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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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bullitt
bullschuetz Jede erzählerisch-fiktionale Auseinandersetzung mit dem Nordamerika zwischen 1850 und 1900 sollte diesen Hintergrund monumentalen Leidens und der beinahe komplett vollzogenen Ausrottung der indigenen Bevölkerung reflektieren, finde ich. Sonst finde ich es eben Mist.
Das wird ja dann immer besser. Damit wäre ja so gut wie jeder Western untragbar.
Sorry, da hast du recht. Da hat ein wichtiges Wort gefehlt: „heute“. Einen Indianerfilm, der den Stand des heutigen Wissens nicht reflektiert, fände ich halt schwach. Der Western hat diesen Reflexionsprozess ja durchlaufen. Schon „The Searchers“ brach die Pioniermythen. Und seither sind viele Western entstanden, die diesen Weg weitergegangen sind.
bullschuetz Da bin ich bei Dir. Wobei der Fall Woody Allen nach meiner Wahrnehmung schon eine ganz andere Dimension hatte: Da versuchten ja Prominente mit geballter Meinungsbildnermacht und teilweise großem Einfluss in der Medienbranche, das Buch zu verhindern
Ist ja aber das gleiche Prinzip. Beide Gruppen wollen ein Buch verhindern, um (einerseits Woody Allen zu bestrafen) und andererseits die Bevölkerung vor den Publikationen zu schützen. Als wäre der Leser nicht mündig genug, sich selbst ein Urteil zu bilden.
Zustimmung.
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WerbungUnd warum sollen in jeder erzählerisch-fiktionale Auseinandersetzung mit dem Nordamerika zwischen 1850 und 1900 Indianer vorkommen?
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bullitt
bullschuetz Jede erzählerisch-fiktionale Auseinandersetzung mit dem Nordamerika zwischen 1850 und 1900 sollte diesen Hintergrund monumentalen Leidens und der beinahe komplett vollzogenen Ausrottung der indigenen Bevölkerung reflektieren, finde ich. Sonst finde ich es eben Mist.
Das wird ja dann immer besser. Damit wäre ja so gut wie jeder Western untragbar.
Sorry, da hast du recht. Da hat ein wichtiges Wort gefehlt: „heute“. Einen Indianerfilm, der den Stand des heutigen Wissens nicht reflektiert, fände ich halt schwach.
Das Wort „Indianerfilm“ fehlt auch. 😉 Das lustige an der Winnetou-Debatte ist ja, dass gerade Winnetou das Narrativ der „bösen, gierigen Cowboys“ die „gute, benachteiligte Indianer“ ausbeuten bereits perfekt bedient. Der Mechanismus der Woke-Bubble, US-Debatten 1:1 ins deutsche zu übertragen, war nie so absurd wie hier. Bei jedem Versuch, hierzulande ein authentischeres Bild von amerikanischen Ureinwohnern zu zeichnen, könnten diese rein imagetechnisch nur verlieren. Bei den Cherokee denkt zB jeder sofort an den Trail of Tears. Dass sie maßgeblich am Massaker gegen die Red Stick Creek beteiligt waren oder regen Sklavenhandel mit „den Weißen“ betrieben, würde das positiv gefärbte Bild nur trüben.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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bullitt Das Wort „Indianerfilm“ fehlt auch. 😉
Korrekt! ;)
Das lustige an der Winnetou-Debatte ist ja, dass gerade Winnetou das Narrativ der „bösen, gierigen Cowboys“ die „gute, benachteiligte Indianer“ ausbeuten bereits perfekt bedient. Der Mechanismus der Woke-Bubble, US-Debatten 1:1 ins deutsche zu übertragen, war nie so absurd wie hier. Bei jedem Versuch, hierzulande ein authentischeres Bild von amerikanischen Ureinwohnern zu zeichnen, könnten diese rein imagetechnisch nur verlieren. Bei den Cherokee denkt zB jeder sofort an den Trail of Tears. Dass sie maßgeblich am Massaker gegen die Red Stick Creek beteiligt waren oder regen Sklavenhandel mit „den Weißen“ betrieben, würde das positiv gefärbte Bild nur trüben.
Damit hätte ich kein Problem! Es geht ja nicht darum, überholte Pioniermythen durch woken Schmus mit platter Botschaft nach dem Motto „Indianer gut, Weiße böse“ zu ersetzen. Die guten Filme zu diesem Thema (aus meiner Sicht zum Beispiel „Geronimo – Eine Legende“ oder „Black Robe“) schaffen es ja gerade, diese Falle zu umgehen. Die Realität ist nun mal fast immer unbequem kompliziert, und gute Filme/Bücher schaffen es, diese Komplexität nicht wegzuplanieren.
