Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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bullitt

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bullschuetz

bullitt

bullschuetz Jede erzählerisch-fiktionale Auseinandersetzung mit dem Nordamerika zwischen 1850 und 1900 sollte diesen Hintergrund monumentalen Leidens und der beinahe komplett vollzogenen Ausrottung der indigenen Bevölkerung reflektieren, finde ich. Sonst finde ich es eben Mist.

Das wird ja dann immer besser. Damit wäre ja so gut wie jeder Western untragbar.

Sorry, da hast du recht. Da hat ein wichtiges Wort gefehlt: „heute“. Einen Indianerfilm, der den Stand des heutigen Wissens nicht reflektiert, fände ich halt schwach.

Das Wort „Indianerfilm“ fehlt auch. 😉 Das lustige an der Winnetou-Debatte ist ja, dass gerade Winnetou das Narrativ der „bösen, gierigen Cowboys“ die „gute, benachteiligte Indianer“ ausbeuten bereits perfekt bedient. Der Mechanismus der Woke-Bubble, US-Debatten 1:1 ins deutsche zu übertragen, war nie so absurd wie hier. Bei jedem Versuch, hierzulande ein authentischeres Bild von amerikanischen Ureinwohnern zu zeichnen, könnten diese rein imagetechnisch nur verlieren. Bei den Cherokee denkt zB jeder sofort an den Trail of Tears. Dass sie maßgeblich am Massaker gegen die Red Stick Creek beteiligt waren oder regen Sklavenhandel mit „den Weißen“ betrieben, würde das positiv gefärbte Bild nur trüben.

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