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travis-bickle
nail75
Man kann ja machen, was man will, gerade hinsichtlich Musik, aber ich finde es ein ganz klein bisschen verwunderlich, dass das Jazzalbum mit der mit riesigem Abstand größten Breitenwirkung in der Musikszene des Jahres 2024 hier überhaupt keine Rolle spielt. Und es ist ganz sicher Jazz, der auch noch viele Anknüpfungspunkte zu vielen Jazzspielarten hat, die hier diskutiert und gerne gehört werden. Aber wie gesagt: Jeder kann machen, was er will.
Ich finde das Album sehr gut, habe auch Karten für die Tour (die wurde allerdings von Herbst 2024 ins Frühjahr 2025 verschoben, weil Kamasi Probleme mit dem Rücken hat). Ich bin gespannt, wie das Konzept des Albums live umgesetzt wird.
Ich habe ihn einmal live gesehen, das fand ich fast besser als auf Platte. Ich wusste gar nicht, dass die Tour verschoben wurde, aber er hat zum Glück ein Zusatzkonzert in FFM angekündigt, das gab es vorher nicht. :)
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WerbungWir sind hier nicht das Feuilleton* … bei mir ist das Zeitbudget sehr unterschiedlich verteilt und ich verpasse wahnsinnig viel Neuheiten, erst recht, weil ich auch noch das Geschehen in der klassischen Musik verfolge. Geht halt nicht alles und dass Kamasi Washington bei mir keinen Nerv trifft, ist vermutlich bekannt.
*) aber wir sterben gleichermassen aus
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Höre was neues aus dem Archiv, was vermutlich ausser mir bisher alle hier verpasst haben, was wiederum auch schade ist, weil Adderley in einer gerechteren Welt eine ordentlich bedeutende Figur wäre:
Das recht kurze (39 Minuten) Set gab’s schon früher auf Bootleg, ob die aktuelle Version offiziell ist, ist mir nicht klar, aber die Liner Notes stammen von Cary Ginell, der ein Buch über Adderley geschrieben hat und Roy McCurdy un Michael Wolff werden verdankt „for their recollections“, zu denen auch die Story gehört, wie sie vor dem Gig von Mounties verhaftet wurden.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch pack meinen Post aus dem Hör-Faden auch mal hier rein:
MICHAEL MANTLER w/ ANNIE BARBAZZA, JOHN GREAVES & THE NEW SONGS ENSEMBLE – Sempre Notte – Live Songs (Dark Companion, 2024)
Der Mitschnitt des letzjährigen Konzert aus dem Porgy & Bess. Mantler präsentiert hier Songs mit Texten von Samuel Beckett, Ernst Meister, Giuseppe Ungaretti und Harold Pinter. Hannes Schweiger beschrieb in seiner Rezension des Konzertes: „Bemerkenswert einmal mehr, wie Mantler den Klangkörper zu einem konzentrierten, ineinandergreifenden Organismus zusammengezogen hat. Eine locker eloquente Präzision vermittelnd. Obendrein steckt in den Songs eine Weitervermessung der Weill-/Eisler’schen Errungenschaften für das Kunstlied.“ Alles in allem ein klassisches Mantler-Album in bester Tradion seiner frühen WATT-Alben, Annie Barbazza und John Greaves sind jedenfalls eine perfekte Wahl.Michael Mantler: trumpet
Annie Barbazza, John Greaves: voice
The New Songs Ensemble
Gareth Davis: bass clarinet
Bjarne Roupé: guitar
David Helbock: piano
radio.string.quartet
Bernie Mallinger, Igmar Jenner: violin
Cynthia Liao: viola
Sophie Abraham: celloTracklist
01. Sempre Notte
02. Intolerance
03. War
04. Business
05. What Else To Say
06. PSS
07. Darker Than The Light
08. Speechless
09. Eterno / Stasera / Girovago
10. L’Illuminata Rugiada
11. Vanità
12. Senza Fiato
13. Non Gridate Più
14. For Instance
15. When I Run
16. What’s Left To Say
17. Understanding--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...gypsy-tail-windWir sind hier nicht das Feuilleton* … bei mir ist das Zeitbudget sehr unterschiedlich verteilt und ich verpasse wahnsinnig viel Neuheiten, erst recht, weil ich auch noch das Geschehen in der klassischen Musik verfolge. Geht halt nicht alles und dass Kamasi Washington bei mir keinen Nerv trifft, ist vermutlich bekannt.
