisch umgesetzt. Ziemlich wild und – ja, irgendwie verzweifelt, diese Aufnahme. Auf der Rückseite geht es weniger wild sondern vergleichsweise ordentlich zu. Musikalisch ist das eine Mischung aus Western Swing und gepflegtem Country mit einer Prise Jazz. Die Single ist wie es aussieht über die Webseite des Labels www.goofinrecords.com noch zu beziehen.
Fountains Of Wayne – I Want An Alien For Christmas / The Man In The Santa Suit (Atlantic Records, 1997)
Aus New Jersey stammen die Fountains Of Wayne. Hauptsongschreiber Adam Schlesinger lieferte u.a. die Musik zu dem wunderbaren Film „That Thing You Do“ über die kurze und typische Erfolgsgeschichte einer Sixties Garage Band. Ihr erinnert euch vielleicht?! Tom Hanks führte Regie und spielte den etwas zweifelhaften Major Company A&R, der „The Wonders“ unter Vertrag nahm. Wie auch immer, die Fountains Of Wayne wurden von Adam Schlesinger und Chris Collingwood als College Band gegründet. Seit 1995 sind sie mehr oder weniger professionell aktiv. Die ersten beiden Alben erschienen bei Atlantic, waren aber trotz großartiger Kritiken wohl nicht so kommerziell erfolgreich, dass die Firma bei der Stange blieb. Nach einer Schaffenspause erschien 2003 wieder ein Album, diesmal bei Virgin. Das letzte Lebenszeichen der Band war eine Compilation mit Rarities und B-Sides 2005. Natürlich brachte die Combo auch eine Reihe ganz vorzüglicher 7“45s raus. Musikalisch im Power Pop und „sophisticated guitar pop“ beheimatet, lassen sich die Songs und Sounds der Band wohl irgendwo in einer Bandbreite zwischen Big Star und XTC einsortieren. Auch das „Alien“ ist ein unglaublich leicht ins Ohr gehender Popsong mit einer wunderbar unbekümmert schnodderigen Attitüde. Fast schon ein bisschen Punk Pop. Und selbst die B-Seite ist noch von einer Qualität und Klasse für die so mancher Möchtegern-Popstar töten würden. Nicht nur die Musik hier ist von erster Güte, auch die Texte sind höchst intelligent, vergnüglich und voller Hintersinn. Zu Preis und Verfügbarkeit der Single kann ich relativ wenig sagen. Ich vermute aber, dass sie zumindest nicht sehr teuer zu beschaffen sein wird.
Badly Drawn Boy – Donna And Blitzen (XL Recordings, 2001)
Ich glaube Damon Gough (a.k.a. Badly Drawn Boy) muss ich nicht in aller Ausführlichkeit vorstellen. Spätestens seit der Sänger / Songschreiber aus Manchester den Titelsong zum gleichnamigen Film „About A Boy“ (2003) lieferte, dürfte er kein Geheimtipp mehr sein. Damon Gough hat in Leeds Musik studiert und seine erste EP – damals noch privat gepresst und finanziert – 1997 mehr oder weniger nur für Freunde und Bekannte veröffentlicht. Aufgrund größeren Interesses auch der Medien kam es zu einer längerfristigen Zusammenarbeit mit XL Recordings. Damons Songwriting ist recht britisch, und er gehört in eine Liga mit Leuten wie Jarvis Cocker, Neil Hannon oder Stuart Murdoch. Dieser Christmas Song ist musikalisch an klassischem Pop Songwriting orientiert. Getragen, besinnlich aber mit dem nötigen typisch weihnachtlichen „Bombast“ unterfüttert. Eine wunderschöne Melodie, die übrigens durchaus Damons eigene Handschrift trägt, sowie ein gefühlvoller, fast schon kitschiger Text. Aber zu Weihnachten ist das ja erlaubt, wenn nicht sogar erwünscht. Inzwischen ist Damon bei EMI unter Vertrag. Sein aktuelles Album gehört sicher zu den hörenswerteren Veröffentlichungen des Jahres 2006. Das hier ist eine one-sided Single, die in nur 500er Auflage erschien und dementsprechend selten sein dürfte. Zum aktuellen Preis kann ich dennoch nichts sagen. Bei Erscheinen kostete sie mich 4 DM.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!