Und um das Offensichtliche nochmal zu betonen: Mir geht es nicht um „erlaubt“ und „verboten“, sondern um eine Verständigungsebene, auf der sich über Kategorien wie „gelungen“ oder „nicht gelungen“ diskutieren lässt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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bullschuetz
bullitt Das Wort „Indianerfilm“ fehlt auch. 😉
Korrekt! ;)
Das lustige an der Winnetou-Debatte ist ja, dass gerade Winnetou das Narrativ der „bösen, gierigen Cowboys“ die „gute, benachteiligte Indianer“ ausbeuten bereits perfekt bedient. Der Mechanismus der Woke-Bubble, US-Debatten 1:1 ins deutsche zu übertragen, war nie so absurd wie hier. Bei jedem Versuch, hierzulande ein authentischeres Bild von amerikanischen Ureinwohnern zu zeichnen, könnten diese rein imagetechnisch nur verlieren. Bei den Cherokee denkt zB jeder sofort an den Trail of Tears. Dass sie maßgeblich am Massaker gegen die Red Stick Creek beteiligt waren oder regen Sklavenhandel mit „den Weißen“ betrieben, würde das positiv gefärbte Bild nur trüben.
Damit hätte ich kein Problem! Es geht ja nicht darum, überholte Pioniermythen durch woken Schmus mit platter Botschaft nach dem Motto „Indianer gut, Weiße böse“ zu ersetzen. Die guten Filme zu diesem Thema (aus meiner Sicht zum Beispiel „Geronimo – Eine Legende“ oder „Black Robe“) oder Bücher wie „Der erste Sohn“ und „Ich ergebe mich, und das ist alles“ schaffen es ja gerade, diese Falle zu umgehen. Die Realität ist nun mal fast immer unbequem kompliziert, und gute Filme/Bücher schaffen es, diese Komplexität nicht wegzuplanieren. Und um das Offensichtliche nochmal zu betonen: Mir geht es nicht um „erlaubt“ und „verboten“, sondern um eine Verständigungsebene, auf der sich über Kategorien wie „gelungen“ oder „nicht gelungen“ diskutieren lässt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sorry, Chaos angerichtet beim Versuch, eine Ergänzung mit Buchtipps einzupflegen.
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https://pitchfork.com/news/patti-smiths-rock-n-roll-nr-disappears-from-streaming-services/
Patti statt Nscho-tschi!
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Als nächstes dann John Lennon. Im Gensatz zum Smith-Track hätte dieser das Löschen ob seines selten dämlichen Titels aber auch verdient.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Ich mache mir angesichts des drohenden Fasching eher Sorgen, dass das komplette Ouevre des „singenden Dachdeckermeisters“ Ernst N***r auch gecancellt wird.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Was ist mit „Hey Negrita“ von den Rolling Stones? Sicher auch schon im Visier der Sprach-Taliban.
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I scream, you scream, we all scream for ice cream.lathoIch mache mir angesichts des drohenden Fasching eher Sorgen, dass das komplette Ouevre des „singenden Dachdeckermeisters“ Ernst N***r auch gecancellt wird.
Ich habe ja damals hier schon die Frage gestellt, ob es, wenn der Ernst damals seine Frau küsste, ein Negerkuss gewesen sei.
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Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!zissouhttps://pitchfork.com/news/patti-smiths-rock-n-roll-nr-disappears-from-streaming-services/ Patti statt Nscho-tschi!
Am besten gleich die ganzen „Easter“ Platten einsammeln und mit der Dampfwalze drüber
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Auf Deezer ist der Song übrigens nach wie vor zu hören, sogar mit voll ausgeschriebenem Titel. Gilt auch für den einschlägigen Lennon-Song.
Der von Pitchfork verlinkte RS-Artikel ist interessant, der Song ist bereits 1978 kritisiert worden, das ist mehr als nur übersensible „Wokie“-Ideologie. Aber lustigerweise verfallen ja die gleichen Leute, die das Schwarz-Weiß-Denken der Gegenseite kritisieren, in eine spiegelbildliche Verweigerungshaltung, etwas selbst einmal mit kritischen Augen zu betrachten, das man seit eh und je kennt.
Das kommentarlose Verschwindenlassen von Songs ist sicher kein Weg, mit (geäußerter oder antizipierter) Kritik umzugehen, die Labels und auch Verlage wurschteln da viel zu häufig orientierungslos herum. (Ein positives Gegenbeispiel ist das Statement des Dr. Seuss-Verlags, in dem erläutert wird, warum sie einige Titel nicht mehr auflegen. Hätten sie es aus rein kaufmännischen Gründen getan, hätte kein Hahn danach gekräht …)
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Danke Rossi für den Artikel. Denn darin ist das Remake 2022 von Dylans Subterranean Homesick Blues verlinkt. Kannte ich noch nicht, ist ganz okay.
Und den einen Satz von Patti merke ich mir mal. I do have a sense of humor, ya know, which is sumpthin’ that most people completely wash over when they deal with me. Der passt häufig.--
...but everybody wants you to be just like them Contre la guerrelathoIch mache mir angesichts des drohenden Fasching eher Sorgen, dass das komplette Ouevre des „singenden Dachdeckermeisters“ Ernst N***r auch gecancellt wird.
Der Mann hieß Ernst Neger.
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Schlagwörter: AfD, Alt-Right, Bildzeitung, Deppengelaber, Incels, Machwerke, Pornos, Poros, rechtsextrem, rechtsradikal, Verschwörungsideologen, Welt
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