Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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bullschuetz

bullitt Das Wort „Indianerfilm“ fehlt auch. 😉

Korrekt! ;)

Das lustige an der Winnetou-Debatte ist ja, dass gerade Winnetou das Narrativ der „bösen, gierigen Cowboys“ die „gute, benachteiligte Indianer“ ausbeuten bereits perfekt bedient. Der Mechanismus der Woke-Bubble, US-Debatten 1:1 ins deutsche zu übertragen, war nie so absurd wie hier. Bei jedem Versuch, hierzulande ein authentischeres Bild von amerikanischen Ureinwohnern zu zeichnen, könnten diese rein imagetechnisch nur verlieren. Bei den Cherokee denkt zB jeder sofort an den Trail of Tears. Dass sie maßgeblich am Massaker gegen die Red Stick Creek beteiligt waren oder regen Sklavenhandel mit „den Weißen“ betrieben, würde das positiv gefärbte Bild nur trüben.

Damit hätte ich kein Problem! Es geht ja nicht darum, überholte Pioniermythen durch woken Schmus mit platter Botschaft nach dem Motto „Indianer gut, Weiße böse“ zu ersetzen. Die guten Filme zu diesem Thema (aus meiner Sicht zum Beispiel „Geronimo – Eine Legende“ oder „Black Robe“) oder Bücher wie „Der erste Sohn“ und „Ich ergebe mich, und das ist alles“ schaffen es ja gerade, diese Falle zu umgehen. Die Realität ist nun mal fast immer unbequem kompliziert, und gute Filme/Bücher schaffen es, diese Komplexität nicht wegzuplanieren. Und um das Offensichtliche nochmal zu betonen: Mir geht es nicht um „erlaubt“ und „verboten“, sondern um eine Verständigungsebene, auf der sich über Kategorien wie „gelungen“ oder „nicht gelungen“ diskutieren lässt.

 

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