The White Stripes – Merry Christmas From The White Stripes (Third Man Records / V2, 2002)Auch Jack und Meg White haben natürlich ihre eigene Christmas Single aufgenommen und veröffentlicht. „Candy Cane Children“ ist eine wirklich typische Jack White Komposition, sehr sparsam arrangiert, mit einem nachdenklichen Text und ganz lakonisch live eingespielt. Wikipedia behauptet, dass die Fans der White Stripes ebenfalls Candy Cane Children genannt werden, was dem Song noch eine besondere Wendung bzw. Bedeutung verleihen würde. Auf der Rückseite der Single hört man einen Radio Mitschnitt, in welchem Jack zunächst aus der Weihnachtsgeschichte nach Matthäus vorliest. danach singt Meg „Silent Night“ acapella, wobei Jack ihr mit dem Text aushelfen muss und die Beiden dann über die richtigen Worte streiten. Das Ganze wirkt – nicht zuletzt wegen der authentisch technisch fehlerhaften Rundfunkübertragung – recht charmant aber auch irgendwie bizarr. Es gibt die Single in zwei Versionen. In schwarzem Vinyl auf XL Recordings und in weißem Vinyl auf V2, welche mir hier vorliegt. Über Rarität und Preis habe ich keine zuverlässigen Angaben gefunden.
Holly Golightly & The Greenhornes – Little Stars / I Don’t Hear You (Damaged Goods, 2002)
Dieser Song, den Holly Golightly selbst geschrieben hat, klingt wirklich wie ein altes Kinderlied zu Weihnachten. Und so ist es wahrscheinlich auch gemeint. Schlicht aber eindrucksvoll und ans Herz gehend. Mit The Greenhornes hat Miss Golightly auch für deren Album „Dual Mono“ in den Staaten zusammen gearbeitet. Und „There Is An End“ aus jenem Album fand den Weg in den Film „Broken Flowers“. Holly Golightly hat sich ja über die Jahre immer weiter von ihrem ursprünglichen Garage Beat Girl Image bei Thee Headcoatees emanzipiert, wenn man so will. Jedenfalls ist sie inzwischen eine durchaus ernst zu nehmende Sängerin und Songschreiberin, deren Platten immer mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung finden. Die B-Seite der vorliegenden Single knüpft dann allerdings doch stringent an Miss Golightlys Garage Rock Vergangenheit an. Ganz anders zwar als die A-Seite, aber nicht weniger charmant. Aufgenommen wurde die Single von Liam Watson in seinem Londoner Toe Rag Studio, der ersten Adresse für Vintage Sound. Die Single kommt in weihnachtlich grün-weiß gesprenkeltem Vinyl. Hier und da dürfte sie noch im Handel zu finden sein.