*) aber wir sterben gleichermassen ausmich interessiert washington ja seit seinem zweiten album nicht mehr, aber schon interessant, welch heiße und breite diskussion wir hier damals über THE EPIC geführt haben (gerade nochmal nachgelesen). aber bei der fragilen beteiligung hier ist man vielleicht auch ein bisschen konfliktscheu geworden.
aber hier mal ein paar sachen, die in den nächsten wochen kommen, z.t. schon erwähnt:
rob mazurek – exploding star orchestra, live at adler planetarium (27.9.)
kris davis trio, run the gauntlet (27.9.)
tyshawn sorey trio, the susceptible now (11.10.)
immanuel wilkins, blues blood (11.10.)
the necks, bleed (11.10.)
steve coleman & five elements, polytropos/of many returns (25.10.)--
vorgarten
gypsy-tail-windWir sind hier nicht das Feuilleton* … bei mir ist das Zeitbudget sehr unterschiedlich verteilt und ich verpasse wahnsinnig viel Neuheiten, erst recht, weil ich auch noch das Geschehen in der klassischen Musik verfolge. Geht halt nicht alles und dass Kamasi Washington bei mir keinen Nerv trifft, ist vermutlich bekannt.
*) aber wir sterben gleichermassen ausmich interessiert washington ja seit seinem zweiten album nicht mehr, aber schon interessant, welch heiße und breite diskussion wir hier damals über THE EPIC geführt haben (gerade nochmal nachgelesen). aber bei der fragilen beteiligung hier ist man vielleicht auch ein bisschen konfliktscheu geworden.
aber hier mal ein paar sachen, die in den nächsten wochen kommen, z.t. schon erwähnt:
rob mazurek – exploding star orchestra, live at adler planetarium (27.9.)
kris davis trio, run the gauntlet (27.9.)
tyshawn sorey trio, the susceptible now (11.10.)
immanuel wilkins, blues blood (11.10.)
the necks, bleed (11.10.)
steve coleman & five elements, polytropos/of many returns (25.10.)konfliktscheu… weiss nicht, ich hab das Plakat von dem Washington Album gesehen und gedacht „schönes Plakat“, aber man ist halt wirklich nicht das Feuilleton, nie gewesen und seit ca dem 19. Lebensjahr auch keinerlei Ambitionen – und das ist inzwischen was her, irgendwer muss das Zeug ja auch einfach nur hören… ich find die Musik total ok, gut sogar, ich mag Musik, aber wenn ich jetzt zwischen Udo Jürgens, Tom Petty und Kamasi Washington wählen müsste, würd ich sagen, die sind doch alle prima, vielleicht Jürgens. Von den Alben auf der Liste warte ich vor allem auf Wilkins…
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.Hat die schon jemand gehört?
Nubya Garcia – Odyssey (20.09)kurganrsHat die schon jemand gehört?
Nubya Garcia – Odyssey (20.09)ja, vorhin. tut nicht weh, gut produziert, das wenig aufmerksamkeitserheischende saxofon ist wenig mehr als klangfarbe, kann man gut beim sport hören oder so.
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vorgarten
kurganrs Hat die schon jemand gehört? Nubya Garcia – Odyssey (20.09)
ja, vorhin. tut nicht weh, gut produziert, das wenig aufmerksamkeitserheischende saxofon ist wenig mehr als klangfarbe, kann man gut beim sport hören oder so.
Thx. Muss auch noch reinhören.
vorgarten
kurganrsHat die schon jemand gehört?
Nubya Garcia – Odyssey (20.09)ja, vorhin. tut nicht weh, gut produziert, das wenig aufmerksamkeitserheischende saxofon ist wenig mehr als klangfarbe, kann man gut beim sport hören oder so.
Das war auch mein erster Eindruck. Wenig memorabel.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...gestern sind die neuen alben von mazurek, kris davis, thumbscrew und frisell/downes/cyrille erschienen. ich habe noch nichts davon. gerne kurze eindrücke hier.
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vorgartengestern sind die neuen alben von mazurek, kris davis, thumbscrew und frisell/downes/cyrille erschienen. ich habe noch nichts davon. gerne kurze eindrücke hier.
Bill Frisell / Andrew Cyrille / Kit Downes – Breaking the Shelllief heute dreimal, allerdings war ich eigentlich schon um halb sechs nach dem Aufstehen todmüde und es ist seitdem nicht besser geworden… aber der erste Eindruck ist ziemlich stark… sowohl Downes als auch Frisell sind Musiker, die es sich manchmal ein bisschen gemütlich machen… aber hier passiert das eher nicht, es gibt Sounds, die auch mal ungemütlich sein können, und jede Menge Interaktion… insofern bin ich ziemlich positiv überrascht, halte das insbesondere auch für sehr gut produziert… aber es muss noch ein paar Mal laufen
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.danke, das klingt interessant, und setze bei red hook sowieso auf die durchdachte produktion, insofern freue ich mich trotz der gemütlichkeitsgefahr. hab das ding auch schon hier, bin aber noch nicht zum hören gekommen.
