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AutorBeiträge
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Danke für die Erläuterung. Für so ein kleines Label kann das schnell gefährlich werden, auf unterschiedlichen Hochzeiten tanzen zu wollen. Die audiophilen Liebhaber, die an den LPs interessiert waren, dürften sich größtenteils mit den 180ern eingedeckt haben. Danach hatten vielleicht nurmehr weniger Interesse, auf 200g umzusteigen.
Wegen dem Verpassen: Du schreibst ja etwas anderes, das finde ich ja okay und ist bei mir nicht anders. Ich habe nur angesprochen, dass nail75 sich – so hab‘ ich’s verstanden – bewusst gegen weitere Höreindrücke, LPs etc. stellt, von Künstlern die er prinzipiell mag und die auch gute Sachen gemacht haben, die ihn aber nicht so brennend interessieren, wie bspw. Miles.
Das ist ja was anderes, als Genres oder Zeitperioden auszublenden, von denen man weiß, dass man sie zu mindestens 80% nicht mag.--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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WerbungkatharsisWegen dem Verpassen: Du schreibst ja etwas anderes, das finde ich ja okay und ist bei mir nicht anders. Ich habe nur angesprochen, dass nail75 sich – so hab‘ ich’s verstanden – bewusst gegen weitere Höreindrücke, LPs etc. stellt, von Künstlern die er prinzipiell mag und die auch gute Sachen gemacht haben, die ihn aber nicht so brennend interessieren, wie bspw. Miles.
Das ist ja was anderes, als Genres oder Zeitperioden auszublenden, von denen man weiß, dass man sie zu mindestens 80% nicht mag.Ah, danke für die Wiederholung, ich hatte den früheren Post nämlich nicht wirklich verstanden. Natürlich stelle ich mich nicht bewusst gegen weitere Höreindrücke, aber ich weiß eben zu entscheiden, wann ich genug von einem Künstler weiß. Das ist natürlich pure Willkür, aber ich bin flexibel genug, meine Meinung zu überprüfen, wenn sich dazu ein Anlass bietet. Um beim Mobley Beispiel zu bleiben: Warum soll ich Musik hören, die ich als zweitklassig empfinde, wenn es noch viel erstklassige Musik zu entdecken gibt? Wer Mobley als erstklassigen Musiker wahrnimmt, der wird natürlich anders vorgehen. Aber um es nochmals klarzustellen: Ich bin kein Komplettist, ich habe nicht vor, irgendwann mal in die Fußstapfen von Cook/Morton zu treten.
tejazzGrob gesagt: Ob ich nun 10.000 Alben oder 20.000 Alben nicht gehört habe, ist für mich nicht wichtig. Nur immer hinterher zu hetzen ist nicht meine Sache. Es würde mir auch die Freude nehmen.
Sehr schön, sehe ich genauso.
Aber das hier
Miles Davis „elektrisch“? hat mich interessiert, als ich nur Rock (und wenig Klassik) hörte. Das ist vorbei.
ist extrem bedauerlich, denn die Musik von Miles Davis zwischen 1969 und 1974 ist immer noch vielfach missverstanden, unverstanden und unterbewertet. Sie könnte mehr Fürsprecher gebrauchen, gerade auch unter den Jazzfans.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Diese Sichtweise kann ich gut nachvollziehen und natürlich ist es bedauerlich, nur immer hinterher zu hetzen, ohne selbst einen wirklichen Schwerpunkt zu haben.
Ich finde nur das Beispiel Mobley’s so wunderbar passend. Ich kenne über den Blue Note-Kanon hinaus nicht wirklich viel mehr von ihm und er würde auch in keiner meiner Bestenlisten auftauchen (höchstens mit einem Album). Trotzdem gibt es – für meine Begriffe – gerade bei ihm eine Reihe hörenswerter, teils beeindruckender Alben, dann wieder eine Reihe wirklich durchmischter Aufnahmen. Meine Moral dahinter ist, dass die eigene Auswahl doch immer sehr subjektiv ist und man nie weiß, ob man gerade die eine, oder die andere Seite der Medaille präsentiert bekommt.
Dem steht nicht entgegen, dass man deswegen trotzdem seinen Frieden mit einem Künstler, etc. gemacht hat. Das ist legitim und vollkommen in Ordnung. Ich denke mir dann aber „never stop exploring“, gerade wenn ich ein paar Anknüpfungspunkte gefunden habe. Natürlich zum passenden Zeitpunkt.
Deswegen schleiche ich auch immer wieder um Orgelalben herum – auch wenn wir wohl nie Frieden schließen werden ;) Im Gegensatz dazu werde ich wohl nie einen Schritt in die post-„Bitches Brew“-Ära wagen. ;)
Insofern ist das Ganze auch keinerlei Kritik an Deiner „Auswahl“. Ich kann das ja nachvollziehen…--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIWieder etwas aus dem Weg geräumt.