Reigning Sound – If Christmas Can’t Bring You Home / That’s All I Want / Jingle Bell Rock (Norton Records, 2004)
Seit sein Name von Leuten wie Jack White oder Steven Van Zandt wiederholt in Interviews und im Radio erwähnt wurde, erfreut sich Greg Cartwright und mit ihm seine Musik zunehmenden Interesses, zumindest in den USA. Ursprünglich stammt Cartwright wohl aus Memphis, Tennessee, wo er in den Achtziger und frühen Neunziger Jahren in Bands wie The Compulsive Gamblers oder The Oblivians spielte. Musikalisch beeinflusst haben ihn damals vor allem The Misfits, deren Verbindung von Fifties Rock’n’Roll mit der seinerzeit angesagten Hardcore Punk Attittüde ihm imponierte. Bis vor wenigen Jahren noch betrieb er einen Plattenladen in Memphis. Inzwischen lebt Cartwright mit Frau und Kind in Ashville, North Carolina, abseits vom Rock’nRoll Lifestyle in ländlicher Idylle. The Reigning Sound wurden aber noch in Memphis gegründet, und man trifft sich nun halt immer dann, wenn es das Business und das gemeinsame Musizieren erfordern. Der Sound der „neuen“ Band ist stärker am Sixties Garage Sound orientiert. Mit Detroit verbinden Cartwright familiäre und freundschaftliche Beziehungen. Daher wohl auch der hohe Stellenwert, der ihm und seiner Musik in der aktuellen Detroiter Rock Szene eingeräumt wird. Immerhin wird Cartwright dort häufig als prägender Einfluss genannt, und kürzlich erst widmeten ihm The Fondas und The Ettes eine Splitsingle. Die vorliegende Single nun ist ein merkwürdiger Zwitter aus Garage Punk, Südstaaten Rock und Christmas Pop. Der Grundtenor ist ein melancholisch verlorener. Schließlich muss der Protagonist auf die Verflossene verzichten. Wohl zum ersten Mal zu Weihnachten. Trennungs- und Weltschmerz ergießen sich so in eine feine Garage Pop Ballade. Auf der B-Seite setzt sich das musikalisch fort mit einem rotzigen Uptempo Rocker, der alle Weihnachtswünsche noch mal auf den Punkt bringt. Den Jingle Bell Rock gibt’s in einer Farfisa dominierten Trash Version als Zugabe. Die Single in rotem Vinyl dürfte noch überall zu bekommen sein.
Die Christmas Single Charts
1. Pretenders – 2000 Miles
2. Fountains Of Wayne – I Want An Alien For Christmas
3. Keith Richards – Run Rudolph Run
4. The Ravers – Punk Rock Christmas
5. Hassisen Kone – On Joulu Yö, Nyt Laulaa Saa
6. Reigning Sound – If Christmas Can’t Bring You Home
7. Badly Drawn Boy – Donna & Blitzen
8. The White Stripes – Candy Cane Children
9. Holly Golightly & The Greenhornes – Little Stars
10. The Untamed Youth – Santa’s Gonna Shut ‘em Down!
11. The Royal Guardsmen – Snoopy’s Christmas
12. The Barnshakers – Desperate Santa
Hören könnt ihr diese 12 Singles sowie drei weitere Christmas Tracks noch bis zum 6. Januar 2007 hier.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Sehr schön, Mikko. Werde mir die Sendung heute Abend in Ruhe anhören. Habe gerade Silent Night von Pete Perrett & The Only Ones aufgelegt, schätzt Du doch sicherlich auch, oder? (Frage mich warum Perrett hier namentlich auftaucht, war doch sonst bei keiner Only Ones Single so, oder?)
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weilsteinSehr schön, Mikko.
In der Tat. Habe mir gerade in der weihnachtlichen Stimmung eine Stunde genommen, um Deine Sendung erstmals zu hören. Ich werde bei Guitars Galore künftig sicherlich öfter vorbeihören.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killweilsteinSehr schön, Mikko. Werde mir die Sendung heute Abend in Ruhe anhören. Habe gerade Silent Night von Pete Perrett & The Only Ones aufgelegt, schätzt Du doch sicherlich auch, oder? (Frage mich warum Perrett hier namentlich auftaucht, war doch sonst bei keiner Only Ones Single so, oder?)
Du wirst staunen, aber diese Single kenne ich gar nicht. Wann ist die denn erschienen?
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1983 (übrigens auch auf Vengeance, ohne Pic-Sleeve).
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PS: Der RC notiert sie folgendermaßen: Baby’s Got A Gun / PETER PERRETT: Silent Night (Deswegen wohl Peter Perrett & The Only Ones, trotzdem komisch).
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Danke für die Infos, weilstein. Da muss ich mich dann mal drum kümmern.