kris davis trio, run the gauntlet
das lief jetzt zweimal hier, ich mag es ganz gerne, aber ein lieblingsalbum wird das nicht. eine hommage an mentorinnen und vorbilder (geri allen und carla bley hat sie nie kennengelernt), die man sich ganz gut herleiten kann (die funkigen ostinato-figuren z.b. von allen, die sounds aus dem präparierten klavier von courvoisier). ich höre eine hälfte kompliziertes powerplay (mit rock-anleihen, accelerandi, hochkomplexen rhythmen) und eine andere mit originellen gamelan-loop-sounds, die man von davis mittlerweile kennt. bob hurst ist super, sein bass klingt immer noch mehr nach unverstärktem holz als der von kolleg*innen, blake ist mir zu all over the place. mir fehlen die ruhigen momente, das laufenlassen, einen originelleren umgang mit zeit, schwingung und atmosphäre. so ist es halt ein weiteres von vielen virtuosen, ausgesprochen zeitgemäßen jazzklaviertrioaufnahmen.
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Danke für eure Eindrücke – am ersten Album bin ich jetzt doch etwas mehr interessiert, am zweiten etwas weniger
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Micah Thomas – Mountainsund noch ein Album aus der Wilkins/Ross Ecke, quasi das Wilkins Quartett erweitert um tp/tb/ts (Adam OFarill, Caleb Smith und Nicole Glover), an Stravinsky und Prokoviev will Thomas uns erinnern, das hört man hier in der Mitte des Albums sehr deutlich, auf die andere Referenz, Mingus, war ich tatsächlich selbst beim Hören gekommen… Die Marschmusikpassagen sind eingängig, die unbegleiteten Bläsersoli teils eher weniger, da wird sich auch mal was getraut, die Kontraste sind gross aber die Spannung wird gehalten… Erster Eindruck ist exzellent, besser als die neuen Wilkins und Hill Alben… Aber ich hab alle drei noch nicht genug gehört. Anspieltipp: no answer mit einem fantastischen Wilkins-Solo.
edit to add: 70 Minuten sind eine Ansage, aber es wird besser und besser, vom ersten Eindruck spielt das dieses Jahr vorne mit.
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.ich tu die beiden posts zu den Sacha Perry Alben aus diesem Jahr mal auch hier hin, das Trio Album ist das bessere:
Sacha Perry / Ben Street / Kersten OsgoodSpike Willner hat ja direkt nebeneinander diese zwei Clubs, Smalls und Mezzrow, in denen zwei verschiedene New Yorker Klaviertraditionen weiterleben… Mezzrow ist wo Alec Wilder und Marian McPartland sich Jimmy Rowles anhören würden, wenn irgendwer von denen noch leben würde, die allerallererste Liga des Cocktailpiano… Smalls ist wo der Bebop noch am Leben ist, wo, noch in der prä-Willner Zeit in den 90ern Legenden aus der zweiten Reihe der 50er und 60er wie C Sharpe, Jimmy Wormworth oder der Pianist Frank Hewitt die reine Lehre des Bop an aufstrebende junge Musiker weitergaben… Für Pianisten heißt das wohl vor allem, dass das Ziel ist, seinen ganz eigenen Platz irgendwo zwischen Monk und Powell zu finden…Der Pianist Sacha Perry gehört zu diesen neuen Beboppern, die um 2000 anfingen aufzunehmen, sein Trioalbum Eretik von damals kenn ich schon lange… Das Album hier kam im März heraus, hat ein b/dr Team, dass es auch bei Kikuchi gab, ein grosses Plus, und vielleicht etwas offener als die Gruppen, die Perry sonst hinter sich hat… Müsste man vergleichen…Es ist jedenfalls ein Klasse Album mit Standards, das auch super aufgenommen ist, kann man nichts mit falsch machen…
Nightmare: Introducing the Aaron Johnson/Sacha Perry Quintetdas lief gestern einige Male, das andere neue Sacha Perry Album aus diesem Jahr, von Oktober… hier wird Monk gespielt, Bud Powell, wenn es ganz verrückt wird auch mal Randy Weston (leider find ich die composer credits nicht, aber die drei sind klar). Johnson ist ein Altist, der nicht nur verschwurbelte Artikel über Charlie Parker schreibt (hier), sondern dessen Musik ziemlich internalisiert hat, wirklich toll… mit James Zollar (tp) hat er sich einen echten Veteranen des neoklassischen Jazz an die Seite geholt… da wo die Musik einfach nur Bebop ist, gefällt sie mir ziemlich gut… die Schritte zum Konzeptalbum mit Ellington-Anleihen und vorgelesener Beat-Poetry find ich weniger überzeugend… Das ambitionierte Ziel mag gewesen sein, sowas wie Naked City von John Zorn in die heutige Zeit zu holen nur um es dann auf die Linie zu projizieren, die von Bud Powell zu Thelonious Monk führt… Das Ergebnis ist ein vielleicht bisschen zu sehr Bebop-Museum geworden, das aber mit vielen guten Momenten.
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Schlagwörter: Jazz, Neuheiten, Wadada Leo Smith
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