Ich denke, die jeweils zwei Prestige-, Roost- und die eineinhalb Savoy-LPs bringen im Vergleich zu den Blue Note-Scheiben wenig Neues von Mobley hervor. Er war eben ein Hardbop-Tenorist, irgendwo zwischen der alten Garde und Rollins/Coltrane angesiedelt. Das macht ihn für mich interessant, aber ich kann verstehen, daß man bei weitem nicht alles von ihm braucht. So geht mir das u.a. mit Donald Byrd auch.
Man kann sich auch in seinen Grenzen entwickeln, und wenn es dann „langweilig“ wird, kann man dann zu neuen Ufern segeln.
Ich habe ja immer im Hinterkopf, mir die Orgel-Trios (Orgel/Gitarre/Schlagzeug) schmackhaft zu machen. Bisher ohne Erfolg. Wenn da nicht ein Saxophon dabei ist, brauche ich die Platte eigentlich nicht aufzulegen. Und auch dann gefällt es nicht immer. Wenn, wie bei Körössy oder Basie, mal ein Titel mit Orgel auf der Platte ist, geht das durch. Manchmal finde ich das auch richtig gut. Aber Jimmy Smith im Trio? Bekomme ich nicht hin. Als ich vor einiger Zeit das Ike Quebec-Set von Mosaic bekam, dachte ich, damit könnte es etwas werden. Nur um ein Saxophon „aufgehübscht“, aber der Grund steht. Ich finde die Platten nun auch gut, aber zu den Platten, die man greift, wenn das Haus brennt, gehören sie wohl nie. Und es liegt nicht an Ike Quebec. Und Freddie Roach ist nun nicht ganz der schlechteste an der Orgel (Good Moves mit Mitchell & Mobley finde ich m.E. gut).Seit dem vorletzten Wochenende habe ich viel dänischen, schwedischen und deutschen Jazz gehört. Ich bin zu einigen EPs gekommen und mag nicht gern lange Zeit Stapel vor den Regalen stehen haben. Daher mußte ich aktiv werden, denn, eisernes Prinzip, jede Platte muß mindestens einmal gehört werden, bevor sie ins Regal sortiert wird. Das war ganz interessant, es änderte nichts daran, daß der Jazz aus Amerika kam und dort damals die Impulse gesetzt wurden, aber es war trotzdem sehr informativ und unterhaltsam. Musiker wie Max Brüel, Rolf Billberg, Louis Hjulmand oder Bernt Rosengren waren gut und passen in mein Interessengebiet.
Rosengren kannte ich dann ja von der Werner-Rosengren-LP und der Zusammenarbeit mit George Russell, Komeda und Lars Gullin. Das war/ist schon spannend.--
mais non! Die besten Smith Alben sind ja genau die im Trio, ganz besonders „Groovin‘ at Smalls‘ Paradise“ (RVG 2CD mit den ganzen Aufnahmen!) und „Crazy Baby“!
Aber ja, ich kenn diese Orgel-Aversion… Du hast ja nur eine milde Form davon! Ein Kollege von mir erträgt GAR KEINE Orgel! Roach (und Shirley Scott) wären wohl etwa die ersten, die ich ihm noch knapp würde zumuten wollen, aber auch das geht nicht (obwohl er Quebec sehr schätzt).
Und ich hetze gerne, wie Ihr ja mittlerweile wohl alle wisst, bin ja jetzt doch schon ein paar Monate hier… mich fasziniert gerade die Endlosigkeit des Unterfanges, Jazz zu verstehen, zu erfassen – das Erforschen wird wohl noch lange fort währen! (Ja, ich brauche diese Aussicht… Musik hat durchaus existentiellen Charakter für mich.)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch bin auch Sammler und das siegt meistens über die Vernuft bei mir.Ja,Jazz ist faziniert und ich mag diese ganze Palette von Dixieland-bis Fusion!