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“I can’t explain in words, at least none that I’ve heard, and even if I could, who cares? There’s something slightly strange, you really can’t explain the quality of light around this time of year.” – Mit diesen Worten, gesprochen von einer verloren klingenden, traurigen Stimme über einem an- und abschwellenden Synthi-Cluster, beginnt einer der schönsten Tracks der letzten zehn Jahre. Dann setzt die Band relativ kraftvoll, fast heftig ein. Die nun folgende Performance, die Melodie, der Song sind so unglaublich schön und erhaben, man muss das hören. Beschreiben lässt es sich kaum. Der ganze Vortrag badet in einer Art trotziger Melancholie. Trauer, Verlust, aber auch eine gewisse Larmoyanz werden in eine wunderbare Popsingle transponiert, die trotz aller Melancholie auch etwas Stürmisches und Hoffnungsvolles hat. Die Band aus Brighton hat weder davor noch seither wieder so eine großartige Single hinbekommen. Seit 1995 existiert die Gruppe. Im Jahr 2006 konnte sie mit „It’s Getting Light Outside“ wenigstens ein bisschen an den Glanz dieser Ausnahmesingle hier anknüpfen. Die B-Seite der vorliegenden 7“45 „Jumble Sailing“ ist hübsch und fast ein wenig kitschig. Im Vergleich zur A-Seite verblasst der Track natürlich etwas. Klingt einfach nur freundlich und erholsam. „Winterlight“ war kein Hit und doch die beste Single des Jahres 2000. Man bekommt sie bei einschlägigen Händlern im UK für ca. 6-8 € noch immer.
Ephemera – Happy, Grateful, Aware / Oh Yeah (Vinyl Japan, 2002)
Aus Bergen in Norwegen stammt diese Girlgroup, die mit „Happy, Grateful, Aware“ ebenfalls ein Ausnahmewerk veröffentlicht hat. Drei Frauen machen alles selbst. Sie schreiben die Songs, spielen die Instrumente, singen natürlich, und sie veröffentlichen ihre Platten selbst. Diese Single erschien allerdings in Lizenz bei Vinyl Japan in London. Die beiden Tracks kamen zunächst auf dem Debütalbum respektive dem zweiten Album der Band in Norwegen heraus. Die Single steht ganz in der Tradition eines leichten, locker luftigen Girlpops eher britischer und europäischer Prägung. Dieser Sound und die damit einhergehende Stilistik sind imgrunde zeitlos. Die von Captain Sensible in den frühen Achtziger Jahren produzierten Dolly Mixture fallen mir als Vergleich ein. Jangly Guitars, sparsam eingesetzte Keyboards, ein sehr weicher, transparenter und warmer Sound, wunderschöne Harmonien, glockenhelle Stimmen. Perfekter Pop eben! Die Flipside ist ebenfalls sehr schön. Nicht ganz so zwingend bezaubernd indes. Fast schon gewöhnlich im Vergleich. Ende 2003 fanden die Mädels auch in Deutschland ein Label, das ihre Platten lizenzierte, leider jedoch nicht auf Vinyl veröffentlichte. Bei ihren Gigs in Deutschland spielten die drei Musikerinnen (von zwei Musikern verstärkt) die großartige Single dann nicht mal. Frauen haben eben ihren eigenen Kopf und eigene Vorstellungen ihre Popkarriere betreffend. Die Single – die beste des Jahres 2002 – ist hier und da noch regulär erhältlich für um die 6 €.
The Libertines – What A Waster / I Get Along (Rough Trade UK, 2002)
Die beste Debütsingle in 20 Jahren, schrieb ich seinerzeit. Jetzt, da die Ephemera 7“ direkt darüber steht, muss ich einschränken: die zweitbeste. Denn Ephemeras 7“ 45 ist ebenfalls eine Debütsingle (ihre einzige auf Vinyl sogar). Stilistisch vergleichen kann man die beiden Bands natürlich nicht. Allenfalls die Ausgelassenheit und Unbekümmertheit, die hier zutage tritt, ist bei beiden Gruppen ähnlich. Aber The Libertines gehen natürlich mit viel größerem Lärmpegel und Adrenalinausstoß zu Werke. In punkto Pop Appeal kann man dann doch wieder Vergleiche ziehen. Denn auch bei The Libertines ist der Trash, das Feedback kontrolliert. Vom ersten Gitarrenintro bis zum letzten „Klack“, wenn der Verstärker im ausklingenden Feedback abgeschaltet wird, ist dieses kleine Monster von Garage Pop überlegt und spontan zugleich. Diese Anspannung, diese kaum zu haltende Balance, die den Sound und die Präsenz der Band hier ausmacht, ist förmlich aus jeder Note zu spüren. Das gilt ebenso für die Flipside, die sogar noch ungestümer daherkommt. Beide Songs sind große Klasse. „What A Waster“ hat einfach noch das gewisse Etwas, das diesen Track richtig genial macht. Selbst als Pete und Carl den Song während eines Radio Interviews im Herbst 2002 kurz mit der akustischen Gitarre anspielten und ansangen, bekam ich sofort Gänsehaut. Obwohl Pete damals völlig bekifft war und sonst kaum ein sinnvolles Wort rausbrachte. 2000 Stück wurden gepresst, soweit ich weiß. Viel zu wenig, wenn man bedenkt, dass gerade ein Exemplar im Zustand EX/EX bei Vinyl Tap für 75 englische Pfund angeboten wird.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!The Raconteurs – Steady, As She Goes / Store Bought Bones (XL Recordings, 2006)
Meine Single des Jahres 2006. Die A-Seite vereint vieles, was ich an moderner Pop/Rockmusik liebe. Da ist zunächst die sehr einprägsame, fast ohrwurmartige Melodie. Die Songstruktur ist alles andere als klassisch, und doch gibt es Strophe, Refrain sowie andere vertraute immer wiederkehrende Elemente. Die Instrumentierung ist in der Tat die ganz klassische: Bass, Schlagzeug, zwei elektrische Gitarren, Gesang und Hintergrundgesang bzw. Haupt- und Nebenstimmen. Das Arrangement vereint genau die Elemente, die ich besonders mag. Ein poppiger nicht zu überladener Rocksound, ein paar Aufmerksamkeit heischende Tempowechsel bzw. Breaks, klangliche Gimmicks von der Hauptgitarre, eine ganz leicht angedeutete Stimmung von Garage Psychedelia, die Keyboards bringen Atmosphäre, ohne irgendwie aufzufallen. Die verschiedenen Gesangsstimmen sorgen geschickt für zusätzliche Spannung. Alles in allem eine unspektakuläre aber dennoch großartige Aufnahme. Die B-Seite kommt dann schon wesentlich psychedelischer daher und erinnert stark an den Blues informierten Underground Rock der frühen Siebziger Jahre. Led Purple oder Deep Zeppelin, könnte man meinen. Das Single Cover greift übrigens diese Stilelemente in ebenso typischer Weise auf. Zur Band muss ich wohl nicht viel sagen. Hier verbinden sich die Eigenschaften und Vorlieben der beteiligten Musiker auf geradezu perfekte Art und Weise. Jack White: Blues und Seventies Rock, Brendan Benson: Indie Pop, Jack Lawrence und Patrick Keeler: Folk Rock und Garage Pop. Die Single erschien ursprünglich in einer limitierten Version „A“, die inzwischen um die 30 € kosten dürfte. Dieses hier ist die nicht limitierte Version „B“ (zu erkennen am entsprechenden Coveraufdruck), die man noch überall für kleines Geld bekommt. Eine Version „C“ mit anderem Cover bietet eine Akustikaufnahme von „Steady, As She Goes“, die auch ihren Reiz hat, aber m.E. die Magie der rockigen Fassung nicht erreicht. Die B-Seite dort ist „Call It A Day“, leider ebenso wie „Store Bought Bones“ vom Album der Band.