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bei Orgel geht es mir mittlerweile so, dass ich die Kombination Orgel/Gitarre mit am liebsten mag, Saxophonisten knallen mir dagegen meistens zu sehr raus, Orgel/Gitarre ist so schön organisch… bei Quebec versteh ich nicht, wie man den dezenten Freddie Roach weniger geschmackvoll finden kann, als diesen seichten Gitarrenteppich auf „Bossa Nova Soul Samba“… weiß gar nicht mehr, ob ich mal eine richtige Orgelaversion hatte, bis zum großen Orgelfan war es jedenfalls ein vergleichsweise weiter Weg… (also zB: Klavier ohne Trompete/Saxophon hör ich wirklich nicht viel, und wenn doch dann meist wegen dem Gitarristen…)
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.Das verblüfft mich ja auch immer wieder bei Dir… so verständig, aber irgendwie doch so klare „offs“
Der Bekannte von mir, der Orgel nicht ertragen kann, der hört sonst ALLES, von New Orleans Jazz über Swing und Bop bis zu Andrew Hill und Eric Dolphy (mit richtig „hartem“ Free Jazz hat er aber noch seine Mühe… er hat aber derzeit meine „Marion Brown Quartet“ und Browns „Three for Shepp“, weshalb ich nachdem ich von Browns Tod erfahren hatte, vergeblich eine Stunde nach denen gesucht hatte…)
Orgel und Sax… doch, für mich ist das schon oft eine sehr gelungene Kombination, etwa Lockjaw oder Stanley Turrentine mit Little Miss Cott, oder auch Turrentine mit Smith, Quebec mit Roach, Red Holloway mit Jack McDuff…
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHab eben die Anniversary Edition von Bitches Brew von der Post abgeholt… bin beeindruckt! Sehr schöne Aufmachung, tolles Booklet mit vielen schöne Fotos, und dazu eine ganze Menge Krimskrams: Nachdrucke von Fillmore West Tickets vom April 1970 (Miles und Grateful Dead – Aufnahmen vom 11. und 12. April waren auf dem „Fillmore Tree“), dann die Artikel von Don De Michael und Ralph Gleason aus dem Rolling Stone vom 13. Dezember 1969 (als Faksimile, inkl. Cover von Miles, Robbie Robertson war der andere, über den’s eine Titelstory gab, auf dem Backcover Werbung für „Volunteers“ von den Airplane… und Jahresabo, Overseas 12$ für 26 Ausgaben…), dann zwei CBS Memoranda von Macero, ein Bogen mit Kontaktabzügen von Miles (Bilder von Don Hunstein), ein grosses Foto von Miles (ebenso von Hunstein) und ein (eher überflüssiges) Poster (Foto wohl von Teppei Inokuchi). Aber die Faksimiles sind jedenfalls toll!
Der einzige negative Punkt: die 3CDs und die DVD kommen in einem LP-Foldout und sind idiotisch in Pappe eingelegt – um sie rauszukriegen muss man sie biegen und die Pappe geht fast kaputt… dämlich, sowas! Die leg ich nie mehr dort rein!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaZwei neue Releases von Nessa Records stehen an – ersteres ein Reissue, zweites eine neue Veröffentlichung:
disc a
1. Old 8:03
2. Quartet No. 2 36:59
3. Solo 5:29disc b
1. Trio (Oh Susanna) 31:00
2. Theme Statements: 8:08
Slow Theme
Bell Song
Fast Theme
Chinese Song3. Tatas-Matoes (rehearsal) 3:41
4. Quartet No. 1 22:03Roscoe Mitchell – alto, soprano, clarinet, flute
Lester Bowie – trumpet, flugelhorn
Malachi Favors – bass
Phillip Wilson – drumsRecorded May 18 (a-1, b-2, b-3, b-4), May 19 (a-2), June 26 (b-1) and November 25, 1967.
Lester Bowie does not play on Trio and Solo is indeed a solo by Roscoe Mitchell.Recording and photography: Terry Martin
Digital transfers & mastering: Steve Wagner, Riverside Studio
Art direction & design: Carla Nessa
Produced by Chuck NessaThe first disc duplicates the program of the original vinyl issue, Old/Quartet (nessa n-5).
The material on the second disc first appeared in The Art Ensemble 1967/68 box set (nessa ncd-2500).(info)
(info)
Die Mitchell Sessions sind grossartig, ich habe sie als Teil der Art Ensemble 1967/68 5CD-Box. Der Rest der frühen Nessa Sessions von Roscoe Mitchell („Congliptious“) und Lester Bowie („All the Numbers“, 2CD-Reissue von „Numbers 1&2″) sind übrigens seit letztem Jahr auch CD-Reissues greifbar – mehr Infos hier.
Kann die Musik nur empfehlen, die AEC-Box steht hier schon seit Jahren herum und gefällt immer wieder! Die neuen CDs dürften eine Spur besser klingen, hab aber keine davon gekauft weil ich ja schon die Box besitze.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDer Weihnachtsmann hat mir gestern Ahmad Jamals complete argo sessions und Bitches Brew unter dem Baum gelegt.:dance:
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alexischickeDer Weihnachtsmann hat mir gestern Ahmad Jamals complete argo sessions und Bitches Brew unter dem Baum gelegt.:dance:
Toll! Die Jamal Box brauch ich gelegentlich auch noch… auf die warte ich schon seit 15 Jahren! (hab nur die beiden CDs „Ahmad’s Blues“ und „Cross Country Tour“, hab bewusst keine der diversen spanischen Reissues gekauft).
Bitches Brew: die LP-grosse Box? Die ist wunderbar! (Allerdings kriegt man die CDs kaum raus ohne die Papp-Verpackung zu beschädigen… ich hab die CDs jetzt in Papersleeves und sie da in die Pappe reingesteck, hält einigermassen…)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbajar klar die große Bitches Brew Box mit den wunderschönen Miles Poster.Genieße gerade die Musik.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Kennt jemand die WDR/Jazzline-Reissues und kann etwas zur Qualität sagen?
Vor allem Coltrane in Düsseldorf interessiert mich.--
Ausgezeichenete Qualität, was die Coltrane und Bud Powell/Oscar Pettiford angeht. Die anderen beiden kenne ich nicht, aber das sind allesamt Radiomitschnitte, und die waren ja früher schon i.d.R. gut.
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