Charlotte Gainsbourg – The Songs That We Sing / Jamais (Because / Atlantic, 2006)
Ebenfalls eine sehr schöne und einprägsame Melodie. Leicht, luftig, träumerisch schwebt der Song getragen von einem etwas verspielten sehr hübschen Arrangement mit Streichern, verschiedenen Keyboards und noch anderen wahrscheinlich elektronischen Instrumenten. Die Musik wurde von Nicolas Godin und Jean-Benoit Dunckel geschrieben. Ein Gespann, das man wohl eher unter dem Namen Air kennt. Mit deren Musik, wie wohl sie nicht unangenehm klingt, konnte ich bislang eigentlich nicht sehr viel anfangen. Aber hier passen Komposition und Arrangement wunderbar zu der Stimme von Charlotte Gainsbourg, der Tochter von Serge Gainsbourg und Jane Birkin. Ebenso wie ihre Mutter hat sie nicht unbedingt eine kräftige volle Stimme. Sie haucht und säuselt mehr. Aber genau das macht den Reiz dieser Single aus. Und das Arrangement ist wie gesagt wunderbar darauf abgestimmt. Im Prinzip gilt das auch für die B-Seite der Single, wie wohl der Song „Jamais“ nicht ganz so reizvoll ist. Nicht dass ich besonders auf die Lyrics geachtet hätte, aber allein die Tatsache, dass Jarvis Cocker und bei „The Songs That We Sing“ auch noch Neil Hannon hier der Autorenschaft bezichtigt werden, adelt die Songs, finde ich. Aber im Ernst, der Text hat es in sich. Immerhin stellt er die Bedeutung von Pop Lyrics generell infrage. Und so ganz nebenbei wird die schrille oberflächliche Scheinwelt des Pop mit infrage gestellt. Die Single dürfte noch relativ leicht zum ganz normalen Preis von 4-6 € zu haben sein.
Rose Kemp – Violence / Fire In The Garden (One Little Indian, 2006)
Ebenfalls eine Tochter berühmter Leute ist Rose Kemp. Ihre Eltern sind Rick Kemp (Schlagzeuger) und Maddy Prior (Sängerin), beide lange Jahre Mitglieder der Folkrock Band Steeleye Span. Rose wurde 1984 geboren. Ihre ersten Gesangs- und Bühnenerfahrungen sammelte sie im Gefolge der Band ihrer Eltern. Seit ein paar Jahren macht sie jedoch allein oder mit Freunden aus einer eher alternativen und kompromisslosen Underground Szene Musik. Sie spielt in verschiedenen independent Rockgruppen mit, veröffentlicht aber auch unter ihrem eigenen Namen Platten, so wie diese hier. Ihre Attitüde, ihr Gesangsstil erinnern ein wenig an Patti Smith oder auch an PJ Harvey. „Violence“ lässt sich am besten als Alternative Rock Ballade beschreiben. Der Track beginnt verhalten, sparsam instrumentiert, mit einer eindringlich vorgetragenen Gesangslinie. Dann bricht ein wahres Gewitter von gewaltigem Lärm über den Zuhörer herein, bricht wieder ab, macht einer weiteren eher klagenden Strophe Platz, um erneut hereinzubrechen. Und so fort. Der Track lebt vor allem von diesem Gegensatz und der Eindringlichkeit, mit der beide Komponenten vorgetragen werden. Auch die Flipside bietet einen sehr gefühlsbetonten, ausdrucksstarken Track, der fast ohne Instrumente auskommt. Nur Roses Stimme in allen Variationen und mit sich selbst gedoppelt trägt den Song, der ab der Mitte ca. dann noch mit einem anschwellenden Orgelton unterlegt ist. Da die Single erst im November erschien und nicht gerade zum Hit avancierte, sollte sie relativ problemlos für wenig Geld zu haben sein.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties! -
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